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Die Erfindung betrifft einen Karosserierahmen für das Schiebedach
eines Kraftfahrzeuges mit einer umlaufenden mit Wasserablauflöchern versehenen Wasserrinne.
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Eine solche Wasserrinne, die in den Ecken mit auf das abfließende
Wasser hin gerichteten Wasserablauflöchern versehen ist, zeigt die deutsche Auslegeschrift
1013 976. Die Wasserrinne dient dazu, Wasser, das beispielsweise bei nicht
ganz geschlossenem Dach oder an den Stoßstellen der Dichtungsenden und durch Spalte,
die infolge Fertigungsungenauigkeiten, Verschleiß nach langer Betriebsdauer oder
durch unsachgemäße Bedienung entstehen, eindringt, aufzufangen und in die Wasserablauflöcher
abzuleiten. Bei plötzlichem Bremsen und beim Bergabfahren schwappt das angesammelte
Wasser schlagartig nach vorn, schnellt nach Aufprallen an der vorderen Kante der
Wasserrinne zurück und tropft über die hintere Kante in den Fahrgastraum.
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Die Erfindung löst die Aufgabe, das überschwappen des Wassers zu verhindern,
durch im Bereich der Ecken der Wasserrinne angeordnete das Wasser speichernde Schwallkammern,
deren Aufnahmevermögen annähernd dem Aufnahmevermögen eines Längs-und Querrinnenteils
derWasserrinne entspricht.
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Die Schwallkammern sind zweckmäßig beispielsweise durch eine Verlängerung
des Dachrahmens und/oder durch ein an der Wasserrinne angepunktetes Blech abgedeckt.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist auch der Wasserkanal im Bereich
der Schwallkammer, gegebenenfalls auch kurz vor und hinter der Schwallkammer abgedeckt.
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Zur Beschleunigung und Verbesserung des Wasserabflusses wird vorteilhaft
eine das Wasser auf die Abflußöffnung hinführende Leitrippe angeordnet. Bei einem
mit Seilen und Kurbel betätigten Schiebedach, bei dem in den Ecken der Wasserrinne
Seilführungen vorgesehen sind, werden vorteilhaft die Abdeckungen über der Wasserrinne
als als an der Seilzugführung angeformte Abdeckleisten ausgebildet und/oder die
Leitrippen an der Seilzugführung angebracht.
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Bekannt ist nach der USA.-Patentschrift 3 044 824 ein Rahmen für flache
- nicht gewölbte - Schiebedächer, bei denen das Wasser mangels ausreichenden Gefälles
der Wasserrinne zu langsam zu den Ablauflöchern in den Ecken abfließt. Um zur Erzielung
einer stärkeren Abflußneigung durch schrägverlaufende Vertiefung der Wasserrinne
nicht zu viel Kopfhöhe zu verlieren, sind die in Fahrtrichtung verlaufenden seitlichen
Wasserrinnen durch quer abzweigende Abflußrohre in einzelne Ablaufstrecken aufgeteilt,
deren trichterförmige, von vorn und hinten auf die Ablauflöcher zu gerichtete Schrägen
dann entsprechend kürzer werden. Abgesehen davon, daß trotz der Verringerung der
Vertiefung der Rinne dennoch in jedem Fall ein Verlust an Kopfhöhe in Kauf genommen
werden muß und daß die bekannte Konstruktion durch den Einbau der seitlich abgehenden
Rohre, die ja auch ein Stück längs im Dachholm verlaufen müssen, aufwendig und teuer
wird, löst die bekannte Einrichtung nicht die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe,
ein Überschwappen von Wasser aus der Wasserrinne in den Passagierraum hinein zu
verhindern. Die Vertiefungen, die nicht als Wasser speichernde Schwallkammern anzusprechen
und als solche auch nicht gedacht sind, haben eine viel zu geringe Höhe, um eine
nennenswerte Wassermenge aufzunehmen, es sei denn, die Kopfhöhe wird noch beträchtlich
weiter eingeengt. Aber selbst eine ausreichende Bemessung würde allein keinen Erfolg
haben. Da die Wasserrinne in der Bewegungsrichtung des Wassers beim Bremsen bzw.
Beschleunigen und bei Bergfahrten liegt, schießt das Wasser an den seitlichen Ablauflöchern
vorbei aus den trichterförmigen Taschen heraus und tropft über die Seitenkante der
Rinne.
