DE149596C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei der üblichen Schaltung von Fernsprechvermittelungsämtern mit gemischtem Betrieb (Einzel- und Doppelleitungen) ist es sowohl bei der gewöhnlichen Verwendung von Mikrophonbatterie und Induktor bei der Teilnehmerstelle als auch bei Verwendung zentraler Mikrophron- und Anrufbatterien erforderlich, daß die Sprechströme aus den Teilnehmerstromkreisen in die am Amte angeschlossenen

ίο Fernleitungsschleifen bezw. Amtsverbindungsleitungen mittels Übertrager weitergegeben bezw. die Fernleitungen in Unterabteilungen zerlegt und letztere durch Übertrager verbunden werden. Hierbei macht sich der Übelstand geltend, daß der Wirkungsgrad der durch die Übertrager dargestellten, eisenhaltigen Transformatoren niemals vollkommen sein kann, am allerwenigsten bei den geringen Dimensionen des Eisenkörpers und des Wickelungsraumes, wie sie die in der Fernsprechtechnik gebräuchlichen Transformatoren mit Rücksicht auf Raum und Kosten besitzen. Endlich kommt auch in Betracht, daß bei der Transformation in eisenhaltigen Transformatoren die Sprechströme durch Hysteresis Verzerrungen erleiden, welche die Klangfarbe der übertragenen Sprache verändern können. Durch die vorliegende Erfindung wird diesen Übelständen ■ abgeholfen, indem die zu ver-

knüpfenden Leitungen anstatt durch . Übertrager durch Polarisationszelleii zusammengeschlossen werden. Es bleibt hierbei der durch die Übertrager erreichte Vorteil bestehen, daß Gleichströme (Erdströme) von den Teilnehmerleitungen her nicht in die Fernleitung eindringen können. Da sich aber die Polarisationszelle wie ein Kondensator von sehr großer Kapazität den Sprechwechselströmen gegenüber verhält, so ist der Widerstand, den sie letzteren darbietet, ein äußerst geringer, und fallen deshalb die Verluste, die bei Transformatoren durch mangelhaften Wirkungsgrad entstehen, fort. Ebenfalls kommt die bei Transformatoren auftretende hysteretische Verzerrung der Wechselstromkurvenform in Fortfall, d. h. es wird eine reinere Sprachübertragung erhalten.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform für zwei Fernsprechämter mit gemischtem Betrieb und zentraler Mikrophonbatterie dargestellt. Unter gemischtem Betrieb ist dabei die gleichzeitige Benutzung von einfachen und doppelten Teilnehmerleitungen verstanden.

Es bezeichnen α b die Sprechstellen zweier an die Vermittelungsämter c c angeschlossenen Teilnehmer; ef stellt die die beiden Ämter verbindende Fernleitung dar. An den Enden derselben sind in jedem Ast die Polarisationszellen h derart angeschaltet, daß die eine Elektrode mit der Fernleitung ef, die "andere dagegen mit den Teilnehmerleitungen bezw.

mit der Erde verbunden ist. Die Anschlußpunkte ti der letzteren Elektroden an die Teilnehmerleitungen bezw. Erdverbindung sind mit den zentralen Mikrophonbatterien d d über die Widerstände von hoher Selbstinduktion g g verbunden. Insofern nun die Polarisationszellen die Ströme der Mikrophonbatterie abhalten, über die Fernleitung zu verlaufen, gestatten sie andrerseits den Sprechströmen

ίο entsprechendes Auftreten von Spannungsschwankungen an den Elektroden der Polarisationszellen, welche Schwankungen sich zu den Telephonen der Teilnehmer fortsetzen. Statt einer Polarisationszelle können deren mehrere hintereinander geschaltet werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:
   Schaltung für Schleifenleitungen zur Verbindung von Ämtern mit gewöhnlichem gemischten Betrieb oder für gemischten Betrieb mit Zentralbatterie, dadurch gekennzeichnet, daß zur Übertragung der Sprechströme von der Stadtleitung auf die Fernleitung Polarisationszellen an beiden Enden jedes Zweiges der Doppelleitung derart eingeschaltet sind, daß alle Verbindungsstellen mit Erde oder geerdeten Batterien außerhalb des vpn den Polarisationszellen eingeschlossenen Teiles der Leitung liegen, so, daß die eigentliche Fernleitung frei von Erdströmen bleibt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.