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"Luftreifen. aus einem inneren und einem äußeren Teilreifen zusammengesetzt."
Die Erfindung betrifft einen Luftreifen mit zwei Seitenwänden und einem Laufstreifen,
bestehend aus einem radial inneren Teilreifen und einem davon lösbaren aufblähbaren
radial äußeren teilreifen, wobei zu demradial inneren Teilreifen zumindest ein 'feil
der Seitenwände des Reifens gehört sowie eine Verbindung zwischen den Seitenwänden
und wobei der radial äußere Reifenbestandteil ein Basisteil hat das sich
vom
Laufstreifen her gesehen radial einwärts befindet und eine in Umfangsrichtung nicht
dehnbare Verstürkung enthält. Die Reifenbauart, von der die Erfindung ausgeht, bringt
Probleme mit sich, die bei den bekannten Reifen nur mangelhaft gelöst; sind. Beispielsweise
geschieh@ das zusammenhalten der Reifenseitenwände dadurch, daß eine separate Seitenwand
zum Zusammenklammern der Ränder des inneren und des äußeren Reifenteiles angeordnet
wird, wobei Klammereinrichtungen verwendet werden. Dazu kommen Schwierigkeiten bei
der @alterung des äußeren Teilreifens auf dema inneren Teilreifen in seiner richtigen
Stellung, zu deren Überwindung die Konstruktion des bekannten Reifens sehr ufwendig
gestaltet werden mu.
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Der Erfindung Liegt die Aufgabe zugrunde, mit ein er vereinfachten
Konstruktion und mit vereinfachten mitteln die @euherstellung und die Reparatur,
ebenso wie die Laufstreifenerneueruns zu erleichtern und zugleich eine bessere und
dichtere Halterung des äußeren Reifenteils auf dem inneren iteifenteil und an der
richtigen Stelle zu erzielen.
Nach der Erfindung werden diese Aufgaben
dadurch gelöst, daß die Basis des radial äußeren Reifenbestandteils flachringförmig
ist und die Verstirkung in ihrer gesa@ten Breite enthalten ist. Die Verstärkung
erstreckt sich über einen Bereich, der so gro( wie möglici ist, damit die beiden
Reif enkomponenten auf einer möglichst großen Fläche Kontakt miteinander haben.
herzu ist der Basisteil erfindungsgemäß so ausgebildet, daß er zwei in axialem Abstand
voneinander liegende Abschnitte enthält. Die Rieifenseitenwand ist vorzugsweise
an und nahe bei der Berührungslinie zwischen dem innenreifen und dem Außenreifen
unverändert. Die bekannten Reifen haben demgegenüber den Nachteil, daß. sie sich
viel zu leicht von ihrem Sitz auf deu Innenreifen herunterheben Lassen. So könnte
beispielsweise ein Stein auf leichte Weise zwischen die beiden Komponenten geraten
und ihre Lösung oneinander bewirken.
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Erfindungsgemäß liegt die Basis des Außenreifens axial und radial
einwärts zumindest eines Teils der Seitenwandbereiche des lnnenreifens. Hierdurch
wird ein Hochreiten des äußeren Reifens auf gewissen Partien des Innenreifens, das
bei den bekannten Reifen möglich ist, beim Gegenstand der Erfindung vermieden.
Bei
einem Ausführungsbeispiel ist der Außenreifen durchgehend von einer Lage aus kordfäden
verstärkt, die mit der Reifenmittenumfangsebene einen Winkel von etwa 9U° bilden.
Dabei kann im Laufflächenbereich eine Laufstreifenverstärkungseinlage mit mehreren
Lagen angeordnet sein, in denen zahlreiche parallele Kordfäden mit einem Winkel
von etwa 2U° zur Heifenmittenumfangsebene liegen und in den benachbarten Legen in
entgegengesetzten Richtungen verlaufen. Die Seitenwände des Innenreifens sind von
einer Lage gummierter Kordfäden verstärkt, deren Winkel zur Reifenmittenumfangseb@ne
etwa 9Ü° beträgt. Die Kordfäden dieser Lage sind quer über den Überbrückungsteil
von einer Seitenwand zur anderen efhrt.
