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Die
Neuerung betrifft eine Vorrichtung zum Auffangen von Flüssigkeit
nach dem Oberbegriff des Schutzanspruches 1.
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Bei
Omnibussen entsteht aufgrund ihrer aerodynamischen Form ab einer
bestimmten Geschwindigkeit im äußeren Heckbereich
ein Unterdruck, wobei es zu einer über das Dach nach hinten verlaufenden
Luftströmung
und gleichzeitig zu einer aufwärts
gerichteten Vertikalströmung
kommt. Dies wird bei Omnibussen mit im Heckbereich montierter Antriebseinheit
dazu genutzt, den Motorraum zu entlüften, wodurch wesentlich zur
Motorkühlung
beigetragen wird. Hierzu sind im allgemeinen im oberen Heckbereich
unterhalb der Heckscheibe horizontal verlaufende Lüftungsschlitze
meist über
im wesentlichen die gesamte Fahrzeugbreite derart angeordnet, dass
unter Ausnutzung des Unterdrucks im äußeren Bereich der Motorraum
entlüftet
wird.
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Bei
Regen kann die große
Dachfläche
erhebliche Wassermengen führen,
die größtenteils über die
Heckscheibe an der Außenwand
des Fahrzeughecks nach unten laufen und dabei auf die horizontal verlaufenden
Entlüftungsschlitze
treffen. Durch die aufwärts
gerichtete Luftströmung
wird das bei regennasser Fahrbahn durch die Hinterräder aufgewirbelte Schmutzwasser
nach oben getragen und vermischt mit dem abwärts laufenden Regenwasser.
Um Korrosionsschäden
und eine starke Verschmutzung des Motors zu vermeiden, darf diese
Flüssigkeit
nicht in den Motorraum gelangen.
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Die
Entlüftungsschlitze
im Fahrzeugheck sind einerseits so geformt, dass sie der ausströmenden Luft
möglichst
keinen Widerstand entgegensetzen. Andererseits wirkt ein außen angebrachter
Wasserabscheider designtechnisch störend. Deshalb werden im Motorraum
in der Nähe
der Entlüftungsschlitze
sogenannte Wasserablaufrinnen montiert. Diese sind so angeordnet,
dass sie das durch die Entlüftungsschlitze
einlaufende Regenwasser auffangen und über geeignete Entwässerungsleitungen unter
das Fahrzeug auf die Straße
leiten.
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Aus
DE 295 12 510 U1 ist
eine Regen- und Wasser-Auffangwanne bekannt, welche unterhalb der
Lüftungsschlitze
von PKW- oder Nutzfahrzeug-Motorhauben oder an anderen Positionen
innerhalb oder an solchen Fahrzeugteilen, die regelmäßig von
Wasser- oder Regen- Wasser
erreicht oder durchflossen werden, angeordnet ist. Bei der bekannten
Vorrichtung wird das aufgefangene Wasser bzw. Regenwasser in einen
tiefer liegenden Vorratsbehälter
der Scheiben- oder Scheinwerfer-Waschanlage geleitet.
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Bei
Omnibussen, insbesondere solchen, bei denen die Antriebseinheit
im Heckbereich angeordnet ist, verbleibt nur ein geringer Bauraum,
so dass eine Wasserablaufrinne entweder gar nicht verbaut werden
kann oder durch die eingebaute Wasserablaufrinne der Zugang zu anderen
sich dort befindlichen Komponenten behindert wird. Beispielsweise kann
durch die eingebaute Wasserablaufrinne eine Befüllung der Ölnachlaufautomatik nicht oder
nur schwierig möglich
sein.
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Aufgabe
der Neuerung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei welcher der Flüssigkeitsauffangbehälter für durch
die Entlüftungsschlitze
eindringende Flüssigkeit
auch bei beengtem Bauraum im Heckbereich des Fahrzeugs eingebaut
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird neuerungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Schutzanspruches 1 gelöst. Die
Unteransprüche
beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen der Neuerung.
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Bei
der Neuerung kommt als Auffangeinrichtung für die Flüssigkeit, insbesondere Regenwasser und
Schmutzwasser, welches durch die Entlüftungsschlitze im Fahrzeugheckbereich
eindringt, wenigstens eine Wasserablaufrinne zum Einsatz, welche schwenkbar
oder aus ihrer Lagerung entfernbar am Fahrzeugaufbau gelagert ist.
