DE1493194A1 - Kernfluorierte aromatische Verbindungen und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Kernfluorierte aromatische Verbindungen und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Alfred Hoeppeaer
Dr. Hans Joachim Wolff
Hair. CLi. Beü
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Frankfurt a. M.-T.iödist
Adeionstraße 58
Telefon 301024, 3010 25
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Unsere Nr. IIO64 10. SSP-1S68
Stauffer Chemical Company
Madison Avenue, New York, New York, V.St.A.
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stellung .
Die Erfindung betrifft kernfluorierte aromatische Verbindungen
mit mindestens einem direkt an ein aromatisches Kohlenstoff atom gebundenen Fluoratom und ein Verfahren zu dessen Herstellung,
das aurch folgende Stufen gekennzeichnet ist:
Ia) Umsetzung einer substituierten Ary!verbindung mit
mindestens einem direkt an ein aromatisches Kohlen Stoffatom gebundenen Substituenten, wie Hyroxyl- oder
Thiol-Gruppen oder deren Alkalisalzen mit Carbonylchlorfluorid
oder
Ib) Umsetzung einer Ary!verbindung mit mindestens einer
direkt an ein aromatisches Kohlenstoffatom gebundenes Chlorforrayl-(-OCOCl) oder Chlorthioformyl-Gruppe
(-SCOCI) mit einem anorganischen Pluorid oder Bi fluorid
eines Elementes mit der Ordnungszahl 1 oder 11 - 83 und
II) thermische Zersetzung der erhaltenen, mit Fluorform^l -
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BAD
(-OCGF) oder Fluorthioiormyl-G-ruppen (-bCOF) substituierten
Arylverbindung.
Das aromatische iting-system kann monocyclisch oder pol;/ cyclisch
und entweder unsübstituiert oder zusätzlich zu den Fluor-, Fluorformyl- oder Fluorthioformyl-Gruppen mit Halogen-, Alkyl-,
Halogenalicyl-, Alkoxy-, Halog-nalkoxy- und ähnlichen Gruppen substituiert
sein.
Die Einführung von Fluor in einen aromatischen Hing· war
bisher sowohl schwierig als auch kostspielig. Allgemein wurden
aromatische Fluorverbindungen dadurch hergestellt, daß man andere Atome in dem entsprechenden aromatischen Ausgangsstoff durch Fluor
ersetzte oder .aber auch aus fluorierten aliphatischen Verbindungen.
Die erste !lethode, aromatische Fluorverbindungen herzustellen, besteht
im Ersatz primärer Amino-Gruppen, und diese Methode v/ird bis
heute vielfach angewendet. Viele Versuche wurden durchgeführt, die
Ausbeute zu verbessern und die Umsetzung zu erleichtern. Am meisten
zu beachten ist die Untersuchung der Zersetzung des Diazoniumfluorborats durch Schiemann und Balz (Ber., 60B, 1186 (I927). Obwohl
diese Methode zufriedenstellender arbeitet als frühex'e, hat sie ihre Mangel, iiliner diener Mangel ist die begrenzte Zugän^lichkeit
verschiedener Amine, ihre Iteaktionsträgheit oder in einigen Fällen
die Instabilität des Ausgangsstoffes.
Auch die direkte Fluorierung der aromatischen Verbindungwurde untersucht. Dabei erwies sich jedoch die große Reaktionsfähigkeit
von elementarem Fluor und seinen Derivaten, z.B. Halo.^enfluoriden,
als erschwerender Faktor. Die Zugabe von elementarem Fluor zu einer aromatischen Verbindung ist möglich, falls ein inertes Verdünnungsgas,
z.B. Stickstoff, verwendet wird, .um die außerordentlich exotherme Reaktion zu dämpfen. Die entstehenden Verbindungen
sind gesättigt und müssen enthalogeniert werden oder Halogenwasserstoff
muß abgespalten werden, um wiederum zu einem aromatischen System zu gelangen. Das Ausmaß der Fluorierung und die Zusammensetzung
des Produktes sind schwer zu kontrollieren.
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Auf Grund der großen Schwierigkeit "bei der Herstellung höher
fluorierter aromatischer Verbindungen durch ältere Methoden, wurde von einer Reihe von Forschern die Bildung aus höher fluorierten
aliphatischen Verbindungen untersucht. Die Herstellung von Fluoraromaten unter Verwendung .kleiner aliphatischer Einheiten
bei höherer Temperatur (500 - 600°C) führt zu vielen Kebehpro dukten
und ist daher eine wenig günstige Methode. Erwünschter erscheint die Verwendung von Fluoracetylenverbindungen. Die Hauptschwierigkeit
dabei ist die Herstellung des Ausgangsstoffs.
In "Houben *-Weyl, Methoden der organischen Chemie ", 4· Auflage,
Band V/3, 5. 357 wird außerdem die Herstellung von Alkylfluoriden
beschrieben, wobei man entweder Alkohol mit Phosgen zu Chlorameisensäureestern umsetzte und das Chloratom mit Thalliumfluorid
gegen Fluor austauschte, oder aber man setzte Alkohole mit Carbonylfluoridchlorid um und spaltete anschließend in Gegenwart
eines ionogenen Katalysators C0? aus den Fluorameisensaurealkylestern
ab. Auf Grund der explosiven Zersetzung, die beim Versuch, das Ghloratom des Chlorameisensäuremethyl- oder -äthylesters mit
einem Fluorierungsmittel, wie beispielsweise Antimonpentachlorid,
auszutauschen, stattfand, war man gezwungen, ein sehr starkes Fluorierungsmittel zu verwenden, um die Umsetzung in der Kälte
durchführen zu können. Es erwies sich dabei, daß nur mit dem sehr kostspieligen Thalliumfluorid eine erfolgreiche Fluorierung durchgeführt
werden konnte.
