DE1479031B1 - Vorrichtung zum Kuehlen und Aufrechterhalten der noch plastischen Gestalt eines Formlings aus Glas oder einem thermoplastischen Material - Google Patents
Vorrichtung zum Kuehlen und Aufrechterhalten der noch plastischen Gestalt eines Formlings aus Glas oder einem thermoplastischen MaterialInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Küh- men eingefüllt, um es in die gewünschte Gestalt zu
len und Aufrechterhalten der noch plastischen Ge- pressen. Die Zähigkeit eines solchen geschmolzenen
stalt eines durch einen konvexen Stempel und eine Glases ist infolge seiner Zusammensetzung verhältniskomplementäre
Gegenform hergestellten Formlings mäßig niedrig, d. h., sie liegt in der Nachbarschaft
aus Glas oder einem ähnlich thermoplastischen Ma- 5 von 500 Poises. Es ist somit möglich, die Formen
terial nach Zurückziehen des Stempels aus der Ge- der vorher erwähnten Glaspresse mit verhältnismäßig
genform, wobei ein gasförmiges Medium gegen die hoher Geschwindigkeit zu speisen. Um eine solche
Innenfläche des Formlings geblasen wird. Glaspresse mit einer möglichst hohen praktischen
Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Halte- Arbeitsgeschwindigkeit zu betreiben und aus dieser
rung der Glasgegenstände in ihrer Form durch Auf- io Arbeitsgeschwindigkeit wirtschaftliche Vorteile zu
bringen von unter Druck stehender Luft unmittelbar ziehen, ist es erwünscht, daß der Formstempel aus
nach der Verformung des Gegenstandes ist bereits dem gepreßten Glasgegenstand möglichst umgehend
bekannt. Es ist außerdem in der Glasherstellung nach dem Pressen des Glases abgezogen wird. Außerbekannt,
vorher geformte und gekühlte Glasgegen- dem verringert das Abziehen des Stempels aus dem
stände durch Wiedererhitzen derselben auf eine Tem- 15 Glas, während sich der gepreßte Gegenstand noch in
peratur unterhalb des Erweichungspunktes anzulasen einem halbplastischen Zustand befindet, die Neigung
und dann bestimmte Teile des Gegenstandes mit des Gegenstandes, am Stempel zu haften. Beim Abunterschiedlichen
Geschwindigkeiten durch wahl- ziehen des Stempels aus dem Glas zu einer frühestweises
Aufbringen von Luftstrahlen auf ausgewählte möglichen praktischen Zeit nach dem Formen des
Bereiche der Oberflächen des Gegenstandes wieder 20 Glasgegenstandes hat sich jedoch herausgestellt, daß
zu kühlen. Eine solche wahlweise Kühlung des Ge- der noch in seinem halbplastischen Zustand befindgenstandes
läßt den Gegenstand an, indem Druck- liehe Gegenstand zwar nicht am Stempel haftet, jespannungen
in vorgewählten Bereichen der Ober- doch dazu neigt, sich zu verwerfen und die Form, in
flächen des Gegenstandes und daraus resultierende, die er gepreßt wurde, zu verlieren. Dies bedeutet, daß
gewünschte Kräfte in der Innenschicht des Gegen- 25 nach dem Entfernen des Formstempels sich flache
Standes in den vorgewählten Teilen erzeugt werden. Geschirrteile um ihre Mitte nach oben krümmen und
Demgegenüber soll erfindungsgemäß es möglich sogenannte Hauben bilden, während die Wandungen
werden, den Stempel aus der Gegenform schnell des hohlen Geschirrteiles sich nach innen verziehen,
zurückziehen zu können, ohne daß der noch plasti- Infolgedessen dient die vorliegende Erfindung dazu,
