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Verfahren zum Aufbringen eines Trennmittels auf die Oberfläche einer
PreBform Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen eines Trennmittels
auf die Oberfläche einer Preßform, insbesondere eines PreBbleches für die formgebende
Aushärtung von Duroplasten.
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Bei der formgebenden Aushärtung von Duroplasten, z. B. von mit Phenolharzen
getränkten Papier-oder Gewebebahn, welche auf Holzwerkstoffplatten aufgepreßt werden,
ist es notwendig, die Oberflächen der PreBbleche mit einem Trennmittel zu versehen,
um ein Anhaften der Preßbleche an den gebildeten Eunstharzoberflächen zu vermeiden.
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Auch bei der Verpressung von insbesondere mit Glasfasern verstärkten
Epoxidharzen und Polyesterharzen auch in Form sogenannter Prepegs zu FormpreBteilen
ist es notwendig, die Oberflächen der PreB-werkzeuge mit einem Trennmittel zu versehen.
Es hat sich gezeigt, daB die Behandlung der PreBbleche bzw. Preßformen vor jedem
einzelnen PreDvorgang, in gunstigen Fällen vor jedem 4. bis 5. PreDvorgang, wiederholt
werden mués. Das Aufbringen von Trennmitteln kanndurch Aufspritzen, Aufstreichen,
Aufwalzen oder dergleichen von Formtrennmittelzubereitungen erfolgen. Dieses Aufbringen
ist jedoch besonders bei groBflächigen Platten-und Formprissen mit fest in die
Presse
eingebauten Preßblechen bzw. Preßformen mit Schwierigkeiten verbunden, weil die
Preßbleche bzw. Preßformen nur schwer zugänglich sind und ein-gleichmäßiger Auftrag
des Formtrennmittels nur unter Schwierigkeiten zu erreichen ist.
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Beispiele von geeigneten Trennmitteln sind mineralische Öle und Fette,
niedrigmolekulare Polyolefine, Ester langkettiger aliphatischer Carbonsäuren und
Silikonole. bian hat auch bereits versucht, den Ilarzen Trennmittel einzuverleiben.
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Dabei hat sich herausgestellt, daß die Trennwirkung solcher Trennmittel
enthaltender Harze nicht ausreicht, um"ein sicheres Entformen der gepreßten Oberflächen
zu gewährleisten. Das Einarbeiten von Trennmitteln in Kunstharze., wird weiterhin
dadurch begrenzt, da die Eigenschaften der Kunstharze, z. B. ihre Transparenz, durch
im Harz enthaltene Trennmittel negativ beeinflußt werden.
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Es ist bereits bekannt, sogenannte Trennpapiere bei der Verpressung
zu verwenden. Derartige Trennpapiere sind mit Silikdnolen imprägniert und werden
zwischen die zu verpreseende Kunstharzoberfläche und das Preßblech eingelegt. Der
Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, dsß die Kunststoffoberfläche des verpreßten
Teiles die Oberflächenstruktur des Trennpapieres aufweist. Es ist jedoch erwünscht,
glatte und glänzende Oberflächen zu bilden, die die Struktur der Preßform bzw.
des
Preßbleches. haben. Insbesondere ist es nicht möglich, bei Verwendung derartiger
Trennpapiere, glanzende Oberflachen zu erhalten.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und
wirtschaftliches Verfahren zu entwickeln, welches es gestattet, die Oberflädhe einer
Preßform, insbesondere eines Preßbleches mit einer ausreichenden Menge eines Trennmittels
zu versehen.
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Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, daß man eine Formtrennmittel
enthaltende Trägerbahn kurzzeitig an die Preßform bzw. das Preßblech anpreßt, wobei
die erforderliche Menge Trennmittel auf die Preßform bzw. das Preßblech übertragen
wird, und die Trägerbahn vor der anschlieBenden Verpressung des Duroplasten entfernt.
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Das Anpressen der Formtrennmittel enhaltenden Trägerbahn an das PreBblech
geschieht zweckmäßig auf einer druckausgleichenden Unterlage (z. B. Faserplatte
oder Spanplatte) mit geschlossener Oberflache (z. B. aufgeleimter oder Kunststoffolie)
durch kurzes Zufahren der Presse. Bei Formpressen genügt auch als druckausgleichende
Unterlage ein Formpreßteil mit geschlossener Oberfläche aus der normalen Fertigung.
