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Die Erfindung betrifft eine Implantationsprothese für erschlaffte
Büsten.
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Es ist bekannt, Prothesen für erschlaffte Büsten, die dazu bestimmt
sind, die Brust-Hypotrophie zu stützen, aus Profilen eines synthetischen, steifen
Materials herzustellen, welches zwischen den Muskel und die Brustdrüsen eingeführt
wird und die ganze Büste äußerlich auf diese Stütze spannt. Dies erfordert eine
sehr große Inzision, wobei sich häufig, sei es wegen der Substanz selbst oder sei
es wegen flüssiger Reaktionen am Umfang der Prothese, Intoleranzen ergeben.
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So ist aus der deutschen Auslegeschrift 1 203 420 eine auffüllbare
Brustprothese zur Implantation bekannt. Diese Prothese besteht aus einem biegsamen
Behälter. der annähernd die Form der weiblichen Brust aufweist und mit einem weichen
Gel gefüllt ist, und aus einer Schicht aus porösem Material, die an einer Seite
des Behälters befestigt ist, so daß sie vom Körpergewebe durchwachsen werden kann,
um die Prothese an der Toraxwand zu verankern. Um diese Prothese einsetzen zu können,
bedarf es einer unter der Brust gelegenen Inzision von etwa 7,6 cm Länge unter Freilegung
der Brust von Brustmuskel und Toraxwand. Die Höhlung muß dabei so groß sein, daß
für die Aufnahme der Prothese reichlich Platz vorhanden ist.
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Die nach den bekannten Verfahren notwendigen großen Inzisionen führen
in vielen Fällen zu fiebrigen Reaktionen. Abgesehen von der Problematik größerer
Wunden ist bei einem weitgehend kosmetischen Operationszweck eine verbleibende große
Hautnarbe (bei dem in der deutschen Auslegeschrift 1 203 420 beschriebenen Verfahren
verbleibt eine Hautnarbe von 7,6 cm Länge) äußerst nachteilig. Ein weiterer Nachteil
der bekannten Brustimplantationsprothesen besteht darin, daß das Gewebe in poröse
Teile der Implantationsprothesen einwächst, wobei es zur Bildung von harten Narbengeweben
kommt.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, diese
Nachteile zu vermeiden, also insbesondere eine Implantationsprothese zu schaffen,
die mit einer möglichst kleinen Inzision in die Brust einsetzbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Verwendung einer Implantationsprothese
gelöst, die aus einem auffüllbaren Ballon besteht, der aus zwei kreisförmigen, lamellenartigen
Wänden aus insbesondere elastischem Silikon besteht.
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Die erfindungsgemäße Implantationsprothese ist durch einen Einschnitt
von höchstens 2 cm und Freilegung des Brustraumes einsetzbar. Vorzugsweise wird
sie in gefaltetem Zustand in den Raum zwischen dem Brustmuskel und der Brustdrüse
eingesetzt. Der Ballon der erfindungsgemäßen Implantationsprothese ist mit einem
Füllrohr versehen und ist nach Einsetzen in die Brust mit einer geeigneten Flüssigkeit
füllbar. Der Ballon ist durch Zurückbiegen des mit einem Stopfen versehenen Füllrohrs
verschließbar.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind für den Fachmann
aus der folgenden Beschreibung zusammen mit der Zeichnung zu ersehen, die lediglich
als Beispiel eine bevorzugte Ausführung geben soll.
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F i g. 1 zeigt den Ballon in Vorderansicht; F i g. 2 zeigt einen
Detailschnitt in stark vergrößertem Maßstab durch die Ballonwände;
Fig. 3 zeigt einen
Schnitt durch den Ballon; F i g. 4 und 5 zeigen Längsschnitte durch die Brust mit
eingesetzter Implantationsprothese.
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Der Ballon nach den Fig. 1 und 2 besteht aus häutchenartigen Wänden
1, 2 in Form von kreisflächenförmigen Scheiben 3.
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Die sehr dünnen Wände, vorzugsweise aus elastischem Silikon, sind
am Umfang 4 verschweißt oder verklebt und tragen ein Füllrohr 5. Der Raum 7 wird
mit einer intraprothetischen Flüssigkeit 8, z. B. Wasser, gefüllt. Es kann auch
ein physiologisches Serum (z. B. eine Lösung von Polyvinylpyrrolidon und Mineralsalzen)
oder ein geeignetes anderes Mittel verwendet werden.
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Das Füllrohr wird nach der Füllung durch einen Stopfen aus nicht
oxydierbarem Stahl 6 verschlossen, und zwar mit oder ohne Sicherheitsbandage.
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Die erfindungsgemäße Implantationsprothese wird vorteilhaft folgendermaßen
eingesetzt: Man beginnt mit einer Inzision, die 2 cm nicht überschreitet, an der
Stelle 9, die in der Verlängerung der Erzeugenden des Brustkonus, d. h. dem konischen
Teil vor der Brustwarze, liegt oder am äußeren Ende der Rille unter der Brust.
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Alsdann wird der zurückstehende Brustraum 10 über eine Fläche, die
etwas größer ist als die Grundfläche zum Einsetzen, am Brustkonus gelöst. Die Implantationsprothese
11 wird in gefaltetem Zustand eingeführt, und es erfolgt die Füllung mit einer intraprothetischen
Flüssigkeit 12. Hierauf wird der Stahlstopfen 6 eingesetzt und das Füllrohr 5 an
die Fläche der Prothese gebracht.
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Die erfindungsgemäße Implantationsprothese, die zahlreichen Bewegungen
unterworfen ist, besitzt die notwendige mechanische Festigkeit; sofern die Wände
reißen sollten, wird die Flüssigkeit total ohne irgendwelche Nebenreaktionen absorbiert.
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Die Lage des Ballons bewirkt, daß dieser keinerlei schädlichen Einfluß
auf die Brustdrüse 13 ausübt. Die Prothese stützt sich auf die Muskelwand 14 und
kann ohne schädliche Konsequenzen gefaltet oder gespannt werden (vgl. F i g. 3,
4).
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Weiterhin ist sie wie alle plastischen, elastischen Materialien für
Gas und kleine Moleküle durchlässig. In Aquivalenz zum osmotischen Druck im Inneren
und an der Außenseite der Prothese kommt es zu keinen Gewichts- oder Volumensänderungen.
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Die Prothesen bleiben während der ganzen Zeit ihrer Verwendung weich.
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Von besonderem Vorteil ist, daß die notwendige Inzision von maximal
2 cm außerordentlich klein ist und daß durch die glatte, dünne, häutchenartige Ausbildung
der erfindungsgemäßen Prothese aus elastischem Silikon eine Einwachsung des Gewebes
und damit die Bildung von harten Narbengeweben vermieden wird. Sehr vorteilhaft
ist weiterhin, daß die erfindungsgemäße Prothese durch die Möglichkeit der Füllung
und Entleerung an Ort und Stelle an verschiedene Gegebenheiten angepaßt werden kann.
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So kann sie z. B. bei Schwangerschaft oder Stillung entleert werden,
falls etwa die Funktion der Brustdrüse beeinflußt sein würde usw. Des weiteren kann
die erfindungsgemäße Prothese leicht entfernt oder ausgewechselt werden, wofür nur
ein verhältnismäßig kleiner operativer Eingriff erforderlich ist. Durch den einfachen,
aber sicheren Verschlußmechanismus ist die intraprothetische Flüssigkeit dicht abgeschlossen.