sehe Formling wieder seine Gestalt verliert. 30 bei der Herstellung solcher Gegenstände die den Ge-
Erreicht wird dieses erfindungsgemäß bei einer genständen durch die Form und den Stempel urVorrichtung
der eingangs genannten Art dadurch, sprünglich erteilte Gestalt aufrechtzuerhalten,
daß ein der Gestalt des Stempels entsprechender Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfin-Körper drehbar an einer Hohlwelle gelagert und auf dung soll nun an Hand der Zeichnungen näher erläuden hohlen Teil der Gegenform hin verschiebbar 35 tert werden, in denen
daß ein der Gestalt des Stempels entsprechender Eine beispielsweise Ausführungsform der Erfin-Körper drehbar an einer Hohlwelle gelagert und auf dung soll nun an Hand der Zeichnungen näher erläuden hohlen Teil der Gegenform hin verschiebbar 35 tert werden, in denen
angeordnet ist und daß der Körper mit wenigstens Fig. 1 eine Seitenansicht einer Glaspresse mit
einer Ausblasöffnung versehen ist, die in Verbindung einem Teil des Preßtisches mit verschiedenen darauf-
mit der innen hohlen Welle steht, und daß die Aus- gesetzten üblichen Formen zeigt;
blasöffnung der Innenfläche des Formlings züge- F i g. 2 ist eine teilgeschnittene Seitenansicht durch
ordnet ist. 40 die Kühlvorrichtung;
Zweckmäßig geht man hierbei so vor, daß der F i g. 3 zeigt die Kühlvorrichtung nach F i g. 2 von
Körper im wesentlichen aus einer Vielzahl von Ka- unten.
nälen besteht, die mit der Hohlwelle verbunden sind Nach F i g. 1 besteht die Presse aus einem Dreh-
und radial von dieser abgehen, wobei die Kanäle an tisch 11 auf einer Säule 12, die beide auf einem La-
ihren Enden geschlossen sind und an ihren Unter- 45 gerbock 13 drehbar gelagert sind, welcher selbst auf
Seiten mit schmalen schlitzförmigen Öffnungen ver- seinem Fuß 14 sitzt. Um den Rand des Tisches ist
sehen sind, die sich im wesentlichen über die gesamte eine Vielzahl von Preßformen 16, 17, 18 angeordnet,
Länge der Kanäle erstrecken. in denen die Gegenformen 19, 20 bzw. 21 vorgesehen
Es wird also bei der Maßnahme gemäß der Erfin- sind. In diese Gegenformen werden Tropfen schmelzdung
ein Hochgeschwindigkeitsstrahl eines gasförmi- 50 flüssigen Glases gefüllt. Bei jedem periodischen Umgen
Mediums über die Hohlwelle des Körpers im lauf des Tisches rückt jede Form nacheinander in
wesentlichen senkrecht gegen die Innenfläche des eine Lage unmittelbar unter einem Stempel 22, wel-Formlings
geblasen. Durch die Drehung des Körpers eher in bekannter Weise durch eine Preßstange 23
wird die Oberfläche des Formlings rasch und wieder- aus seiner angehobenen, in der Zeichnung wiedergeholt
durch den Strahl überdeckt. Hiernach strömt 55 gebenen Stellung in eine Glaspreßstellung betätigt
das Medium radial nach außen bei geringerer Ge- wird. Aus der Zeichnung erkennt man Formen nur
schwindigkeit ab. auf der linken und hinteren Seite des Randes des
So ist es also möglich, die Innenfläche eines in Drehtisches 11. Die gewöhnlich in den anderen Stelüblicher
Weise geformten Gegenstandes aus Glas lungen, d. h. an der Vorderseite des Tischrandes beod.
dgl. selektiv zu kühlen. 60 findlichen Formen sind zur Vereinfachung der Zeich-
Die Erfindung eignet sich insbesondere im Zu- nung weggelassen worden.
