DE1495806B2 - Verfahren zur herstellung von polyurethanelastomeren - Google Patents
Verfahren zur herstellung von polyurethanelastomerenInfo
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Description
30
Die Herstellung von Polyurethanelastomeren nach dem Diisocyanat-Polyadditionsverfahren aus höhermolekularen,
im wesentlichen linearen Polyhydroxylverbindungen, Polyisocyanaten und organischen Kettenverlängerungsmitteln
mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen durch Umsetzung in hochpolaren, organischen
Lösungsmitteln ist bekannt. Insbesondere werden diese in hochpolaren, organischen Lösungsmitteln
hergestellten Polyurethanelastomeren auch zu Fäden und Fasern verformt, die für eine Vielzahl
textiler Zwecke, besonders in der Mieder- und Wäscheindustrie, für Badeartikel, elastische Kleidungsstücke
oder Strümpfe, gegebenenfalls in Umspinnung mit Fäden oder Stapelfasergarnen sowie als Stapelfaser-Beimischung
zu nicht elastischen Fasern zum Zwecke der Verbesserung der Trageeigenschaften an sich
nicht hochelastischer Gewebe verwendet werden.
Die elastischen Polyurethanfäden besitzen gegen-' !
über Kautschukfäden eine Reihe von Vorteilen: so; sind sie praktisch in beliebiger Feinheit für textile
Zwecke zugänglich, sie besitzen eine höhere Reißfestigkeit und Scheuerfestigkeit, in vielen Fällen
höhere Spannkräfte, sie sind weitgehend gegen kosmetische öle und Lösungsmittel der chemischen
Reinigung beständig und weisen eine hohe Oxydations- und Ozonbeständigkeit auf. Weiterhin lassen
sich die Polyurethanelastomerfäden im Gegensatz zu Kautschukfäden mit bestimmten Farbstoffklassen,
z. B. Dispersionsfarbstoffen, relativ leicht anfärben.
Infolge des speziellen Aufbaues der Polyurethanelastomerfäden, die mindestens etwa zu 70% aus
amorphen Anteilen bestehen (Anteile der höhermolekularen Polyhydroxylverbindungen), nehmen
diese Elastomerfäden zwar gewisse Farbstoffe, z. B. Dispersionsfarbstoffe, relativ leicht auf, doch können
die Farbstoffe aus dem Polymethanelastomeren, z. B. beim Waschen, auch sehr leicht wieder herausdiffundieren,
was im allgemeinen geringe Naßechtheiten derartiger Färbungen ergibt. Das Gleiche gilt für
Färbungen mit sogenannten Säurefarbstoffen, Chromierfarbstoffen oder Nachchromierfarbstoffen, die
ebenfalls eine ungenügende Echtheit bei häufig ungenügenden Aufziehgeschwindigkeiten und Farbtiefen
der Färbungen aufweisen, was sich auch negativ auf die Reibechtheit derartiger Färbungen auswirkt. Weiterhin
sind die Uberfärbeeigenschaften infolge der schlechten Waschechtheiten der Färbungen mangelhaft.
Für eine Verwendung der Polyurethanelastomerfasern auf breiter textiler Basis ist jedoch die Erzielung
tiefer und echter Färbungen eine unerläßliche Voraussetzung. Dies gilt insbesondere für die Verwendung
wichtiger Farbstoffgruppen, wie Säurefarbstoffen, Metallkomplexfarbstoffen oder Chromierfarbstoffen,
mit denen sich z. B. Polyamide, welche bevorzugt zusammen mit elastischen Polyurethanfäden
verwendet werden, echt und in tiefen Farbtönen anfärben lassen.
Es ist bekannt, besser anfärbbare Polyurethanelastomere aus Voraddukten mit freien NCO-Gruppen
(aus höhermolekularen, endständige Hydroxylgruppen aul weisenden Polyäthern oder Polyestern und überschüssigen
Mengen von Diisocyanaten) und Diaminen des Typs
H2N-R-N-R-NH2
R
R
(R = C1-C4-AIkVl- bzw. Alkylenrest), vorzugsweise
Bis-(3-aminopropyl)-N-methylamin, herzustellen. Ferner sind Elastomere bekannt, die durch Umsetzung
der Voraddukte mit einer Mischung von obigen Diaminen und Hydrazin als Kettenverlängerungsmittel
im Molekularverhältnis 20/80 bis 50/50 erhalten wurden. Durch den teilweisen Einbau des
Bis-(3-aminopropyl)-N-methylamins an Stelle von Hydrazin wird zwar eine gute Anfärbbarkeit gegenüber
Säurefarbstoffen erzielt, doch nehmen mit steigenden Mengen an Bis-(3-aminopropyl)-N-methylamin als
Kettenverlängerungsmittel die mechanischen und elastischen Eigenschaften ab. Die Erweichungspunkte
liegen merklich tiefer als bei Vergleichsprodukten, die mit den üblichen Diaminen bzw. Hydrazin als
Kettenverlängerungsmittel hergestellt worden sind. Ein Elastomeres, das durch Umsetzung von höhermolekularen,
linearen Voraddukten mit Bis-(3-amino- ' propyl)-N-methylamin als alleinigem Kettenverlängerungsmittel
erhalten wurde, ist zwar mit Säurefarbstoffen gut anfärbbar, aber weich und für Elastomerfäden
unbrauchbar, da diese im siedenden Färbebad starke Schrumpferscheinungen zeigen.
Es wurde nun gefunden, daß die Anfärbbarkeit von Polyurethanelastomeren, insbesondere solchen, die
zur Herstellung von hochelastischen Fäden oder Folien dienen, besonders mit Farbstoffen aus der
Reihe der Säurefarbstoffe, Metallkomplexfarbstoffe oder Nachchromierfarbstoffe, welche vorzugsweise
saure Gruppen im Farbstoff besitzen, außerordentlich stark erhöht werden kann, wenn man primäre und/
oder sekundäre Diamine mit zwei oder mehreren tertiären Aminogruppen, in denen alle tertiären Stickstoffatome
mit aliphatischen Kohlenstoffatomen verbunden sind, in das Polyurethanelastomere einbaut.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polyurethanelastomeren durch Umsetzung von
höhermolekularen, im wesentlichen linearen Polyhydroxyverbindungen,
Polyisocyanaten und primären und/oder sekundären Diaminen, welche noch zusätzlich
tertiäre Aminogruppen enthalten, in hochpolaren, organischen Lösungsmitteln, gegebenenfalls unter Mitverwendung
weiterer organischer Kettenverlängerungsmittel mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man als primäre und/oder sekundäre Diamine, welche
noch zusätzlich tertiäre Aminogruppen enthalten, solche verwendet, die zwei oder mehrere tertiäre
Aminogruppen enthalten, in denen alle tertiären Stickstoffatome mit aliphatischen Kohlenstoffatomen verbunden
sind.
Insbesondere kann man die zwei oder mehrere tertiäre Aminogruppen enthaltenden Diamine auch
anteilweise neben den bekannten organischen Kettenverlängerungsmitteln mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen
in solchen Mengen mitverwenden, daß in dem fertigen Polyurethanelastomeren 20 bis 400
Milliäquivalente tertiärer Stickstoff pro Kilogramm Elastomerensubstanz enthalten sind.
Die für eine Erhöhung der Anfärbbarkeit zumeist ausreichende Menge an erfindungsgemäß zu verwendendem
Diamin beträgt beispielsweise nur 5 bis 15 Molprozent der für die Umsetzung insgesamt notwendigen
Menge an Kettenverlängerungsmitteln. Die hierdurch erzielte Modifizierung des Molekülaufbaus
macht sich in den mechanischen oder elastischen Eigenschaften bzw. im Schmelzpunkt der Polyurethanelastomeren
praktisch nicht mehr bemerkbar. Andererseits wird außer der Anfärbbarkeit eine Reihe
weiterer Eigenschaften der Polyurethanelastomeren bzw. der Eigenschaften ihrer Lösungen stark verbessert,
insbesondere wird die Löslichkeit bzw. Stabilität der Elastomerlösungen sehr günstig beeinflußt.