Bei der erfindunosgemäßen Fluorierung von Chlorameisen seurearylesterri
hin_;eaen ijt es mößlich, bei mäßigen oder höheren
Temperaturen mit milden Fluorieruna-smitteln wie Natrium! Tuorid
oder Kaliumbiiluorid zu arbeiten.
Die Klasse der fluoraromatischen Verbindungen ist bekannt.
Sie dienen oft als Zwischenprodukte bei der Herstellung anderer Verbindungen. Fluoraromatische Verbindungen' werden auch als
Ciie&ikalieii für die Landwirtschaft, für Farbstoffe und in der
Pharmacologie verwendet. Ihre Anwendung auf diesen aäbieten wird
durcii -tfirttichaftlicne aesichtspurikte und die Schwierigkeit der
ZUöänf;lichkeit der fluoraromatischen Zviiachfanproduktü begrenzt.
aue (i'-r ^.rfinäung ist daher ein neues Verfahren zur
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Herstellung kernfluorierter aromatischer Verbindungen, d.h. sowohl von Mono- und Polyfluor-Verbindungen und monocyclischen
und polywyeIisehen Verbindungen, unter Ausschluß der Verwendung
von elementarem Fluor oder der Synthese aus fluorierten aliphatischen Verbindungen oder Acetylenverbindungen.
Es wurde nun gefunden, daß kernfluorierte aromatische Verbindungen
zv.eckmäßigerweise durch thermische Zersetzung der entsprechenden Arylfluorformiate oder Arylfluorthioformiate bei 550 900°C
hergestellt „erden können. Das entsprechende Arylfluorformiat
und Fluorthioformiat kann aus Carbonylchlorfluorid und den entsprechenden
Hydroxygruppen oder Tiiiogruppen enthaltenden aromatischen
Verbindungen hergestellt werden oder durch Verwendung ögj.· ontbpx'üchenäc-n
Arylchlorformiatö oder Arylchlorthioformiate und eines
Lietellf luoriös.
Die Arylclilorförmiate sind bekannt und bereits häufig beschrieben
v/orden. Insbesondere wuraeii die Herstellung und die
chemischen Ei-'&nschaften von Phenylchloriormiat untersucht und beschrieben.
Die Arylfluorformiate der Erfindung waren bisher bis auf das Phenyifluorformiat nicht bekannt. Die Eigenschaften dieser
Verbindungen gestatten aber,ihre Verwendung in vielerlei Hinsicht.
So z.B., wie später gezeigt werden wird, als Zwischenprodukte bei der Herstellung der entsprechenden fluoraromatischen Verbindungen,
sowie als Zwischenprodukte für organische Verbindungen , als Chemikalien für die Landwirtschaft, Arzneimittel, Weichmacher sovvie Bestandteile
von Harzen.
Für die Herstellung von Phenylchlorformiat sind drei Methoden
beschrieben, die sich von der erfindungsgemäßen beträchtlich unterscheiden.
Der einzig beschriebene Weg für Phenyifluorformiat stammt
von iimeleus und vVood, J. Chem. Öoc. 1948, 2183-8. Die Herstellung
geschah danach durch Umsetzung von Carbonylfluorid mit Phenol in
einem Autoklaven. Die Ausbeute war nicht sehr hoch wegen übermäßiger Diphenylcarbonat-Bildung. Die Methoden des Standes der Technik
zur Herstellung von Phenylchlorformiat und Phenyifluorformiat sind
auf die Herstellung der Ar^Ifluorformiate der Erfindung nicht ein-
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heitl.ich anwendbar. Häufig sind sie schwierig zu kontrollieren,
was das erwünschte Produkt anbelangt, wobei die Bildung von Arylearbonat auftritt, die unerwünscht ist. Dies trifft auch auf
Phenylehlorthioforsiiat zu, mit der Ausnahme, daß Phenylfluorthioformiat
in der Literatur nicht erwähnt ist. Es kann jedoch gesagt werden, daß bei einer Analogreaktiön Diaryldithiocarbonat das unerwünschte
lebenprodukt sein wird.
Es wurde festgestellt, daß aromatische Fluorformiate und
aromatische Jluorthioformiate zweckmäßigerweise hergestellt werden
können durch
1) Umsetzung von Garbonylfluorid mit einer aromatischen
Verbindung axt einer Anzahl von Hydroxylgruppen oder
Thiolgruppen, die direkt an das aromatische Kohlenstoffatom
gebunden sind, oder dem natrium- oder Kaliumsalz
einer aromatischen Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindung.
2) Durch Kontakt des entsprechenden Arylchlorformiats
oder Arylehlorthioforaiats des angestrebten Aryl fluorformiats
oder Arylfluorthioformiats mit einem
anorganischen Fluorid eines Elementes mit der Atomzahl "von 11 bis 83 einschließlich , oder mit Fluorwasserstoffsäure.
Das anorganische Fluorid, das als Quelle für das Fluor dient, kann ein Fluorid eines
der Elemente der Gruppen I - VIII des Periodischen Systems sein, die Atomzahlen von 11 bis 85 oder die
Atomzahl 1 haben.
