DE149006C

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Publication number: DE149006C
Application number: DENDAT149006D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

■Beim Auspressen von Flüssigkeiten, wie Wasser, Öl und dergl., aus faserigen oder kristallinischen Stoffen zwischen Preßplatten, Preßwalzen oder dergl., unter Anwendung von Tüchern aus Lein, Hanf, ,,Metalldraht oder dergl. wird die herausgepreßte Flüssigkeit nicht in befriedigender Weise^ abgeleitet,, weil sich die Kanäle oder Vertiefungen, die zu diesem Zwecke in den Platten oder Walzen

ίο angebracht sind, mit Flüssigkeit füllen, die in das einmal ausgepreßte Gut immer wieder zum Teil eingesaugt wird, sobald der Druck aufhört.

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, das ein augenblickliches Heraussaugen der herausgepreßten Flüssigkeit in der Weise ermöglicht, daß das Preßwerkzeug mit Hilfe der Adhäsionskraft die herausgepreßte Flüssigkeit ,außerhalb desjenigen Gebietes hinausführt, in welchem das Gut beim Aufhören des Pressens die Flüssigkeit wieder hineinsaugen kann, während das Material zusammengepreßt und die Aufsaugungsfähigkeit desselben daher gering ist. Die zur Erreichung dieses Zweckes benutzte Vorrichtung gründet sich auf die Tatsache, daß ein in eine kapillare Vertiefung mit konvergierenden Wänden eingeführter Flüssigkeitstropfen zufolge der Adhäsions- bezw. Kapillarkraft ϊη denjenigen Teil der Vertiefung gelangt, der ■ am meisten kapillar ist, ,also dahin, wo die Vertiefung mit der Winkelspitze einen Winkel bildet. Indem man solche kapillare Spalten oder Kanäle mit nach dem Boden hin konvergierenden Wänden in der Oberfläche der Preßplatte oder der Preß walze anbringt, erreicht man, daß die beim Pressen freigewordene Flüssigkeit gleichzeitig hiermit durch die Adhäsionskraft außerhalb desjenigen Gebietes hinausgeführt wird, innerhalb dessen das Material die Flüssigkeit wieder aufsaugen kann. Die auf diese Weise von der Preßfläche entfernte Flüssigkeit kann nun dadurch abgeleitet werden, daß man die Spalten so anbringt, daß eine ununterbrochene Ableitung stattfinden kann, z. B. dadurch, daß die Spalten oder Kanäle in geneigter oder vertikaler Lage angebracht werden.

Auf der Zeichnung zeigt Fig. 1 einen Schnitt durch zwei zur Ausführung des oben angegebenen Verfahrens angeordnete Preßwalzen. In die Druckfläche der Preß walzen sind kapillare Spalten oder Kanäle eingeschnitten, deren Breite nach ihrem Boden hin allmählich abnimmt. Die Walzen können auch durch nebeneinander angebrachte Platten dargestellt sein, deren Ränder unter "sich solche Kanäle in der Preßfläche bilden. Die Lage der Kanäle in der Druckfläche kann jede beliebige sein, wenn die Kanäle nur die erforderliche Neigung haben. In Fig. 1 ist nur das Auspressen und das Einsaugen der Flüssigkeit in den Boden des Kanals von der Preßstelle aus, sowie das Hinabströmen der Flüssigkeit in den Kanal längs des Bodens desselben bis an den tiefsten Punkt der Walze gezeigt worden, von dem aus die Flüssigkeit ununterbrochen ablaufen kann. Fig. 2 zeigt

eine Walze von der Seite und Fig. 3 einen Teil derselben im vergrößerten Maßstabe, um die abnehmende Breite der Kanäle nach dem Boden derselben hin deutlicher zu zeigen. Entsprechende Vorrichtungen lassen sich auch an Preßplatten anbringen, die dann beim Gebrauch jedoch- geneigt anzubringen sind.

Claims

Patent-An Spruch:

Verfahren zum Absaugen von Flüssigkeit aus einem der Pressung unterworfenen Material, dadurch gekennzeichnet, daß die beim Pressen zwischen Platten oder Walzen freigewordene Flüssigkeit in kapillare Spalten oder Kanäle mit konvergierenden Seiten, die in der Preßplatte oder Preß walze vorgesehen sind, hineingeführt wird, durch welche Spalten die Flüssigkeit infolge Adhäsionskraft aus dem Gebiet, innerhalb dessen das Arbeitsgut die Flüssigkeit wieder aufsaugen kann, hinausgeführt und weiter abgeleitet wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.