DE1473546C - Verfahren zur Erstellung von Dokumenten der zerstörungsfreien Pru fung nach Oberflachenfehlern nach dem Farbstofftrankverfahren - Google Patents

Verfahren zur Erstellung von Dokumenten der zerstörungsfreien Pru fung nach Oberflachenfehlern nach dem Farbstofftrankverfahren

Info

Publication number
DE1473546C
DE1473546C DE19641473546 DE1473546A DE1473546C DE 1473546 C DE1473546 C DE 1473546C DE 19641473546 DE19641473546 DE 19641473546 DE 1473546 A DE1473546 A DE 1473546A DE 1473546 C DE1473546 C DE 1473546C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
dye
developer
impregnating agent
skin
varnish
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19641473546
Other languages
English (en)
Other versions
DE1473546A1 (de
DE1473546B2 (de
Inventor
Orlando Gomez Westminster Calif Molina (V St A )
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Boeing North American Inc
Original Assignee
North American Rockwell Corp
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by North American Rockwell Corp filed Critical North American Rockwell Corp
Publication of DE1473546A1 publication Critical patent/DE1473546A1/de
Publication of DE1473546B2 publication Critical patent/DE1473546B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE1473546C publication Critical patent/DE1473546C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erstellung von Dokumenten der zerstörungsfreien Prüfung auf Oberflächenfehler nach dem Farbstofftränkverfahren unter Verwendung eines einen Farbstoff enthaltenden Tränkmittels und einer Lackhaut als Entwickler, welcher auf die von überschüssigem Tränkmittel befreite Materialoberfläche aufgebracht wird.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Feststellung von Oberflächenfehlern mit farbstoffhaltigen flüssigen Tränkmitteln bekannt, jedoch erfordern diese alle, daß das Tränkmittel so lange flüssig oder feucht bleibt, bis der Farbstoff nach dem Pulververfahren oder dem Lackhautverfahren adsorbiert und somit entwickelt werden kann. Diese bekannten Verfahren, insbesondere das Pulververfahren unter Verwendung von Magnetpulvern oder das Öl-Kreide-Verfahren, weisen beträchtliche Nachteile auf. Die Schärfe und Auflösung der Fehlerstellen mir diesen Verfahren sind in gewissem Maße durch die Korngröße der Pulver begrenzt. Bei extrem feinen Rissen oder Fehlerstellen, die die Korngröße der angewandten Pulver unterschreiten, ist somit eine Auflösung nicht einmal theoretisch möglich. Darüber hinaus wird die adsorbierende Wirkung eines Pulvers auf eine Flüssigkeit nicht abrupt geändert, sondern schreitet nach der anfänglichen Berührung langsam fort. Das anfänglich hergestellte Fehlerbild wird also mit zunehmender Zeit an Klarheit verlieren und zu immer verwascheneren Linien führen, die weit über die tatsächliche Größe der Fehlerstellen hinausgehen.
Selbst wenn man das Bild der Fehleranzeige, erhalten durch diese bekannten Verfahren, mit Hilfe einer Kunststoffschicht fixiert, werden für die Herstellung des Bildes immer flüssige Tränkmittel und für die Schicht Kunststofflösungen oder Vorpolymerisate od. dgl. in flüssiger Form angewandt. Dies ist eine Voraussetzung für die Durchführung dieser Verfahren. Um jedoch das Verfließen der Fehleranzeigen in gewissen Grenzen zu halten, ist es bei den bekannten Verfahren erforderlich, die Abdeckschicht oder Lackhaut zu gegebener Zeit an den größeren Fehlerstellen abzuheben. Dieser Hinweis im Stand der Technik zeigt deutlich die Schwierigkeiten mit den bekannten Verfahren unter Anwendung nasser Tränkmittel für die zerstörungsfreie Prüfung von Oberflächenfehlern. Außerdem enthält die Literatur auch noch Hinweise, daß die Fehleranzeige praktisch unbrauchbar wird, wenn der Lack
ίο mit dem Farbstoff länger in Berührung bleibt.
