DE1472910C - Elektrophoretisches Druckverfahren zur Erzeugung von Darstellungen auf zu mindest einem Aufnahmeblatt - Google Patents

Elektrophoretisches Druckverfahren zur Erzeugung von Darstellungen auf zu mindest einem Aufnahmeblatt

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DE1472910C
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Inventor
Gerald New York NY Oster (V St A)
Original Assignee
The Cartersink Company, Cambrid ge, Mass (VStA)
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein nichtmechanisches Verfahren zum Drucken bzw. Erzeugen von Zeichen oder Darstellungen durch Verschiebung von in einem fiießfähigen Medium enthaltenen, relativ zum Medium beweglichen, elektrisch geladenen und in irgendeiner Weise nachweisbaren Teilchen bzw. Farbträgern, die innerhalb einer Oberflächenschicht eines blattförmigen Trägers vorliegen, in einem elektrischen Feld entsprechender Konfiguration.
Zur Herstellung von Abdrucken auf nichtmechanischem Wege sind xerographische Verfahren bekannt, bei denen die Wirkungen elektrischer Felder ausgenutzt werden, um auf einem Bildträger aus Isoliermaterial durch elektrostatische Anziehung Farbpulver an bestimmten Stellen festzuhalten, das dann — meist wieder durch ein elektrisches Feld — auf ein mit dem Bildträger in Berührung gebrachtes Aufnahmeblatt übertragen und anschließend durch Erwärmen des Aufnahmeblattes in dessen erweichbarer Oberflächenschicht »eingebacken« wird. ao
Solche xerographische Verfahren bedingen die Verwendung hoher Spannungen und teurer Vorrichtungen; die Aufnahmeblätter müssen besonders präparierte Oberflächenschichten aufweisen, und die Herstellung der Bildträger ist ebenfalls aufwendig.
Grundsätzlich verschieden davon sind Verfahren der oben angegebenen Art, bei denen geladene Färbträger in einem fließfähigen Medium mit Hilfe eines elektrischen Feldes bestimmter Konfiguration verschoben werden.
Ein solches Verfahren ist z. B. aus der französischen " Patentschrift 1245 790 bekannt, bei dem in einem ersten Verfahrensschritt eine einheitliche Schicht einer Anstrich- oder Druckfarbe auf einem Träger aus Metall, Holz, Kunststoff, Papier usw. aufgebracht wird. Als Bindemittel für die Pigmente oder Farbstoffe wird dabei im allgemeinen ein Harz verwendet, dessen elektrischer Widerstand über 107 Ohm/cm liegen soll.
Innerhalb dieser gleichmäßig auf einen Träger aufgebrachten Farbschicht wird dann in einer zweiten Stufe durch Sprüh- bzw. Glimmentladung zwischen einer (anliegenden) Basiselektrode und einer in einem gewissen Abstand oberhalb der Farbschicht angeordneten Gegenelektrode, an die eine Spannung zur Erzeugung eines elektrischen Feldes von etwa 10 000 bis 20 000VoIt pro 25 mm angelegt wird, eine Färbverschiebung innerhalb der Farbschicht durch Wanderung von Farbteilchen, d. h. von Pigment bzw. Farbstoff, gegebenenfalls mit Bindemittel, hervorgerufen, wobei gegebenenfalls zwischen die Elektroden eine Schablone eingeschoben wird.
Die so erzeugte Farbverteilung kann im Anschluß entweder durch Härten fixiert oder mechanisch auf eine andere Oberfläche übertragen werden. Diese mechanische Übertragung der einmal erzeugten Farbstoffverteilung auf eine andere Oberfläche entspricht der bei rein mechanischen Druckverfahren üblichen Art und Weise der Übertragung.
Es wird also üblicherweise eine Darstellung dadurch erzeugt, daß innerhalb einer einmal gleichmäßig auf einen Träger aufgebrachten Farbschicht eine Färbverschiebung gemäß eines bestimmten Musters durch Anwendung hoher Spannungen erzeugt und durch anschließendes Härten oder Trocknen des Bindemittels fixiert wird.
Ziel der Firfindung ist nun ein vielfältig durchführ- und anwendbares Verfahren zum Drucken oder Übertragen von Zeichen oder Darstellungen unter Anwendung geringerer Spannungen, und zwar wird gemäß der Erfindung ein »Abdruck« durch elektrophoretische Überführung von geladenen Farbstoffteilchen senkrecht zur Oberfläche und durch diese hindurch von einem Trägerblatt auf ein anliegendes Aufnahmeblatt erzeugt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist demgemäß dadurch gekennzeichnet, daß man diesem Trägerblatt bzw. Träger, in dessen anderer Oberflächenschicht ebenfalls derartige Farbträger enthalten sein können oder der insgesamt mit Farbträgern getränkt ist, pro Schicht zumindest ein Aufnahmeblatt, das ebenfalls wenigstens an einer seiner Oberflächen mit einem fließfähigen Medium versehen ist, derart in Kontakt bringt, daß die Medien einander flächenhaft zusammenhängend berühren und dann zwischen den gegenüberliegenden Außenseiten der Anordnung eine Potentialdifferenz gewünschter Konfiguration erzeugt und die als Farbträger wirkenden geladenen Teilchen an den gewünschten Stellen durch Elektrophorese vom Trägerblatt zum Aufnahmeblatt überführt.
