-
Patentanmeldung Verfahren und Vorrichtung zur Sterilisation und Desinfektion
Es ist bekannt, die Sterilisation und Desinfektion von medizinischen Instrumenten,,
wäsche und dgl. in einer doppelwandigen Sterilisationskammer mit Einsatzbehältern
durchzuführen. Hierzu wird zur Vorerhitzung des Einsatzgutes zuerst Dampf durch
den von der äusseren und inneren Kammerwand gebildeten Außenraum geleitet, worauf,
gegebenenfalls nach Evakuierung, mittels mechanischer Pumpen zur Sterilisation Dampf
vorteilhaft in den oder die Einsatzbehälter und den umgebenden Kainmerraum geleitet
wird.
Nach der Sterilisation wird der Dampf durch Evakuieren entfernt, worauf zum Drackausgleich
normale Aussenluft in den Kammerraum, bzw. in den Sinsatzbeholter geleitet wird.
-
Da die Aussenluft nicht steril ist, besteht bei diesein Verfahren
jedoch die Gefahr, wie die immer wieder vorkommenden Fälle von Gasbrand etc. trotz
einer an sich einwandfrei durchgeführten Sterilisation beweisen, daß das sterilisierte
Crut wieder infiziert wird.
-
Ausserdem ist eine einmalige Evakuierung vor dem Einleiten des Dampfes
oft ftir eine sichere Sterilisation nicht ausreichend, was durch Erfahrungen bewiesen
ist, da häufig in den Einsatzbehältern, je nach Art des zu sterilisierenden Gutes
und der mehr oder weniger festen Verpackung desselben, in den Behältern noch festsitzende
Luftpolster oder Reste von Luft zurickbleiben, die eine vollständige Durchdringung
des zu sterilisierenden Gutes mit Dampf verhindern und so zu einem Misserfolg des
Sterilisationsablaufes führen können.
-
Die bei diesem Verfahren zur Evakuierung verwendeten mechanischen
Pumpen sind bezüglich der Erzielung eines
hohen 7akuums sehr enipfindlich
und unter der Einwirkung des Dampfes und ddr hohen Umlaufgeschwindigkeiten Abnätzungserscheinigungen
unterworfen, so da# nach längerem Betr@eb das für eine wirksame Sterilisation erforderliche
Vakuum nicht mehr erreicht werden kann.
-
Korrosionsprobleme treten ebenfalls auf, wenn beim Vorwärmen der zu
sterilisierenden Güter Dampf durch den Aussenraum zwischen der äusseren und inneren
Kammerwand geleitet wird.
-
Es wurde nun ein Verfahren entickelt, mit dessen Hilfe die aufgezeigten
Nachteile überwunden werden können. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Desinfektion
und Sterilisation, insbesondere von medizinischen Instrumenten, Wäsche und dgl.
in einer doppelwandigen Sterilisationskammer mit Behälter oder Behältem für das
zu sterilisierende Gut, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in aufeinanderfolgenden
Stufen zunächst Heissluft durch den Doppelmantelraum leitet, um zunächst die Kammer
aufzuwärmen und damit eine unnötige Dampfkondensation an den inneren Kammerwänden
zu verhindern.
-
Der oder die mit dem zu sterilisierenden Gut gefüllten Behälter oder
das zu sterilisierende Gut selbst werden in der Kammer mit Dampf beschickt, um die
Luft daraus zu verdrängen und dann mit Hilfe eines Zwischenvakuums, erzeugt durch
eine WasserstLahlpumpe oder einen Vakuumboiler mit eingebauter Kühlschlange, restlos
zu beseitigen.
-
Znr Unterstützung dieser Vakuumbildung wird gleichzeitig der Doppelmantelraum
mit Kaltwasser durchspült, nachdem zuvor die Heissluft abgelassen wurde.
-
Dem nunmehr luftleeren Kammerraum mit den Behältern wird jetzt wieder
Dampf zugeführt, so daß er das Sterilgut voll durchspült und damit die Sterilisation
wirksam erden kann. Gleichzeitig wird der Doppelniantelraum wieder mit Heissluft
gefüllt und somit eine unnötige Kondensation des Dampfes an den Kammerinnenwänden
verhindert.