Weiterhin sind für den in Rede stehenden Zweck bereits Tränkmittel bekannt, deren Oberflächenspannung sich mit zunehmender Einwirkungszeit ändert. Dieses Tränkmittel bleibt bis zur Entwicklung flüssig. Der Entwickler hat die Aufgabe, das flüssige Eindringmittel aus den Oberflächenfehlern aufzunehmen. Die dieses Verfahren beschreibenden Literaturstellen weisen auch darauf hin, daß ein Verschwimmen der Konturen erfolgt. Es ist also
»° nach dieser Methode offensichtlich nicht möglich, zwei nahe beieinander liegende dünne Risse aufzulösen. Man erhält dafür eine einzige breite Fehleranzeige, ohne daß eine genaue Lokalisierung des Fehlers oder eine Präzisierung von zwei Fehlern
as überhaupt möglich ist. Dieses Verfahren eignet sich somit nur für grobe Oberflächenunebenheiten ohne Anspruch auf eine exakte Feinanalyse auf Oberflächenfehler.
Weiterhin ist bekannt, daß bei Verfahren unter Verwendung einer Lackhaut als Entwickler die Härtezeit des Lacks einige Stunden beträgt. Es kann also mit so einem Verfahren nie ein plötzlicher Abbruch des Ausblutens des Farbstoffs, der in die Fehlstellen eingedrungen ist, stattfinden.
Es wurde auch bereits die lange Entwicklungszeit der Pulververfahren verschiedentlich bemängelt, jedoch — da kein besseres Verfahren zur Verfügung stand — versucht, dieser langen Entwicklungszeit irgendwelche Vorteile zu unterschieben. Diese werden darin gesehen, daß offensichtlich das Ausbluten unendlich lange stattfinden soll, wobei zu einer gewissen Begrenzung des Verschwimmens der Bilder Wartezeiten oder andere ähnliche, technisch sehr wenig ansprechende Vorschläge gemacht werden.
Aber auch die Anwendung von mehreren Folienabzügen hintereinander bringt keine wesentliche Besserung der Situation, sondern nur einen größeren Aufwand für die Durchführung der Analyse. Bei diesen Folienabzügen handelt es sich auch nicht um aufgebrachte Flüssigkeiten, sondern um vorgebildete Feststoffe.
Die Erfindung bringt nun ein Verfahren zur Erstellung von Dokumenten der zerstörungsfreien Prüfung auf Oberflächenfehler nach dem Farbstofftränkverfahren unter Verwendung eines einen Farbstoff enthaltenden Tränkmittels und einer Lackhaut als Entwickler, welches obige Nachteile nicht aufweist, sondern in kürzester Zeit scharfe Abbildungen der Oberflächenfehler gestattet. Das erfindungsgemäße Verfahren ist nun dadurch gekennzeichnet, daß man für das Tränkmittel ein leicht flüchtiges und daher schnelltrocknendes Lösungsmittel und als Entwickler einen schnelltrocknenden, trockenen Farbstoff benetzenden Kunststofflack anwendet und
6g den Entwickler erst aufbringt, wenn der Farbstoff in den Oberflächenrissen getrocknet ist. Zur Erleichterung des Abziehens der Lackhaut kann dem Kunststofflack ein Weichmacher zugesetzt worden
3 4
sein. Als Kunstharzlack wendet man vorzugsweise bringen auf die zu untersuchende Fläche weitgehend
ein Kunstharz in einem niedermolekularen Lösungs- vollständig und sehr rasch trocknen ohne schwierige
mittel an. Trocknungsverfahren.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens Das im Tränkmittel verwendete Lösungsmittel ergeben sich gegenüber dem Stand der Technik da- 5 dient daher nur zur Verdünnung, um das Eindringen durch, daß hier ein rasch trocknendes Lösungsmittel auch in feinste Risse, Poren u. dgl. zu ermöglichen, vorliegt. Der Farbstoff ist also nach Eindringen in Da ein rasches Trocknen des Tränkmittels erwünscht die Oberflächenfehler und Abwischen des über- ist, müssen langsam trocknende, insbesondere ölige schüssigen Tränkmittels trocken, wenn die Ent- Lösungsmittel vermieden werden. Manchmal ist ein Wicklersubstanz aufgebracht wird. Andererseits wird io Netzmittelzusatz, wie z. B. Aerosol, zweckmäßig; für die Entwicklung ein Kunststofflack angewandt überschüssiges Tränkmittel läßt sich dann leicht von m einem schnelltrocknenden Lösungsmittel, welcher der Werkstückoberfläche entfernen. Der Netzmittelgeeignet ist, den bereits trockenen Farbstoff zu be- zusatz ist jedoch für die Güte der Fehlerdarstellung netzen. Der in die Oberflächenfehler eingedrungene nicht wesentlich, aber dort nützlich, wo ein maxi-Farbstoff diffundiert nur so lange in den Entwickler, 15 males Eindringen in poröses Material oder Haarrisse wie dieser noch feucht ist. Dies ist ein grundlegender erfolgen soll.