Die umsetzung der aromatischen Hydroxy- oder aromatischen
Thio!-Gruppen enthaltenden Verbindungen kann unter verschiedenen
Bedingungen durchgeführt werden. Die Umsetzung der Arenole und der Arenthiole und die Ausbeuten der entsprechenden Fluorformiate
wurden his zu nahezu theoretischen rierten gesteigert, was für
diesen fieaktionstypus ungewöhnlich ist. Mit "Arenolen" und
"Arenthiolen" werden alle Hydroxy- und Thiol-G-ruppen enthaltenden
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!0!
aromatischen Verbindungen bezeichnet, in denen die Hydroxy- und Thiol-G-ruppen direkt an ein aromatisches Kohlenstoffatom gebunden
sind.
Die Umsetzung wird im wesentlichen unter wasserfreien Bedingungen durchgeführt, um die Hydrolyse der angestrebten Fluorformiate
und Fluorthioformiate auf ein Minimum herabzusetzen.
Das Material der rieaktionsgefäße soll so beschaffen sein, daß es das Arbeiten bei hohen Drucken und mäßigen Temperaturen gestattet,
ils sollte dafür gesorgt werden, daß überschüssiges Carbonyl chlorfluorid nach Beendigung der Umsetzung entfernt werden kann.
Die neaktionsteilnehmer sollten bev,fegt werden, um einen besseren
Kontakt zu gewährleisten. Die Umsetzungsprodukte können durch übliche Methoden abgetrennt werden, d.h.im Falle von Flüssigkeiten
durch Vakuumdestillation und im Falle von Feststoffen durch Kristallisation.
Das her als rieaktionsteilnehmer verwendete Carbonylchlorfluorid
kann durch verschiedene in der Literatur beschriebene
Methoden gewonnen werden (Smeleus und Wood, J.Chem. Soc. 1948, 2185-8).
Die Umsetzung verläuft bei Normaldruck und Überdruck. Bevorzugt wird jedoch Überdruck. Das überschüssige Carbonylchlor fluorid
unterstützt die Verschiebung des Reaktionsgleichgewichts auf die Seite der angestrebten Produkte und vermindert die Garbonat-BiIdung.
Das Verhältnis von Carbonylchlorfluorid zu Arenol oder
Arenthiol ist nicht sehr kritisch. Der bevorzugte Bereich liegt bei mindestens 1 Mol Carbonylchloriluorid pro Äquivalent Hydroxyl-
oder Thiolgruppen in der aromatischen Verbindung. Besonders bevorzugt ist der Bereich von 1-2 Mol Carbonylchlorfluorid pro Äquivalent
Hydroxyl- oder Thiolgruppen. Ein Überschuß an Carbon^lchlorfluorid
ist, wie gesagt, zur Herabsetzung der Carbonat- oder Dithiocarbonat-Bildung
erwünscht. Die Verwendung eines inerten Lösungsmittels,
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vorzugsweise Toluol oder Benzol, wurde zur Erhöhung der Ausbeute an Arylfluorformiat und damit zur Herabsetzung der Carbonat-Bildung
als nötig befunden.
Unter diesen bevorzugten Bedingungen ist die Reinheit des Carbonvlchlorfluorids nicht kritisch. Garbonylchlorfluorid mit bis
zu 15 io Verunreinigungen mit Carbonylfluorid und Carbonylchlorid
führt nicht zu einer bemerkenswerten Herabsetzung der Bildung des Arylchlorformiats. Es wurde keine Chiorformiat- oder Carbonat-Biidung
festgestellt, was zeigt, daß Carbonylchlorxluorid reaktionsfähiger
ist als die beiden verunreinigenden Komponenten.
Die Reaktion verläuft mit oder ohne Katalysator, jedoch erwies sich die Verwendung eines basischen Katalysators zum Zwecke
der Erzielung maximaler Umwandlungen und Ausbeuten als günstig. Im allgemeinen kann jedes gesättigte tertiäre Amin als Katalysator
verwendet werden. Das bevorzugte tertiäre Amin war Tri-n-butylamin.
Gute nesultate erzielt man bei Verwendung von 1-20 Gew.70 Katalysator,
bezogen auf das Gewicht des eingesetzten Arenols oder Arenthiols.
Die Reaktionstemperatur ist nicht kritisch und wird so niedrig wie nur irgend möglich gehalten. Vorzugs.ve ice sollte der
Temperaturbereich über 0 C liegen, und zwar so weit, wie ihn das verwendete Arenol oder Arenthiol innerhalb der Bedingungen der
Erfindung erfordert. Jedes Arenol und Arenthiol hat in Bezug auf Temperatur, Druck und Reaktionszeit seine besonderen Bedingungen,
die jeooch innerhalb der Grenzen der Erfindung liegen. Im allgemeinen
braucht die üaximaltemperatur nicht über I5C C zu liegen.
An Stelle der freien Arenole oder Arenthiole kann das Natrium- oder Kaliumsalz eingesetzt werden, obwohl die Umwandlung
diüäcr Verbindungen zu den entsprechenden Arylfluorformiaten und
Arylfluorthioformiaten nicht so gut ist wie die der freien Arenole
oder Arenthiole.