So neigen hochviskose Lösungen von Polyurethanelastomeren, die durch Reaktion von Voraddukten
aus höhermolekularen Polyhydroxylverbindungen mit überschüssigen Mengen an Diisocyanaten und aliphatischen
Diaminen, wie Äthylendiamin oder m-Xylylendiamin, in Lösungsmitteln, wie Dimethylformamid,
erhalten wurden, dazu, aus dem anfangs gut fließenden Zustand in einen pastenartigen, nicht mehr
fließenden Gelzustand überzugehen, der offenbar nicht auf einer Vernetzungsreaktion, sondern wahrscheinlich
auf einer Kristallisationsneigung beruht. Es ist bemerkenswert, daß durch die geringe Modifizierung
der Polyurethanelastomeren nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wesentlich stabilere und
über längere Zeit gut fließfähige Lösungen erhalten werden können. Eine derartige Modifizierung ist
von außerordentlichem Vorteil, besonders wenn sehr hoch schmelzende Polyurethanelastomere mit einem
Schmelzpunkt über 2500C mit Kettenverlängerungsmitteln,
wie aliphatischen und aromatischen Diaminen, besonders Äthylendiamin, 1,4-Diaminocyclohexan
oder p-Xylylendiamin, aufgebaut werden sollen, deren harnstoffgruppenhaltige Kettensegmente im allgemeinen
zu einer starken Löslichkeitsverminderung Anlaß geben, so daß die Lösungen nicht stabil sind
HN- (CH2)
oder sofort in einem pastenartigen, nicht verformbaren Zustand anfallen.
Polyurethanelastomere mit etwa äquivalentem Farbstoff-Aufnahmevermögen weisen im Fall der Ver-Wendung
von zwei oder mehrere tertiäre Aminogruppen enthaltenden primären und/oder sekundären
Diaminen eine merklich geringere Veränderung der Eigenschaften der Elastomeren auf, als etwa nach
dem bekannten Verfahren mit Bis-(3-aminopropyl)-N-methylamin modifizierte Elastomere. Ferner ist
es sehr vorteilhaft, daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Polyurethanelastomeren
beim Färben kein Herauswandern von Zusätzen zeigen, wie dies bei den bekannten, mit nieder-
oder selbst höhermolekularen Diaminen mit einer tertiären Aminogruppe modifizierten Polyurethanelastomeren
als sehr störend beobachtet werden kann. Ferner zeigen aus den nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhaltenen Polyurethanelastomeren hergestellte Formkörper, wie Fäden oder Folien, auch
eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen ein Vergilben bei längerem Stehen an der Luft bzw. bei
Einwirkung von Verbrennungsabgasen, sowie bei Belichtung, insbesondere mit UV-Strahlen. Auch
werden beim Verspinnen nach dem Trockenspinnverfahren oder beim Vergießen der Elastomerlösungen
wesentlich hellere Fäden bzw. Folien erhalten. Ein solcher Vorteil ergibt sich besonders bei den Polyurethanelastomeren,
die durch Kettenverlängerung mit aromatischen Diaminen erhalten worden sind und sich relativ leicht verfärben.
Die tertiären Aminogruppen beschleunigen im übrigen die Reaktion zwischen den NCO-Gruppen
und den reaktionsfähigen Wasserstoffatomen der übrigen Komponenten, insbesondere auch die Reaktion
des Voradduktes mit freien NCO-Gruppen mit einem organischen Kettenverlängerungsmittel mit
reaktionsfähigen Wasserstoffatomen. Sofern die Kettenverlängerungsmittel aliphatische Diamine oder Hydrazine
sind, spielt die katalytische Beschleunigung kaum eine Rolle, wohl aber bei einer Kettenverlängerung
mit Glykolen. Erstaunlicherweise hat das Vorhandensein dieser tertiären Aminogruppen im
Verfahrensprodukt praktisch keinen Einfluß auf die Hydrolysenfestigkeit der Polyurethanelastomeren.
Es sei erwähnt, daß man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Polyurethanelastomere,
in denen man die primären und/oder sekundären Diamine mit zwei oder mehreren tertiären
Aminogruppen als alleinige Kettenverlängerungsmittel eingesetzt hat, in Mengen von etwa.5.bis 20% den
bekannten schlecht oder nicht anfärbbaren Polyurethanelastomeren zufügen kann. Die so erhaltene
Mischung der Polyurethanelastomeren läßt sich ebenfalls gut anfärben.
Beispiele für die erfindungsgemäß verwendeten primären und/oder sekundären Diamine, die zwei
oder mehrere tertiäre Aminogruppen enthalten, in denen alle tertiären Stickstoffatome mit aliphatischen
Kohlenstoffatomen verbunden sind, sind Verbindungen der allgemeinen Formeln I bis VIII, von denen
die der allgemeinen Formeln I und II bevorzugt zur Anwendung kommen:
N—(CH2)X—NH
HN- (CH2)X—N—(CH2),- Ν—(CH2),-NH
R' R R R'
ΗΝ—(CH2),-Ν—(CH2),-NH
R' (CH2), R'
R—Ν—R
ΗΝ—(CH2)3—CH-CH2-CH2-NH
ΗΝ—(CH2)3—CH-CH2-CH2-NH
R' N-R R'
/ (CH2),-N
ΗΝ—(CH2)3—CH—CH2-CH2-NH
R' /Nx R'
ΗΝ—(CH2)3—CH-(CH2)2 — NH
R'
R'
RRN-(CH2V-N-(CH2), NRR
(ΠΙ)
(IV)
(V)
(VI)
RRN-(CH2),-Ν—(CH2H V(CH2)^-N-(CH2),-NRR
I /r I
H R" R" H
(VII)
CH-(CH2),-NH
R'
R'
(VIII)
R" R"
In den allgemeinen Formeln I bis VIII bedeutet R einen Methyl-, Äthyl-, Isopropyl-, n-(oder iso-)-Butylrest,
R' Wasserstoff oder einen Rest R, R" einen Rest R' oder Halogen, χ = ;>
2, bevorzugt 2 bis 6, y — 2; 1, bevorzugt 1 bis 6 und
6o
einen cycloaliphatischen oder aromatischen Ring.
Ferner sind auch solche Verbindungen der allgemeinen Formeln I bis VIII geeignet, in denen
statt — CH2-Gruppen — CHR — (R — = niederes
Alkyl) oder — CRR-Gruppen in den Verbindungen vorliegen. Eine oder mehrere —CH2-Kettenglieder
können gegebenenfalls durch —O— ersetzt sein.
Ein Ersatz durch — S —· wird im allgemeinen nicht erwünscht, da gefunden wurde, daß hierdurch die
Verfärbung im Licht stark erhöht wird.
~ Im einzelnen seien an Verbindungen beispielsweise
aufgeführt:
N,N'-Bis-(3-amino-propyl)-piperazin,
N,N'-Bis-(2-amino-äthyl)-piperazin,
N,N'-Bis-(3-amino-propyl)-trans-2,5-dimethyl-
piperazin,
N,N'-Bis-(3-methylamino-propyl)-piperazin, N,N'-Dimethyl-N,N'-bis-(3-amino-propyl)-
äthylendiamin,
N,N'-Dibutyl-N,N'-bis-(3-amino-propyl)-
N,N'-Dibutyl-N,N'-bis-(3-amino-propyl)-
tetramethylen-diamin,
N,N '-Diäthyl-N,N'-bis-(3-methylamino-
N,N '-Diäthyl-N,N'-bis-(3-methylamino-
propyl)-2-methyl-hexamethylendiamin,
N-S-Hexamethylendiamin-ijö-N'-methyl- !i >
N-S-Hexamethylendiamin-ijö-N'-methyl- !i >
piperazin, ■ ·■· ' ■ ; ;: - ;]- ''■
N-3-Hexamethylendiamin-1,6-N '-methyl-trans-
2,5-dimethyl-piperazin,
3-Amino-bis-(3-dimethylaminö-propan)-
3-Amino-bis-(3-dimethylaminö-propan)-
hexamethylendiamin-1,6,
N,N-Dimethyl-N',N'-bis-(3-aminopropyl)-
N,N-Dimethyl-N',N'-bis-(3-aminopropyl)-
propylen-diamin-1,3,
N,N-Diäthyl-N',N'-bis-(3-aminopropyl)-
N,N-Diäthyl-N',N'-bis-(3-aminopropyl)-
propylen-diamin-1,3,
N,N'-Bis-(3-dimethylaminopropyl)-m-(oder p-)-xylylendiamin,
N,N'-Bis-(3-dimethylaminopropyl)-m-(oder p-)-xylylendiamin,
N,N'-Bis-(3-dimethylaminopropyl)-m-(oder p-)-
hexahydro-xylylendiamin und
l,3-(oder l,4)-Phenylen-bis-(a-dimethylamino-
l,3-(oder l,4)-Phenylen-bis-(a-dimethylamino-
/S-amino-äthan).
