DE1492114C - Verfahren zur sauren Extraktion und Gewinnung in gereinigter Form von Polypeptiden mit kallikrein- und trypsin hemmen der Wirkung aus tierischen Organen - Google Patents

Verfahren zur sauren Extraktion und Gewinnung in gereinigter Form von Polypeptiden mit kallikrein- und trypsin hemmen der Wirkung aus tierischen Organen

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DE1492114C
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Agnes Dr.; Tolnay Pal Dr.; Dora Sandor; Budapest Kelemen
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Richter Gedeon Vegyeszeti Gyar Nyrt
Original Assignee
Richter Gedeon Vegyeszeti Gyar RT

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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur sauren Die beschriebenen Extraktionsverfahren werden
Extraktion und Gewinnung in gereinigter Form von hauptsächlich mit Organen durchgeführt, die früher Polypeptiden mit kallikrein- und trypsin-hemmender entfettet und getrocknet wurden; diese Vorbehand-Wirkung (weiter: aktive Polypeptide) aus tierischen lung ist aber im· Großbetrieb sehr kostspielig.
Organen, vorzugsweise Lunge, Leber, Pankreas, 5 Auch für die Gewinnung und Reinigung dieser Parotisdrüsen, Niere, Submaxillardrüsen, Milz, aktiven Polypeptide aus den mit Hilfe der oben beMagen, Darm und Muskeln. schriebenen Methoden erhaltenen Extrakten sind Es ist bekannt, daß die erwähnten tierischen zahlreiche Methoden bekannt. So beschreibt z. B. Organe aktive Polypeptide enthalten. Die in reiner H. Kraut (Hoppe-Seyler's Z. für physiol. Chem., Form hergestellten aktiven Polypeptide können io 312, S. 161 [1958]) ein Verfahren, nach welchem therapeutisch zur Behandlung von Pankreatitis, ferner die aktiven Polypeptide aus dem wäßrigen äthanofür profilaktische Zwecke bei Bauchoperationen vor- lischen Extrakt der Parotisdrüsen nach Verdampfen teilhaft verwendet werden. des Äthanols mit Aceton gefällt werden. Aus der Es sind bereits zahlreiche Verfahren zur Extrak- deutschen Patentschrift 954 284 ist ein Verfahren tion und Reinigung dieser aktiven Polypeptide aus 1S bekannt, nach welchem der größte Teil der begleitierischen Organen bekannt. So beschreibt z. B. tenden Proteine aus dem wäßrigen Organextrakt mit H. Kraut (Hoppe-Seyler's Z. für physiol. Chem., Trichloressigsäure abgeschieden und dann die aktiven 192, S. 1 [1930]) ein Verfahren zur Extraktion dieser Polypepside mit lOfachem Volumen Äthanol gefällt aktiven Polypeptide aus Pankreas bzw. Parotisdrüsen, werden.
wobei die Extraktion mit verdünnter Essigsäure ao Gemäß der deutschen Patentschrift 950 959 werdurchgeführt und die erhaltene Substanz nach Neu- den die aktiven Polypeptide, nach Extraktion der traiisation mit Natronlauge durch alkoholische Frak- Organe mit saurem wäßrigem Äthanol, Verdampfen tionierung gereinigt wird. Gemäß der deutschen des Äthanols und Extraktion mit Äther, mit einem Patentschrift 950 959 ist ein Verfahren bekannt, nach organischen, mit Wasser mischbaren Lösungsmittel welchem die frischen Organe mit Aceton entfettet, as aus der wäßrigen Phase gefällt. In der deutschen dann mit saurem verdünntem Alkohol in der Wärme Patentschrift 1 084 433 werden die aktiven PoIyextrahiert, die Extrakte im Vakuum eingeengt und peptide aus dem methanolischen Extrakt des Organs mit Äther ausgeschüttelt, aus der wäßrigen Phase mit Aceton gefällt. Aus der deutschen Patentschrift die Polypeptide mit Alkohol, Aceton oder einem 1011596 ist bekannt, daß die aktiven Polypeptide anderen mit Wasser mischbaren organischen Lösungs- 3° aus einer sauren, wäßrigen Lösung mit Aceton ausmittel gefällt, der Niederschlag in verdünnter Essig- gefällt werden können. Gemäß