Die Erfindung betrifft also ganz allgemein ein Verfahren zum »Drucken« und ähnlichen Maßnahmen, wie das Übertragen von Zeichen, Symbolen, bildlichen Darstellungen, das Auslöschen oder das Sichtbarmachen von Darstellungen unter Anwendung der Elektrophorese.
Die grundsätzliche Verfahrensweise der vorliegenden Erfindung kann auf unterschiedlichen Gebieten ausgenutzt werden, beispielsweise zur Herstellung von Abdrucken nach mit einem Schreibstift »geschriebenen« Buchstaben und Zeichen, Abdrucken geformter Elektroden, deren Gestalt den Buchstaben oder Zeichen entspricht, oder isolierter Schablonen, die ausgewählte leitende Bereiche haben; die Erfindung läßt sich anwenden für das Auslöschen von bereits abgedruckten Zeichen oder Darstellungen, für das Erkennen von Fälschungen durch Wiedersichtbarmachen verdeckter Darstellungen oder Stoffe; für mehrfarbiges Drucken von einer einzigen Druckplatte; für gleichzeitiges Drucken mehrerer Darstellungen und ganz allgemein für jeden Zweck, bei dem eine Mitteilung — im breitesten Sinne des Wortes —, die durch ein erkennoder feststellbares Material gegeben ist, auf ein Aufnahmeblatt oder ein anderes Medium, in dem die Teilchen oder Partikeln beweglich sind, aufgebracht oder aus einem solchen Blatt oder Medium entfernt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht grundsätz-Hch auf der bekannten Tatsache, daß Teilchen oder Partikeln, die gegenüber einer Umgebung eine relative Ladung tragen und in ihrer Umgebung beweglich sind, durch ein elektrisches Feld bewegt werden können, sowie darauf, daß einige Teilchen sich in einer Richtung, die von dem Vorzeichen der jeweiligen Ladung abhängt, schneller bewegen als andere. Die relative Ladung kann von den Teilchen oder Partikeln selbst herrühren, die bereits geladen, d. h. Ionen oder geladene Kolloidteilchen sind, oder von der Anwesenheit eines geladenen Mediums, das neutrale Teilchen oder Partikeln umgibt.
Wenn ein als Träger dienendes Blatt, das mit einem fließfähigen Medium versehen, insbesondere mit einer Flüssigkeit durchfeuchtet ist, die bewegliche geladene Partikeln enthält, an ein »Aufnahmeblatt« angelegt wird und an die äußeren Flachen der beiden Blätter Elektroden entgegengesetzten Potentials angelegt werden, so erfolgt ein Transport der Partikeln von dem
3 4
die »Quelle« oder den Träger bildenden zu dem die kommen durchdrungen ist, und ein an das Trägerblatt »Aufnahme« bildenden Blatt. Ist eine der Elektroden anzulegendes Aufnahmeblatt, das mit Wasser oder als Buchstabe oder Zeichen geformt, so gibt das einer verdünnten Lösung eines Elektrolyten durchtransportierte oder übertragene Material diesen Buch- tränkt ist. Das Anlegen einer Spannungsdifferenz an stäben oder dieses Zeichen auf dem Aufnahmeblatt 5 zwei Elektroden, welche die Blätter außen derart wieder. ■ berühren, daß die in Berührung mit der außenliegenden Das zu transportierende oder zu überträgende Fläche des Aufnahmeblattes stehende Elektrode die Material kann seinerseits gefärbt sein, so daß es entgegengesetzte Polarität hat, wie die des Farbstoffgeeignet ist, ein sichtbares, bestimmtes Abbild oder Ions im Trägerblattj erzeugt durch die Wanderung eine Darstellung bei diesem Übertragungsvorgang zu io der Farbstoff-Ionen einen Abdruck auf dem Aufnahmeergeben. Viele Farbstoffe liegen in ihrer Lösung als blatt. Die Elektrode kann als ein Buchstabe, beispielsgeladene Partikeln oder Ionen vor, die der Elektro- weise wie eine übliche Drucktype oder Letter, geformt phorese unterworfen werden können. Weiterhin sein, oder sie kann eine Platte sein, mit der zusammen können Stoffe, die in Lösung oder Dispersion als zwar eine Schablone aus isolierendem Material benutzt geladene, aber an sich farblose Teilchen oder Partikeln 15 wird, die in bestimmten Bereichen leitende oder ausvorhanden sind, nachträglich unter Bildung eines geschnittene Bereiche aufweist, die den Buchstaben gefärbten oder in anderer Weise sichtbar zu machenden oder die erwünschte Darstellung bilden.