Unterschied gegenüber den obigen bekannten Ver- . Das angewandte Tränkmittel und der Entwickler fahren. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird können mit den üblichen organischen Lösungsein übermäßiges Ausbluten des Farbstoffs sicher mitteln, welche die oben beschriebenen Eigenvermieden, da der Entwickler schnell trocknet und 20 schäften besitzen, verwendet werden. Im Falle eines damit ein weiteres Ausbluten des Farbstoffs ver- öllöslichen Systems kann das Lösungsmittel für das hindert. Die Fehlerbilder sind scharf in der Zeich- Tränkmittel und den Entwickler der gleichen Gruppe nung (im Gegensatz zu den langsam entwickelten von öligen (oleophilen) Lösungsmitteln angehören; verschwommenen Zeichnungen der bekannten Ver- es kann sich daher um aromatische, aliphatische oder fahren). Durch entsprechende Einstellungen der 35 chlorierte handeln.
Trockenzeiten und damit Entwicklungszeiten durch Sie sollten ein verhältnismäßig niederes Molekular- . Auswahl der geeigneten flüchtigen oder schnell- gewicht besitzen, damit sie rasch verdunsten. Getrocknenden Lösungsmittel für das Tränkmittel bzw. eignete Lösungsmittel zur gemeinsamen Verwendung für den Kunststofflack können Dokumente der zer- für Tränkmittel und Entwickler sind z. B. die alistörungsfreien Prüfung erhalten werden, die eine 30 phatischen Ketone, wie Methyläthylketon, Methylexakte Aussage über die Abmaße der Oberflächen- isobutylketon und Aceton, oder die aromatischen fehler zulassen, wie dies bei den bekannten Ver- Lösungsmittel Xylol, Toluol und Benzol oder die fahren nicht möglich war. Dort kam es zu einer Ver- chlorierten Lösungsmittel Methylenchlorid, Trichlorbreiterung und insgesamt Änderung der Dimensionen äthylen und Tetrachlorkohlenstoff. Für ein alkoholider Anzeige gegenüber den tatsächlich vorliegenden 35 sches System eignen sich z. B. Methanol, vergällter Fehlern. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Äthanol und Isopropylalkohol. Verfahrens liegt darin, daß es im Entwickler zu im Tränkmittel ist ein Volumenverhältnis von keiner Adsorption des Farbstoffs und damit zu χ Teil Farbstoff auf 50 bis 7 Teile Lösungsmittel gekeiner Diffusion oder Verdünnung kommt. eignet. Bei weniger Lösungsmittel ist die Masse zu
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Ver- 40 dick und kann nicht mehr in feinste Fehlstellen ein-
fahrens liegt darin, daß es sich auch bei tiefen Tem- dringen. Man bevorzugt ein Volumenverhältnis von
peraturen anwenden läßt. Eier Zeitaufwand für das 1 Teil Farbstoff auf 14 Teile Lösungsmittel. Durch
erfindungsgemäße Verfahren bis zur Vorlage von die in diesem Fall größere Farbstoffkonzentration
einwandfreien Dokumenten über die zerstörungsfreie wird eine mehrfache Abnahme bei der dokumen-
Prüfung auf Oberflächenfehler ist gering. So lassen 45 tarischen Folie ermöglicht, bevor wieder Tränkmittel
sich Abschreckrisse, die bekanntlich äußerst fein aufgetragen werden muß.