der deutschen Patentsäure gelöst, unwirksame Begleitstoffe durch Ein- schrift 1014 288 werden die aktiven Polypeptide stellung auf schwach alkalische Reaktion entfernt derart gewonnen, daß aus dem die Trichloressig- und die aktiven Polypeptide erneut mit Alkohol, säure enthaltenden wäßrigen Extrakt die Trichlor-Aceton oder einem anderen, mit Wasser mischbaren 35 essigsäure mit ätherischer Extraktion entfernt und die organischen Lösungsmittel gefällt werden. Diese aktiven Polypeptide durch Fällung mit Ammonium-Methoden weisen den Nachteil auf, daß bei der Neu- sulfat gereinigt und gewonnen werden. Nach der traiisation der zur Extraktion verwendeten Essigsäure deutschen Patentschrift 1181 859 werden die aktiven im Extrakt eine große Menge von Natriumacetat Polypeptide an einem Kationenaustauscher im H+- entsteht, das den weiteren Reinigungsschritt in gro- 40 Zyklus gebunden und dann davon mit einer wäßrigen ßem Maße stören und dessen Entfernung einen be- Mineralsäure oder starken organischen Säure bei sonderen Schritt beanspruchen würde. Ein weiterer einem pH-Wert unter 2,1 elüiert. Nach der Methode Nachteil des Verfahrens nach der deutschen Patent- von N, Laskowsky (J. Biol. Chem., 238, S. 3274 schrift 950 959 besteht darin, daß das Verfahren in [1963]) werden die aktiven Polypeptide mit Magnetechnischem Maßstab durch die Verwendung von 45 siumsulfat hoher Reinheit und dann mit Ammonium-Äthanol erschwert und verteuert wird. Denselben sulfat gefällt, wonach der Extrakt mit einem AusNachteil weist das Verfahren nach der deutschen tauscher Amberlite IRC 50 oder Amberlite XE 64 Patentschrift 1 084 433 auf; hier wird die Extraktion in der Anwesenheit eines Phosphatpuffers vom von tierischen Organen mit einem organischen, mit pH-Wert 6,8 chromatographiert wird.
Wasser mischbaren Lösungsmittel, in der Anwesen- 50 Die industrielle Durchführung dieser Gewinnungsheit von Salzen oder Hydroxyden der Erdalkali- methoden ist von mehreren Gesichtspunkten aus metalle oder Alkalisalzen durchgeführt. Die deut- nachteilig. Die Fällung mit Äthanol oder Aceton ist sehen Patentschriften 1014 288 und 1011576 be- wegen der Verwendung von großen Volumina der schreiben Verfahren, nach welchen die Extraktion kostspieligen und brennbaren Lösungsmittel nachmit wäßriger Trichloressigsäure durchgeführt wird. 55 teilig. Die Fällung mit Ammoniumsulfat oder Magne-Bei diesen Verfahren kann die Trichloressigsäure siumsulfat ist für die Gewinnung der noch in großen nur durch Extraktion mit Äther entfernt werden, was Volumina anwesenden Polypeptide ebenfalls nachin technischem Maßstab im Falle von Extrakten von teilig, weil zu deren Fällung die Lösung mit den gemehreren hundert Litern undurchführbar ist. Aus der nannten Salzen gesättigt werden muß. Gemäß deutschen Patentschrift 1168 605 ist ein Verfahren 60 unseren Untersuchungen ist die Verwendung der bekannt, nach welchem die Extraktion mit wäßriger Kationenaustauscher in H+-Zyklus zur Bindung der Perchlorsäure durchgeführt und der Überschuß der aktiven Polypeptide nachteilig, weil die Bindung Perchlorsäure in Form von Kalium- oder Ammo- schon durch eine minimale Menge von Salzen geniumsalz unter Kühlung auf 0° C durchgeführt wird. stört wird. Ferner ist zur Bindung eine sehr große Die Abkühlung der Lösungen von großen Volumina 65 Menge (etwa 10°/o des Lösungsvolumens) vom ist schwierig, und die Perchlorate können auch unter Kationenaustauscher nötig, dessen Regenerierung ein solchen Umständen nicht befriedigend entfernt langwieriger Prozeß ist. Im Falle der bekannten Verwerden. fahren sind weder die Ausbeuten noch die Reinigung