Produkts reagieren; schließlich sind noch weitere Ein Buchstabe, der nach dem in dem vorstehenden Stoffe bekannt, die, obgleich farblos, durch eine Absatz beschriebenen Verfahren erzeugt wird oder folgende Behandlung, beispielsweise Einwirken von 20 auch durch übliche Druckmethoden mit einem Hitze oder ultravioletter Strahlung, sichtbar gemacht ionisierbaren Farbstoff oder einem »polarisierten« werden können. Material gedruckt wird, kann ausgelöscht oder in
.,'■■· Nach dem Verfahren gemäß der vorliegenden seiner Intensität abgeschwächt werden, indem man die
Erfindung werden also geladene Teilchen transportiert gleiche allgemeine Technik verwendet; es wird dann
und übertragen. Die Transportgeschwindigkeit oder as jedoch das Potential der Elektroden umgekehrt, so
-menge hängt von dem Potentialgefälle des Feldes ab; daß der Farbstoff in das anliegende Blatt übertragen
die Geschwindigkeiten können verhältnismäßig groß und aus dem Aufnahmeblatt entfernt wird,
sein, wenn hohe Spannungen benutzt werden. Der In weiterentwickelten und in unterschiedlicher Weise
erforderliche Strom ist andererseits nur derjenige sehr anwendbaren Systemen, bei denen die grundsätzlichen
kleine Stromanteil, der sich aus dem unmittelbaren 30 Prinzipien der vorliegenden Erfindung zur Anwendung
Transport der Ladungen der Teilchen ergibt, und der kommen, kann man mehrere Blätter zu einem Stapel
Energieverbrauch ist infolgedessen weit geringer als übereinanderschichten und selektiv bedrucken, da die
bei den bekannten »Druck«-Verfahren, bei denen ein Weglänge, über die die geladenen Teilchen durch
Abdruck od. dgl. durch elektrische Wirkungen her- Elektrophorese transportiert werden können, von der
gestellt wird. Bei den bekannten Verfahren, bei denen 35 Höhe und der zeitlichen Einwirkungsdauer der ange-
eine Spannung für das Abdrucken benutzt wird, legten Potentialdifferenz abhängt und durch Wahl
hängt die Wirkung überdies von Zusatz- oder Neben- dieser Faktoren »gesteuert« werden kann. Wenn meh-
reaktionen ab, die einen großen Energieaufwand rere Aufnahmeblätter mit Wasser durchfeuchtet und
erfordern, wie beispielsweise vom Aufheizen des auf ein Trägerblatt übereinandergeschichtet werden,
Materials, um eine Zustandsänderung herbeizuführen, 40 das mit einer wäßrigen Lösung eines ionogenen
oder von einer Elektrolyse oder anderen elektroly- Farbstoffes getränkt ist, so bewirkt das Anlegen einer
tischen Prozessen, welche größere Energiemengen Spannung verhältnismäßig geringer Transportwirkung
benötigen, um die Ladung des zu übertragenden (kurze Dauer oder geringer Spannungswert oder beides),
) Materials zu ändern. Beim Verfahren gemäß der daß die Farbe nur in das unmittelbar auf dem Trägervorliegenden Erfindung, das ein reines Elektrophorese- 45 blatt liegende Aufnahmeblatt transportiert wird; Verfahren ist, werden solche zusätzlichen Reaktionen während die Anwendung einer Spannung größerer vermieden. Wirkung dazu führt, daß der Farbstoff auf einem Die Beweglichkeit der Teilchen, die für den Elektro- weiter entfernt von dem Trägerblatt liegenden Aufphorese-Transport bei dem erfindungsgemäßen Ver- nahmeblatt erscheint. Es kann von der Farbstoffmenge fahren notwendig ist, läßt sich leicht dadurch erhalten, 50 und dessen Verteilung in dem Trägerblatt abhängen, daß man das die Quelle oder den Träger bildende ob in dem Zwischenblatt, durch das die Farbe hin-Blatt mit einem flüssigen oder fließfähigen Medium durchgewandert ist, Farbstoffe zurückbleiben oder versieht, das mit einem flüssigen oder fließfähigen nicht. In einigen Fällen kann der gesamte Farbstoff Medium in dem »Aufnahmeblatt« stetig zusammen- vollständig durch das Zwischenblatt ohne Rückstand hängt. Im allgemeinen enthält das »Trägerblatt« eine 55 hindurchwandern; in anderen Fällen werden weitere Lösung oder Dispersion eines ionisierten Farbstoffes Farbstoff mengen aus dem Trägerblatt in dem Zwischenoder eines anderen, relativ zur Umgebung elektrisch blatt zurückbleiben bzw. zurückgehalten werden,
geladenen, erkenn- oder feststellbaren Materials, und In gewissen Fällen kann man mit Vorteil ein Trägerdas »Aufnahmeblatt« enthält ein Lösungsmittel oder blatt verwenden, das mehrere unterschiedliche Arten eine andere Dispersionsflüssigkeit, in der die Teilchen 60 geladener Stoffe enthält, die verschiedene spezifische oder Partikeln beweglich sind. Sowohl in dem Träger Wanderungsgeschwindigkeiten habsn. Eine Stoff art als auch in dem Aufnahmeblatt sollte die Flüssigkeit kann benutzt werden, um auf einem Blatt in einem als zusammenhängende Phase vorhanden sein, die Stapel von Aufnahmeblättern einen Abdruck zu sich über bzw. durch das gesamte Blatt erstreckt, das erzeugen, während eine andere Stoffart gleichzeitig die Flüssigkeit zurückhält. 65 auf ein anderes Blatt des Stapels gebracht wird. Wenn Beim Abdruckvorgang gemäß dieser Erfindung unterschiedliche Farbstofftypen verschiedene Ladungskann man ein Trägerblatt benutzen, das mit einer Vorzeichen haben, kann der eine Farbstoff bsnutzt wäßrigen Lösung eines ionisierten Farbstoffes voll- werden, um einen Abdruck auf einem Blatt zu erzeugen,
das auf einer Seite von dem Trägerblatt liegt, und der andere Farbstoff zur Erzeugung eines Abdrucks, der gleichzeitig auf einem Aufnahmeblatt entsteht, das sich an der anderen Seite des Trägerblattes befindet. ^
Eine weitere Maßnahme, von der man in Systemen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens Gebrauch machen kann, ergibt sich daraus, daß auf dem Trägerblatt ein negatives Bild entsteht, wenn auf dem benachbarten Aufnahmeblatt ein positives Bild hergestellt wird. Wenn das Trägerblatt nur einen einzigen elektrisch geladenen Stoff enthält, kann man mit jedem »Abdruck« eines Buchstabens oder einer sonstigen Darstellung eine positive und eine negative Kopie erhalten. Wenn man zwei erkenn- oder feststellbare Stoffe unterschiedlicher Beweglichkeit in dem Trägerblatt vorsieht, lassen sich drei Bilder mit
jedem Buchstaben- oder Darstellungs-»Abdruck« herstellen, zwei positive Bilder auf zwei unterchiedlichen Aufnahmeblättern und ein negatives Bild auf dem Trägerblatt. Farbstoffe, die sich für die Anwendung im Rahmen der vorliegenden Erfindung eignen, können leicht auf Grund ihrer unterschiedlichen Ionenbeweglichkeiten ausgewählt werden, die sich mittels üblicher Elektrophorese-Geräte messen lassen. In der folgenden Zusammenstellung I sind beispielsweise relative Ionenbeweglichkeiten unterschiedlicher, im Handel erhältlicher Farbstoffe angegeben, die mittels eines Elektrophorese-Gerätes bestimmt worden sind, wobei Elektrophorese-Papier als Mediumträger verwendet wurde. Als »Elektrolyt« wurde destilliertes Wasser benutzt, wenn in der Zusammenstellung nichts anderes angegeben ist. In der Rubrik »Ladung« bedeutet A anionisch und C kationisch.