sind, in maximal 1 min, oft bereits in 5 bis 10 see Es ist wesentlich, daß bei dem erfindungsgemäßen
nach Aufbringen des Entwicklers auswerten. Verfahren der Entwickler nicht den ganzen Farb-
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich nicht stoff aufsaugt, wie dies bei den bekannten Entnur auf die verschiedensten Metallwerkstücke an- 50 Wicklern allgemein der Fall ist, wozu der Farbstoff wenden, sondern auch auf poröse Stoffe, Holz, Glas, beim Aufbringen des Entwicklers sich in einem fließkeramisches Material und auch mit Hilfe eines fähigen Zustand befinden muß. Plasmastrahls aufgespritze Oberflächenüberzüge. Besonders vorteilhaft sind für das erfindungs-Dies gilt bis zu tiefen Temperaturen, wobei diese gemäße Verfahren Entwickler, die ein oder mehrere Anwendbarkeit am Beispiel von Eis demonstriert 55 Kunststoffe als Lackrohstoff in einem Lösungsmittel werden wird. enthalten. Die Geschmeidigkeit der Lackhaut kann
Für das erfindungsgemäße Verfahren kann irgend- durch Weichmacher verbessert werden. Hauptein öl- oder alkohollöslicher ausblutender Farbstoff, aufgäbe des Entwicklers ist eine genaue und dauerinsbesondere ein in Wasser unlöslicher Azofarbstoffe, hafte Darstellung der Fehlstellen der zu prüfenden verwendet werden, z. B. ein Farbstoff zum Färben 60 Fläche. Der vorliegende Entwickler regelt die Stärke von Erdölprodukten auf der Basis von Azobenzol- oder Geschwindigkeit des Ausblutens, welches durch azonaphthol, ein Naphtholfarbstoff, wie Xylol-azo- den Farbstoff bei der anfänglichen Berührung mit /^-naphthol (C18H16N2O), o-Toluol-azo-xylol-azo- dem Entwickler verursacht wird, und bringt das /i-naphthol, fluoreszierende Farbstoffe, ferner Xan- Ausbluten nach kurzer Zeit vollkommen zum Stillthenfarbstoffe, wie Rhodamin B extra (Tetraäthyl- 65 stand. Als Entwickler werden vorteilhaft Vinylharze, rhodamin), insbesondere zur Untersuchung von Acrylharze, Nitrozellulose, Polybutyrate oder Kau-Gegenständen aus Glas oder keramischem Material. tschuklatex verwendet. Die besten Ergebnisse wer-
Das angewandte Tränkmittel muß nach Auf- den jedoch mit Vinylpolymeren und -mischpoly-
5 6
merisaten erzielt. Zum Beispiel erwiesen sich Poly- Fehleranzeigen nicht aneinandergelaufen waren und
vinylchlorid und Polyvinylchlorid-Polyvinylacetat- dadurch nicht den Anschein von größeren Poren
Mischpolymere als besonders vorteilhaft. oder Rissen erwecken, als sie tatsächlich vorliegen.
Der Entwickler kann ein Klarlack sein oder in Die Lackhaut ließ sich abziehen und konnte nun
einer mit dem Farbstoff des Tränkmittels kon- 5 als photographisches Negativ für die Herstellung
trastierenden Farbe vorliegen. Der Weichmacher be- von Kopien verwendet werden,
stimmt die Abziehbarkeit der Lackhaut. Geeignete . .