sammenhang mit Glasmengen zur Herstellung von Ein Getriebekasten 26 sitzt auf der Säule 24, die
Glas-Keramik-Mischkörpern, beispielsweise Geschirr, sich durch den Drehtisch 11 und die Säule 12 erstreckt
die in der Glasherstellung eine verhältnismäßig junge und im Lagerblock 13 unbeweglich befestigt ist. Zur
Entwicklung darstellen. Bei der Herstellung solcher 65 Vereinfachung der Darstellung sind Einzelheiten
Mischkörper wird ein ausgewähltes Glasgemenge dieser Anordnung in der Zeichnung nicht wiedergebet
einer Temperatur von etwa 1600° C geschmolzen geben. Man erkennt jedoch ohne Schwierigkeiten,
und nach einer vorbestimmten Schmelzzeit in For- daß sich der Tisch 11 und die Säule 12 auf dem La-
gerblock 13 und um die Säule 24 frei drehen können. Das andere Ende des Schlauches 80 ist mit Hilfe
Die Seitenwand des Getriebekastens 26 ist aufgebro- eines nicht biegsamen Rohres 81 an ein Auslaßende
chen gezeichnet, um eine Innenansicht des Kastens eines Dreiwegehahnes 82 angeschlossen. Das Einlaßwiederzugeben,
ende dieses Hahnes ist mit Hilfe der Leitung 83 an Ein Elektromotor 27 und ein dazugehöriges Unter- 5 eine Druckmittelquelle angeschlossen, die in der
Setzungsgetriebe 28 treibt über einen Zahnradzug, be- Zeichnung der Einfachheit halber weggelassen ist.
stehend aus den Zahnrädern 32, 34 und 41, eine Dreiwegehähne sind allgemein bekannt. Nimmt dieser
Hülse 47 an. Hahn seine erste Stellung ein, dann kann kein Druck-
Am unteren Ende dieser Hülse 47 über annähernd mittel aus der Druckmittelquelle zuströmen. In der
zwei Fünftel ihrer Länge, ist eine Bohrung vorgese- io zweiten Stellung fließt Druckmittel in das Rohr 81,
hen in der eine Hohlwelle 49 gelagert ist. Diese Hohl- durch den Schlauch 80 und damit zum hohlen Teil
welle erstreckt sich ein beträchtliches Stück über und der Welle 49. Wird der Hahn in seine erste Stellung
unter das obere bzw. untere Ende der Hülse hinaus. zurückgedreht, dann wird die Druckmittelquelle wie-
Am oberen Ende der Hülse 47, über drei Fünftel ihrer der abgeschaltet. Der Zweck des Hahns 82 wird spä-Länge,
ist eine Bohrung 61 vorgesehen, die beträcht- 15 ter noch näher beschrieben werden,
lieh größer ist als diejenige im unteren Teil der Hülse. Am unteren Ende der Hohlwelle 49 ist mit Hilfe
Eine zweite Hülse 48 sitzt mit Paßsitz auf der Hohl- eines Flansches 98 ein Körper 93 befestigt, der aus
welle 49 in dieser Bohrung. einer Vielzahl von Kanälen 94, 95, 96 und 97 besteht,
Diese zweite Hülse 48 ist geschlitzt und ein an der die sich vom Mittelteil des Kopfes und der Welle
Hülse 47 angeordneter Keil 54 erstreckt sich in diesen 20 radial nach außen erstrecken. Jeder Kanal ist mit
Schlitz 53, damit die Drehung der Hülse 47 auf die einer verhältnismäßig schmalen Ausblasöffnung, bei-Hülse
48 übertragen wird. Aus dieser Anordnung er- spielsweise einem Schlitz 99 versehen, durch welchen
kennt man sofort, daß sich die Hülse 48 in Längs- das durch die Hohlwelle 49 und durch das Anschlußrichtung,
d. h. nach der Zeichnung senkrecht inner- stück 78 zugeführte luftförmige Druckmittel austritt,
halb der Hülse 47 bewegen kann. Die Hülse 48 ist 25 Man erkennt, daß der Körper 93 einschließlich seiner
etwas kurzer als die Länge der im Durchmesser grö- radial verlaufenden Kanäle gemeinsam mit der Hohlßeren
Bohrung in der Hülse 47, und infolgedessen welle 49 umläuft. Die Konstruktion des der Gestalt
kann die Hülse 48 aus ihrer in der Zeichnung wie- des Stempels 22 entsprechenden Körpers soll im Zudergegebenen
Lage nach unten bewegt werden. sammenhang mit der Erläuterung der F i g. 2 und 3
Bei der wiedergegebenen Anordnung laufen also 30 näher beschrieben werden.