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Der Außenreifen ist in seiner Lage zu dem Innenreifen festgelegt.
Das geschieht vorzugsweise durch eine konische Fläche an den Seitenwandteilen und
entsprechende Flächen am Außenreifen.
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Ein Ventil zum Aufblasen des Außenreifens, das in bekannter YWeise
in dem Brückenteil des Innenreifens angeordnet ist, ist nach der Erfindung dadurch
gekennzeichnet, daß es ein Druckreduzier zum Einstellen auf eine vorbestimmte iindest-+
ventil
druckdifferenz zwischen den beiden Reifenteilen ist und daß
der Arbeitsdruck des Außenreifens niedriger ist, als er Arbeitsdruck des Innenreifens:
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel geschnitten dargestellt. Ein schlauchloser
Reifen 1 für Erdbewegungsfahrzeuge enthält einen aufblähbaren radial inneren Teil
und einen abnehmbar auf dem inneren Teil befestigten, auflhbaren, radial äußeren
Teil 3, Der radial innere Teil 2 enthält zwei Seitenwände 4 (von denen nur eine
dargestellt ist) und eine Krone in Form einnes mit den Seitenwänden einstückig ausgeführten
ringförmigen Überbrückungsteils 5. Der innere Teil ist mit Wulstkernen 6 versehen
und ist mit einer Stahlkordlage 7 verstärkt, deren Kordfäden um den Teil ."-'_ herum
quer über den Überbrückungsteil 5 und um die Wulstkerne 6 und unter einem Winkel
von
im wesentlichen 90° zur Mittenumfangsebene des Reifens Verlaufen.
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Ein Teil 8 jeder Seitenwand erstreckt sich radial über den Überbrückungsteil
5 hinaus und ist aus Gummi gebildet. Jeder Teil 8 ist mit einer konischen Fläche
9 für einen noch zu beschreibenden Zweck versehen.
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Der radial äußere Teil 3 enthält einen Laufstreifen 10, Schultern
11, Stützrippen 12 und eine Basis 13. Die Basis 13 besteht aus zwei in axialem Abstand
zueinander liegenden Teilen, von denen nur einer gezeigt ist, deren axial innere
Kanten 13a axial im Abstand zueinander liegen. Der äußere Teil ist somit an der
Basis offen, um notfalls Zugang zu seiner Innenfläche für Reparaturzwecke zu gewähren.
Jede Stützrippe 12 hat eine radial innere Umfangsfläche, die der konischen Fläche
9 es radial inneren Teiles komplementr geformt ist.
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Der radial äußere Teil ist durchgehend von einer Lage 14 mit Stahlcordfäden,
die um den Teil herum unter einem Winkel von im wesentlichen 90oin Bezug auf die
Reifen-mittenumfangsebene verlaufen und deren Enden an den axial inneren Kanten
13a der in axialem Abstand zueinander liegenden Abschnitte des asisteils 13 auslaufen,
verstrkt.
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Das Basisteil ist durch eine radial innerhalb der Lage 14 angeordnete
zweite Stahlcordlage 15 in Umfangsrichtung im wesentlichen undehnbar gemacht. Die
zweite Stahlcordlage 15 erstreckt sich von der axial inneren Kante 13a jedes der
in axialem Abstand zueinander liegenden Abschnitte bis zu einer Position. nahe dem
axial inneren Auslauf der konischen Fläche
jeder Stützrippe 12 und
ist in jedem der beiden zueinander im Abstand liegenden Abschnitte von einem einzelnen
Stahlcordfaden gebildet, welcher zu einer Vielzahl von axial nebeneinander liegenden
Windungen gewickelt ist, wobei der Stahlcordfaden in einer Richtung von im wesentlichen
0° ur Mittenumfangsebene verluft.