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befriedigend. Unseren Untersuchungen gemäß sind der Salzniederschlag und gegebenenfalls das extrafür die Reinigung von ähnlichen Substanzen all- hierte Organ abgetrennt, aus dem Organextrakt gemein verwendeten Methoden, so z. B. das Adsor- werden die aktiven Polypeptide an einem Adsorbent bieren auf Aluminiumoxyd- oder Kalziumphosphat- von Silikat-Typ bei einem pH-Wert von 5 bis 7 gegel, für die Gewinnung der aktiven Polypeptide aus 5 bunden, das Adsorbent wird abgetrennt, zur Enttierischen Organextrakten nicht geeignet. Durch diese fernung eines Anteils der Verunreinigungen mit Adsorbentien werden auch Ballastsubstanzen in saurem Wasser gewaschen, dann werden die aktiven hoher Menge gebunden; dementsprechend ist die Polypeptide mit einem mit saurem Wasser von einem Reinigung nicht befriedigend, das Verfahren bean- pH-Wert unter 3 verdünnten polaren organischen spracht eine große Menge an Adsorbentien und io Lösungsmittel eluiert, und das derart erhaltene saure Eluierungsmittel und auch die Ausbeute ist unzu- Eluat wird in bekannter Weise weitergereinigt. Die länglich. Weiterreinigung kann z. B. derart durchgeführt wer-
Der Zweck der Erfindung ist durch die Beseiti- den, daß ein Teil der Ballastsubstanzen durch Neugung der Nachteile der bekannten Methoden, ein tralisation ausgefällt wird, wonach die in der Lösung Verfahren zu bieten, welches ermöglicht, einerseits 15 gebliebenen aktiven Polypeptide mit einem orgaaus verschiedenen tierischen Organen einen rohen nischen Lösungsmittel fraktioniert ausgefällt oder Extrakt, welche die aktiven Polypeptide in zufrie- nach Entfernung des Lösungsmittelgehaltes des denstellender Menge und Reinheit enthält, zu ge- Eluierungsmittels, durch Fraktionierung mit einem winnen, andererseits die Polypeptide mit guter Aus- Salz gefällt oder die in der Lösung gebliebenen beute und befriedigender Reinheit, mit einer auch 20 aktiven Polypeptide mit Proteinfällungsmitteln verindustriell leicht durchführbaren Methode zu er- setzt werden,
halten. Erfindungsgemäß geht man zweckmäßig derart
Die Erfindung ruht auf der Erkenntnis, daß bei vor, daß Oxalsäure, Schwefelsäure und/oder Phos-
der sauren Extraktion der aktiven Polypeptide aus phorsäure als Säuren verwendet werden, die im
verschiedenen tierischen Organen, durch Bildung 25 pH-Bereich von 4,5 bis 8,0 ein Salz bilden, dessen
von bestimmten schwerlöslichen Salzen in dem nach Löslichkeitsprodukt bei Zimmertemperatur kleiner
der Extraktion erhaltenen Gemisch, das Anion der ist als 10~4.
zur Extraktion verwendeten Säure, der extrahierte Es ist zweckmäßig, Kalzium-, Barium- und/oder Organrest, ferner die im Falle der bekannten Ver- Strontiumoxyd oder -hydroxyd als das genannte fahren durch Filtrieren oder Zentrifugieren nur mit 30 Oxyd oder Hydroxyd zu verwenden. Mit diesem großen Schwierigkeiten entfernbaren, feinverteilt Metalloxyd und/oder -hydroxyd kann der Extrakt schwebenden Verunreinigungen in einem Schritt ent- auch nach Entfernung des extrahierten Organs befernt werden können und dadurch aus dem nach handelt werden; doch ist es zweckmäßig, die Beder Extraktion erhaltenen Gemisch in einem einzigen handlung mit diesem Metalloxyd und/oder -hydroxyd Abtrennungsschritt ein klarer, praktisch salzfreier 35 vor der Entfernung des extrahierten Organs durchExtrakt erhalten werden kann. zuführen und den Niederschlag dementsprechend mit
Ferner ruht die Erfindung auf der Erkenntnis, den extrahierten Organen zusammen zu trennen,