das Zahnrad 41, die Hülsen 47 und 48 und die Hohl- Aus den F i g. 2 und 3 der Zeichnung erkennt man,
welle 49 gemeinsam um, sobald das Zahnrad 41 daß der Körper 12 vier identische, L-förmige Teile
durch das Zahnrad 34 gedreht wird. Gleichzeitig kön- 102, 103, 104 und 105 enthält, die durch eine Reihe
nen sich die Hülse 48 und die Hohlwelle 49 in senk- von Schrauben 107 miteinander verbunden sind, so
rechter Richtung innerhalb der Hülse 47 frei bewe- 35 daß die radialen Kanäle 94, 95, 96 und 97 des Körgen,
wobei der Keil 54 im Schlitz 53 in der Seiten- pers entstehen. Der Hohlraum in den Kanälen 94 und
wandung der Hülse 48 gleitet. 95 des Körpers sind in F i g. 2 mit dem Bezugszei-
Am Ende des Getriebekastens 26 ist ein Zylinder chen 108 bezeichnet. Bei der Verbindung der L-för-
66 zur Aufnahme eines nicht gezeichneten Kolbens migen Teile 102 bis 105 zur Herstellung der Kanäle
befestigt. Man erkennt lediglich die Kolbenstange 67, 40 94 bis 97 entsteht in jedem Kanal ein verhältnismäßig
die aus dem oberen Ende des Zylinders 66 heraus- enger Schlitz 99, der sich vom inneren Hohlteil des
führt und in die obere oder untere Stellung verscho- entsprechenden Armes zur äußeren Bodenfläche die-
ben wird, je nachdem man Druckmittel in den Zylin- ses Armes erstreckt. Die Breite der Schlitze 99 ist zur
der 66 durch die Leitung 92 oder 91 eintreten läßt, bessen Darstellung in F i g. 3 der Zeichnung übertrie-
die an das untere bzw. obere Ende des Zylinders 66 45 ben groß wiedergegeben. Im allgemeinen beträgt die
angeschlossen sind. Schlitzbreite beispielsweise etwa 0,25 bis 1,5 mm.
Ein Ende eines Armes 68 ist fest am Ende der KoI- Selbstverständlich kann die Schlitzbreite etwas von
benstange 67 beispielsweise durch eine Schraube 70 diesen Abmessungen abweichen und insbesondere,
befestigt. Das äußere Ende des Armes ist am Außen- falls erforderlich, in vorbestimmter Weise über seine
kranz des Kugellagers 69 befestigt. Das obere Ende 50 Länge schwanken. Beispielsweise kann die Breite des
der Welle 49 erstreckt sich durch die Öffnung im Schlitzes am äußeren Ende jedes Armes beträchtlich
Innenkranz des Lagers 69, und auf der Hohlwelle 49 größer als die Breite des Schlitzes in der Nähe des
sind oberhalb bzw. unterhalb des Lagers 69 Bunde 71 Umlaufzentrums des Formkopfes sein. Solche Schwan-
und 72 vorgesehen, so daß die Bunde 71 und 72 auf kungen in den Abmessungen des Schlitzes hängen
dem Innenkranz des Lagers 69 umlaufen, während 55 von den gewählten Flächen der freiliegenden Oberdie
Hohlwelle und die Bunde durch vertikale Betäti- fläche eines gepreßten Glasgegenstandes ab, wobei
gung des Armes 68 mittels der Kolbenstange 67 an- zu beachten ist, daß das luftförmige Medium so aufgehoben
bzw. abgesenkt werden können. gebracht werden muß, daß ein Verwerfen des Ge?en-
Am oberen Ende der Hohlwelle 49 ist ein im we- Standes verhindert wird. An Stelle eines einzelnen
sentlichen luftdichtes Drehanschlußstück 78 vorgese- 6° Schlitzes kann man wahlweise auch eine Reihe kurhen,
durch welches ein luftförmiges Druckmittel dem zer, versetzter Schlitze verwenden,