15 In den erfindungsgemäß zu verwendenden Diaminen
müssen alle tertiären Stickstoffatome mit aliphatischen Kohlenstoffatomen verbunden sein, da tertiäre Aminogruppierungen,
die mit aromatischen Kohlenstoffatomen verbunden sind, keine oder eine nur ungenügende
Erhöhung der Anfärbbarkeit bewirken. Die Alkylgruppen am Stickstoffatom sind niedere Alkylgruppen,
z. B. Methyl bis Hexyl, die auch verzweigte Kohlenstoffketten aufweisen können.
Die Kettenlänge zwischen den — NHR'-Gruppen, über welche ein Einbau in die Polyurethanelastomeren
erfolgt, soll zweckmäßig 16 Kohlenstoffatome nicht überschreiten und liegt bevorzugt unter 10 Kohlenstoffatomen.
Im allgemeinen werden um so »härtere« und um so höher schmelzende Elastomere erhalten,
je kürzer diese Kettenlänge und je kompakter der Bau ist sowie um so kürzer die Alkylgruppen in den
tertiären Aminogruppen sind. Das Vorhandensein von cycloaliphatischen oder aromatischen Kernen
zwischen den primären und/oder sekundären Aminogruppen führt ebenfalls zu einer »Versteifung« der
Molekülstruktur.
Im allgemeinen werden solche zwei oder mehrere tertiäre Aminogruppen enthaltenden primären und/
oder sekundären Diamine bevorzugt, welche einen möglichst hohen Gehalt an tertiären Aminogruppen,
• bezogen auf das Molekulargewicht, aufweisen, da hierdurch der höchste Effekt an Erhöhung der Anfärbbarkeit
bei geringster Modifizierung des ursprünglichen Aufbaues möglich ist.
Die Herstellung der Polyurethanelastomeren erfolgt nach dem Diisocyanat-Polyadditionsverfahren. Als
höhermolekulare, im wesentlichen lineare Polyhydroxyverbindungen
eignen sich solche mit im wesentlichen endständigen Hydroxylgruppen und einem Molekulargewicht von 500 bis 5000 und Schmelzpunkten
bevorzugt unter 6O0C, wie z. B. Polyester
aus Polycarbonsäuren und mehrwertigen Alkoholen, Polyesteramide, Polyäther, Polyacetale, Poly-N-alkylurethane
bzw. deren Mischungen; ferner entsprechende Mischpolymere mit z. B. Ester-Äther-, Acetal-,
Amid-, Urethan-, N-Alkylurethan- und Harnstoff-Gruppierungen,
wobei für gute elastische und Tieftemperatureigenschaften die Schmelzpunkte der höhermolekularen
Polyhydroxyverbindungen bevorzugt unter 45° C liegen sollen. Die Polyhydroxyverbindungen können auch mit unterschüssigen Mengen
an Diisocyanaten unter ein- oder mehrfacher Vorverlängerung modifiziert werden. Das bevorzugte
Molekulargewicht liegt zwischen 800 und 3000.
Die Herstellung geeigneter höhermolekularer Polyhydroxy Verbindungen ist beispielsweise in der deutschen
Patentschrift 1 123467 und der deutschen Auslegeschrift
1 157 386 aufgeführt und ist Gegenstand der deutschen Patente 1223 154, 1222 253 und
1 217 058.
Besonders erwähnt seien Polyester aus Adipinsäure und gegebenenfalls Gemischen von Dialkoholen mit
bevorzugt mehr als 5 Kohlenstoffatomen, da derartige Polyester eine relativ gute Hydrolysenfestigkeit
aufweisen, ferner Polyäther, bevorzugt Polytetramethylenätherdiole, die gegebenenfalls als Mischpolyäther
etwa durch Einpolymerisieren einer kleineren Menge von Propylenoxyd oder Äthylenoxyd verwendet
werden können. Besonders günstige Eigenschaften, besonders Lichtechtheiten, werden mit solchen
Polyäther-Derivaten erzielt, deren OH-Endgruppen durch eine
— OCON(Alkyl) — CH2(CH2)X — OH-Gruppierung,
worin χ ;> 1, ersetzt worden sind. Derartige PoIyäther-Derivate
sind Gegenstand des deutschen Patents 1 217 058.
Zur Umsetzung mit den höhermolekularen Polyhydroxyverbindungen werden Diisocyanate verwendet,
wie sie beispielsweise in den vorgenannten Patentschriften aufgeführt sind. Als besonders geeignet haben
sich Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat, Diphenyldimethylmethan-4,4'-diisocyanat, die isomeren Toluylendiisocyanate,
ferner auch aliphatische Diisocyanate, wie z. B. Hexan-l,6-diisocyanat, oder das cycloaliphatische
Cyclohexan-l,6-diisocyanat erwiesen.
Die Diisocyanate werden mit den höhermolekularen, im wesentlichen linearen Polyhydroxyverbindungen
im Verhältnis 1,5: 1 bis 3:1 in hochpolaren, organischen Lösungsmitteln, wie Dioxan, Benzol
und Chlorbenzol bei Temperaturen von etwa 40 bis 1200C, bevorzugt 70 bis 100° C, zu einem im wesentlichen
linearen Voraddukt mit freien NCO-Gruppen umgesetzt, das mit etwa äquivalenten Mengen der
zwei oder mehrere tertiäre Aminogruppen enthaltenden primären und/oder sekundären Diaminen,
gegebenenfalls unter Mitverwendung weiterer Kettenverlängerungsmittel mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen,
zu einem im wesentlichen linearen, in Lösungsmitteln, wie Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxyd,
noch löslichen Polyurethanelastomeren kettenverlängert wird. Die Viskositäten der Elastomerlösungen
mit etwa 15- bis 30%igem Feststoffgehalt sollen dabei etwa im Bereich von 10 bis 1500 Poise
bei 20° C liegen.
Als weitere organische Kettenverlängerungsmittel mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen, die für das
erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden können,sind bevorzugt difunktionelle, relativ niedermolekulare
Verbindungen mit einem Molekulargewicht von weniger als 750, bevorzugt weniger als
400, insbesondere weniger als 275, geeignet, beispielsweise
Glykole, Diamine, Hydrazine, Polyhydrazidverbindungen, Polycarbonsäuren oder Bis-(aminoxy)-α,ω-alkane.
Als Beispiele hierfür seien-genannt:
Äthylenglykol,
Propandiol-1,2, ■ '
Butandiol-1,4, ■■,-..
Hexandiol-1,6, >
■■■
2(3)-MethyIhexandiol-l,6,
Bishydroxyäthylharnstoff,
Terephthalsäure-bis-(ß-hydroxyäthylamid), . ·
Hydrochinon-bis-hydroxyäthyläther,
Naphthylen-1,5-bis-hydroxyläthyläther,
209 544/523
Oxalsäure,
Bernsteinsäure,
Adipinsäure,
Isophthalsäure,
Hydrochinon-bis-in-aminopropyl-äther),
Äthylendiamin,
Hexamethylendiamin,
1,3- bzw. 1,4-Cyclohexandiamin,
Hexahydro-meta-xylylendiamin,
m-Xylylendiamin,
p-Xylylendiamin,
Piperazin,
2,5-Dimethylpiperazin,
Äthanolamin,
ω-Amino-capronsäure,
co-Hydroxybuttersäure,
4,4'-Diamino-diphenylmethan,
4,4'-Diaminodiphenyl-dimethylmethan,
ω-Amino-essigsäure-hydrazid,
cu-Aminobuttersäurehydrazid,
eo-Aminocapronsäure-hydrazid,
to-Hydroxyessigsäure-hydrazid,
ω-Hydroxybuttersäure-hydrazid,
(ü-Hydroxycapronsäure-hydrazid,
Carbodihydrazid,
Hydracrylsäurehydrazid,
Adipinsäure-dihydrazid,
Isophthalsäure-dihydrazid,
m-Xylylendicarbonsäuredihydrazid,
Äthylenglykol-bis-carbazinester,
Butandiol-bis-carbazinester,
Äthylen-bis-semicarbazid,
Hexamethylen-bis-semicarbazid,
Hydrazin bzw. Hydrazinhydrat oder
Ν,Ν'-Diaminopiperazin sowie
Diaminoxyd-1,2-äthan mit der Formel
H2N — O — CH2 — CH2 — O — NH2
Verbindungen mit mehr als 2 reaktionsfähigen Wasserstoffatomen können in sehr kleinen Mengen,
bis höchstens etwa 3 Molprozent der Kettenverlängerungsmittel, gegebenenfalls mitverwendet werden,
z. B. Trimethylolpropan, Weinsäure, Zitronensäuretrihydrazid oder aliphatische Triamine.