Aryifluorformiate oder Ar^Ifluorthioformiate könnon auch,
wie bereits erwähnt, durch Kontakt der entsprechenden Aryich]or -
Q r< U R
BADOl
BADOl
-1-1
RIGiNAL
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formiate oder Arylchlorthioformiate der angestrebten Verbindung
mit einem anorganischen Fluorid eines Elements mit der Atomzahl 1 oder von 11-83 hergestellt werden. Das Verhältnis von Arylchlorformiat
oder Arylchlorthioformiat zum anorganischen Fluorid ist nicht kritisch. Es ist jedoch angebracht, die beiden Keaktionsteilnehmer
in einem solchen Verhältnis anzuwenden, daß im Reaktionsgemisch mindestens 1 Fluoratom auf 1 Chloratom anwesend ist. Normaler,
weise wird ein Überschuß des anorganischen Fluorids angewandt.
Bei der Umsetzung entsteht ein Produktgemisch. Die angestrebten Produkte können in üblicher weise gereinigt werden. Zur
Aufarbeitung des Reaktionsgemische läßt sich entweder eine Lösungsmittelextraktion
oder eine Destillation leicht anwenden.
Die Umsetzung zwischen Arylchlorformiaten oder Arylchlorthioformiaten
und dem anorganischen Fluorid sollte bei einer Temperatur von mindestens 20 C, vorzugsweise oberhalb 100 C, durchgeführt
werden. Bei niedrigeren Temperaturen verläuft die Reaktion sehr langsam, bei leicht erhöhten Temperaturen wird jedoch die Vollständigkeit
der Umsetzung verbessert. Je nach der Natur des Arylchlorformiats
oder Arylchlorthxoformiats und dem Siedepunkt des Lösungsmittels, sofern ein solches angewandt wird, kann die Temperatur
höher liegen. Der bevorzugte Bereich liegt zwischen etwa 50
und 25O0C.
Die Reaktion kvnn mit oder ohne Lösungsmittel durch geführt
werden. Das Arylchlorformiat oder Arylchlorthioformiat können entweder allein verwendet werden, oder in Fällen, wo die
Reaktion durch ein inertes Lösungsmittel, z.B. Natriumfluorid in Acetonitril, verbessert werden kann, kann ein solches angewandt
werden.
Die Reaktion kann bei Normaldruck unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen in üblichen gläsernen Laboratoriumsvorrichtungen
durchgeführt werden. Die Reaktionsteilnehmer werden durch Rühren in innigen Kontakt gebracht und gegebenenfalls erhitzt.
Die xieaktion läßt sich normalerweise innerhalb mindestens 2 Stunden
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und vorzugsweise 3 bis 5 Stunden befriedigend zu Ende führen.
Längere üeaktionszeiten können angewandt werden und sind mitunter
erforderlich, wenn die Arylchlorformiate oder Arylcnlorthioforuiato
der Fluorierung durch das Fluorid besonderen widerstand entjegensetzen.
Ein übliches Verfahren, die rohen Reaktionsprodukte aufzuarbeiten,
ist, im Falle, daß kein Lösungsmittel angewandt wird, die extraktion des organischen Produktes mit Methylenchlorid. Jedes
andere geeignete Lösungsmittel, das sich leicht entfernen läßt, kann an seiner Stelle angewandt werden. Nach Entfernung des
niedrig siedenden Extraktionsmittels läßt sich das organische Material leicht im Vakuum destillieren. Falls ein Lösungsmittel zugegenätwar,
kann das rohe Reaktionsprodukt zuerst filtriert werden und dann das Lösungsmittel im Vakuum entfernt werden. Die Reinigung
des organischen Produkts kann in üblicher Weise durch Vakuum destillation geschehen.
Wie bereits erwähnt, kann die Herstellung der kernfluorierten
aromatischen Verbindungen günstigerweise durch thermische Zersetzung der entsprechenden Arylfluorformiate oder Arylfluorthiüformiate,
die nach den erwähnten Methoden erhalten worden sind, geschehen.
Die thermische Zersetzung wird unter im wesentlichen wasserfreien Bedingungen in einem kontinuierlichen Verfahren durchgeführt.
Dabei wird das aromatische Fluorformiat oder Fluorthioformiat
durch eine erhitzte Reaktionskammer geführt. Diese kann einen Katalysator enthalten. Die Heaktionskammer besteht vorzugsweise
aus einem chemisch resistenten Material (bei erhöhten Temperaturen), z.B. Nickel, rostfreiem Stahl, Platin oder Quarz.
Sine Katalysatorfüllung ist nach der Erfindung zur Bewirkung der Umsetzung nicht erforderlich, jedoch ist zur Erhöhung
der Umsetzung und der Ausbeute die Verwendung eines oberflächenaktiven Katalysators angebracht. Jedes Material mit großer Oberfläche
kann als Katalysator verwendet werden. Das Katalysatormaterial sollte vorzugsweise bei den Zersetzungstemperaturen mit den Reaktions-
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teilnehmern nicht reagieren. Katalysatoren, wie Silberwolle, mit
Silber überzogene Kupferwolle, Aktivkohle, ^uarzgranulate u. dgl. sind verwendbar. Bevorzugt wird jedoch ein Platinnetz;
Unter Verwendung dieser Katalysatoren kann die Reaktion bei etwa 350 C und darüber durchgeführt werden, je nach der thermischen
Stabilität der entsprechenden Arylfluorformiate oder Arylfluorthioformiate.
Der bevorzugte Temperaturbereich liegt zwischen 6OO und 85O0C, wenn z.B. als Katalysator ein Platinnetz dient.