hohlen Teil der Welle 49 während ihres Umlaufes Aus dem abgeschnittenen Teil des Kanals 94 nach
zugeführt werden kann, welches sich innen über die F i g. 2 der Zeichnungen erkennt man, daß der Schlitz
Länge der Welle erstreckt. Drehanschlußstücke, wie 99 in diesem Kanal sich im wesentlichen über die radas
Anschlußstück 78, sind in der Technik bekannt. 65 diale Länge des Kanals erstreckt. Die Läns;e des Ka-Das
Anschlußstück 78 ist mit einem nicht biegsamen nals ist durch den Durchmesser des gepreßten Form-Rohr
79 versehen, welches an ein Ende eines bieg- lings 11 bestimmt. Dies bedeutet, daß die radiale
samen Druckmittelschlauches 80 angeschlossen ist. Länge des Schlitzes 99 im Kanl 94 derart gewählt
werden muß, daß das luftförmige Druckmittel immer Zeichnung betätigt, d. h. in eine Stellung, in der sich
innerhalb der Fläche des Formlings 111 auftrifft und der Körper 93 in verhältnismäßig enger Nachbardaß
das Druckmittel nicht zwischen Formling 111 und schaft zur konkaven Oberfläche des vorher gepreßten
Preßform 16 eindringen kann. Ein solches Eindrin- Formlings 111 in der Form befindet. Gleichzeitig mit
gen würde nämlich dazu führen, daß der Formling, 5 dem Niedergehen des Körpers 93 wird der Hahn 82
der sich unmittelbar nach der Preßverformung noch betätigt, um Druckmittel in die Hohlwelle 49 und
in einem halbplastischen Zustand befindet, von der zum Körper 93 zuzuführen. In diesem Augenblick
Form abgeblasen wird und damit der Zweck der Er- hat der Körper 93 das Ende seiner vollen Abwärtsfindung
verlorengeht. Für die Länge der Schlitze 99 bewegung erreicht, und das luftförmige Druckmittel
der anderen Kanäle des Körpers 93 gilt das gleiche. io im Körper 93 strömt mit hoher Geschwindigkeit aus
Die Kanäle 94 bis 97 sind der Form des Formlings den Schlitzen 99 heraus.
angepaßt. Die Zuführung von luftförmigem Druckmittel zur
An jedem L-förmigen Teil ist ein viertelkreisförmi- Leitung 91 und die Betätigung des Hahns 82 zur Zuges
Stück 112 vorgesehen. Diese Stücke sind mit dem führung dieses Druckmittels zur Hahnwelle 49 und
Flansch 98 beispielsweise durch die Schraube 100 15 zum Körper 93 kann durch das gleiche Zeitschaltverbunden.
Auf diese Weise entsteht ein hermetischer system gesteuert werden, welches auch den Abstieg
oder luftdichter Druckmittelkanal, welcher sich vom des Stempels 22 steuert. Solche Vorrichtungen sind
hohlen Teil 113 der Welle 49 durch die Flansche und dem Fachmann bekannt. In ähnlicher Weise kann
in den Hohlraum 108 der Kanäle des Körpers 93 fort- die Zuführung des Druckmittels zur Leitung 92 zur
setzt. Das luftförmige, durch einen solchen Kanal zu- ao Steuerung der Betätigung des Formkopfes in seine
geführte Druckmittel strömt durch die Schlitze 99 angehobene Stellung nach F i g. 1 durch das gleiche
und tritt am Boden des Körpers 93 aus. Zeitschaltsystem gesteuert werden, welches auch den
Selbstverständlich kann der Körper 93 mit einer Aufstieg des Stempels 22 nach jedem Preßvorgang
größeren oder kleineren Anzahl von radialen steuert.