Weichmacher für diese Kunststoffe sind z. B. Di- Beispiel 2
isooctylphthalat, Di-octylphthalat, Butylphthalat und In diesem Fall wurde eine wäßrige Lösung, ent-
Tri-(2-äthylhexyl)-phosphat. io haltend Isobutylketon und Rhodaminfarbstoff als
Der Entwickler ist flüssig und rasch trocknend Tränkmittel, auf korrosionsbeständigen Stahl auf- und erhärtend, so daß die Fehlerdarstellung bereits gebürstet und weiter nach Beispiel 1 verfahren, in wenigen Sekunden nach dem Aufbringen erscheint " Hierauf wurde ein Entwickler in Form eines wasser- und fixiert ist und dann keine wesentliche Ver- löslichen Systems von Äthylzellulose und Titanänderung mehr eintritt. Die Auswertung der erfin- 15 dioxid als Füllstoff, enthaltend vergällten Alkohol, dungsgemäß erhaltenen Fehlerdarstellung kann ohne auf die zu untersuchende Fläche aufgesprüht. Das Abziehen vom Werkstück erfolgen, jedoch wird eine sich schnell bildende Farbmuster war nach Trocknen abziehbare Lackhaut bevorzugt. Sie kann bequemer des Entwicklers permanent fixiert. Das so erhaltene geprüft werden, läßt sich lagern, hinterlegen oder Fehlerdokument besaß gegenüber auf bekannte auch als photographisches Negativ verwenden, um 20 Weise erhaltenen eine überlegene Klarheit und Kopien oder Vergrößerungen herzustellen. Der Auf- Dauerhaftigkeit. Allerdings war die Deutlichkeit trag des Entwicklers kann durch Spritzen, insbeson- etwas geringer als in Beispiel 1. Das Farbstoffmuster dere elektrostatische Spritzen, erfolgen. und der Entwickler ließen sich von dem Werkstück
Es wurde auch festgestellt, daß Streifen aus Vinyl- abwaschen.
Kunststoff, wie sie z.B. in der Medizin verwendet 25 Beispiel 3
werden, auf die getrocknete, zu prüfende Fläche als
Entwickler aufgebracht werden können, worauf sie ' Zur Untersuchung von Schweißnähten an korro-
mit einem Lösungsmittel, z. B. Methylisobutylketon, sionsbeständigen Stählen wurden ein fluoreszierendes
angefeuchtet und damit aktiviert werden. Diese Tränkmittel und ein Entwickler für eine transparente
Streifen haben manche Vorzüge gegenüber be- 30 Lackhaut verwendet. Als Träger für den fluores-
kannten Verfahren, wirken jedoch im allgemeinen zierenden Farbstoff diente Methyläthylketon und als
nicht so rasch und kräftig wie die Lackhaut. Entwickler für eine klare Lackhaut der nach Bei-
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand spiel 1, jedoch ohne Titandioxid. Die das Farbmuster
nachstehender Beispiele näher erläutert. enthaltende Lackhaut wurde vom Werkstück abge-
. . 35 zogen und konnte durch die Fluoreszenz direkt zum
Beispiel Kopieren auf photographisches Papier verwendet
Außerordentlich kleine Oberflächenfehler auf werden. Bei Betrachtung im UV-Licht war ein sehr metallischen Probestücken aus modernem korrosions- klares und deutliches Muster sichtbar,
beständigem Stahl und im Bereich von Schweißungen In. den folgenden Beispielen wurde ein Tränkkonnten mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens 40 mittel, enthaltend 1 Teil Farbstoff, 14 Teile Vereindeutig festgestellt werden. , dünnungsmittel und 2 Volumteile Netzmittel, ver-