Praktisch jede Verweilzeit der Arylfluorformiate oder Arylfluorthioformiate
in der Reaktionszone führt zur Gewinnung der entsprechenden fluorierten aromatischen Verbindung. Die bevorzugte
Verweilzeit hängt von der Temperatur und dem Katalysator ab. Die besten Ergebnisse liefert eine Verweilzeit von 2 bis JO see der
Reaktionsteilnehmer in dem erhitzten Rohr bei dem bevorzugten Temperaturbereich und Katalysator.
Bei der praktischen Durchführung der Erfindung wird das Arylfluorformiat oder Arylfluorthioformiat in einen Behälter gebracht,
der sich an das reaktionsrohr anschließt und erhitzt. Ein Inert gas,
z.B. Stickstoff, wird als Transportmittel (Träger) der Reaktionsteilnehmer durch das Rohr angewandt. Die Verwendung eines
inerten Trägers ist als Verdünnungsmittel bei der Bildung der fluorierten Aromaten unter Unterdrückung der Bildung von uner wünschten
Diarylcarbonaten und Diaryldithiocarbonaten sowie anderen möglichen Kombinationen zweier Reste nützlich.
Die thermische Zersetzung von o-Phenylen-bis-fluorformiat
zur Herstellung von o-Difluorbenzol läßt sich nicht in einem Schritt zufriedenstellend erreichen. Dies ist auf die begünstigte
intramolekulare Carbonatbildung zurückzuführen. Die Einführung zweier Fluoratome in Orthosteilung muß daher in einem Mehrstufenverfahren
durchgeführt werden.
Die Zusammensetzung der Produkte variiert mit dem verwendeten Arylfluorformiat oder Arylfluorthioformiat. Im allgemeinen
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liegen kleine Mengen an Teer und Zersetzungsprodukten vor, entsprechende
Arenole oder Arenthiole und größere Mengen fluorierter aromatischer Verbindungen. Da alle möglicherweise auftretenden
Produkte oberhalb Zimmertemperatur sieden, lassen sich übliche Methoden der Destillation und Reinigung anwenden, um ein handelsübliches
Produkt zu erzielen.
Die golgenden Beispiele erläutern die Herstellung der neuen Fluorformiate als Zwischenprodukte und das Verfahren zur Herstellung
aromatischer Fluorverbindungen.
Ein Autoklav wurde mit 0,1 Mol Phenol in 50 ecm Toluol und
bei Verwendung eines basischen Katalysators mit 0,5 ecm Tri-nbutylamin
beschickt. Das Carbonylchlorfluorid, 0,2 Mol, wurde dann
im Autoklaven kondensiert. Der Autoklav wurde, um die tteaktionsteilnehmer
zu bewegen, geschüttelt. Die folgende Ta belle zeigt die experimentellen Einzelheiten und Resultate. Die Temperatur wurde durch
ein außen befindliche» Thermoelement gemessen. Als Lösungsmittel bei
den Versuchen der Tabelle 1 diente Toluol.
Bspl. Katalysator
T.°c-
Zeit
Druck
N(but),
N(but),
N(but),
N(but);
40 70
80 80 35 50
12 Std.
12 "
12 "
12 "
12 "
12 "
12 "
1 atm. 1 atm» 1 atm. 1 atm. 19,1 atm. 15 atm. 20,4 atm.
fa Umw.
v.Phenol
v.Phenol
2,3
6,2
6,2
23,4
10,2
10,2
77,1
24,2
97,2
97,2
io Phenyl-
fluor-
formiat
100 100 100 100
54,3 100
99,4
Diphenyl carbo- nat
45,7 0,1
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Das Reaktionsgemisch wurde in jedem Falle dadurch aufgearbeitet, daß zuerst das Lösungsmittel entfernt wurde; das unreine Produkt
wurde dann im Vakuum destilliert unter Erzielung des gereinigten Phenylfluorf oriniats. Das Phenylf luorf ormiat hatte einen Siedepunkt
von 47»1 Grad C bei 7 mm Hg. Die illementaranalyse ergab nahezu
theoretische Werte. Andere physikalische Eigenschaften« Brechungsindex
1,4642 bei 26,50C und Dichte 1,201 bei 23,80C.
Die Infrarotspektren von Phenylfluorformiat und Phenylchlorformiat
wurden ermittelt. Ein Vergleich zeigte die theoretisch erwartete Verschiebung der C ■ 0 Schwingung in der Fluorverbindung
zu höheren Frequenzen und die zusätzliche C-F Schwingung sowie die Ausschaltung der C-Cl Schwingung. Das magnetische Kernresonanz-
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Spektrum von F des Produktes zeigte ein Singlett bei 16,5 ppm (CCl^F als Standard). Ks wurde gefunden, daß dieses der erwartete Absorptionsbereich für das Fluor in dieser Klasse von Verbindungen ist.
Spektrum von F des Produktes zeigte ein Singlett bei 16,5 ppm (CCl^F als Standard). Ks wurde gefunden, daß dieses der erwartete Absorptionsbereich für das Fluor in dieser Klasse von Verbindungen ist.
Tabelle 2 enthält eine Gruppe von Verbindungen, die in ähnlichen Verfahren wie in Beispiel 1 umgesetzt wurden.