Während die Reaktionen der Voraddukte mit freien NCO-Gruppen mit Hydroxyl- und Carboxylgruppen
aufweisenden Kettenverlängerungsmitteln, relativ langsam verlaufen, reagieren die — NH2-Endgruppen
tragenden Kettenverlängerungsmittel im allgemeinen sehr schnell mit diesen, weshalb man vorzugsweise
nicht mit freiem Hydrazin oder Diaminen, sondern mit den durch CO2-Zugabe entstandenen
Carbazinsäuren bzw. Amincarbamaten arbeitet (siehe Gegenstand der deutschen Patente 1 222 253 und
223 154) bzw. ein mehrstufiges Verfahren anwendet, bei dem man zunächst einen Überschuß an Kettenverlängerungsmittel
anwendet und erst anschließend den gewünschten Polymerisationsgrad bzw. die gewünschte
Viskosität der Lösungen einstellt, um die sich aus der hohen Reaktivität der Kettenverlängerungsmittel
ergebenden Schwierigkeiten zu umgehen (deutsche Auslegeschrift 1 157 386).
Die Umsetzung des Voradduktes mit freien NCO-Gruppen mit den primären und/oder sekundären
Diaminen mit zwei oder mehreren tertiären Aminogruppen
kann in an sich bekannter Weise vorgenommen
werden. So ist die Ketten Verlängerung eines Voradduktes in Lösung mit beispielsweise einer
Mischung aus N,N'-Bis-(3-aminopropyl)-piperazin und m-Xylylendiamin in Dimethylformamidlösung
leicht durchführbar.
Unterscheiden sich die Reaktionsgeschwindigkeiten zwischen den erfindungsgemäß zu verwendenden
zwei oder mehrere tertiäre Aminogruppen enthaltenden primären und/oder sekundären Diaminen
und den gegebenenfalls sogar im überwiegenden Maße verwendeten bekannten Kettenverlängerungsmitteln,
wie Dihydraziden oder Diolen, stärker voneinander, so kann man durch Art und Reihenfolge
der Zugabe der Kettenverlängerungsmittel den Molekularaufbau beeinflussen. Verwendet man Mischungen
aus den zwei oder mehrere tertiäre Aminogruppen enthaltenden primären und/oder sekundären Diaminen
und Glykolen als Kettenverlängerungsmittel und setzt diese Mischung mit den NCO-gruppenhaltigen
Voraddukten um, so erfolgt zunächst vorzugsweise eine Kettenverlängerungsreaktion mit dem Diaminanteil,
gefolgt von der Reaktion mit dem Glykolanteil. Durch geregelte Zugabe, z. B. langsames Zutropfen,
der zwei oder mehrere tertiäre Aminogruppen enthaltenden primären und/oder sekundären Diamine
zu der Reaktionsmischung aus den NCO-gruppenhaltigen Voraddukten und Glykolen oder Dihydraziden
kann man mit fortschreitender Reaktion einen statistisch einheitlicheren Einbau der Diamine erzielen.
Die erhaltenen Elastomerlösungen können gegebenenfalls durch Zugabe von Di- oder Polyisocyanaten noch weiter umgesetzt werden, wenn freie Amin- oder Hydrazidgruppen vorliegen, und dadurch eine Viskositätserhöhung erreicht werden (deutsche Auslegeschrift 1 157 386). Den Polyurethanelastomeren können die bekannten Pigmente, Farbstoffe, optische Aufheller, UV-Absorber, spezielle Lichtschutzmittel oder Vernetzer zugegeben werden, vgl. die deutschen Auslegeschriften 1 157 386, 1 156 552 und 1 153 161.
Die erhaltenen Elastomerlösungen können gegebenenfalls durch Zugabe von Di- oder Polyisocyanaten noch weiter umgesetzt werden, wenn freie Amin- oder Hydrazidgruppen vorliegen, und dadurch eine Viskositätserhöhung erreicht werden (deutsche Auslegeschrift 1 157 386). Den Polyurethanelastomeren können die bekannten Pigmente, Farbstoffe, optische Aufheller, UV-Absorber, spezielle Lichtschutzmittel oder Vernetzer zugegeben werden, vgl. die deutschen Auslegeschriften 1 157 386, 1 156 552 und 1 153 161.
Als Lösungsmittel werden hochpolare, organische Lösungsmittel, wie Dimethylformamid, Diäthylformamid,
Dimethylacetamid, Diisopropylpropionamid, Formylmorpholin, Hexamethylphosphoramid, Tetramethylharnstoff,
Dimethylsulfoxyd und Tetramethylensulfon verwendet.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Polyuretlianelastomeren können zu Fäden
und Folien verformt werden, wobei die Verformung insbesondere aus der Lösung erfolgt.
Zur Herstellung von Elastomerfäden eignen sich übliche Verfahren, wie Naßspinn- oder Trocken-
Zur Herstellung von Elastomerfäden eignen sich übliche Verfahren, wie Naßspinn- oder Trocken-
.": spinnverfahren. Die Spinngeschwindigkeiten liegen
im Trockenspinnverfahren etwa bei 100 bis 800 m/min, im Naßspinnprozeß bei etwa 5 bis 50 m/min. Elastomerfäden
können auch durch Schneiden mittels einer Folienschneidemaschine aus etwa 0,10 bis 0,20 mm
starken Elastomer-Folien hergestellt werden. Elastomerfolien oder Beschichtungen können durch Aufstreichen
bzw. Aufrakeln auf feste Unterlagen oder textile Gewebe erhalten werden.
Die Eigenschaften von Fäden oder Folien werden durch die nachfolgend genannten Kenndaten bestimmt:
. .
RF = Reißfestigkeit (in g/den) auf einem WoI-■
' pert-Gerät,
Dhg = Dehnung (%) (Wolpert-Gerät),
/RF(B) = Reißfestigkeit (in g/den) beim Bruchtiter
; "■'■ V'.·■=...,: (umgerechnet). - . ,-.
IO
Die elastischen Eigenschaften werden mit dem in Chimia, 16, 93 bis 105 (1962) beschriebenen Elasto-Tensographen
gemessen.
Man bestimmt dabei vorzugsweise
M 300 = Spannungswert in mg/den bei 300% Ausdehnung des Fadens mit 400%/
min Dehnungsgeschwindigkeit,
M 150 = Spannungswert in mg/den bei 150% Ausdehnung im dritten Entlastungszyklus nach dreimaliger Ausdehnung auf 300% mit einer Geschwindigkeit von 400%/min.
Spannungsabfall = % Spannungsabfall bei Ausdehnung 300%/30" auf 300% (s. o.) nach 30 Sekunden
M 150 = Spannungswert in mg/den bei 150% Ausdehnung im dritten Entlastungszyklus nach dreimaliger Ausdehnung auf 300% mit einer Geschwindigkeit von 400%/min.
Spannungsabfall = % Spannungsabfall bei Ausdehnung 300%/30" auf 300% (s. o.) nach 30 Sekunden
Wartezeit bei 300% Dehnung.
Bleibende
Bleibende
Dehnung = % bleibende Dehnung nach drei Dehnungs-Entdehnungszyklen
(jeweils
300% Maximaldehnung, 400%/min. Dehnungsgeschwindigkeit), 30 Sekunden nach Entlastung des Fadens.
300% Maximaldehnung, 400%/min. Dehnungsgeschwindigkeit), 30 Sekunden nach Entlastung des Fadens.
Die Prüfung im Fade-O-meter erfolgt unter Normal-Testbedingungen.
Die Prüfung auf Abgasechtheit durch Einwirkung von nitrosen Gasen erfolgt durch Einwirken von
Abgasen eines Bunsenbrenners bei 90° C während 90 Minuten.
Die Ahfärbung erfolgt nach den untenstehenden
Standard-Vorschriften, wobei für Vergleichszwecke
a) mit 2% des roten Farbstoffs nach der deutschen Patentschrift 230 594 (Färbevorschrift A) bzw.
b) mit 10% des schwarzen Nachchromierfarbstoffs nach der deutschen Patentschrift 164 655 (Färbevorschrift
B)
gefärbt wurde. Die Verwendung dieser Farbstoffe soll keine Einschränkung bedeuten, sondern erfolgte
wegen ihres guten Ansprechvermögens auf eine Veränderung in der Anfärbbarkeit des Polyurethanelastomeren.