Zusammenstellung I
Spezifische relative Beweglichkeit verschiedener Farbstoffe
Bezeichnung Hersteller Farb-Index
Nr.
Ladung Spezifische
Nr. Beweglichkeit
cms-10-5VoIt
Pontacyl Light Yellow, Crude Ground DuPont 1008 A sec/cm
1 Pontacyl Red Rubine R, Crude Ground DuPont 14720 A 6,7
2 Pontacyl Carmine 6 B Extra, Cone, 125% DuPont 18055 A 5,67
3 Pontacyl Green N. V. Extra DuPont 44025 A 5,04
4 Pontacyl Green BL Extra, Cone. DuPont 42085 A 4,41
5 Pontacyl RR Brilliant Blue DuPont 42735 A 5,67
6 Pontacyl Violet RC DuPont A 6,3
7 Pontacyl Fast Violet VR DuPont 45190 A 5,04
8 Pontacyl Violet 4BL DuPont 42576 A 6,3
9 Pontacyl Fast Violet 1OB, Cone. DuPont 42571 A 5,67
10 Pontacyl Violet C 4 BN DuPont 42650 A 4,41
11 Pontacyl Blue-Black SX DuPont 20470 A 5,04
12 Crocein Scarlet N DuPont 27290 A 3,15
13 Pontamine Fast Turquoise 8GLD, Cone, 150% DuPont 74180 A 4,41
14 Pontamine Black »E« Double DuPont A 3,78
15 Capracyl Yellow NW DuPont A 2,52
16 Capracyl Yellow 3RD DuPont 1081 A 1,89
17 Capracyl Orange R, Crude Ground* DuPont 1079 A 2,52
18 Capracyl Red B, Crude Ground* DuPont 1169 : A 4,08
19 Luxol Fast Red TLA-451* DuPont A 1,57
20 Luxol Fast Red L* DuPont A 8,82
21 Luxol Fast Red TLA-387* DuPont A 6,95
22 Paper Yellow L DuPont 10316 A 5,04
23 Auramine, Base DuPont 41000B C 9,46
24 Auramine, Cone. DuPont 41000 C 3,78
25 Metanil Yellow . DuPont 13065 A 4,41
26 Pontachrome Falvine A DuPont 14130 A 3,15
27 Orange 11 DuPont 15510 A 3,78
28 Orange G DuPont 16230 A 3,15
29 Orange RO DuPont 15575 A 8,19
30 Tartrazine DuPont 19140 A 1,89
31 Woodstain Scarlet NS DuPont 27290 A 8,09
32 Saffranine T Extra DuPont 50240 C 6,3
33 Saffranine Base DuPont C 1,89
34 Fuchsine N DuPont 42510 C 1,26
35 Brilliant Green Crystals DuPont 42040 C 1,26
36 Victoria Small Green Crystals DuPont 42000 C 2,83
37 Sevron Blue 76 DuPont . C 4,08
38 Soluble Blue R DuPont 42755 C 2,83
39 6,96
* in Alkohol.
Zusammenstellung I (Fortsetzung)
Bezeichnung Hersteller Farb-Index
Nr.