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Bei
der schwenkbaren Lagerung der Wasserablaufrinne kann diese um eine
zur Längsausdehnung
der Wasserablaufrinne im wesentlichen parallele Achse schwenkbar
gelagert sein. Mit Hilfe geeigneter Scharniere kann die Wasserablaufrinne
im Bereich des Motorraumes am Fahrzeugaufbau schwenkbar gelagert
sein. Es ist jedoch auch möglich,
die Wasserablaufrinne an wenigstens einem ihrer beiden Enden schwenkbar,
beispielsweise mit Hilfe eines oder mehrerer Scharniere schwenkbar
zu lagern. Ferner kann die Wasserablaufrinne auch an der Rückseite
der Motorraumklappe befestigt sein. Beim Schließen der Motorraumklappe wird
die Wasserablaufrinne in ihre Betriebsstellung gebracht und beim Öffnen der
Motorraumklappe wird die Wasserablaufrinne aus ihrer Betriebsstellung
entfernt.
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Die
im wesentlichen parallel zur Wasserablaufrinne verlaufende Schwenkachse
kann auch so vorgesehen sein, dass die Wasserablaufrinne nach vorne
aus ihrer Betriebsstellung geschwenkt werden kann. Bei der Neuerung
wird eine kompakte Montage von Motorraumkomponenten erreicht, wobei
deren einfacher Zugang aufgrund der beweglichen oder entfernbaren
Anordnung der Wasserablaufrinne gewährleistet bleibt.
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Die
wenigstens eine Wasserablaufrinne erstreckt sich vorzugsweise etwa über die
gesamte oder die annährend
gesamte Länge
des wenigstens einen Entlüftungsschlitzes
im Fahrzeugheckbereich. Wenn mehrere Entlüftungsschlitze, beispielsweise zwei übereinanderliegende
Entlüftungsschlitze
vorgesehen sind, befindet sich die Wasserablaufrinne in einem Bereich
unterhalb des untersten Entlüftungsschlitzes.
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Im
Betriebszustand, d.h. in der Position, in welcher die Wasserablaufrinne
beispielsweise während
des Fahrbetriebs eindringende Flüssigkeiten auffängt, ist
die Wasserablaufrinne am Fahrzeugaufbau positionssicher fixiert.
Hierzu können
eine oder mehrere Fixiereinrichtungen oder Arretiereinrichtungen
vorgesehen sein, welche für
das Bewegen, insbesondere Verschwenken oder Entfernen der Wasserablaufrinne
gelöst
werden können.
Die Wasserablaufrinne ist dabei derart beweglich angeordnet, dass sie
beim Bewegen aus dem Betriebszustand in den Entlüftungsweg des Entlüftungsschlitzes,
unterhalb welchem sie angeordnet ist, geschwenkt werden kann. Beispielsweise
können
dabei ein Einfüllstutzen am
Behälter
einer Ölnachfüllautomatik
und/oder andere im Motorraum liegende Bauteile für einen unbehinderten Zugang
freigelegt werden.
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Die
schwenkbare Wasserablaufrinne eignet sich vorzugsweise zum Verbauen
im Heckbereich eines Omnibusses, dessen Antriebseinheit ebenfalls im
Heckbereich montiert ist.
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Anhand
der Figuren wird die Neuerung noch näher erläutert.
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Es
zeigt
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1 einen
Heckbereich eines Omnibusses, an welchem ein Ausführungsbeispiel
der Neuerung eingebaut werden kann;
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2 ein
Ausführungsbeispiel
der Neuerung, welches im Fahrzeugheckbereich unterhalb der Entlüftungsschlitze
eingebaut ist;
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3 das
Ausführungsbeispiel
der 2 mit hochgeklappter Wasserablaufrinne und dargestellter
Arretiereinrichtung;
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4 ein
Ausführungsbeispiel
für eine
beweglich im Motorraum angeordnete Wasserablaufrinne; und
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5 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
für eine
beweglich im Motorraum angeordnete Wasserablaufrinne.
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Wie
insbesondere aus 1 zu ersehen ist, sind im Fahrzeugheckbereich
eines Omnibusses zwei horizontal verlaufende Entlüftungsschlitze 2 und 3 vorgesehen.
Eine Wasserablaufrinne 1 erstreckt sich in horizontaler
Anordnung im wesentlichen parallel zu den Entlüftungsschlitzen 2 und 3 im
Bereich unterhalb des unteren Entlüftungsschlitzes 3,
wie insbesondere aus den 2 und 3 zu ersehen
ist. Die Wasserablaufrinne 1 erstreckt sich im Wesentlichen über die
gesamte Länge
des Entlüftungsschlitzes 3.
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Die
Wasserablaufrinne 1 ist in den 2 und 3 im
hochgeklappten Zustand dargestellt. In diesem Zustand ist sie in
den Entlüftungsweg
des unten liegenden Entlüftungsschlitzes 3 geschwenkt.