Färbevorschrift A
Färbeansatz — gegebenenfalls unter Zuhilfenahme von 1 bis 2% handelsüblichen Egalisierhilfsmitteln —
mit 1% Essigsäure (60%ig) bei 50° C versetzen, zum Sieden erhitzen und unter weiterer Zugabe von 2%
Essigsäure (60%ig) 1 Stunde unter Sieden halten.
50 Färbevorschrift B
a) Färbeansatz mit 2% Essigsäure (60%ig) zum Sieden bringen, unter Zusatz von 4% Ameisensäure
(85%ig) 1 Stunde siedend färben.
b) Gut gewaschene Färbung mit 3% Kaliumdichromat/5%ige Ameisensäure zum Sieden bringen
und 1 bis I1Z2 Stunden siedend chromieren.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind, wenn nicht anders vermerkt, Gewichtsteile.
1200 Teile eines Hexandiol-l,6/2,2-Dimethyl-propandiol-1,3
(Mol-Verhältnis der Glykole 65/35)-Adipinsäure-Polyesters
(OH-Zahl 66,5, Säurezahl 1,0) werden mit 298 Teilen Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
und 374 Teilen Chlorbenzol 50 Minuten auf 98 bis 99° C erwärmt und anschließend auf Raum-
35 temperatur abgekühlt (NCO-Gehalt des Voradduktes
2,12%).
In eine Lösung von 2,04 Teilen N,N'-Bis-(3-aminopropyl)-piperazin (Kp. 124°C/0,17 Torr; nl° = 1,5028)
und 8,05 Teilen 94%igem Äthylendiamin in 1068 Teilen Dimethylformamid werden unter starkem Rühren
etwa 20 Teile feste Kohlensäure eingeworfen. In die entstandene Suspension des Carbamats werden
508 Teile der obigen Voradduktlösung unter intensivem Rühren eingegossen, wobei unter CO2-Entwicklung
eine homogene, klare, gut viskose Lösung (314 Poise bei 20° C) erhalten wird.
Nach Zugabe von 10,5 Teilen Titandioxyd und 0,33 Teilen Hexandiisocyanat steigt die Viskosität
der Lösung auf 480 Poise bei 20° C. Die Lösung zeigt selbst nach 5tägigem Stehen noch ein gutes
Fließverhalten und kann im Trockenspinnprozeß zu Elastomerfäden versponnen werden.
Aus der Lösung werden durch Aufstreichen auf Glasplatten und einstündiges Auftrocknen bei 100° C
hochelastische Folien hergestellt, die mit einer Folienschneidemaschine zu Fäden mit einem Titer von etwa
1000 den geschnitten werden.
Eigenschaften der Fäden (aus Folien geschnitten):
RF: 0,64 g/den, Dhg: 800%, M 300: 80 mg/den, bleibende Dehnung: 14%.
Eigenschaften der Fäden nach dem Trockenspinnprozeß, in Abhängigkeit von einer Vorverstreckung(V)
zwischen Abzugsgalette und Aufwickelvorrichtung, gemessen nach lstündiger Fixierung auf Spulen bei
130°C:
V: 0%, RF: 0,58 g/den, Dhg: 720%, M 300: 91 mg/ den, bleibende Dehnung: 14%.
V: 50%, RF: 0,82 g/den, Dhg: 570%, M 300: 171 mg/den, bleibende Dehnung: 14%.
Der Schmelzpunkt der Elastomerfäden liegt zwischen 260 bis 265° C. Der berechnete Gehalt an tertiären
Aminogruppen im Elastomeren liegt bei 45 mVal/kg.
Bei Anfärbung mit 2% rotem Farbstoff nach der deutschen Patentschrift 230 594 werden intensiv rotorangegefärbte
Elastomerfäden erhalten, der Wollnachzug ist praktisch farblos.
Bei Anfärbung mit 10% schwarzen Nachchromierfarbstoffen nach der deutschen Patentschrift 164 655
werden tiefschwarze, reib- und waschechte Färbungen erhalten. .
Vergleichsversuch I
Zu einer Suspension, hergestellt aus 8,40 Teilen 94%igem Äthylendiamin in 1062 Teilen Dimethylformamid
durch Einwerfen von fester Kohlensäure, werden unter intensivem Durchmischen 500 Teile
einer wie im Beispiel 1 hergestellten Voradduktlösung (NCO-Gehalt 2,06%) gegeben. Die viskose Lösung
(135 Poise bei 20°C) wird mit Titandioxyd (Rutil) auf einen Gehalt von 2,5% Ti O2/Feststoff pigmentiert
und durch Zugabe von 1,0 Teilen Hexan-l,6-diisocyanat die Viskosität der Elastomerlösung auf 530
Poise/20°C erhöht. Die Lösung zeigt nach kurzem Stehen (12 Stunden) ein pastenartiges Verhalten und
fließt nicht mehr. Durch mehrstündiges Erwärmen auf 65° C kann die Lösung vorübergehend in einen
fließfähigen; Zustand gebracht und über einen auf 65 bis 75° C vorgewärmten Spinnkopf nach dem
Trockenspinnprozeß versponnen werden. Nach dem Erkalten erstarrt die Lösung wieder zu einem pastenartigen
Gel. :
13 14
Der Schmelzpunkt (Koller-Bank) der Fäden liegt gefärbte Fäden erhalten, der Farbstoff im Färbebad
bei etwa 265° C. ist nicht ganz quantitativ ausgezogen.
Beim Färben der Substanz mit 2% rotem Farbstoff , ,
nach der deutschen Patentschrift 230 594 (Färbe- Vergleichsversuch IV
verfahren A) bzw. 10% schwarzem Farbstoff nach 5 600 g des im Beispiel 1 beschriebenen Polyesters
der deutschen Patentschrift 164 655 werden nur werden mit 149 g Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
relativ schwach orange- bzw. rötlichgrau angefärbte und 187 g Chlorbenzol 50 Minuten auf 97 bis 99°C
Elastomerfäden erhalten. erhitzt. Nach dem Abkühlen besitzt das Voraddukt
_. ... , TT einen NCO-Gehalt von 2,04%.
Vergleichsversuchll I0 In eme LÖSUQg von 3J2g Bis-(3-aminopropyl)-
In eine Lösung von 1,15 Teilen Bis-{3-aminopropyl)- N-methylamin in 218 g Dimethylformamid werden
N-methylamin und 6,22 Teilen 94%igem Äthylen- etwa 15 g feste Kohlensäure unter Rühren eingetragen
diamin in 853 g Dimethylformamid werden etwa und anschließend unter starkem Rühren 100 g der
15 Teile feste Kohlensäure eingeworfen. In die ent- obigen Adduktlösung in die Suspension des Carbstandene
Suspension werden 400 Teile der Voraddukt- 15 amates eingetragen. Unter CO2-Entwicklung wird eine
lösung nach Beispiel 1 langsam eingerührt. Durch homogene, viskose Lösung (380 Poise bei 200C) erZugabe
von 25 Teilen 33%iger Titandioxydpaste halten und durch Zusatz von 6,5 g einer 33% Titanil
Teil Titandioxyd : 1 Teil Dimethylformamid : 1 Teil dioxyd (1 Teil Titandioxyd : 1 Teil Dimethylform-Elastomerlösung)
wird die Lösung pigmentiert und amid : 1 Teil Elastomerlösung) enthaltenden Paste
durch Zuführen von 0,9 Teilen Hexan-l,6-diisocyanat 20 pigmentiert.
die Viskosität der Lösung von 100 Poise auf 450 Poise/ Nach dem Vergießen der Lösung auf Glasplatten
200C erhöht. Die Lösung kann nach dem Trocken- und Trocknen bei 1000C werden farblose, wenig
spinnprozeß zu Elastomerfaden versponnen werden. reißfeste Filme erhalten:
Der Schmelzpunkt (Kofier-Bank) des Polyurethan- », .,qq ^n rrjg/der,
elastomeren liegt bei 2500C, die Fäden werden ober- 25 UKft
£ „„,.
u it. nno/-. * 1 u ·· u- M 150 6 mg/den
halb 230 C stark bruchig. K1 -u _ . ^ ._„_ ,no/
τ» · α r·· u -j. in/ *. -r· u 4. «· i- bleibende Dehnung 30%
Bei Anfarbungen mit 2% rotem Farbstoff nach
der deutschen Patentschrift 230 594 wird nur eine Diese Werte sind außerordentlich schlecht. Der-
mäßige-Anfärbung beobachtet, ein Wollnachzug des artige Fäden sind praktisch nicht verwertbar. Das
nicht "annähernd ausgezogenen Färbebades ist we- 30 Elastomere wird oberhalb 1100C weich und schmilzt
sentlich tiefer als die Elastomerfaser gefärbt. bei etwa 180 bis 195° C.