Es wurde ein Tränkmittel aus 14 Volumteilen wendet. Im Entwickler kamen im allgemeinen auf Methylisobutylketon, 1 Volumteil Xylol-azo-ß-naph- 1 Teil Lackrohstoff 2 Teile Verdünnungsmittel, toi und 2 Volumteilen etnes Netzmittels auf die jedenfalls muß jedoch das Ganze eine spritzfähige Schweißnähte und Teile der Werkstückoberfläche 45 Konsistenz haben. In allen Versuchen wurde das aufgebürstet. Es war keine Einsaugzeit für die er- Tränkmittel aufgebürstet und der Entwickler aufforderliche Bedeckung oder Tränkung erforderlich. gesprüht. Die Proben bestanden aus Stahl, Holz, Das Methylisobutylketon verdunstete sehr.', rasch, Glas und verschiedenen Kunststoffen,
nachdem der Farbstoff in die Oberflächenrisse ein- Beisr>iel4
gedrungen war. Der auf der Werkstückoberfläche 50 ^
zurückgebliebene Farbstoff wurde mit einem schnell Tränkmittel: ein Farbstoff auf der Basis von Azo-
verdunstenden Lösungsmittelgemisch von gleichen benzol-azonaphthol in Methyläthylketon; Werkstück:
Teilen Methylalkohol und Isobutylketon entfernt. schmelzgeschweißter Stahl mit einer durch Plasma-
Hierauf wurde die Werkstückfläche mit einem strahlspritzen aufgebrachten Aluminiumoxidschicht;
Entwickler besprüht, der eine Lackhaut auf Vinyl- 55 Entwickler: Vinylharz als Lackrohstoff, ähnlich dem
harzbasis zu bilden vermag und etwa 19% Poly- nach Beispiel 1, in Methylisobutylketon.
vinylchloridmischpolymerisat, 1 % Paraffinöl, etwa Sofort nach Aufbringen zeigte sich das Farbmuster
61% Toluol, 14% Methyläthylketon, 6% Di-iso- der Fehlstellen äußerst deutlich,
octylphthalat und eine geringe Menge an nicht- Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit
kreidendem Rutilpigment, um einen Farbkontrast 60 gleich guten Ergebnissen auch für die Untersuchung
Weiß: Rot zu erreichen, enthielt. Als Verdünnungs- von Eis und Werkstücken aus ausscheidungshärt-
mittel für Spritzkonsistenz diente Methylisobutyl- barem korrosionsbeständigem Stahl anwenden, dies
keton. Die Lackhaut nahm sofort Farbstoffspuren gilt insbesondere auch für eine Prüftemperatur von
auf, wobei manche ohne Mikroskop kaum sichtbar —45,5° C.
waren. Die Lackhaut trocknete rasch. Das Färb- 65 . . . ς
muster der Fehlstellen ist nun in der Lackhaut Beispiel 3
dauerhaft und unveränderlich fixiert. Besonders vor- Rhodamin B extra S in Äthylisobutylkcton wurde
teilhaft ist bei diesem Fehlerdokument, daß die als Tränkmittel auf Metallproben aufgebracht, die
überschüssige Farbe entfernt und der Entwickler nach Beispiel 4 aufgebracht. Das erhaltene Farbmuster bot eine ausgezeichnete Darstellung der Oberflächenfehlerstellen. Der Entwickler wurde abgezogen.
Gleich gute Ergebnisse erzielt man auch bei einer Temperatur von —45,5° C. Der Rhodaminfarbstoff war sowohl im Tageslicht als auch im unsichtbaren Bereich, d. h. im UV-Licht oder nahe dem ultravioletten Bereich, sichtbar.
Beispiel 6
Ein Tränkmittel aus fluoreszierendem Farbstoff in Methylisobutylketon wurde für Metallwerkstücke angewandt. Mit einem Entwickler nach Beispiel 4 und 5, jedoch ohne Titandioxidpigment, erhält man eine im UV-Licht oder nahe dem UV-Bereich sichtbare einwandfreie Fehleranzeige. Von der dokumentarischen Lackhaut ließen sich gute Kopien anfertigen. Dies gilt auch, wenn das erfindungsgemäße Verfahren bei einer Temperatur von unter 0° C, z. B. bei — 45,5° C, durchgeführt wird.