Kanälen als den wiedergegebenen vier radialen 25 Das aus den Schlitzen 99 austretende luftförmige
Kanälen versehen werden. Außerdem kann man an Druckmittel strömt durch diese Schlitze und preßt
Stelle der in der Zeichnung wiedergegebenen Schlitze dabei den Formling 111 nach unten, so daß die
selbstverständlich auch Löcher oder Bohrungen ver- Bodenfläche des Formlings fest in der Form gehalten
wenden. wird, während gleichzeitig die freiliegende Oberfläche
An Hand der F i g. 1 soll im folgenden kurz die 30 des Formlings gekühlt und damit die durch den
Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung Stempel 22 auf den Teller eingeprägte Form fixiert
näher erläutert werden. wird. Das austretende Druckmittel strömt von der
Wie oben erwähnt, wird bei Beginn einer Reihe Oberfläche des Formlings mit geringer Geschwindigvon
Preßvorgängen der Handschalter 86 geschlossen, keit ab, wobei es leicht von dieser Oberfläche nach
so daß ein Stromversorgunpskreis für den Motor 27 35 oben zwischen den großen Räumen zwischen den
von den Klemmen X und Y der erwähnten Strom- radialen Armen des Körpers 93 abfließen kann. Die
quelle geschlossen wird. Der anlaufende Motor 27 verhältnismäßig hohe Umlaufgeschwindigkeit des
treibt über das Untersetzungsgetriebe 28 und den Körpers 93 läßt das Druckmittel, das aus den
Zahnradzug mit den Zahnrädern 32, 34 und 41, die Löchern oder Schlitzen im Körper 93 ausströmt und
Hülsen 47,48 und die Druckmittelpreßvorrichtung 40 auf die freiliegende Oberfläche des Formlings 111
mit der Hohlwelle 49 sowie den Körper 93 an. Die trifft, den gesamten Formling nach unten pressen,
Hohlwelle 49 und der Körper 93 werden mit verhält- ohne daß auf dieser Oberfläche Eindrückungen entnismäßig
hoher Geschwindigkeit, beispielsweise stehen. Außerdem wird die Oberfläche des Form-200
Umdr./min in Umlauf versetzt. Der Schalter 86 lings mit der richtigen Geschwindigkeit gekühlt und
bleibt Erschlossen, und die Druckmittelpreßvorrich- 45 damit ein Aufwölben verhindert,
tung läuft mit dieser Geschwindigkeit während der Selbstverständlich soll und muß häufig ein Körper
gesamten Reihe von Preßvorgängen kontinuierlich 93 vorgesehen werden, falls ein gepreßter Glasgegenum.
stand noch nicht den richtigen Temperaturausgleich
Während der Drehtisch 11 entgegen dem Uhr- erreicht hat, um den Formling einer weiteren Behandzeisersinn
von oben gesehen periodisch umläuft, 50 lung auszusetzen. Da die zusätzlichen Körper mit
wird jede Form auf diesem Tisch aufeinanderfolgend Ausnahme von Größe oder Anordnung der Schlitze
unter den Stempel 22 gebracht, und der Stempel oder Löcher im wesentlichen mit dem unmittelbar
steigt hoch und senkt sich, um aufeinanderfolgend auf die Preßstation folgenden Körper, d. h. demin
jeder Form eine vorher eingeführte Glascharge jenigen nach F i g. 1 identisch sind, ist in der Zeichzu
wessen. 55 nung nur der auf diese Station folgende Körper
Diese Betriebsweise einer Glaspresse und ihres wiedergegeben. Eine oder mehrere der zusätzlichen
Einstellsystems ist an sich bekannt. Körper lassen sich durch zusätzliche Zahnräder anWenn
sich jede Form aus ihrer Glaspreßstellung treiben, wobei jeweils ein Satz solcher Zahnräder für
unter dem Stemoel 22 herausbewegt, kommt sie in jeden zusätzlichen Formkopf vorgesehen ist.