ArXH + ClCOF > ArXCOF
ArXH Eigenschaften d. entspr. Formiats
(Kp; ηπ ; Fp)
Natiiumphenolat 47,l°/7 mm; n^ f->
I.4642
Thiophenol 73°/9mm; n^4 1.5273
Hydrochinon Fp. 67-68°
QQ
m-Dihydroxybenzol 67 /l mm; η 1.4563
o-DihydroxyDenzol 77°/7 mm;
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Tabelle 2 (Fortsetzung)
p-Trifluormethylphenol 68 /25 mm; n-n 1.4151 >
p-Bromphenol 72,5°/6 mm; N * I.5170 ;
p-Methoxyphenol 51°/l mm; n- 1.4843 ;
p-Methylphenol 70 /l mm; n_ I.4663 »
ο / 2Δ ^ -Naphthol 80 /1 mm ; n^ 1.5662 ;
p-Fluorphenol 52°/l5 mm ; η 1.4490 '
OO
o-Bromphenol 66 /4·55 mm ; n^ I.5IIO ;
o-Fluorphenol 33-34 /6.55 n™ 5
1,3,5-Trihydroxybenzol Fp. 92°
Ein Gemisch von 4OO g (2,5 Mol) Phenylchlorformiat und 110 g
(1,4 Mol) Kaliumtifluorid wurde in einen 500 ecm fassenden Vierhalskolben
mit einem Rührer, Thermometer, Zuführungsöffnung und
Kückflußkühler (mit Kalziumchloridrohr) gegeben. In diesem Beispiel
wurde kein Lösungsmittel verwendet. Das Gemisch wurde gerührt und 3 Stunden lang durch elektrische Heizung auf 100 G gehalten.
Nach Ablauf dieser Zeit wurde das gesamte Gemisch mit Methylenchlorid extrahiert. Das Methylenchlorid wurde auf einem rotierenden
Vei'dampfer entfernt und das verbleibende organische Material, nämlich
unreines Phenylfluorformiat, im Vakuum fraktioniert destilliert.
Das Phenylfluorformiat destillierte mit einem Siedepunkt von
47,1 0G bei 7 mm Hg (153°C bei 76Ο mm Hg) über. Andere physikalische
Eigenschaften sind» Dichte 1,201 bei 23,80C, Brechungsindex 1,4642
bei 26,5°C. Es war eine farblose Flüssigkeit mit tränenreizender Wirkung.
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Analyse:
1 c/
,J. /ο |
U93 | 1 | 94 | |
,57 io | Gefunden | |||
Theoretisch | ,6 'p | 61,03 # | ||
60 | 4,2 ^ | |||
3 | 13,6 >b | |||
13 |
Die magnetische Kernresonanz von F ergab ein einzelnes
Singlett bei + 16,5 ppm (CFCl,) als Standard). Es wurde gefunden,
daß diese Absorption für die iTluorf ormiatgruppe charakteristisch
ist. üiiriö weitere btütze für die für Phenylfluori'ormiat erv/art^te
Struktur ist die Infrarotanalyse, die starke otreckschwingunjon für
Il
0 bei et..a 5,43 Lt und für -C-i." bei etv/a 8Ju zeigt.
-C-
Unter Anwendung des gleichen Verfahrens \,ie in .Beispiel 3 "Urdeii
SC ti (C,47 LIoI) rh^nylchlorthiof orr;,icit und 4-2 j (i LoIJ K'.t.iu!:-
fluorid in 250 ecm Acetonitril ^oniischt. I)^t Gemisch ..urde ^e^ührt
und 12 stunden ani Rückfluß erhitzt. Nach Ablauf dieser Z^it wurde
das Gemisch in üblicher ,iei:.t; aui^earbeitet. üJine Umvvandlung vcn
Phenylchlorthiofcrniiat von 95 ;' und eine Ausbeute an Phtnylfluorthioformiat
von 100 fc wurde beobachtet.
Das Phenylthioformiat wurde durch fraktionierte Destillation
im Vakuum gereinigt, ils hatte einen Siedepunkt von 73 G bei 9 mm Hg.
Andere physikalische eigenschaften sind: Dichte 1,223 bei 24 G
und Brechungsindex 1,5273 bei 24 C. Für Phen/lfluorthioformiat erwartete
Struktur wurde durch die Infrarotanalyse bestätigt.
G 83,85 1o 53,59 io
H 3,22 io 3,39 Io
S 20,51 fo 20,42 io
BAD ORIGINAL 9 0 9 8 U / 1 1
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch auf Arylpolychloriormiate
und Polychlorthioformiate angewandt werden. Die Erfindung wurde anhand bestimmter anorganischer Fluoride erläutert,
sie umfaßt aber allgemein das Verfahren zur Herstellung von Arylfluorformiaten
und Arylfluorthioformiaten durch Umsetzung der entsprechenden
Arylchlorformiate oder Arylfluorthioformiate mit einem
anorganischen Fluorid eines Elementes mit der Atomzahl von 11 bis 83 oder statt dessen mit Fluorwasserstoff. Die Umsetzung· kann mit
oder ohne Lösungsmittel durchgeführt v/erden. So können auch Fluorwasserstoff,
Kaliumfluorid, Natriumfluorid, Arsentrifluorid,
Ammoniumfluorid, Ammoniumbifluorid und dergl. Verwendung finden.
Einige brauchbare Lösungsmittel, die zusammen mit den anorganischen
Fluoriden verwendet werden können, sind Acetonitril, Dirnethylsulfoxyd
und dergl..
Die folgenden Beispiele erläutex'n die Pyrolyse von Arylfluorformiaten
und Arylf luorthiof oriaiaten der obigen Beispiele bei hoher Temperatur unter Gewinnung der entsprechenden fluorhaltigen
Aromaten.
