DE1478122C3 - Fersen-Auslösevorrichtung im Fersenzugkabel einer Skibindung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Fersen-Auslösevorrichtung im Fersenzugkabel einer Skibindung, bestehend aus einem im Fersenbereich mit dem im Tiefzughaken geführten Fersenzugkabel verbundenen Absatzniederhalter, der ein in der Auslösekraft einstellbares Andruckglied aufweist und der beim Hochschwenken den Absatz des Stiefels freigibt.

Eine Fersen-Auslösevorrichtung dieser Art ist aus der FR-PS 1314 281 bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist das Andruckglied am Fersenzugkabel abgestützt und an den Strängen des Fersenzugkabels in Richtung derselben längsverschieblich geführt, wobei es in die zwischen Oberleder und Sohle vorgesehene Absatzrille hineindrückt. Bei einem Anheben des Absatzes wird das Andruckglied entgegen der Andruckfeder, die sich an der hinteren Schlaufe des Fersenzugkabels abstützt, in Richtung der Stränge des Fersenzugkabels nach hinten bewegt, bis es bei einem entsprechend starken Anheben, wie dies bei einem Frontalsturz der Fall ist, über die Sohlenkante abgleitet, wodurch der Stiefel vom Ski freikommt. Die Auslösung wird hierbei sehr stark von der Kontur der Absatzrille beeinflußt und außerdem tritt eine starke Reibung bzw. Klemmung an dem bügeiförmigen Andruckglied, das mit seinen Enden an den Strängen des Fersenzugkabels geführt ist, auf, was die Auslösung beeinflußt, die zu rasch bzw. hart oder schlagartig erfolgt.

Es ist zwar bereits eine Fersen-Auslösevorrichtung bekannt (FR-PS 1 190 118), bei der die Abhängigkeit von der Form der Absatzrille vermieden ist, doch ist hier ein besonderer Beschlagteil am Schuh erforderlich, der der Form eines an einem in sich starren Bügel exzentrisch gelagerten Andruckglied angepaßt ist. Der starre Bügel ist an seinen Enden mit Zugfedern verbunden, die mittels entsprechender Halter an dem Ski um eine quer zur Skilängsrichtung gelegene Achse schwenkbar sind. Hierdurch ist auch ein gewisser Hub bis zur Auslösung gegeben, so daß die Bindung verhältnismäßig weich auslöst. Nachteilig ist bei dieser Bindung, daß sie trotz der Einstellbarkeit des Schwenkbereiches ein viel zu geringes Abheben des Absatzes von dem Ski gestattet, wodurch diese Bindung für den Tourenlauf ungeeignet ist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ausgehend von einer Fersen-Auslösevorrichtung im Fersenzugkabel, das. in Verbindung mit entsprechenden Tiefzughaken eine Umstellung der Bindung für den Touren- oder Abfahrtslauf gestattet, die für die zuerst genannte Skibindung erläuterten Nachteile zu vermeiden, d. h. eine Fersen-Auslösevorrichtung zu schaffen, die größere vertikale Ausschwenkbewegungen des Skistiefelabsatzes und damit eine gewisse Langhubigkeit in

ao der Auslösebewegung ermöglicht sowie von der Form des Absatzes in ihrer Auslösebewegung unabhängig ist. Die Erfindung besteht ausgehend von einer Fersen-Auslösevorrichtung der eingangs erwähnten Art darin, f· daß der Abs'atzniederhalter einen sich auf der Skioberfläche frei verschiebbar abstützenden Abstützteil und einen hiermit fest verbundenen, denT>bererr Sohlenrand übergreifenden Niederhalterteil aufweist, daß das Andruckglied um eine quer zum Ski verlaufende Achse schwenkbar am Abstützteil angeordnet und durch eine in ihrer Federkraft veränderbare, sich am Abstützteil abstützende Feder gegen das hintere Sohlenende gedrückt ist und daß der Absatzniederhalter um das Fersenzugkabel als Schwenkachse kippbar gehalten ist. Da sich das schwenkbar am Abstützteil gehaltene Andruckglied an das hintere Sohlenende anlegt und beim Anheben des Absatzes entgegen der Wirkung der Feder in Richtung auf den Abstützteil gedrückt wird, welcher um das Fersenzugkabel verschwenkt und sich dabei auf der Skioberfläche abstützt, gibt der Niederhalterteil nach einer entsprechend großen Schwenkbewegung den Sohlenrand frei. Diese Auslösebewegung wird weder durch die Form des Absatzes oder der Absatzrille noch durch Reibung des Andruckgliedes beeinträchtigt. Bei diesem Kippvorgang, den der Absatzniederhalter während des Auslösevorganges ausführt, ergibt sich ein verhältnismäßig langer Weg des Absatzes bis zu seiner Freigabe durch den Niederhalterteil, wodurch eine sogenannte Langhubigkeit bei der Auslösebewegung erzielt ist. Die erfindungsgemäße Lösung bietet den Vorteil einer besonders guten Seitenstabilität für den Skistiefel, weil sich der Abstützteil über eine verhältnismäßig große Breite des Skis erstreckt, wobei gleichzeitig die erwünschte Seiten-Elastizität im Absatzbereich des Skistiefels vorhanden ist. Schließlich wird der Skistiefel im Absatzbereich geschont, weil ein schräg von oben erfolgendes Hineinpressen von Andruckgliedern zwischen Oberleder und Absatz vermieden ist.

Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt

F i g. 1 eine Teil-Seitenansicht eines Skis mit Skistiefel-Fersenpartie und in Betriebsstellung befindlichem Absatzniederhalter,

F i g. 2 dasselbe in Auslösestellung des im Vertikalschnitt dargestellten Absatzniedcrhalters,

F i g. 3 eine Draufsicht auf den Absatzniederhalter.

Der mit seiner Fersenpartie gezeigte Skistiefel ist in
bekannter Weise mittels eines — nicht dargestellten —
Vorderstrammers gegen einen die Skistiefelspitze aufnehmenden Andrückbacken gedruckt, wobei das über
einen Tiefzughaken geführte Fersenzugkabel 9 den 5
Skistiefel im Fersenbereich umläuft. Das Fersenzugkabel 9 ist in einen Absatzniederhalter eingespannt, der
aus einem unteren, gehäuseartigen, in Gebrauchsstellung schräg zum Ski-Ende hin gerichteten Abstützteil 2
und einem oberen Teil 1 besteht. Letzterer ist auf dem io
Abstützteil 2 mittels einer Halteschraube 6 aufgespannt, in der Weise, daß das Strammerkabel in der
Bohrung 11 festgeklemmt wird. Der Absatzniederhalter 1, 2 trägt an seinem unteren Ende eine Rolle 3, mittels welcher er sich auf dem Ski rollend abstützt. Wird 15
keine Rolle angewendet, so findet eine gleitende Abstützung auf dem Ski statt. Gemäß der Erfindung trägt
der Absatzniederhalter im Gelenk 7 ein Andruckglied
4, das unter der Wirkung einer einstellbaren Druckfeder 8 gegen den Skistiefelabsatz gespreizt ist. Bei der in 20
F i g. 1 gezeigten Abfahrtsstellung ist das Andruckglied
an den Stiefelabsatz angepreßt. Mittels einer Rändel

schraube 5 wird die Spannung der Druckfeder 8 und damit der Anpreßdruck des Andruckgliedes 4 reguliert. Tritt eine Belastung im Sinne eines Frontalsturzes auf, die bestrebt ist, den Absatz des Skistiefels anzuheben, so wirkt diese Kraft auf den Niederhalterteil 10, wodurch eine Kraft eintritt, die den Absatzniederhalter um seine Befestigungsstelle am Fersenkabel nach hinten zu kippen sucht, d. h. die Rolle 3 bewegt sich in Richtung des Pfeiles a. Einer derartigen Kippbewegung wirkt das durch die Druckfeder 8 belastete Andruckglied entgegen, das bei zunehmender Belastung entgegen der Wirkung der Feder ausweicht und ein weiteres Anheben der Fersenpartie des Skistiefels gestattet. Hält eine entsprechende Belastung an, so wird das Andruckglied durch die sich anhebende Sohlenhinterkante so weit gegen die Wirkung der Feder gedrückt, bis unter gleichzeitiger Verschiebung des Abstützteiles 2 in Richtung des Pfeiles a der Niederhalterteil 10 von dem Sohlenrand freikommt. Die Fersen-Auslösevorrichtung ist nach diesem Auslösevorgang sofort wieder für ein erneutes Anlegen an die Fersenpartie eines Skistiefels -betriebsbereit.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Fersen-Auslösevorrichtung im Fersenzugkabel einer Skibindung, bestehend aus einem im Fersenbereich mit dem im Tiefzughaken geführten Fersenzugkabel verbundenen Absatzniederhalter, der ein in der Auslösekraft einstellbares Andruckglied aufweist und der beim Hochschwenken den Absatz des Stiefels freigibt, dadurch gekennzeichnet, daß der Absatzniederhalter (1, 2) einen sich auf der Skioberfläche frei verschiebbar abstützenden Abstützteil (2) und einen hiermit fest verbundenen, den oberen Sohlenrand übergreifenden Niederhalterteil (10) aufweist, daß das Andruckglied (4) um eine quer zum Ski verlaufende Achse schwenkbar am Abstützteil (2) angeordnet und durch eine in ihrer Federkraft veränderbare sich am Abstützteil (2) abstützende Feder (8) gegen das hintere Sohlenende gedruckt ist und daß der Absatzniederhalter (1, 2) um das Fersenzugkabel (9) als Schwenkachse kippbar gehalten ist.

2. Fersen-Auslösevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalterteil (10) durch eine Halteschraube (6) mit dem Abstützteil (2) unter gleichzeitiger Festhaltung des Fersenzugkabel (9) verbunden ist.

3. Fersen-Auslösevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Abstützteil (2) eine sich auf der Skioberfläche abstützende Rolle (3) gelagert ist.