Beispiel 7
Es wurden das Tränkmittel nach Beispiel 4 und dann ein Entwickler, der einen Nitrozelluloselack in Methylisobutylketon enthielt, aufgebracht. Es entwickelten sich sofort die Fehleranzeigen mit großer Schärfe. Diese Lackhaut konnte jedoch nicht abgezogen werden.
Beispiel 8
In Abwandlung des Beispiels 7 wurde als Lackrohstoff für den Entwickler diesmal ein Zellulosenitrat-Lack angewandt. Die Entwicklung der Fehleranzeigen war nicht ganz so schnell wie in den Beispielen 4 bis 7, und die Farbe des Farbstoffs wechselte von leuchtend zu einem purpurnen Farbton, der weniger scharf sichtbar war. Auch diese dokumentarische Lackhaut konnte nicht abgezogen werden.
Beispiel 9
In Abwandlung des Beispiels 7 wurde im Entwickler ein Zelluloseacetatbutyrat verwendet. Die Fehleranzeige war schlechter sichtbar und weniger scharf als nach Beispiel 4 bis 7.
Beispiel 10
In Abwandlung des Beispiels 7 wurde im Entwickler ein Chlorkautschuk-Einbrennlack in Xylol angewandt. Die Entwicklung der Fehleranzeige war sehr langsam und die Farbe weniger gut sichtbar als in dem Tränkmittel, jedoch sehr deutlich. Die Lackhaut konnte nicht abgezogen werden.
Beispiel 11
In Abwandlung des Beispiels 7 wurde als Entwickler ein Alkydharz in Naphtha verwendet. Die Fehleranzeige war besser als nach Beispiel 10, wies jedoch eine geringere Schärfe und geringere Kontraste als nach den Beispielen 4, 5 und 6 auf. Die dokumentarische Lackhaut konnte nicht abgezogen werden.
Beispiel 12
Das Tränkmittel nach Beispiel 4 und der Entwickler nach Beispiel 2 wurden für Metallwerkstücke angewendet. Die Fehleranzeige war zwar deutlicher als bei bekannten Tränkmitteln, jedoch schlechter als nach Beispiel 4 bis 11. Die Lackhaut konnte nicht abgezogen werden.
Beispiel 13
Es wurde ein Tränkmittel, enthaltend 1 Teil eines Farbstoffs auf der Basis von Azobenzol-azonaphthol, 10 Teile Methylisobutylketon und 5 Teile Polyvinylchlorid-Lackrohstoff (Beispiel 1 ohne Titandioxid), auf verschiedene poröse Stoffe, wie im Plasmastrahl gespritztes Aluminiumoxid oder Sintermetall, aufgebürstet und trocknen gelassen, ein Lösungsmittelgemisch aus 3 Teilen Isopropylalkohol und 1 Teil Methylisobutylketon aufgetragen und dann die gebildete Schicht abgezogen. Hierauf wurde der Entwickler nach Beispiel 1 aufgetragen. Die Fehleranzeigen entwickelten sich schnell und wurden fixiert. Die Lackhaut konnte abgezogen werden.
Beispiel 14
In Abwandlung des Beispiels 13 wurde der
Fluoreszenz-Farbstoff nach Beispiel 5 und 6 ange^ wandt und wurden gleiche Ergebnisse erhalten. Dies gilt für Prüftemperaturen zwischen —45,5 und +43° C.
309 624/16

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Erstellung von Dokumenten der zerstörungsfreien Prüfung auf Oberflächenfehler nach dem Farbstofftränkverfahren unter Verwendung eines einen Farbstoff enthaltenden Tränkmittels und einer Lackhaut als Entwickler, welcher auf die von überschüssigem Tränkmittel befreite Materialoberfläche aufgebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß man für das Tränkmittel ein leicht flüchtiges und daher schnelltrocknendes Lösungsmittel und als Entwickler einen schnelltrocknenden, trockenen Farbstoff benetzenden Kunststofflack anwendet und den Entwickler erst aufbringt, wenn der Farbstoff in den Oberflächenrissen getrocknet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Entwickler zur Erleichterung des Abziehens der Folie ein Weichmacher beigegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunstharzlack ein Kunstharz in einem niedermolekularen Lösungsmittel verwendet wird.