daß die aktiven Polypeptide bei einem pH-Wert von Der Extrahierungsschritt des erfindungsgemäßen 5 bis 7 an Adsorbentien von Silikat-Typ aus Organ- Verfahrens weist zahlreiche Vorteile auf. Er bringt extrakten spezifisch gebunden und von den Adsor- 4° auch die Klärung der Lösung hervor, weil gleichbentien unter einem pH-Wert von 3 mit Hilfe von zeitig mit der Salzbildung auch die im Extrakt mit Wasser verdünnten polaren Lösungsmitteln schwebenden, durch Zentrifugieren oder Filtrieren eluiert werden können. Diese Erkenntnis ist sehr nur schwierig entfernbaren Verunreinigungen ausüberraschend, weil die Proteine und Polypeptide an gefällt werden, und der auf diese Weise erhaltene Adsorbentien ähnlichen Typs eben im Gegenteil, 45 Niederschlag leicht abgesetzt und das Sediment d. h. unter einem pH-Wert von 3 gebunden und die leicht zentrifugiert oder filtriert werden kann. Die adsorbierten Proteine und Polypeptide bei einem erhaltene Lösung ist klar, weist einen minimalen pH-Wert über 8 mit wäßrigen oder organischen Salzgehalt auf und ist so ein geeignetes Ausgangs-Lösungsmitteln eluiert werden können. material zur Weiterreinigung durch Adsorption,
Die Erfindung ist ein Verfahren zur sauren 50 Ionenaustausch oder Fraktionieren mit einem Extraktion von Polypeptiden mit kallikrein- und Lösungsmittel. Ein weiterer Vorteil des Extraktionstrypsin-hemmender Wirkung aus tierischen Organen, Schrittes besteht darin, daß er im Großbetrieb leicht vorzugsweise Lunge, Leber, Pankreas, Parotisdrüsen, durchgeführt werden kann und die nötigen Mate-Niere, Submaxillardrüsen, Milz, Magen, Darm und rialien nicht kostspielig sind. Als Adsorbentien von Muskeln, und zur Gewinnung dieser aktiven Poly- 55 Silikat-Typ können zweckmäßig mit Säure behanpeptide in gereinigter Form aus dem derart erhal- deltes Bentonit oder synthetische Zeolite verwendet tenen Extrakt. Erfindungsgemäß werden die zu werden. Die aktiven Polypeptide können vom Adsorextrahierenden tierischen Organe zerkleinert und bent vorzugsweise mit einem niederen Alkohol oder dann mit saurem Wasser extrahiert, wobei das Keton eluiert werden, welche mit Wasser von einem Wasser eine solche Säure oder Säuren enthält, aus 60 pH-Wert unter 3 auf eine Konzentration von 30 bis der oder denen im pH-Bereich von 4,5 bis 8,0 ein 90 °/o verdünnt wurden.
Salz gebildet werden kann, dessen Löslichkeits- Falls das Eluierungsmittel mit Schwefelsäure, produkt bei Zimmertemperatur kleiner ist als 10~4, Phosphorsäure und/oder Oxalsäure angesäuert wird, wonach der Organextrakt mit dem Oxyd und/oder ist es zweckmäßig, die Neutralisation mit dem Oxyd Hydroxyd eines Metalls behandelt wird, dessen 65 oder Hydroxyd eines Metalls durchzuführen, welches Kation mit der zur Extraktion verwendeten Säure mit der zum Eluieren verwendeten Säure bei Zimmerein Salz bildet, dessen Löslichkeitsprodukt bei temperatur ein schwer lösliches Salz bildet. In diesem Zimmertemperatur kleiner ist als 10~4. Dann wird Falle ist die nach der Neutralisation erhaltene, poly-
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peptidhaltige Lösung praktisch salzfrei, was vom Ge- . .
sichtspunkt der endgültigen Reinigung aus sehr vor- * P1
teilhaft ist. 1 kg Rinderparotis wird mit 2,5 1 einer 0,5 %igen
Von den zahlreichen Vorteilen des Reinigungs- wäßrigen Oxalsäurelösung bei Zimmertemperatur Schrittes des erfindungsgemäßen Verfahrens wird fol- 5 1V2 Stunden gerührt. Der pH-Wert der Lösung wird gendes erwähnt. Unter den gegebenen Umständen unter Rühren durch Zugabe von gesättigter Ca(OH)2-bindet das verwendete Adsorbent von Silikat-Typ die Lösung auf 6,0 eingestellt, und dann wird die Lösung aktiven Polypeptide selektiv; dementsprechend ist zentrifugiert. Die Gesamtaktivität der derart nur eine kleine Menge an Adsorbent nötig, und ein erhaltenen klaren Lösung beträgt 2,0 TIE und großer Teil, mindestens 80% der Ballastsubstanzen; 10 650 000 KIE; Aschengehalt der Lösung: 0,08%; bleibt in der Mutterlauge. Die aktiven Polypeptide Proteingehalt der Lösung: 4 mg/ml,