Ein Rohr aus Quarzglas wurde mit den verschiedenen in Tabelle III
aufgeführten Katalysatoren beschickt. Das gefüllte Hohr wurde in einen 30 cm langen Ofen gebracht und auf die in Tabelle III für die
verschiedenen Beispiele angegebenen Temperaturen erhitzt. Die Temperatur
wurde mit einem außen angebrachten Thermoelement gemessen. Ein Kolben, der die Menge an Phenylfluorformiat, das thermisch zersetzt
werden soll, enthielt, wurde mit dem Rohr verbunden und auf 100 bis 200 C erhitzt. Auf diese V.'eise entsteht ein genügend hoher
Dampfdruck., üiin Inertgas, z.B. stickstoff, wurde als Trägergas verwendet
und durch das erhitzte Phenylfluorformiat geleitet. Die Verv.eilzeit
wurde durch cen Stickstoff-Fluß geregelt.
Mit der Auslaß-Seite des rtohres wurde eine ueihe von Kühlfalle!;
verbunden, urn die Produkte abzuscnrecken und zu sammeln.
Die Umwandlung der Ausgangsstoffυ und die Ausbeute wurden mit Hilfe
90985U/1155
BAD ORIGINAL
— JLU -
U93194
einer Probe durch Gas-Flüssigkeits-Chromatographie bestimmt.
Die Proben wurden durch Gasphasen-Chromatographie präparativ weiter zerlegt und dann durch Infrarotanalyse und magnetische Kernresonanz
identifiziert.
Diese Methode kann entweder diskontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden, wobei das nicht umgesetzte Arylfluorformiat
durch den erhitzten neaktor zurückgeführt werden kann. Die Gesamtumwandlung kann im kontinuierlichen Verfahren sehr erhöht
werden, mit einer hohen Ausbeute an Fluorbenzol und nur sehr wenig Nebenprodukten.
Ausbeute
Versuch Nr. |
Katalysator | Keakt. Temp. °C |
1 | AlF, auf | 650 |
Asbest | ||
2 | Pt + Ag | 370- |
überzog. Cu-Molle |
500 | |
3 | Pt + Ag | 800 |
überzog. Cu-Wolle |
||
4 | Aktivkohle | 750 |
VJl | Quarz Granulate |
750 |
6 | Pt-Netz | 6OO |
7 | Pt-Netz | 750 |
8 | Pt-Netz | 800 |
9 | keiner | 800 |
ek.
2
1-2
1-2
Umwand1.
ArOCOF
ArOCOF
3-4 100
3-4 1,0
2-3 65
99,9
65,5
65,5
3 - | 4 | 72 | ,1 |
2 - | 3 | 99 | ,5 |
7 - | 8 | 72 | ,2 |
ArF ArOH
and«
2,0 (98 Teer u~ Phenol /
50 (50 höh.sied, Verb.)
16,4 (83,6 höh.sied. Verb.)
1, | 44 | 41 | ,8 | 56 | ,7 |
31 | ,2 | 20 | ,8 | 48 | »? |
41 | ,0 | 59 | ,0 |
90,1 9,8 Spuren 70 3,5 26,5
70,3 29,7 Spuren
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U9319A
Dieses Beispiel veranschaulicht die thermische Zersetzung von Phenylfluorthioformiat unter Bildung von Fluorbenzol. Dies geschient
zum Beweis, daß nicht allein Phenylfluorformiat, sondern
Verbindungen der allgemeinen Formel Aryl-X-COF , in der X Schwefel
oder Sauerstoff bedeutet, unter Bildung von Fluorbenzol zersetzt werden können.
Die Üeaktionsbedingungen und das Reaktionsgefäß waren ähnlich
wie in Beispiel 5· Ein Quarzrohr wurde mit Platinnetz als Katalysator
gefüllt und auf verschiedene Temperaturen zwischen 400 und 85O0C erhitzt. Die besten Resultate wurden bei 780 C und einer Verweilzeit
von 1 bis 2 Sekunden erzielt. Stickstoff wurde als Träger für das Phenylfluorthioformiat verwendet.
Die aus dem Reaktor abziehenden Gase wurden abgeschreckt und in Kühlfallem bei -78 C (Trockeneis-Aceton) und der Temperatur
des flüssigen Stickstoffs gesammelt. Die Produkte wurden durch Gas-Flüssigkeits-Chromatographie, Infrarotanalyse und magnetische
Kernresonanz analysiert. Die Umwandlung von Phenylfluorthioformiat
betrug 99,9 %. Man erhielt 78,7 # Fluorbenzol, 6,0 5« Benzol, 5,8 fo
Thiophenol sov/ie 11,5 iu Teer und Zersetzungsprodukte. Darüber hinaus
entstand bei der obigen Umsetzung Schwefelkohlenstoff nach der Formel
Pt
Ar - SCOF » Ar - F + COS
78O0C
78O°C
2 COS > CO9 + CS
2 COS > CO9 + CS
Die folgenden Beispiele der Tabelle IV erläutern die Anwendbarkeit
der Erfindung auf mononukleare substituierte aromatische Monofluorformiate.
Das gleiche allgemeine Verfahren der vorstehenden
9098U/1155
U93194
Beispiele wurde auch hier angewandt. Die Zersetzung wurde jeweils in einem ^uarzrohr mit einem Platinnetz durchgeführt.
Die Produkte wurden durch Gas-Chromatographie und magnetische Kernresonanz nach der Zerlegung durch präparative Gas-Chromatographie
analysiert.