In dieser aus dem normalen Betriebszustand geschwenkten Stellung
wird, wie aus 3 zu ersehen ist, ein Einfüllstutzen 4 für einen
Behälter 5 einer Ölnachfüllautomatik
freigegeben. Es besteht somit die Möglichkeit der Befüllung der Ölnachfüllautomatik.
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Im
Fahrbetrieb wird die Wasserablaufrinne aus der nach oben geschwenkten
Position, welche in den 2 und 3 dargestellt
ist, nach unten in eine Betriebstellung geschwenkt und mittels einer
Arretiereinrichtung, welche von einem Arretierknopf 6 und
einer Arretieröffnung 7,
in welche der Arretierknopf 6 lösbar fixiert werden kann, am
Fahrzeugaufbau fixiert. Es können
auch mehrere Arretiervorrichtungen oder ähnlich wirkende Fixiereinrichtungen vorgesehen
sein, um die Wasserablaufrinne 1 am Fahrzeugaufbau während des
normalen Fahrbetriebs zu arretieren.
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Die
Schwenkbarkeit der Wasserablaufrinne 1 wird beim dargestellten
Ausführungsbeispiel
durch Schwenklager 8, welche an beiden Enden der Wasserablaufrinne 1 vorgesehen
sind, gewährleistet. Durch
die Wasserablaufrinne 1 wird Flüssigkeit, insbesondere Regen-
und Schmutzwasser, welches durch die Entlüftungsschlitze 2 und 3 innerhalb
der Fahrzeugheckverkleidung gelangt, aufgefangen und über einen
an der Wasserablaufrinne vorgesehenen Ablaufstutzen 9,
an welchen eine nicht näher
dargestellte, geeignete Entwässerungsleitung
angeschlossen sein kann, auf die Straße unter dem Fahrzeug zurückgeleitet.
Anstelle der einen schwenkbaren Wasserablaufrinne können auch
mehrere schwenkbare Wasserablaufrinnen vorgesehen sein.
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Beim
Ausführungsbeispiel
der 2 und 3 ist die Wasserablaufrinne 1 um
eine im wesentlichen parallel zur Längsausdehnung der Wasserablaufrinne 1 verlaufende
Schwenkachse schwenkbar. Eine derartige Schwenklagerung kann auch
durch das in 4 dargestellte Ausführungsbeispiel
der Wasserablaufrinne 1 gewährleistet werden. Hierzu sind
zwei oder mehr Scharniere 10 vorgesehen, mit welchen die
Wasserablaufrinne am Fahrzeugaufbau schwenkbar gelagert werden kann. Wie
die 4 und 5 zeigen, können auch zwei Ablaufstutzen 9 zur
Entwässerung
der Wasserablaufrinne 1 vorgesehen sein.
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Ferner
ist es möglich,
die Wasserablaufrinne 1 an der Innenseite der Motorraumklappe
zu befestigen, so dass sie aus ihrer Betriebsposition beim Öffnen der
Motorraumklappe entfernt wird. Beim Schließen der Motorraumklappe befindet
sich die Wasserablaufrinne 1 wieder in ihrer Betriebsstellung
unterhalb ihrer Entlüftungsschlitze 2 und 3.
Auch eine Verschwenkbarkeit der Wasserablaufrinne 1 im
Motorraum nach vorne um eine im wesentlichen horizontale Achse kann
einen einfachen Zugang zu den kompakt angeordneten Motorraumkomponenten,
welcher durch die Erfindung erreicht wird, ermöglichen.
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Die
Wasserablaufrinne 1 kann auch um eine quer zu ihrer Längsausdehnung
verlaufende Achse schwenkbar gelagert sein. Hierzu kann die Wasserablaufrinne 1 beispielsweise
an einem der beiden Enden (in der 5 am rechten
Ende) schwenkbar am Fahrzeugaufbau gelagert werden. Geeignete Scharniere 11 gewährleisten
die Verschwenkbarkeit. Es können
auch an beiden Enden der Wasserablaufrinne 1 Scharniere 11 vorgesehen
sein, wobei die Wasserablaufrinne 1 in den Scharnieren 11 lösbar gelagert
ist. Auf diese Weise erreicht man je nach Bedarf einen erleichterten
Zugang zu Motorkomponenten im Bereich des rechten oder linken Endes
der Wasserablaufrinne 1.
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- 1
- Wasserablaufrinne
- 2
- Entlüftungsschlitz
- 3
- Entlüftungsschlitz
- 4
- Einfüllstutzen
- 5
- Behälter
- 6
- Arretierknopf
- 7
- Arretieröffnung
- 8
- Lager
- 9
- Ablaufstutzen
- 10
- Scharniere
- 11
- Scharniere