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Bei der Erfindung dagegen ist ein Überfließen des Wassers ausgeschlossen,
da die Schwallkammern an den Ecken des Karosseriedachrahmens angeordnet sind, wo
sie nicht stören und ohne die Kopfhöhe im Passagierraum zu beeinträchtigen, sich
ausreichend groß ausbilden lassen. Im Bereich der Schwallkammern, die als Stauraum
eine Verbreiterung des Kanalquerschnittes darstellen, verliert das hineinschießende
Wasser unter Erhöhung seines Druckes an Geschwindigkeit, wird angestaut und in die
hier befindlichen, auf die Strömung zu gerichteten Abflußöffnungen hineingedrückt.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Beispiel veranschaulicht.
Es zeigt F i g. 1 die perspektivische Ansicht eines Kraftfahrzeuges mit einem Stahlkurbeldach
in teilgeöffnetem Zustand, F i g. 2 in vergrößertem Maßstab die Draufsicht auf die
linke vordere Ecke des Dachausschnittes mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Schwallkammer
und der Seilzuführung, F i g. 3 und 4 den Schnitt III-III bzw. IV-IV gemäß F i g.
2.
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Ein Dachrahmen 1 einer Kraftfahrzeugkarosserie für einen Deckel
2 eines Stahlkurbeldaches weist eine an seiner Innenkante umlaufende Wasserrinne
3, 3' auf, die an den Ecken in Abflußrohre mündende Wasserablauflöcher
4 aufweist. Im Bereiche dieser Ablauflöcher 4 ist die Wasserrinne 3, 3' zu
Schwallkammern 5 erweitert, die als Wasserspeicher dienen und so groß bemessen sind,
daß sie kurzzeitig die in den seitlichen Abschnitten der Wasserrinne 3 enthaltende
Wassermenge aufnehmen können. Ein gesondertes, am oberen Flansch der Schwallkammer
5 angepunktetes Abdeckblech 6 sowie der darüber befindliche Dachrahmen 1 schließen
den Schwallraum 5 nach oben ab.
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An der nach unten abgewinkelten Kante des Dachrahmens 1 sitzt eine
Dichtung 7 für den Schiebedachdeckel s. Mit 8 ist eine aus Metall oder Kunststoff
bestehende Seilzugführung bezeichnet, in welcher das eine der beiden Seile 9 des
durch eine (nicht gezeichnete) Kurbel betätigten Schiebedachdeckels 2 liegt.
Im Bereiche der Schwallkammer 5 sowie etwas davor und dahinter ist die Seilzugführung
8 mit einer die Wasserrinne 3, 3' nach oben abschließenden Abdeckleiste
8 a versehen, die nicht ganz bis an die D_:htung 7 heranzureichen braucht.
Außerdem ist an der Seilzugführung 8 eine das Wasser zu den Abflußlöchern
4 hin führende Leitrippe 10 angebracht.
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Bei scharfem Bremsen schießt das in den seitlichen Abschnitten 3 der
Wasserrinne befindliche Wasser nach vorn und wird von den nach oben durch das Abdeckblech
6 abgeschlossenen Schwallkammern 5 aufgenommen, wobei die Leitrippen 10 dem
Wasserstrom eine Richtung auf die Abflußlöcher 4 hin geben. Ein überfluten
des vorderen quer zur Fahrtrichtung liegenden Teiles der Wasserrinne 3' mit der
Gefahr, das Wasser aus der Rinne 3' nach unten in den Fahrgastraum tropft, ist damit
behoben. Ein
etwaiger Rückprall der Wasserwelle wird durch die Abdeckleiste
8 a an der Seilzugführung 8 aufgenommen. Versuche haben ergeben, daß die Abdeckleiste
8 a keineswegs bis an die Dichtung heranzureichen braucht, sondern ein Überquellen
des Wassers selbst bei Vorhandensein eines verhältnismäßig großen Spaltes zwischen
Dichtung 7 und Abdeckleiste 8 a verhindert wird.
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Die Abdeckung der Schwallkammern kommt vor allem dann in Frage, wenn
aus irgendwelchen Gründen die Schwallkammern nicht übermäßig groß, vor allem nicht
tief ausgeführt werden sollen. Das einfließende Wasser prallt dann nach Umlenkung
an der schräg nach oben gerichteten Querwand der Schwallkammer an das Abdeckblech
6 und die nach unten abgestellte Abkantung mit der Dichtung 7. Durch auf diese Weise
erreichte Wirbelbildung innerhalb der Kammer wird die restliche Bewegungsenergie
verbraucht, so daß eine Beruhigung des einflutenden Wasserschwalls eintritt.
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Die Schwallkammern einschließlich der sonstigen vorstehend beschriebenen
Einzelheiten lassen sich selbstverständlich auch an anderen Stellen der Wasserrinne,
beispielsweise an den hinteren Ecken, wenn Wasser auch bei starken Beschleunigungen
oder beim Hinauffahren auf starke Steigungen in den Fahrgastraum tropfen sollte,
anbringen.