eine ähnliche Stellung unter dem Körper 93, während 60 Durch Verwendung eines Körpers mit einer Vieldie
nächste, eine Glascharge enthaltende Form unter zahl von radialen Kanälen läßt sich offenbar das
den Stempel bewest wird. Gleichzeitig mit dem Ab- austretende luftförmige Druckmittel, das auf die
senken des Stempels 22 in seine Glaspreßstellung Oberfläche eines halbplastischen Formlings auftrifft,
wird luftförmiges Druckmittel der an den Kopf des leicht durch die Räume zwischen den radialen
Zvlinders 66 angeschlossenen Leitung 91 zugeführt, 65 Kanälen von dieser Oberfläche verteilen oder ab-
und die umlaufende Hohlwelle 49 und der Körper 93 lenken, und infolgedessen strömt dieses Druckmittel
werden durch Abwärtsbewegung der Kolbenstange nicht mit hoher Geschwindigkeit über den Außen-
und des Armes 68 in die Stellung nach F i g. 2 der rand des Gegenstandes und erzeugt somit keinen
Unterdruck, welcher diesen Rand nach oben anheben könnte. Das luftförmige Druckmittel kann auf die
Oberfläche des Formlings auch schwingend aufgebracht werden, wobei es mit hoher Geschwindigkeit
aus einer länglichen Strahldüse austritt. Eine Drehbewegung des Körpers 93 ist also nicht notwendigerweise
erforderlich, sondern dieser Körper kann auch andere Arten von raschen Bewegungen ausführen.
Verschiedene Faktoren sind ausschlaggebend für die Dauer und Stärke der Kühlung, nämlich die
Viskosität des Glases im Zeitpunkt seiner Behandlung, der für diese Behandlung verfügbare Zeitraum
und die entsprechenden Temperaturen der freiliegenden Seite des Formlings und der mit der Form in
Berührung stehenden Seite desselben. Wichtig ist auch die für die Herstellung des Formlings verwendete
Glaszusammensetzung, die Gestalt des Formlings, die Temperaturverteilung in der Form und der
Zeitraum, der zur anfänglichen Formgebung des Gegenstandes benötigt wird. Infolgedessen müssen
die Anzahl und die Abmessungen der für den Austritt des luftförmigen Druckmittels verwendeten
Öffnungen der Abstand dieser öffnungen von der zu behandelnden Oberfläche, die Geschwindigkeit der
Strahlen über die Oberfläche und der Druck in Übereinstimmung mit den oben erwähnten Faktoren gewählt
werden. Dabei kann natürlich der Abstand der Öffnungen von der zu behandelnden Glasoberfläche
in manchen Fällen vergrößert oder verkleinert werden, wenn die Geschwindigkeit des aus den Öffnungen
austretenden Mediums vergrößert bzw. verkleinert wird, um den geänderten Abstand zu kompensieren.
Die austretende Luftmenge läßt sich in vielen Fällen leicht ändern, entweder durch Änderung
des Druckes im Hohlraum oder durch Änderung der Abmessungen der Öffnungen, durch welche sie austritt.
Der eine Hauptfaktor, der bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens immer beachtet
werden muß, ist, daß das luftförmige Medium von der Oberfläche des Formlings mit geringer Geschwindigkeit
abfließt.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Kühlen und Aufrechterhalten der noch plastischen Gestalt eines durch
einen konvexen Stempel und eine komplementäre Gegenform hergestellten Formlings aus Glas oder
einem ähnlich thermoplastischen Material, nach Zurückziehen des Stempels aus der Gegenform,
wobei ein gasförmiges Medium gegen die Innenfläche des Formlings geblasen wird, dadurch
gekennzeichnet, daß ein der Gestalt des
Stapels (22) entsprechender Körper (93) drehbar an einer Hohlwelle (49) gelagert und auf den
hohlen Teil der Gegenform (19) hin verschiebbar angeordnet ist und daß der Körper (93) mit
wenigstens einer Ausblasöffnung (99) versehen ist, die in Verbindung mit der innen hohlen Welle
(49) steht und daß die Ausblasöffnung der Innenfläche des Formlings (111) zugeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Körper (93) im wesentlichen
aus einer Vielzahl von Kanälen (94, 95, 96 und 97) besteht, die mit der Hohlwelle (49) verbunden
sind und radial von dieser abgehen, wobei die Kanäle an ihren Enden geschlossen und
an ihrer Unterseite mit schmalen schlitzförmigen Öffnungen (99) versehen sind, die sich im wesentlichen
über die gesamte Länge der Kanäle erstrecken.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
009 536/253
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