Die Anfärbbarkeit dieses Polyurethanelastomeren Beim Färben mit Säurefarbstoffen erfolgt eine tiefe
mit 7,5 Molprozent Bis-(3-aminopropyl)-N-methyl- Anfärbung, bei Siedetemperatur tritt ein starkes
amin als modifizierendes Kettenverlängerungsmittel ist Schrumpfen des Elastomeren ein.
also nicht ausreichend und ist wesentlich geringer 35 . . '
als die des im Beispiel 1 nach dem erfindungsgemäßen Beispiel
Verfahren hergestellten. Eine Lösung von 5,45 Teilen N,N'-Bis-(3-amino-
Elastomerfäden (aus Folien geschnitten) zeigen propyl)-piperazin in 223 Teilen Dimethylformamid
folgende Eigenschaften: wird durch Einwerfen von fester Kohlensäure in eine
RF: 0,67 g/den, Dhg.: 800%, M 300: 87 mg/den, 40 Suspension der Amincarbonate übergeführt und anbleibende
Dehnung: 18%. schließend mit 107,5 Teilen der Adduktlösung aus
Beispiel 1 unter intensivem Rühren versetzt. Es ent-
Vergleichsversuch III steht eine hochviskose, klare Lösung mit 390 Poise
bei 200C, die selbst nach mehrwöchigem Stehen noch
In eine Lösung von 1,18 Teilen Bis-(3-aminopropyl)- 45 glatt abfließt. Aus der Lösung werden durch Gießen
N-methylamin und 2,92 Teilen 94%iges Äthylendi- auf Glasplatten und Trocknen bei 1000C Folien
amin in 426 Teilen Dimethylformamid werden zu- hergestellt und zu Fäden geschnitten. Die Fäden
nächst etwa 10 Teile feste Kohlensäure und an- zeigen eine mäßige Festigkeit.
schließend 200 Teile der Voradduktlösung nach Bei- Das erhaltene Polyurethanelastomere ist in Amei-
spiel 1 (NCO-Gehalt 2, 12%) eingetragen, wobei 5° sensäure löslich im Gegensatz zu Polyurethanelasto-
unter CO2-Entwicklung eine viskose Lösung (400 Poise meren, die mit Äthylendiamin verlängert wurden,
bei 20° C) erhalten wird. ' ■ ·■ ' Der Schmelzpunkt (Kofler-Bank) des Polyurethan-
Die Lösung wird zu Elastomerfolien vergossen elastomeren liegt bei 212° C. Oberhalb 1850C ist
und diese zu Fäden geschnitten. das Elastomere weich und läßt sich verschmieren.
Der Schmelzpunkt (Kofler-Bank) des Elastomeren 55 Beim Färben der Substanz mit dem roten Farb-
liegt bei etwa 235 bis 255°C, der Erweichungsbereich stoff (2%) nach der deutschen Patentschrift 230 594
bereits bei Temperaturen oberhalb 200° C. Elastomer- (Färbeverfahren A) wird eine quantitative Erschöpfung
fäden (geschnitten) zeigen folgende Eigenschaften: des Färbebades und eine tiefrote Anfärbung des PoIy-
RF: 0,65 g/den, Dhg.: 805%, M 300: 77 mg/den, urethanelastomeren erzielt. Die Elastomerfäden sind
bleibende Dehnung: 22%. 60 jedoch im siedenden Färbebad geschrumpft. Die
Der Modul der Fäden ist dabei gegenüber unmo- Färbung mit 10% des schwarzen Farbstoffs nach
difizierten Fäden bzw. den aus Polyurethanelasto- der deutschen Patentschrift 164 655 (Färbeverfahren B)
meren, wie sie nach dem erfindungsgemäßen Ver- ergibt eine tiefschwarze Anfärbung,
fahren erhalten werden, hergestellten Fäden niedriger, . . '.
die bleibende Dehnung merklich höher, der Schmelz- 65 Beispiel 3
punkt stark erniedrigt. 1200 Teile des Polyesters aus Beispiel 1 werden
Bei Anfärbung mit 2% des roten Farbstoffes nach mit 334 Teilen Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat und
der deutschen Patentschrift 230 594 werden gut an- 384 Teilen Chlorbenzol 50 Minuten auf 90 bis 98°C er-
wärmt und anschließend auf Zimmertemperatur abgekühlt (NCO-Gehalt = 2,54%).
Eine Lösung von 4,10 Teilen N,N'-Bis-(3-aminopropyl)-piperazin
und 19,3 Teilen m-Xylylendiamin in 1165 Teilen Dimethylformamid wird durch Einwerfen
von festem Kohlendioxyd in eine Suspension der Diamincarbamate übergeführt. Durch langsames
Eintragen von 475 Teilen der obigen Voradduktlösung entsteht eine hochviskose homogene Polymerlösung,
die durch Zugabe von 24 g einer 33,3%igen Titandioxyd - Dimethylformamid - Paste pigmentiert
wird. Viskosität 527 Poise bei 200C.
Die Lösung wird nach dem Trockenspinnprozeß über Düsen mit 16 Bohrungen von 0,2 mm Durchmesser
in einen auf 2200C beheizten, 5 m langen Spinnschacht eingesponnen und die Fäden mit 100 m/
min aus dem Schacht abgezogen und nach Talkumierung mit 102 m/min auf Galetten aufgewickelt.
Nach lstündigem Erhitzen der Elastomerfäden auf den Spulen besitzen die Fäden folgende Eigenschaften:
Titer: 192 den, RF: 0,74 g/den, Dhg.: 665%, RF(B): 5,63 g/den, M 300: 90 mg/den, M 150: 19 mg/den.
Spannungsabfall 300%/30": 35%, bleibende Dehnung: 12%.
Aus der Elastomerlösung gegossene Filme zeigen nach dem Schneiden zu Elastomerfäden folgende
Eigenschaften:
Titer: 854 den, RF: 0,59 g/den, Dehnung: 608%, M 300: 86 mg/den, M 150: 21 mg/den.
Spannungsabfall 3O0%/30": 32%, bleibende Dehnung: 14%.
Bei Anfärbung der Fäden mit 2% rotem Farbstoff nach der deutschen Patentschrift 230 594 wird eine
quantitative Aufnahme des Farbstoffs auf die Faser beobachtet.
Die Anfärbung mit (10%) schwarzem Nachchromierfarbstoff nach der deutschen Patentschrift 164 655
ergibt tiefschwarze, reib- und waschecht angefärbte Elastomerfäden. Der Schmelzpunkt der Elastomerfäden
liegt bei 2400C.
Vergleichsbeispiel V
Eine Lösung von 20,55 Teilen m-Xylylendiamin in 1165 Teilen Dimethylformamid wird durch Zugabe
von CO2 in eine Suspension übergeführt und in diese
unter Rühren 500 Teile des Voradduktes aus Beispiel 3 langsam zugegeben. Es wird eine klare, hochviskose Lösung mit etwa 900 Poise bei 20° C erhalten.
Beim Stehen zeigt die Lösung eine Tendenz zu pastenartiger Verfestigung, die erst nach Erwärmen wieder
rückgängig gemacht werden kann. 1300 Teile dieser Elastomerlösung werden mit 24 Teilen einer 33,3%igen
Titandioxyd-Pigmentpaste (1 Teil Titandioxyd: 1 Teil
Dimethylformamid: 1 Teil Elastomerlösung) pigmentiert und die Elastomerlösung nach dem Trockenspinnprozeß
zu elastischen Fäden unter den Bedingungen des Beispiels 3 versponnen.
Titer: 186 den, RF: 0,75 g/den, Dhg.: 655%, RF(B): 5,75 g/den, M 300: 80 mg/den, M 150: 15 mg/den.
Spannungsabfall 300%/30": 38%, bleibende Dehnung: 15%.
Aus der Elastomerlösung gegossene Folien werden zu Fäden geschnitten und diese zeigen folgende Werte:
Titer: 1037 den,RF:0,53 g/den,Dhg.:640%,RF(B):
3,94 g/den, M 300: 80 mg/den, M 150:18 mg/den.
Spannungsabfall 300%/30": 38%, bleibende Dehnung: 20%.
Der Schmelzpunkt des Elastomeren liegt bei 2500C.
