DE147309C

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Publication number: DE147309C
Application number: DENDAT147309D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die bisher zum Selbstschlusse des Dampfund Wasseraustrittes bei Glasbruch an den Wasserstandszeigern der Dampfkessel verwendeten Vorrichtungen bestehen meistens aus Kugel-, Klapp- oder Schwenkventilen, welche unmittelbar in die Dampf- bezw. Wasserkanäle der Wasserstandszeiger eingebaut sind. Durch die bei Glasbruch entstehende Dampfströmung werden diese Ventile

ίο geschlossen. Die zum Schlüsse der Ventile notwendige Dampfströmung kann auch ohne Glasbruch durch eine Druckschwankung im Kessel selbst hervorgebracht werden, ohne daß der Wärter hiervon etwas bemerkt.

Außerdem wird durch die in den Dampfund Wasserkanälen eingebauten' Ventile die Ablagerung von Schlamm und harten Niederschlagen sehr begünstigt.
"'.. Durch die vorliegende Erfindung werden

diese Übelstände dadurch umgangen, daß die abschließenden Ventile außerhalb der Dampfund Wasserkanäle des Wasserstandszeigers angeordnet sind und unmittelbar dem Kessel entnommener Dampf zum Abschließen bei Glasbruch verwendet wird.

Die Vorrichtung besteht aus dem Rotgußgehäuse a, das mittels des Gewindes h in den Hahnstutzen u eingeschraubt ist. Im Gehäuse α ist der Kolben b leicht spielend eingepaßt. Er ist auf die Kolbenstange e aufgeschraubt, 'welche im verengten Hals y des Gehäuses α geführt wird und in den Ventilkegel c endigt. Um die Kolbenstange e ist die Feder/" angeordnet, welche einerseits auf dem Halse y des Rotgußgehäuses α und andererseits auf dem Kolben b ruht. Durch den Hals y sind mehrere Löcher / gebohrt. An den Stutzen s wird mittels der Mutter \ das Rohr d dampfdicht angeschlossen. Dieses Rohr d steht entweder mit dem Hahnstutzen u des Wasserstandszeigers oder mit dem Kessel unmittelbar in Verbindung, ν ist ein Dreiweghahn zum Ausblasen der Selbstschlußvorrichtung bei Glasbruch. An beide Seiten des Wasserstandszeigers wird eine solche Vorrichtung angeschraubt.

Die Wirkungsweise dieser Selbstschlußvorrichtung ist nun folgende: Solange kein Glasbruch eintritt, wird der im Wasserstandsglas w herrschende Druck, der sich durch die Durchbohrungen / der Hälse y der beiden Selbstschließer auf die dem Wasserstandsglase zugekehrten Seiten der Kolben b fortpflanzt, dem durch das Rohr d an die anderen Seiten des Kolbens geleiteten Kesseldruck das Gleichgewicht halten und die Kolben b verbleiben in ihren äußersten Stellungen infolge der auf sie einwirkenden Federn f. Die Wasser- und Dampfbewegungen durch die Wasserstandsstutzen u werden in keiner Weise beeinträchtigt.

Platzt das Wasserstandsglas w, so werden die Drucke auf die ihm zugekehrten Seiten der Kolben b plötzlich aufhören und der auf den entgegengesetzten Seiten der Kolben b wirkende Kesseldruck bewegt die beiden Kolben b gegeneinander, bis daß die Ventilkegel c sich vor die als Ventilsitz t ausgearbeiteten Kanäle zum Wasserstandsglas w legen und so den Wasser- und Dampfaustritt verhindern.
. Statt der Federbelastung/kann auch eine

beliebige andere Belastung des Kolbens b oder ein Differentialkolben zur Anwendung kommen.

Claims

Patent-Anspruch:

Wasserstandszeiger mit bei Glasbruch selbsttätig abschließenden Ventilen, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der Ven-■ tile (c) mit einem Kolben (b) verbunden ist und daß die Kolben einerseits vermittels einer besonderen Dampfleitung (d) unter dem Kesseldruck, andererseits unter dem Drucke einer Belastung (Feder f oder dergl.) und dem im Wasserstandsglase herrschenden Drucke stehen, so daß beim Bruch des Glases eine Bewegung der Kolben bis zum Abschluß der Zuleitungen (t) im Wasserstandsglase erfolgt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.