Ladung Spezifische
Nr. Beweglichkeit
cms-10"5VoIt
Methylene Blue 2 X DuPont 52015 C sec/cm
40 Anthraquinone Violet DuPont 1258 A 1,89
41 Crystal Violet Extra Pure APN DuPont 42555 C 6,3
42 Ink Violet B DuPont C 1,26
43 Resorcin Brown 3 R DuPont 20195 A 1,26
44 Nigrosine WSJ Crystals DuPont 50420 A 2,52
45 Nigrosine WSB, Cone. DuPont 50420 A 6,3
46 Rotalin Red S, Cone. DuPont . C 6,3
47 Solantine Violet B National Aniline ■- A 3,15
48 Solantine Brown 3 RL National Aniline 2105 A 1,57
49 Wool Yellow Extra, Cone. National Aniline 19140 A 2,83
50 Wool Yellow CL National Aniline -— A 6,3
51 Wool Orange »A« Cone. National Aniline 15510 A 6,7
52 Wool Orange FF National Aniline A 4,09
53 Wool Green S, Cone. National Aniline 44090 A 6,3
54 Wool Violet 4BN (IA160) National Aniline 42650 A 5,9
55 Chromolan Yellow N National Aniline 19010 A 8,09
56 Chromolan Red G RE National Aniline 18800 A 5,04
57 Chromolan Green BL National Aniline 13425 . A 4,00
58 Orange SS National Aniline A 3,02
59 Fuchsine P, Cone., 200% National Aniline A 4,41
60 Brilliant Red GL National Aniline A 5,9
61 Green L., Extra 200% National Aniline A 3,78
62 Fast Violet BG, Cone, 200% National Aniline .—- A 5,34
63 Iosol Red* National Aniline 2863 A 6,93
64 IosolBlue* National Aniline 2881 A 5,9
65 Fast Orange A, Cone. National Aniline -— A 8,19
66 Fast Blue 6GHV National Aniline A 3,4
67 Fast Blue 6G National Aniline A 2,29
68 Auramine National Aniline 41000 C 3,78
69 Fast Light Yellow 2 GML National Aniline 18900 A 3,15
70 D&C Orange No. 4 National Aniline 15510 A 4,41
71 Azorubine Extra, 133 % National Aniline A 3,78
72 Fast Crimson GR, Cone, 150% National Aniline 18050 A 6,3
73 BaU Point Pen Ink Red Z-3784* National Aniline A 8,08
74 Croceine Scarlet SS National Aniline 27290 A 12,9
75 Brilliant Scarlet 3 R National Aniline 16255 A 1,16
76 Croceine Scarlet MOO No. 90 National Aniline 27290 A ■ 15,75
77 6,3
* in Alkohol.
Unterschiedliche beispielhafte Systeme, in denen die Methoden gemäß der vorliegenden Erfindung benutzt werden können, sind genauer weiter unten unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt
F i g. 1 eine schematische Querschnittsdarstellung durch eine einfache Anordnung von Elektroden und je einem Träger- und Aufnahmeblatt, die für die Herstellung eines Elektrophorese-Abdrucks nach dem erfindungsgemäßen Verfahren angeordnet sind,
F i g. 2 die Übertragung des Buchstabens A von einem Trägerblatt auf ein Aufnahmeblatt, wie sie mit der Anordnung gemäß F i g. 1 erreicht werden kann, die Figur läßt die Bildung je eines positiven und negativen Bildes erkennen,
Fig. 3 eine schematische Querschnittsdarstellung einer Anordnung von Elektroden mit je einem dazwischenliegenden Träger- und Aufnahmeblatt sowie einer Schablone, die einem Buchstaben entspricht,
der unter Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens »abgedruckt« wird,
F i g. 4 eine schematische Querschnittsdarstellung einer Anordnung, in der das Trägerblatt eine Mischung geladener Stoffe unterschiedlicher Polarität enthält und an jeder Seite des Trägerblattes ein Aufnahmeblatt liegt,
F i g. 5 einen schematischen Querschnitt durch eine Anordnung, bei der unter Verwendung eines einzigen Trägerblattes auf ausgewählten Aufnahmeblättern Abbildungen hergestellt werden können,
F i g. 6 einen schematischen Querschnitt durch eine Anordnung zur Herstellung von Abdrucken in unterschiedlichen Farben auf mehreren Aufnahmeblättern, bei der von den unterschiedlichen Beweglichkeiten der Farbstoff-Ionen Gebrauch gemacht wird,
F i g. 7 eine auseinandergezogene Darstellung einer Anordnung, mit der mehrfarbige Abdrucke in einem einzigen Arbeitsgang von einer einzigen Platte hergestellt werden,
909551/71
F i g. 8 einen schematischen Querschnitt, der zur Erläuterung der Wirkungsweise bei der Herstellung von Abdrucken unterschiedlicher Farben gemäß F i g. 7 dient,
Fig. 9 eine auseinandergezogene Darstellung, die die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Wiedersichtbarmachen oder Wiedererkennbarmachen einer Darstellung dient, die sich auf einem dunklen Untergrund befindet, der die Darstellung verdeckt, bis sie durch Elektrophorese »entwickelt« wird. ;
Die in der nunmehr folgenden Beschreibung geschilderten Durchführungsbeispiele unterschiedlicher Anwendungsweisen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind lediglich als ausgewählte Beispiele zu werten, die den Umfang der Erfindung in keiner Weise einschränken. .'
Beijspiel 1
Bei diesem Beispiel 1 zur Erzeugung eines einfachen »Abdrucks« wird eine der abzudruckenden Darstellung entsprechend geformte Elektrode benutzt. Ein Trägerblatt 10, das; mit einer wäßrigen Lösung as eines elektrisch geladenen Farbstoffes getränkt ist, wird dicht an das Aufnahmeblatt 12 angelegt, das vorher mit Wasser getränkt wurde; die zwei Blätter werden auf die Basiselektrode 14 aufgelegt. Eine Druckelektrode 16 wird mit der Oberfläche des obenliegenden Aufnahmeblattes 12 in Kontakt ge-. bracht. Nach Anlegen einer Spannung aus einer Spannungsquelle 18 zwischen der Basiselektrode 14 und der »Buchstaben«-Elektrode 16 wandern Partikein des Farbstoffes, deren Ladung der Ladung der Buchstabenelektrode 16 entgegengesetzt ist, aus dem Trägerblatt 10 in das Aufnahmeblatt 12 hinein. :
Bei einer praktischen Anwendung war das Trägerblatt 10 ein Blatt aus Whatman Nr. 1 Filterpapier, das mit einer wäßrigen Lösung getränkt war, die 2 Gewichtsprozent des Farbstoffes F. D. C. Red 4 enthält, und das Aufnahmeblatt 12 war ein Blatt Filterpapier, das mit einer 0,lmolären Lösung von Kaliumchlorid getränkt war. Die beiden Blätter wurden flächenhaft aufeinandergelegt und zwischen die Elektroden gebracht, wie es oben geschildert ist. Dann wurde aus einem Kondensator von 100 Mikrofarad, der zuvor auf eine Spannung von 400 V aufgeladen war, ein Stromstoß über die Elektroden durch die beiden Blätter geleitet; die Buchstabenelektrode 16 lag am positiven Pol.