DE19641473546 1964-02-28 1964-02-28 Verfahren zur Erstellung von Dokumenten der zerstörungsfreien Pru fung nach Oberflachenfehlern nach dem Farbstofftrankverfahren Expired DE1473546C (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEN0024527 1964-02-28
DEN0024527 1964-02-28

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1473546A1 DE1473546A1 (de) 1968-12-12
DE1473546B2 DE1473546B2 (de) 1972-11-23
DE1473546C true DE1473546C (de) 1973-06-14

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2322525A1 (de) Schichtmaterial zur raschen chromatographischen identifizierung fluessiger stoffe, verfahren zu dessen herstellung und anwendung
DE1473546C (de) Verfahren zur Erstellung von Dokumenten der zerstörungsfreien Pru fung nach Oberflachenfehlern nach dem Farbstofftrankverfahren
DE1012852B (de) Verfahren zum Verbessern der Haftfestigkeit von Lacken oder Druckfarben auf Erzeugnissen aus Polyaethylen, seinen Homologen und Mischpolymerisaten
DE1473546B2 (de) Verfahren zur erstellung von dokumenten der zerstoerungsfreien pruefung nach oberflaechenfehlern nach dem farbstofftraenkverfahren
DE2523001A1 (de) Verfahren zum ausbessern von lackschaeden und zusammensetzung eines farblosen lacks zum ausfuehren des verfahrens
DE2309794A1 (de) Testreagens zur bestimmung von ascorbinsaeure
DE2635449A1 (de) Verfahren zum anfaerben und versiegeln einer biologischen probe und fluessige formulierung zur durchfuehrung des verfahrens
DE2041667A1 (de) Beschichtete Papierprodukte
DE833260C (de) Verfahren zum Pruefen eines Gegenstandes oder Teiles auf Oberflaechenfehler
DE2345982A1 (de) Verfahren und loesung zur verstaerkung von papier- oder pappmaterialien
DE643031C (de) Verfahren zum Anzeigen von Poren in schuetzenden UEberzuegen
DE2804829C2 (de) Verfahren zur Ermittlung von bis zur Oberfläche von Werkstücken reichenden Fehlstellen
DE668520C (de) Werkstoff fuer Farbrasterphotographie
DE843131C (de) Verfahren zur Herstellung von auch als thermoplastische Klebemittel verwendbaren Lacken
DE565267C (de) Verfahren zur Herstellung von UEberzuegen
DE1901882C (de) Verfahren zum Verbessern der Naßechtheit und Abriebfestigkeit von Farbstoffen und der Haftfestigkeit von Druckfarben auf Hydratcellulose-Hüllen
DE1546752B2 (de) Verfahren zur herstellung bedruckter, abwaschbarer papiertapeten
DE885969C (de) Verfahren zum Aufbringen farbiger UEberzuege auf durchsichtige farblose Folien
DE366153C (de) Verfahren zur Vorbereitung von Flaechen fuer die Aufbringung von Farb- und Lackanstrichen
DE2710900A1 (de) Verfahren zum aufbringen von farbmittelschichten auf einen traeger
DD254586A1 (de) Korrekturmittel fuer aufzeichnungsmaterialien
DE747004C (de) Verfahren zur Feststellung duenner, farbloser Lackueberzuege, vorzugsweise auf Metallen
DE377306C (de) Verfahren zum Faerben von Holz
DE2409287C2 (de) Verfahren zur Ermittlung von bis zur Oberfläche von Werkstücken reichenden Fehlstellen
DE502865C (de) Verfahren zur Herstellung von Malgruenden auf Leinwand