üubsti- tuent in X-Ar-OCOF |
• | Verweil zeit Sek. |
'■/ο Umwandl.d. Ausgang s - Stoffs |
aroma tischer | |
p-Brom | substituierter | 2-5 | 76,0 | ||
p-Fluoi' | Monofluorformiate. | 5 | 88,3 | ή/ο Ausbeute | |
Tabelle IV | p-Trifluor | Temp. 0C |
6-8 | 12,3 | 50,9 ρ-ΒχΌΠι- fluorbenzol |
Thermische Zersetzung mononuklearer | p-Methyl | 750 | 3 | 96,1 | 37,7 p-Difluor benzol |
p-Fluor | 730 | 1-2 | 77,9 | 42,6 p-Trifluor me thylfluorben zol |
|
Beisp. | o-Brom | 660 | 1-2 | 68,4 | 55,8 p-Fluor- toluol |
7 | 750 | 55,1 o-Difluor benzol |
|||
8 | 790 | 29,4 o-B'J'om- fluorbenzol |
|||
9 | 780 | ||||
10 | |||||
11 | |||||
12 | |||||
Die thermische Zersetzung von meta- und para-Phenylen-bis -Fluorformiaten
wurde wie in den vorstehenden Beispielen beschrieben, durchgeführt. Bei 700°C wurden mit einer Verweilzeit von 5-6 Sekunden
51 fo des m-Phenylen-bis-Fluorformiats in 14,5 i° m-Difluorbenzol über geführt.
Bei der Umsetzung bildeten sich auch 75,5 °/° m-Fluorphenylfluorformiat.
Diese letztere Verbindung konnte zur weiteren Umwandlung in m-Difluorbenzol zurückgeführt werden.
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" 19 " H93194
p-Phenylen-bis-Fluorformiat wurde bei 700 C und 5 bis 6
Sekunden Verweilzeit zu 20,7 7& umgesetzt unter Erzielung von 9»2 %
p-Difluorbenzol. Es wurden 9018 fo p-Pluorphenylfluori'orniiat erhalten.
Diese Verbindung und der Ausgangsstoff konnten zurückgeführt werden unter Erzielung weiterer Mengen des angestrebten p-Difluor benzols.
Die Produkte wurden in der üblichen Weise identifiziert.
Die Zersetzung von 1-Naphthylfluorforiniat wurde unter Verwendung
des in den vorstehenden Beispielen beschriebenen Reaktors und unter Anwendung des gleichen Verfahrens durchgeführt. Die
Temperatur des mit Platinnetz gefüllten Q,uarzrohrs betrug 680 C.
Jiis i.urde eine Ver',':eilzeit von 6-8 Sekunden angewandt, ^s wurde eine
Umwandlung des Ausgangsstoffes von 44,4 "Ä erzielt. Die durch Chromatographie
in der Dampfphase analysierten Produkte bestanden aus 25,2 ρ l-Fluornaphthalin, einer Spur Naphthalin, während der Rest
nicht identifiziert wurde. Nachdem durch prüparative Gas-Chromatographie
eine Probe erhalten wo.rd.vjn «al", wurde das 1-Fluornaphthalin
durch nagnetiüche Kernresonanz von F J und Protonen weiter identifiziert.
9098U/1155
Claims (1)
- U9319APatentansprücheι1. Verfahren zur Herstellung kernfluorierter aromatischer Verbindungen mit mindestens einem direkt an ein aromatisches Kohlenstoffatom gebundenem Fluoratom, gekennzeichnet durch die folgenden Stufen»Ia) Umsetzung einer substituierten Arylverbindung mit mindestens einem direkt an ein aromatisches Kohlenstoffatom gebundenen Substituenten, wie Hydroxyl- oder Thiol-Gruppen oder deren Alkalisalzen mit Carbonylohlorfluoridoder ■Ib) Umsetzung einer Arylverbindung mit mindestens einer direkt an ein aromatisches Kohlenstoffatom gebundenes Chlorformyl-(-OCOGl) oder Ghlorthioformyl-Gruppe (-SCOCl) mit einem anorganischen Fluorid oder Bifluorid eines Elementes mit der Ordnungszahl 1 oder 11-83II) thermische Zersetzung der erhaltenen, mit Fluorformyl-(-OCOF) oder Fluorthioformyl-Gruppen (-SCOF) substituierten Arylverbindung.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Stufe Ia mit einem gesättigten tert. Amin ale Katalysator bei Überdruck arbeitet.5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die thereisohe Zersetzung der substituierten Arylverbindung in Gegenwart eines Flatinkatalysators durchführt.9098U/1155U931944· Verbindung der allgemeinen FormelIlIr(XCF)nin der X ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, η eine ganze Zahl von 1 bis 8 und Ar einen Phenyl-, Häphthyl-, substituierten Phenyl- oder substituierten Haphthylrest bedeuten, wobei die Substituenten ein Wasserstoff- oder Halogenatom, einen Alkyl-, Halogenalkyl-, Alkoxy-, Halogenalkoxy-, Phenylrest oder Kombinationen derselben sind und wobei, wenn Ar einen Phenylrest bedeutet, X ein Sauerstoffatom und η 1 ist.5. Phenylfluorthioformiat.6. p-Phenylen-bis-fluorformiat. 7· p-Bromphenylfluorformiat.8. 1,3,5-Phenyltrifluorformiat . 9· oC -HaphthyIfluorformiat.Für Stauffer Chemical CompanyRechtsanwalt9098U/115B
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