-
Nach Ablauf der durch Erfahrung. festgelegten Zeitapanne des Sterilisationevorganges
erfolgt eine erneute Evakuierung, genau in der Weise wie für die
Zwischenvakuumerzeugung
beschrieben, (also Doppelmantelfüllung mit Kaltwasser und Einsatz der Wasserstrahlpumpe,
bzw. des Vakuumboilers.) Durch dieses abschliessende Vakuum wird das Sterilisationsgut
getrocknet. Daraufhin wird es notwendig, einen Druckausgleich zwischen der Sterilisierkammer
und der Aussenluft zu erzeugen. Dies geschieht nun durch Einlassen der heissen sterilisierten
Luft, so dai3 eine Re-Infektion durch unsterile Luft ausgeschaltet wird.
-
Während dieser Zeit wird der Doppelmantelraum mit Kaltwasser durchspUlt,
so daß sich dabei die Heissluft in der Kammer, vor dem Öffnen derselben, auf ein
erträgliches Mass abkühlt.
-
Indem man statt Dampf Heissluft durch den Doppelmantelraum leitet,
vermeidet man Korrosionen in diesem Raum. Ausserdem wird die Heissluft (durch iZärmeeinwirkung
steril gemacht) am Ende der eigentlichen Sterilisation des Einsatzgutes zum Druckausgleich
verwendet, so daß eine Re-Infektion (möglich bei Druckausgleich mit nicht steriler
Aussenluft) mit Sicherheit
ausgeschaltet ist. Spuren nichtsteriler
Luft werden mit Sicherheit aus dem Zinsatzgut entfernt, wenn man die Luft zaerst
durch jrasserdampf verdrängt und dann ein Zwischenvakuum anlegt und daraufhin die
Kammer und das Einsatzgut erneut zur eigentlichen Sterilisation mit Dampf beschickt.
-
Zur Trocknung des Sterilisiergutes ist dann nochmals ein Vakuum erforderlich,
das im vorliegenden Verfahren zur Vermeidung von Fehlschlägen nicht mit mechanischen
Pumpen, sondern durch die Niederschlagswirkung des Kühlwassers, a) im Doppelmantelraum,
b) in der Wasserstrahlpumpe und c) in der Kühlschlange eines angeschlossenen Vakuumboilers
erzeugt wird.
-
Die für den sterilen Luftausgleich nach erfolgter Sterilisation erforderliche
Heissluft wird in einem Wärmeaustauscher durch Dampf erhitzt (Dampf muss ja filr
die Sterilisation sowieso vorhanden sein, kann aber natürlich auch einer entsprechenden
Haus dampfanlage entnommen werden). In besonderen Fällen kann die Luft auch mit
einer elektrischen Heizvorrichtung sterilisiert werden.
-
Die Sterilisationscharge wird vorzugsweise mit Dampf von etwa 1340C
br einen kurzen Zeitraumnach vorliegenden Erfahrungen- durchgeführt. Es sind nattirlich
auch höhere und niedrigere. Temper:-tturen möglich, wobei die Sterilisationsdauer
entsprechend geändert werden kann; Die Vorrichtung zur Durchfährung des Verfahrens
gemäß der Erlindung enthielt einen Vorerhitzer für die Heissluft, der über getrennte
Leitungen mit dem Doppelmantelraum und dem Kammerinnenraum in Verbindung steht,
sowie einen Dampferzeuger, der ebenfalls mit getrennten Leitungen mit dem Sterilbehälter
und dem Lufterhitzer in Verbindung steht.
-
Der Dampf kann natürlich auch einer eventuell vorhandenen Hausdampfan@age
$entnommen werden.
-
Im Lufterhitzer findet ein Wärmeaustausch zwischen Dampf und Luft
stat-b. Der Kammerraum ist mit einer Wasserstrahlpumpe und, falls erforderlich,
mit einem Vakuumboiler verbunden, und der Doppelmantelraum weist einen Heissluft-
und einen Kaltwasseranschluss auf.
-
Das Verfahren gemäss der Erfindung wird anhand der
beigefägten
Zeichnung nher erläutert.
-
Das zu sterilisierende Gut wird in den od r die Behalter 1 einer doppelwandigen
Sterilisierkam@er eingef ; illt, kann aber durch, z.B. wenn es sich um Wäsche handelt,
direkt in die Kammer gelegt werden.