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Unterhalb des Laufstreifens 10 des radial äußeren Teiles 3 wird die
90°-Stahlcordlage 14 von einer Verstärkungseinlage 16 in Form von vier Laufstreifenverstärkungslagen
überlagert. Jede Laufstreifenverstärkungslage enthält eine Vielzahl von parallelen
Stahlcordfäden, die in einer Richtung von im wesentlichen 20° zur Mittenumfangsebene
verlaufen, wobei sich die Cordfäden benachbarter Lagen in entgegengesetzten Richungen
erstrecken.
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Ein Aufblasventil 17 ist in einer Stützrippe 12 angeordnet und erstreckt
sich in die aufblähbare Kammer 18 des äußeren Teils 3. Das Aufblasventil enthält
ein flexibles Gummiröhrchen, welches von der Vulkanisation des äußeren Teiles 3
in eine in dessen Gummi vorgesehene Bohrung eingesetzt wird. Im fertigen Zustand
des äußeren Teiles wird das Röhrchen des Ventils normalerweise durch den Druck des
umgebenden Gummis in abgeplattetem Zustand gehalten, so daß das Ventil sich in geschlossenem,
luftdichtem Zustand befindet. Um den äußeren Teil 3 aufzublähen, ist es notwendig,
durch das Ventilröhrchen eine (nicht dargestellte) starre Holilnadel einzusetzen,
wodurch das Ventil geöffnet wird und die starre Hohlnadel in die Aufblaskammer 18
hineinragt.
Die starre Hohlnadel wird dann mit einer Preßluftquelle
verbunden, um den äußeren Teil 3 aufzublähen. Nach Entf errien der Hohlnadel befindet
sich das Ventil wieder in geschlossenem Zustand.
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Um den oben beschriebenen Reifen auf eine (nicht dargestellte) Radfelge
zu montieren, sind die beiden Teile des Reifens anfangs voneinander getrennt, und
der aufblähbare, radial innere Teil 2 wird in herkömmlicher Weise auf die Felge
montiert und wird so angeordnet, daß sich seine Wulste zwischen den Felgenhörnern
der Felge befinden. Der radial äußere Teil 3 wird dann auf den ringförmigen Überbrückungsteil
5 des inneren Teiles aufgesetzt, wobei die komplementär geformten konischen Flächen
des inneren und äußeren Teils dem Zwecke dienen, den radial äußeren Teil axial auf
dem radial inneren Teil auszurichten. Der innere Teil wird dann aufgebläht, so daß
sich der ringförmige Überbrückungsteil 5 radial nach außen ausdehnt und luftdicht
gegen die in Umfangsrichtung undehnbaren, in axialem Abstand zueinander liegenden
Abschnitte des Basisteils 13 des äußeren Teils 3 anlegt, um die im äußeren Teil
3 befindliche Kammer 18 wirksam gegenüber der Atmosphäre abzudichten.
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Der äußere Teil wird dann auf einen etwas geringeren Druck als der
innere Teil aufgebläht, so daß der äußere Teil, wenn er teilweise oder ganz den
Innendruck verlieren sollte, sich nicht'so leicht vom inneren Teil lösen kaZin,
als es der Fall wäre, wenn der*äußere Teil den größeren Innendruck hätte. Im ersteren
Fall muß nämlich der Druck im inneren Teil
im wesentlichen konstant
bleiben, einerlei, ob der äußere Teil aufgebläht oder teilweise oder ganz drucklos
ist.
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Bei einer Abwandlung der oben beschriebenen Ausführungsform besteht
das Basisteil nicht aus zwei in axialem Abstand zueinander liegenden Abschnitten,
sondern erstreckt sich von einer Seite des äußeren Teils zur anderen. Bei dieser
abgewandelten Ausführung wird die aus im wesentlichen unter 0° verlaufenden Stahlcorden
bestehende Lage von einem einzigen Cordfaden gebildet, der in einer Vielzahl von
Windungen on einer Seite des Basisteils zur anderen luft.