Bei Anfärbung mit 2% rotem Farbstoff nach der deutschen Patentschrift 230 594 werden die Elastomerfäden
nur schwach angefärbt, der Wollnachzug ist tiefrot gefärbt. Mit dem schwarzen Nachchromierfarbstoff
nach der deutschen Patentschrift 164 655 wird nur eine graue Anfärbung erzielt.
In eine 70° C heiße Lösung von 8,85 Teilen Carbodihydrazid
in 700 Teilen Dimethylformamid werden gleichzeitig aus zwei Tropftrichtern 400 Teile der
Voradduktlösung nach Beispiel 1 und eine Lösung von 1,94 Teilen N,N-Diäthyl-N',N'-bis-(3-aminopropyl)-propylendiamin-l,3
in 161 Teilen Dimethylformamid unter Rühren zugetropft. Die entstandene viskose (55 Poise bei 200C) Elastomerlösung wird zu 2,5%
(bezogen auf den Festgehalt) mit Rutil pigmentiert und durch Zugabe von 1 Teil Hexandiisocyanat auf
eine Viskosität von 290 Poise bei 200C eingestellt.
Aus der Lösung werden Elastomerfolien hergestellt und diese zu Fäden geschnitten. Eigenschaften:
RF: 0,66 g/den, Dehnung: 780%, M 300: 90mg/ den, bleibende Dehnung: 14%.
Bei Belichtung im Fade-O-meter sind die Fäden
bis 20 Belichtungsstunden unverfärbt, während vergleichbare Elastomerfäden ohne Modifizierung durch
das obengenannte Diamin nach dieser Zeit bereits gelb verfärbt sind.
Der Schmelzpunkt (Kofler-Bank) liegt bei 2300C,
derjenige der Fäden ohne das obengenannte Diamin bei etwa 230 bis 235° C.
Die Anfärbung mit 2% rotem Farbstoff nach der deutschen Patentschrift 230 594 bzw. mit schwarzem
Nachchromierfarbstoff (10%) nach der deutschen Patentschrift 164 655 führt zu tief gefärbten Elastomerfäden,
die reibecht und waschecht sind.
Das verwendete Diamin wird wie folgt hergestellt: 650 Teile N,N-Diäthylamino-propandiamin-l,3 werden
mit 530 Teilen Acrylnitril versetzt und 3 Stunden auf 80°C erwärmt. Bei Destillation geht das N,N-Diäthylamino
- Ν',Ν' - bis - {ß - cyanoäthyl) - propandiamin-1,3
bei 165 bis 170° C/0,22 Torr über (nf
1,4580). 312 Teile des Dinitrils werden mit 600 Teilen Methanol, 200 Teilen flüssigem Ammoniak und 50 Teilen
Raney-Cobalt 2 Stunden mit Wasserstoff bei 95°C/150atü zum Diamin reduziert. Kp. 153 bis
154,5°C/0,44 Torr, nl° 1,4717.
B e i sp i e 1 5
In eine Lösung von 0,525 Teilen des im Beispiel 4 verwendeten Diamins und 136 Teilen 97%igen Hydrazinhydrats
in 212 Teilen Dimethylformamid werden 100 Teile einer Voradduktlösung nach Beispiel 1
unter Rühren eingetragen und die Lösung (etwa 90 Poise/20°C)mit2,5% TiO2 pigmentiert. Die Lösung
zeigt auch nach längerem Stehen ein glattes Fließen. Die Lösung wird, zu Folien vergossen (1 Stunde/
1000C Trocknungszeit) und diese zu Fäden geschnitten.
Die Anfärbung mit dem roten bzw. schwarzen Säurefarbstoff ergibt tiefe und echte Anfärbungen.
Bei Belichtung im Fade-O-meter zeigen die Elastomerfolien
eine erhöhte Beständigkeit gegen Verfärbung gegenüber Vergleichsfolien mit Hydrazin als alleinigem
Kettenverlängerungsmittel.
209 544/523
240 Teile einer Voradduktlösung, erhalten aus 600 Teilen des Polyesters aus Beispiel 1 und 272 Teilen
Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat in 218 Teilen Chlorbenzol mit einem NCO-Gehalt.von 5,60% werden
mit 300 Teilen Dimethylformamidlösung verdünnt und innerhalb 5 Minuten unter Rühren langsam mit
einer Lösung von 3,24 Teilen N,N'-Bis-(3-aminopropyl)-piperazin und 28 Teilen p-Phenylen-bisoxy-äthyläther
in 300 Teilen Dimethylformamid versetzt. Nach etwa 8 Stunden ist eine viskose Polyurethanelastomerlösung
(100 Poise bei 20° C) entstanden.
Die Lösung wird zu etwa 0,20 mm starken Folien vergossen. Aus den elastischen Folien durch Schneiden
erhaltene Fäden werden mit dem roten Farbstoff nach der deutschen Patentschrift 230 594 (2%) (Färbeverfahren
A) bzw. mit dem schwarzen Nachchromierfarbstoff nach der deutschen Patentschrift 164 655
(10%) (Färbeverfahren B) gefärbt. Es entsteht nach A ein tiefroter Elastomerfaden, das Färbebad ist
farbstofffrei. Die tiefschwarze Anfärbung nach B ist abriebfest und sehr waschecht.
Bei Belichtung der Folien werden relativ verfärbungsstabile Folien erhalten, die bis 50 Fade-O-meter-Stunden
fast farblos sind.
600 Teile des Polyesters aus Beispiel 1 werden mit 158 Teilen Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat und 189
Teilen Chlorbenzol 50 Minuten auf 95 bis 100° C erhitzt. Der NCO-Gehalt dieses Voraddukts beträgt
nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur 2,34%.
In eine Lösung von 1,115 Teilen N,N'-Bis-(3-aminopropyl)-piperazin
und 9,95 Teilen Diphenylmethan-4,4'-diamin in 324 Teilen Dimethylformamid werden
205 Teile der obigen Voradduktlösung eingerührt. Es wird eine farblose Elastomerlösung von 258 Poise
bei 20° C erhalten. Durch Zugabe von 10 ml einer 0,5 n-as-Dimethylhydrazin-Lösung in Chlorbenzol
wird ein weiteres Ansteigen der Viskosität gestoppt.
Die Elastomerlösung wird zu Folien vergossen (100° C Trocknungstemperatur) und zu Fäden geschnitten.
Diese zeigen eine praktisch quantitative Aufnahme bei Färbung mit 2% rotem Farbstoff nach
der deutschen Patentschrift 230 594 und eine tiefschwarze Färbung mit dem. schwarzen Nachchromierfarbstoff
nach der deutschen Patentschrift 164 655.
Die Folien zeigen eine wesentlich bessere Stabilität gegenüber Verfärbung im Fade-O-meter als Folien
ohne Zusatz des genannten N,N'- Bis - (3 - aminopropyl) - piperazine. Während Folien ohne erfindungsgemäße
Modifizierung bereits nach 20 Fade-O-meter-Stunden braungelb verfärbt sind, zeigen die
vorliegenden Folien aus nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Polyurethanelastomeren bis
50 Stunden Belichtung nur eine schwache Verfärbung.
1200 Teile des Polyesters aus Beispiel 1 werden mit 335 Teilen Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat und
384 Teilen Chlorbenzol 50 Minuten auf 90 bis 98°C erhitzt. Der NCO-Gehalt des Voraddukts nach dem
Abkühlen beträgt 2,68%.
In eine Lösung von 4,60 Teilen N,N'-Bis-(3-aminopropyl)-piperazin
und 17,9 Teilen p-Xylylendiamin in 1060 Teilen Dimethylformamid werden etwa 10
Teile feste Kohlensäure eingeworfen und die Suspension mit 420 Teilen der Voradduktlösung unter
Rühren versetzt. Es entsteht eine hochviskose, gut fließende Elastomerlösung.
Die zu Folien vergossene oder nach Naß- und nach Trockenspinnprozessen zu hochelastischen
Fäden verformte Lösung wird mit den oben beschriebenen Farbstoffen tiefrot bzw. tiefschwarz angefärbt,
wobei reib- und waschechte Färbungen erzielt werden.
Vergleichsversuch VI
Beim Versuch, nach der im Beispiel 7 beschriebenen Arbeitsweise das Voraddukt mit 100 Molprozent
p-Xylylendiamin in Dimethylformamidlösung umzusetzen, wird bereits vor Zugabe der berechneten
Menge an NC O-Voraddukt eine zunächst pastenartige, dann krümelige Masse erhalten, die erst bei
längerem Erhitzen auf 80 bis 100° C vorübergehend in eine viskose Lösung übergeführt werden kann und
bei Abkühlung sofort wieder in einen nicht fließenden Zustand zurückkehrt.