Nach Trennen der beiden Blätter voneinander war auf dem Aufnahmeblatt 12 ein klar wiedergegebener Buchstabe als positives Bild vorhanden, der der Form der Buchstabenelektrode 16 entsprach, und auf dem Trägerblatt 10 war deutlich eine weiße Darstellung zu sehen, die dem negativen Bild der Buchstabenelektrode 16 entsprach, wie dies in F i g. 2 für den Buchstaben »A« dargestellt ist.
Die Blätter wurden sodann wieder in ihre Ursprungliehe Lage zwischen den Elektroden zurückgebracht — wie dies die F i g. 1 zeigt —, und dann wurden die Elektroden aus der gleichen Spannungsquelle mit entgegengesetzter Spannungsrichtung beaufschlagt. Nach erneuter Trennung der Blätter zeigte sich, daß der ursprünglich auf dem Aufnahmeblatt 12 abgedruckte Buchstabe praktisch völlig ausgelöscht war.
B e i s ρ i e 1 2
Das Trägerblatt 10 und das Aufnahmeblatt 12, die beide wie im Beispiel 1 vorbehandelt waren, wurden auf einander gegenüberliegende Seiten einer Schablone 20 aufgelegt, die eine Ausschnittdarstellung 21 aufwies, wie sie die F i g. 3 im Schnitt erkennen läßt. Die beiden Blätter mit der Schablone wurden dann zwischen eine Basiselektrode 14 und eine im wesentliehen die gleiche Größe aufweisende obere Elektrode 22 gelegt. Nach Anlegen einer Spannung aus der Spannungsquelle 18 war ein der Ausschnittdarstellung der Schablone entsprechendes Bild auf dem Aufnahmeblatt 12 abgedruckt, während ein durch Entfernen des Farbstoffes gebildetes negatives Bild auf dem Trägerblatt 10 zu sehen war.
B e 1 s ρ 1 e 1 3
Eine Mischung von geladenen Farbstoffen konnte benutzt werden, um gleichzeitig zwei positive Bilder herzustellen, wie dies in F i g. 4 gezeigt ist. Bei diesem Beispiel wurde das Trägerblatt mit einer wäßrigen Lösung getränkt, die 2 % Methylviolet B (ein Farbstoff, dessen Farbpartikeln positiv sind) und 2% F- D- C. Red 4 (eine Farbe, deren Farbpartikeln negativ sind) enthält. Die wie zuvor vorbereiteten Aufnahmeblätter 12 a und 12 b wurden an einander gegenüberliegende Seiten des Trägerblattes angelegt und die Dreifachschicht dann zwischen die Basiselektrode 14 und die Buchstabenelektrode 16 gelegt. Die Anwendung einer negativen Gleichspannung von 20 V zwischen der Buchstabenelektrode 16 und der Basiselektrode ergab die gleichzeitige Bildung eines blauen Buchstabens auf dem oberen Aufnahmeblatt 12 a und eines roten Buchstabens auf dem unteren Aufnahmeblatt 12 b.
Durch Umkehr der Polarität der angelegten Spannung kann der Buchstabe in dem oberen Aufnahmeblatt 12 a in Rot und der in dem unteren Aufnahmeblatt 12b in Blau »gedruckt« werden.
B e 1 s ρ 1 e 1 4
Farbstoffe gleicher Ladung, aber unterschiedlicher Beweglichkeit lassen sich benutzen, um getrennt eines oder mehrere Aufnahmeblätter zu »bedrucken«, wie dies in F i g. 5 veranschaulicht ist. Zwei Aufnahmeblätter 12c und 12d, von denen jedes aus Filterpapier bestand und mit einer 0,lmolaren wäßrigen Lösung von Kaliumchlorid getränkt war, wurden unmittelbar aufeinandergelegt und dann oben auf ein Trägerblatt 10 aufgelegt, das aus Whatman Nr. 1 Filterpapier bestand und mit einer wäßrigen Lösung getränkt war, die 2 Gewichtsprozent Brilliant Scarlet 3 R und 2 Gewichtsprozent Wool Green S enthält. Der Papierstapel wurde auf eine Basiselektrode 14 gelegt, und zwei Buchstabenelektroden 16a und 16b wurden mit der oberen Oberfläche des obersten Aufnahmeblattes lld in Kontakt gebracht. Durch kurzzeitiges Anlegen einer positiven Gleichspannung von 400 V an die Elektrode 16a und gleichzeitiges Anlegen einer Spannung von 200 V an die andere Buchstabenelektrode 166 wurde auf dem unteren Aufnahmeblatt 12c ein der Elektrode 16a entsprechender Buchstabe »abgedruckt«, während auf dem oberen Aufnahmeblatt lld ein der Elektrode 166 entsprechender Buchstabe »abgedruckt« wurde.