können mit guter Ausbeute, in einem Volumen er- Die Lösbung wird mit 1 Gewichtsprozent Bentonit
halten werden, das V10 bis V20 Teil des Ursprung- 1 Stunde bei Zimmertemperatur gerührt. Nach Ablichen Volumens beträgt. Das Verfahren sichert vor- setzen des Adsorbenten wird der größte Teil der teilhafte Bedingungen für das als Weiterreinigung 15 überschwimmenden Lösung abgesaugt, das Adsorverwendete Ausfällen mit einem Lösungsmittel, weil bent filtriert und mit wenig Wasser gewaschen. Dadie aktive Substanz in einer Lösung anwesend ist, nach werden die aktiven Polypeptide mit 200 ml die verhältnismäßig viel organisches Lösungsmittel, einer 50%igen, mit HCl auf eine Normalität von d. h. wenig Wasser enthält und dementsprechend N/l eingestellten Äthanollösung in zwei Portionen die Menge des zur weiteren Ausfällung nötigen orga- 20 eluiert. Das Eluat wird mit einer 4N-äthanolischen nischen Lösungsmittels gering ist. Mit Hilfe des er- KOH-Lösung neutralisiert, wonach das ausgeschiefindungsgemäßen Adsorptionsverfahrens kann durch- dene Präzipitat, das einen Teil der Verunreinigungen schnittlich eine 20- bis 40fache Reinigung erreicht enthält, filtriert und das Äthanol aus der neutralen werden. Lösung im Vakuum abdestilliert wird. Die wäßrige
Die kallikrein-hemmende Wirkung (KIB) wurde 25 Lösung enthält 0,95 TIE und 300 000 KIE; Reinnach Werle—Kaufmann—Boetsch (Hoppe- heitsgrad: 4,0TIE/g.
Seyler's Z. für physiol. Chem., 319, S. 52 [I960])
und die trypsin-hemmende Wirkung (TIE) nach Beispiel 3
Ans on (J. Gen. Physiol., 22, S. 79 [1939]) gemessen. 30 10 kg Rinderlunge werden mit 30 1 einer mit
Das erfindungsgemäß Verfahren wird an Hand Phosphorsäure auf pH 2,0 eingestellten wäßrigen der nachstehenden Beispiele näher erläutert. Lösung bei Zimmertemperatur gerührt. Dann wird
das Gemisch auf 70° C erwärmt, der Organrest warm mit Hilfe einer Filterpresse entfernt, die Lösung
B e i s ρ i e 1 1 35 durch Zugabe von gesättigten Ca(OH)2-Lösung auf
einen pH-Wert von 5,3 eingestellt und das ausgeschiedene Präzipitat absetzen gelassen. Der größte
100 kg zerkleinerte Rinderlunge wurden 2 Stunden Teil der klaren Lösung wird abgesaugt und der ablang mit 300 1 einer l%igen wäßrigen Oxalsäure- gesetzte Teil zentrifugiert. Die derart erhaltene lösung gerührt, und dann wurde der pH-Wert der 40 Lösung enthält insgesamt 17 000 000 KIE und Lösung unter Rühren mit einer Suspension von 59 TIE.
Kalziumoxyd und Wasser von Verhältnis 1:10 auf Der Extrakt wird durch eine Säule fließen ge-
6,0 eingestellt. Nachher wird der Organrest in einer lassen, die 500 g Decalso Y in H+-Zyklus enthält. Absetzzentrifuge abgetrennt. Die Aktivität der erhal- Die Säule wird mit wenig Wasser gewaschen. Dann tenen Lösung beträgt 650 TIE und 170 000 000 KIE. 45 werden die gebundenen Polypeptide mit Hilfe einer
Der erhaltenen Lösung werden 3 kg Bleicherde 50%igen wäßrigen Äthanollösung, dessen Normazugegeben. Die Lösung wird 2 Stunden gerührt und lität mit HCl auf N/5 eingestellt wurde, langsam dann 3 Stunden absetzen gelassen. Der größte Teil eluiert. Der vereinigten sauren alkoholischen Lösung der Lösung wird vom abgesetzten Adsorbent abge- wird 3faches Volumen Aceton zugegeben. Das abgesaugt. Das Adsorbent wird in einer Absetzzentrifuge 50 schiedene Präzipitat wird am nächsten Tag getrennt getrennt, mit 10 1 Wasser suspendiert und gewaschen und in 400 ml Wasser gelöst. Die Lösung enthält und nachher wieder zentrifugiert. Dann wird das 31 TIE und 9 000 000 KIE mit einem Reinheitsgrad Adsorbent zum erstenmal mit 10 1, dann mit 5 1 von 1,5 TIE/g.