600 Teile eines Polytetrahydrofuranpolyäthers mit — OCON(CH3) — CH2 — CH2 — OH-Endgruppen
(OH-Zahl 60), dessen Herstellung Gegenstand des deutschen Patents 1 217 058 ist, werden nach Zugabe
von 1,2 ml einer 35%igen SO2-Lösung in Dioxan
1 Stunde bei 130°C/12Torr entwässert und mit 136,5 Teilen Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat und 316
Teilen Chlorbenzol 2 Stunden auf 98° C erhitzt (NCO-Gehalt nach Abkühlen = 1,91%).
Aus einer Lösung von 5,0 Teilen Äthylendiamin und 2,94 Teilen N,N'-Bis-(3-aminopropyl)-piperazin
in 745 Teilen Dimethylformamid wird durch Einwerfen von überschüssigem festem Kohlendioxyd eine
Suspension der Amincarbamate hergestellt und in die Suspension unter starkem Rühren 420 Teile des
obigen NCO-gruppenhaltigen Voraddukts eingerührt. Unter CO2-Entwicklung entsteht eine klare, homogene
Elastomerlösung, die durch Zugabe von 21,8 g TiO2-Paste (33%ig) (1 Teil Titandioxyd: 1 Teil Dimethylformamid
: 1 Teil Elastomerlösung) pigmentiert wird. Durch Zugabe von 0,2 Teilen Hexandiisocyanat
steigt die Viskosität der Lösung von 165 auf 510 Poise/ 20°C.
Nach dem Trockenspinnverfahren werden aus der Lösung Elastomerfäden erhalten, die ohne Vorstreckung
bzw. mit einer Vorstreckung von 100% auf Spulen 1 Stunde bei 130° C im Vakuumtrockenschrank
fixiert werden und folgende Eigenschaften aufweisen:
V*)
(%) |
Titer (den) |
RF (g/den) |
Dehnung (%) |
M 300 (mg/den) |
M 150 (mg/den) |
Spannungsabfall 300%/30" (%) |
Bleibende Dehnung (%) |
0 100 |
220 125 |
0,60 0,95 |
775 530 |
110 300 |
19 24 |
26 ' 40 |
18 16 |
*) Vorstreckung.
Die Fäden sind ausgezeichnet mit sauren Farbstoffen anfärbbar.
Bei Belichtung im Fade-O-meter zeigen die Fäden eine sehr stark verbesserte Stabilität gegenüber Verfärbung
und mechanischem Abbau als vergleichbare Fäden, die ohne Verwendung des N,N'-Bis-(3-aminopropyl)-piperazdns
hergestellt wurden.
Beispiel 10
Beispiel 1 beschriebenen
Beispiel 1 beschriebenen
1200 Teile des im Beispiel 1 beschriebenen Polyesters,
328 Teile Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat und
382 Teile Chlorbenzol
werden 50 Minuten auf eine Temperatur von 96° C erhitzt.
Der NCO-Gehalt der Voradduktlösung nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur beträgt 2,47%.
Jeweils 415 Teile dieses Voraddukts werden in eine etwa 50° C heiße Lösung von
Teile Carbohydrazid |
Teile Diamin*) |
Gehalt des Elastomeren an tertiärem Stickstoff |
Viskosität der Elastomerlösung |
α) 10,28 ß) 9,15 v) 7,60 |
3,03 6,06 10,2 |
75 mVal tert. N/kg Elastomer 150 mVal tert. N/kg Elastomer 250 mVal tert. N/kg Elastomer |
505 Poise/20°C 550Poise/20°C 700Poise/20°C |
H2N ■ CH2 · CH2 ■ CH2^
*) Diamin =
H2N ■ CH2 - CH2 · CH2
,C2H5
N-CH2- CH2 -CH2-N
C2H5
in jeweils 935 Teilen Dimethylformamid eingetragen. Jede der erhaltenen Elastomerlösungen α, β und γ
werden mit 25 Teilen einer 33%igen Titandioxyd-Dimethylformamid-Paste
pigmentiert und durch Zugabe von 0,65 Teilen Hexandiisocyanat (nach dem
Verfahren der deutschen Patentschrift 1 175 386) auf eine für Trockenspinnprozesse geeignete Viskosität
gebracht.
Die Elastomerlösungen α, β und γ werden jeweils
im Trockenspinnverfahren in hochelastische Fäden a, β und γ übergeführt.
Die Elastomerfäden α bis γ wurden in für Elastomerfäden
üblicher Weise mit dem Säurefarbstoff C. I. Acid Blue 220 (2% Farbstoff) gefärbt.
Die Färbeflotte war in allen Fällen vollkommen ausgezogen.
Zur Prüfung auf Naßechtheit wurden die gefärbten Fäden nach intensivem Spülen in heißem Wasser
anschließend 10 Minuten in siedendem destilliertem Wasser behandelt und der gegebenenfalls ausgeblutete
Farbstoff nach Entfernung der Elastomerfäden auf eine den Elastomerfäden entsprechende Menge Wolle
aufgefärbt.
Elastomerfäden | mVal tert. N/kg | 2% C. I. Acid Blue 220 | Ausbluten der Fäden bei 10 Minuten Sieden in destilliertem Wasser |
Farbe des Wollnachzugs |
α | 75 | Farbstoff aus dem Färbebad vollkommen |
schwach | schwach blau |
ß | 150 | ausgezogen Farbstoff aus dem Färbebad vollkommen |
sehr schwach | sehr schwach ange schmutzt |
y | 300 | ausgezogen Farbstoff aus dem Färbebad vollkommen |
kein Ausbluten | farblos |
ausgezogen |
Diese Kochechtheiten der Färbung sind wesent- längerungsmittel aufgebaut wurden und 5% eines
lieh besser als bei Elastomerfäden, die wie oben, 55 Zusatzes von polymerem /S-Diäthylamino-äthyl-methnur
mit Carbohydrazid als alleinigem Kettenver- acrylat enthalten.
Vergleich | mVal tert. N/kg | 2% C. I. Acid Blue 220 | Ausbluten der Fäden bei 10 Minuten Sieden in destilliertem Wasser |
Farbe des Wollnachzugs |
Carbohydrazid | etwa 275 | geringe Farbstoffab- abscheidungen |
sehr starkes Aus bluten |
tiefblau |
Für den Elastomerfaden γ wurden die Schweißechtheiten für Färbungen mit 2% rotem Säurefarbstoff
C. I. 23 635, 2% C. I. Acid Blue 220 sowie
12% schwarzem Farbstoff nach der deutschen - Patentschrift
164 655 bestimmt (siehe folgende Tabelle).
Schweißechtheit | Schweißechtheit | |
alkalisch | sauer | |
(DIN 54020/I) | (DIN 54020/II) | |
2% roter Säurefarbstoff C. I. 23 635 | 4-5 P | 4-5 P |
4(-5) Z | 4-5 Z | |
2% C. I. Acid Blue 220 | 4-5 P | 4-5 P |
4-5'- ζ .;:. | 4-5 Z- | |
10% Farbstoff nach der deutschen Patentschrift 164 655 | ||
(nachchromiert) | 4 P | 4 P |
4 Z | 4 Z |
P = Anbluten auf Polyamid, Z = Anbluten auf Zellwolle.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyurethanelastomeren durch Umsetzung von höhermolekularen,
im wesentlichen linearen Polyhydroxylverbindungen, Polyisocyanaten und primären und/
oder sekundären Diaminen, welche noch zusätzlich tertiäre Aminogruppen enthalten, in hochpolaren,
organischen Lösungsmitteln, gegebenenfalls unter Mitverwendung weiterer organischer Kettenverlängerungsmittel
mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen, dadurch gekennzeichnet, daß
man als primäre und/oder sekundäre Diamine, welche noch zusätzlich tertiäre Aminogruppen
enthalten, solche verwendet, die zwei oder mehrere tertiäre Aminogruppen enthalten, in denen alle
tertiären Stickstoffatome mit aliphatischen Kohlenstoffatomen verbunden sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die zwei oder mehrere
tertiäre Aminogruppen enthaltenden Diamine anteilweise neben bekannten organischen Kettenverlängerungsmitteln
mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen in Mengen mitverwendet, die im fertigen Polyurethanelastomeren 20 bis 400MiIIiäquivalenten
tertiärem Stickstoff pro Kilogramm Elastomerensubstanz entsprechen.
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SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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