B e 1 s ρ 1 e 1 5
Ein selektives Aufdrucken auf ein oder mehrere unterschiedliche Aufnahmeblätter kann auch erreicht
werden, indem man die Anwendungsdauer und die Polarität einer gegebenen Spannung verändert und Farbstoffe unterschiedlicher Beweglichkeiten und Polaritäten benutzt. Bei dem in F i g. 6 veranschaulichten Beispiel wurde ein Trägerblatt benutzt, das vier Farbstoffe enthielt, zwei anionische und zwei kationische, und das dazu diente, Abdrucke auf sechs Aufnahmeblättern herzustellen. Das Trägerblatt 10 bestand aus Whatman Nr. 1 Filterpapier; es war mit einer wäßrigen Lösung getränkt, welche jeweils 2 Gewichtsprozent der folgenden Farbstoffe enthielt:
Brilliant Scarlet 3 R (Farbindex Nr. 16 255, anionisch),
Methylene Blue 2X (Farbindex Nr. 52 015, kationisch),
Pontacyl Fast Videt C 4 BN (Farbindex Nr. 42 650 anionisch) und
Auramine
Gelb).
(Farbindex Nr. 41 000, kationisch,
Je drei Aufnahmeblätter 12 e, 12/, 12g sowie 12Λ, 12/ und 12/, die aus Filterpapier bestanden, wurden nach ihrer Tränkung mit Leitungswasser (und Auspressen zwecks Entfernen der überschüssigen Feuchtigkeit) auf beiden Seiten des Trägerblattes übereinandergestapelt. Der gesamte Stapel wurde auf eine Basiselektrode 14 aufgelegt und auf das oberste Aufnahmeblatt 12/ wurde eine Buchstabenelektrode 16 mit leichtem Druck aufgesetzt. Es wurden zwei Versuche mit Gleichspannungen von 20 V durchgeführt, die während 30 Sekunden an die Elektroden angelegt wurden; zunächst war die Buchstabenelektrode 16 positiv und beim zweiten Versuch war diese Buchstabenelektrode negativ. Bei diesen zwei Versuchen wurden auf den Aufnahmeblättern die Buchstaben in folgenden Farben »abgedruckt«.
Aufnahmeblatt Buchstaben-Elektrode negativ
positiv Rot/Purpur
12e Gelb Purpur/Blau
12/ Grün Purpur
12g Blau Türkis
12h Blau Gelb
12/ Purpur
127 Rot
Flächen isolierte, in sich aber leitende Fläche gegeben, die mit einer besonderen Zuleitung versehen ist, über die ein charakteristisches Potential an jede der getrennten Flächen angelegt werden kann. Beispielsweise kann es erwünscht sein, den Schiffskörper des Segelbootes in roter Farbe darzustellen, die Segel und Wolken in weißer Farbe, die See und den Himmel in blauer Farbe und den Uferstreifen in grüner Farbe. Da jede Farbe eine unterschiedliche »Energiecharakteristik« hinsichtlieh ihres Elektrophorese-Transportes hat, müssen die den unterschiedlichen Farben entsprechenden Flächen der Platte 30 gegeneinander elektrisch isoliert sein. Zu diesem Zweck kann die Platte nach der bekannten Technik der gedruckten Schaltungen behandelt werden, wobei zwischen den benachbarten, leitenden Flächen isolierende Zwischenräume vorgesehen sind und zu jeder der Flächen besondere elektrische Zuleitungen führen. Ein Trägerblatt 32, beispielsweise ein Filterpapier, das mit einer wäßrigen Lösung von Farbstoffen
ao getränkt ist, die den unterschiedlichen, im Abdruck erwünschten Farben entsprechen, wird auf eine Basis-Elektrodenplatte 34 aufgelegt und mit einem Aufnahmeblatt 36 abgedeckt, auf dem der Mehrfarbenabdruck entstehen soll. Ein zweites Aufnahmeblatt 38 wird über das erste Aufnahmeblatt 36 gelegt, um Farbstoff aufzunehmen und festzuhalten, der durch das erste Aufnahmeblatt 36 hindurchtransportiert wird, wenn beim »Drucken« eine Farbe kleiner Beweglichkeit der Farbstoffpartikeln einer Farbe mit hoher Partikelbeweglichkeit und gleicher Ladung räumlich folgt. Die grundsätzliche Wirkungsweise beim gleichzeitigen Mehrfarbendrucken, wie es in der Anordnung gemäß F i g. 7 zur Anwendung kommt, ist schematisch in F i g. 8 erläutert. Das Trägerblatt 32 ist mit vier unterschiedlich gefärbten Stoffen getränkt, davon sind zwei positiv und zwei negativ geladen. Von den beiden Stoffen gleicher Ladung hat jeweils der eine eine hohe, der andere eine niedrige Beweglichkeit. Durch entsprechende Einstellung der Höhe und der Ein-Wirkungsdauer der angelegten elektrischen Spannung in jedem Bereich der als Mehrfachelektrode wirkenden Platte 30 kann entweder eine der vier Farben oder es können auch Mischungen dieser Farben »gedruckt« werden. In der folgenden Zusammenstellung II sind vier typische Farbstoffe angegeben, die durch Ladungssymbole unterschieden sind, welche auch in der Darstellung gemäß F i g. 8 eingezeichnet sind.