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Als Trennmittel zur Imprägnierung einer Trägerbahn können die üblichen
Formtrennmittel
verwendet werden. Dabei ist es möglich, die Trägerbalin mit dem Trennmittel oder
einer Trennmittelzubereitung in Form der Losung, Schmelze oder Dispersion zu imprägnieren.
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Als Trägerbahn verwendet man Papier, Gewebe oder Vliesstoffe. Zuir,
erfindungsgemäßen Aufbringen eines Trennmittels auf ebene Preßbleche werden als
Trägerbahn besonders wirtschaftlich Papiere verwendet.
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Die Verwendung von Papieren hoher Dehnbarkeit (z. B. durch Feinstkreppung
erzielt) ist besonders dann angebracht, wenn die Pre. Bformen nicht eben sind, sondern
dreidimensional geformt sind.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat folgende Vorteile : @ Es ist an
alle Stellen der Preßform bzw. des Preßbleches die gleiche und definierte Menge
Trennmittel abgegeben. Dieselben Formtrennmittel enthaltende Trägerbahn kann je
nach Arbeitsbedingungen und der Menge Trennmittel, die in ihr enthalten ist, wiederholt
verwendet werden.
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Die Preßform bzw. das Preßblech müssen der Presse nicht entnommen
werden und brauchen vor dem Auftrag des Trennmittels nicht abgekühlt zu werden.
Das erfindungsgemäBe Verfahren sei anhand folgenden Beispiels näher erläutert :
Folgende Trägerbahnen wurden mit Trennmitteln imprägniert :
Trägerbahn Flächengewicht Bruchdehnung Porosität (chopper)
Trennmittelauftrag |
g/m längs/quer cm3/Min. 9/M 2 |
ungebleicli |
te, unge- |
150 g/m2 1,5/2,8 % 470 60 - 70 |
leimte Na- |
tronkraft- |
papiere |
" 80 g/m2 1,6/2,7 % 1360 50 |
" 50 g/m2 7,0/4,4 % 210 10 - 20 |
Baumwollge- |
85 g/m2 - - 60 - 100 |
webe |
Viskosefa- 60 g/m² 4,0/2,4 % über 2000 70-90 |
servlies |
Als Trennmittel wurden eingesetzt : 1, Mineralische Öle der Viskosität SAE 10 2.
Eine ca. 15 %ige wäBrige Dispersion auf der Basis von hochschmelzenden Paraffinen
und Wachsen mit einer Viskosität von 11 Sec. (DIN-Becher).
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3. Wäßrige Dispersionen eines Esters einer langkettigen aliphatischen
Carbonsäure mit einer Viskosität von ca. 40 DIN-Becher/Sec.
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Aus Dispersionen und Lösungen getränkte Tragetbahnen wurden einer
Warmlufttrocknung
bei 130°C unterworfen.
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Die Trennmittel enthaltende Trägerbahn wird auf einer mit Aluminiumfolie
kaschierte Spanplatte in eine hydraulische auf 145 C beheizte Plattenpresse eingebracht,
kurzzeitig mit einem Druck von 5 kg/cm gegen das eingebaute Aluminiumpreßblech gedrückt
und wieder entfernt.
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Dabei wurden 0,9 g/m2 des Trennmittels auf das preßblech gleichmäßig
übertragen.
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Nach der Verpressung einer Phenolharz getränkten Papierbahn auf ein
Sperrholz mit einem Preßdruck von z. B. 20 k 2 PreBtemperatur von 145 C und einer,
PreBzeit von 10 Minuten läßt sich die Kunstharzoberfläche einwandfrei vom Preßblech
in heißem Zustand trennen.
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Durch die funfmalige Verwendung derselben Trennmittel enthaltenden
Trägerbahn wurden jeweils gleichmäßig verteilt sicherwirkende Trennmittelmentgen
von 0,3 - 0,9 g/m2 übertragen.
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-Patentanspruch-