70 %igen Aceton je 1 Stunde gerührt, das mit HCl Beispiel 4
auf eine Normalität von N/5 gestellt wurde. Das 55
Eluat wird durch Filtrierung getrennt. Der pH-Wert 10 kg feinzerkleinerte Rinderpankreas werden
der vereinigten salzsauren Acetonlösung wird mit 2 Stunden mit 30 1 einer N/10-HoSO4-Lösung bei 40 %iger Natronlauge auf 7 eingestellt, das ge- Zimmertemperatur gerührt. Dann wird eine gesättigte fällte Präzipitat filtriert und dann das Verhältnis Ba(OH)2-Lösung zugesetzt, bis der pH-Wert der Wasser—Aceton durch Zugabe von 12 1 Aceton auf 60 Lösung "5,3 erreicht. Der Organrest, das BaSO1-1: 5 eingestellt. Die Suspension wird über Nacht bei Präzipitat und die ausgefällten Proteine werden 5° C stehengelassen, dann wird das die aktiven Poly- durch Zentrifugieren entfernt. Die erhaltene klare peptide enthaltende Präzipitat abfiltriert, das Aceton Lösung enthält 4 800 000 KIE und 19 TIE.
mittels Lüftung entfernt und schließlich das Präzi- Dann werden 225 g Bleicherde dem Extrakt zu-
pitat in 2 1 Wasser gelöst. Die Aktivität der auf diese 65 gegeben, und das Gemisch wird 2 Stunden gerührt. Weise erhaltenen Lösung beträgt 350 TIE (54% der Nach vorheriger Absetzung wird der größte Teil der Aktivität des ursprünglichen Organextrakts) und Lösung, die schon keine aktiven Polypeptide ent-89 000 000 KIE; Reinheitsgrad: 2,5 TIE/g Protein. hält, abgesaugt, die Bleicherde wird filtriert und mit
1 Liter einer N/100-H,SO4-Lösung gewaschen. Dann werden die aktiven Polypeptide mit insgesamt 1500 ml einer 70 °/»igen Methanollösung, deren Normalität mit H2SO4 auf N/5 eingestellt wurde, in drei Portionen eluiert. Das vereinigte Eluat wird durch Zugabe von einem CaO-Wasser-Gemisch von einem Verhältnis 1:10 auf pH 7 eingestellt. Das gefällte Kalziumsulphat und die gefällten Verunreinigungen werden filtriert. Der klaren Lösung wird 4faches Volumen Aceton zugegeben. Das Präzipitat wird am nächsten Tag filtriert und in 180 ml Wasser gelöst. Die Lösung enthält insgesamt 12 TIE und 3 000 000 KIE, mit einem Reinheitsgrad von 2,2 TIE/g Protein.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur sauren Extraktion und Gewinnung in gereinigter Form von Polypeptiden mit kallikrein- und trypsin-hemmender Wirkung aus tierischen Organen, dadurch gekenn- ao zeichnet, daß die zu extrahierenden tierischen Organe zerkleinert und dann mit saurem Wasser extrahiert werden, wobei das Wasser eine solche Säure oder Säuren enthält, aus der oder denen im pH-Bereich von 4,5 bis 8,0 ein Salz gebildet werden kann, dessen Löslichkeitsprodukt bei Zimmertemperatur kleiner ist als 10~4, wonach der Organextrakt mit dem Oxyd und/oder Hydroxyd eines Metalls behandelt wird, dessen Kation mit der zur Extraktion verwendeten Säure ein Salz bildet, dessen Löslichkeitsprodukt bei Zimmertemperatur kleiner ist als 10~4, wonach Salzniederschlag abgetrennt, aus dem Organextrakt die aktiven Polypeptide an einem Adsorbent von Silikat-Typ bei einem pH-Wert von 5 bis 7 gebunden, das Adsorbent abgetrennt und mit saurem Wasser gewaschen wird, dann die aktiven Polypeptide mit einem mit saurem Wasser von einem pH-Wert unter 3 verdünnten polaren organischen Lösungsmittel eluiert werden und das derart erhaltene saure Eluat in bekannter Weise weitergereinigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Organextrakt vor der Entfernung des extrahierten Organs mit dem genannten Metalloxyd und/oder Metallhydroxyd behandelt und das ausgefällte Präzipitat mit dem extrahierten Organ zusammen getrennt wird.
109 531/333

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