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Bei einer anderen Ausführungsform wird das im äußeren Teil vorgesehene
Aufblasventil durch ein federbelastetes Ventil ersetzt, das sich durch den ringförmigen
Überbrückungsteil des inneren Teiles 2 erstreckt, Dieses Ventil wird entgegen der
Federkraft geöffnet, wenn der Luftdruck in der Kammer des inneren Teils 2 während
des Aüfblähens einen vorbestimmten Wert überschreitet, um der Druckluft zu gestatten,
in die Aufblaskammer des äußeren Teils zu entweichen. Das Ventil ist so ausgelegt,
daß es nicht zum Aufblähen des äusseren Teils 3 kommt, bevor nicht der Luftdruck
im inneren Teil 2 s6 hoch ist, daß sich der ringförmige Überbrückungsteil genügend
radial nach außen gedehnt hat, um eine wirk-Same Abdichtung mit dem Basisteil 13
zu bilden, wodurch ein Druckluftverlust verhindert und ein wirksames und schnelles
Aufblähen des äußeren Teils gesichert wird.
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Die vier Stahlcord-Laufstreifenverstärkungslagen 16 der oben
beschriebenen Konstruktion können von einer Anzahl
von Paaren gummierter
Textilcordlagen ersetzt werden, wobei jedes Lagenpaar aus einer in Umfangsrichtung
gefalteten Cordlage besteht und die Falten der Laagenpaare abwechselnd auf entgegengesetzten
Seiten der Laufstreifenverstärkungseinlage liegen. Die Cordfäden jeder Lage verlaufen
unter im wesentlichen 20° zur Mittenumfangsebene und die Cordfäden benachbarter
Lagen verlaufen in entgegengesetzten Richtungen. Bei weiteren Abwandlungen wird
die unter einem Winkel von 90° verlaufende Stahlcordlage, die in dem äußeren und/oder
inneren Teil vorgesehen ist, entweder von einer Anzahl von gummierter Textilcordlagen,
z.B. aus Kunstseide, ersetzt, deren Cordfäden unter einem Winkel von 90ozur miittenumfangsebene
verlaufen, oder von einer Anzahl gummierter Textilcordlagen, deren Cordfäden unter
Winkeln von weniger als 90o zu besagter Ebene verlaufen, wobei sich die Fäden benachbarter
Lagen in entgegengesetzten Richtungen zu besagter Ebene ertrecken.
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Bei einer Reifenkonstruktion nach der Erfindung wird der äussere Teil
3, wenn er bei Benutzung ein Loch erhält, und Luft verloren hat, nicht auf dem inneren
Teil 2 locker werden oder gar davon abspringen, da er durch die von dem ÜberbrÜckungsteil
des inneren Teils 2 auf das Basisteil 13 ausgeübte Spannung fest in seiner Stellung
gehalten wird. Die relativ axiale Verschiebung der Teile wird durch die komplementär
geformten konischen Flächen verhindert.
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Ferner kann der äußere Teil wegen einer. Durchlöcherung oder wegen
Neubesohlung oder Reparatur nach Abnutzung des Reifens
vom Reifen
abgenommen werden und es kann ein neuer Teil aufmontiert werden, ohne daß der innere
Teil vom Rad abgenommen zu werden braucht. Diese Arbeit kann daher in kürzerer Geit
und mit geringerem Arbeitsaufwand durchgeführt werden als der Ersatz eines herkömmlichen
Reifens gleicher rße. Bei Reifenkonstruktionen gemäß der Erfindung, bei denen in
der Stützrippe des äußeren teils ein Aufblasventil vorgesehen ist, liegt ein weiterer
Vorteil darin, daß man bei schlechten Straß@n- oder Bodenverhältnissen, z. B. wenn
die Straße eine Eis- oder festgefahrene Schneedecke hat oder wenn der Boden schlammig
ist oder aus losem Material gebildet wird, eine bessere Griffigkeit als mit konventionellen
steifen ähnlichen Aufbaus erhalten kann, indem man den Luftdruck im äußeren Teil
verringert und dadurch die Aufstandsfläche der Lauffläche vergrößert.