-
Nach dem Verschliessen d@r Kammertür wird über die Leitung 2 Heissluft
in den Doppelmantelraum 3 geleitet, die ach die Leitun 4 in den Boiler 5 abströmt.
Das Ernitzen der vorzugsweise durch einen Kompressor 6 komprimierten Luft geschieht
in einem Vorernitzer 7, durch den in einer Schlange 8 die über eine Beitung 9 mit
dem Dampferzeuger 10 verounden ist, Dampf strömt. Statt mit Dampf kann die Luft
im Vorerhitzer auch elektrisch aufgeheizt werden.
-
Vom Dampferzeuger 10 führt eine zweite Leitung 11 zum Einsatzbehä@ter
1. Der Dampf wird durch den oder die Einsatzbehälter 1 in den Kam@erraum 12 geleitet,
wodurh die Luft aus dem oder die Einsatzbehalter bzw. dem zu sterilisierenden Gut
und aus dem Kammerraum 12 herausgedrängt wird. Dabei wird das zu sterilisierende
Gut zunächst einma bis auf etwas @ber 100°C aufgeheizt, während die Luft und der
Dampf mit dem sich bildenden Kondenssatz über die Leitung 13 in den
Boiler
5 abströmt.
-
Nachdem die Luft verdrängt ist, wird mit Hilfe einer Wasserstrahlpumpe
14 die von der Kaltwasserleitung 15 gespeist wird und deren Ansaugstutzen mit der
Leitung 13 in Verbindung steht, ein Zwischenvakuum erzeugt. Gleichzeitig wird im
Doppelmantelraum 3 die Heissluft durch Kaltwasser aus Leitung 15 ersetzt.
-
Das kalte Wasser unterstützt durch die Abkühlung der Kammerwinde die
Vakuumbildung und fliesst wie auch die Heissluft und das Wasser in den Boiler 5
und von hier über einen Siphon in den Abfluss 15. Die Heissluft erfährt in dem Boiler
durch das hier befindliche Wasser eine entsprechende Abkühlung.
-
Für große Anlagen kann in den Boiler 5 noch eine Kühlschlange 18 eingebaut
werden, die im Zusammenwirken mit derWasserstrahlpumpe die Vakuumbildung beschleunigt.
Ein Rückschlagventil 17 verhindert eine Vakuumunterbrechung durch rückströmende
Luft.
-
Nach Erreichung des gewLinschten Zwischenvakuums, das am Instrument
16 abgelesen wird, werden der oder die Einsatzbehälter 1 und weiter der ganze Kammerraum
12 zur eigentlichen Sterilisation erneut mit Dampf aus
der Leitung
11 beschickt, wobei gleichzeitig d kalte Wasser in dem Dop.pelmantelraum 13 egen
@eissluft ausgewechselt wird. Die Sterilisation erfolgt vorzugsweise mit Dampf von
134°C über einen kurzen Zeitraum hindurch, aufgrund von Erfanrungswerten.
-
Der ausströmende Dampf wird im Boiler 5 bzw. in einem nicht angegebenen
nachgeschalteten Kondensator kondensiert und als Kondensat einem Abfluss 15 zugeleitet.
-
Nach Beendigung der Sterilisation wild die Heissluft im Doppelmentelraum
13 wieder durch kaltes Wasser ersetzt und die Kammer durch Einsatz der Wasserstrahlpumpe
14 erneut evakuiert.
-
Die durch die Wasserkühlung der Doppelmantelwände hervorgerufene Niederschlagswirkung
des Dampfes beschleunigt den Vorgang, der auch weiter @urch eine in den Boiler 5
einzubauende Kühlschlange erneblich gesteigert werden kann.
-
Schließlich wird das Vakuum durch einleiten von steriler Heissluft
ber Leitun 16 in den Kammerraum
gebrochen und zum Abkühlen der
Kammer kaltes Jasser durch den Doppelmantelraum geleitet. Die Kammer kann nun geöffnet
werden, ohne daß die Gefahr besteht, da# sich das steriiisierte Gut wieder mit eimen
aus der Aussenluft infiziert. Das sterilisierte Gut bleibt im Einsatzbehälter, wobei
die Ein- und Auslassöffnungen für den Heissdampf vorzugsweise luftdicht verschlossen
werden.
-
Patentansprüche