Bei diesem Beispiel hatten die kationische gelbe und die anionische rote Farbe eine größere Beweglichkeit und wurden deshalb auf Aufnahmeblättern abgedruckt, die weiter entfernt von dem Trägerblatt lagen, während die Farbstoffe geringerer Beweglichkeit in näher dem Trägerblatt liegenden Aufnahmeblättern erschienen.
Ein Mehrfachdrucken in unterschiedlichen Farben, wie es auf die soeben beschriebene Weise möglich ist, ergibt eine sehr nützliche Möglichkeit zur Herstellung von mehrfachen, sich farblich unterscheidenden Kopien für zahlreiche Geschäftsvorgänge.
Beispiele
Ein System für die Herstellung von Mehrfarbenabdrucken von einer einzigen Platte ist schematisch in den F i g. 7 und 8 veranschaulicht. Die »abzudruckende« Darstellung ist an der Unterseite einer Platte 30 aufgebracht; jeder besondere Flächenteil in in dieser Platte ist als eine gegenüber den anderen Zusammenstellung II
Farbstoff Farb-Index
Nr.
Beweglich
keit
Symbol
Positive Ladung
Auramine NaC
Methylene Blue 2X
Negative Ladung
Brilliant
Scarlet 3 R
Pontacyl RR
Brilliant Blue
41000
52 015
16 255
42 735
schnell
langsam
schnell
langsam
Die F i g. 8 zeigt das Trägerblatt 32 und die beiden Aufnahmeblätter 36 und 38 zwischen der Basiselektrode 34 und der Abbildungselektrode 30. Diese Abbildungselektrode ist hier nur mit vier elektrisch
gegeneinander isolierten leitenden Bereichen 30 a, 30 b, 30 c, 30 rf dargestellt, denen Spannungen unterschiedlicher Größe und Polarität — jeweils unabhängig voneinander — zugeführt werden können. Diese Bereiche können beispielsweise unterschiedlichen Teilen des Segelbootbildes gemäß F i g. 7 entsprechen, oder sie können auch kleine Flächenteile sein, die so angeordnet sind, daß sie ein Raster bilden, das zum Drucken von Punkten in einer Halbton-Musterung geeignet ist. Wie aus den Spannungsabgaben in Fig. 8 zu entnehmen ist, werden der Bereich 30a mit +20 V, der Bereich 30 δ mit +40 V und die Bereiche 3Oe und 30 d mit —20 V bzw. —40 V gespeist. Unterhalb des Bereichs 30 α wird infolgedessen nur die schnell bewegliche, negativ geladene rote Farbe
— Brilliant Scharlach, Symbol (- ) — auf dem
unteren Aufnahmeblatt 36 abgedruckt, während unterhalb des Bereichs 30 b die gleiche rote Farbe bis in das obere Aufnahmeblatt 38 transportiert und die weniger bewegliche, negativ geladene grüne Farbe (—) ao auf dem unteren Aufnahmeblatt 36 abgedruckt wird. In gleicher Weise druckt der weniger negativ geladene Bereich 3Oe die stärker bewegliche, positiv geladene gelbe Farbe (+ +) in dem Aufnahmeblatt 36, während der stärker negativ geladene Bereich 30 a* die weniger bewegliche positiv geladene blaue Farbe (+) in dem Aufnahmeblatt 36 druckt.
Beispiel?
Ein System zur Aufdeckung von Fläschungen ist schematisch in F i g. 9 veranschaulicht. Diese Figur zeigt eine authentische Karte, die in üblicher Technik mit einem allgemeinen schwarzen Feld bedruckt ist. Dieses Feld dient dazu, Identifizierungszeichen abzudrucken, die in der F i g. 9 mit gestrichelten Linien dargestellt sind und ebenfalls nach üblichen drucktechnischen Verfahren in das Feld eingedruckt sind, aber unter Verwendung eines oder mehrerer elektrisch geladener oder leicht ionisierbarer Farbstoffe. Die Identifizierung einer authentischen Karte erfolgt auf Grund des Vorhandenseins bestimmter Kodezeichen, die dadurch sichtbar gemacht werden, daß man ein befeuchtetes Papierblatt über das Erkennungsfeld legt und einen Gleichstrom quer durch die Karte und das Papier hindurchschickt, um eine Menge des geladenen Farbstoffes auf dem Papier abzudrucken, die genügt, um das Kodezeichen zu erkennen. Zu dem gleichen Zweck können mehrere unterschiedliche Anordnungen benutzt werden, beispielsweise können so Kodezeichen innerhalb gewisser sichtbarer, auf die Karte aufgedruckter Zeichen oder Symbole versteckt sein, welche einen Teil einer Reihennumerierung bilden, die zu anderen Zwecken auf die Karte aufgedruckt ist; die Kodezeicheh werden nach einer Elektrophorese des geladenen Farbstoffes in Übereinstimmung mit einem vorher bestimmten Kodesystem erkennbar. In bestimmten Fällen, in denen die Karte mehrmals benutzt werden soll und infolgedessen auch mehrmals der obenerwähnten Analyse oder Untersuchung unterworfen wird, kann es erwünscht sein, das durch Elektrophorese entfernte Kennzeichnungsmaterial nach jeder Überprüfung wieder in seine Ausgangslage zurückzubringen; dies kann dadurch erfolgen, daß man einfach die Spannungsrichtung umkehrt, nachdem die Identifizierung durchgeführt ist.
Aus der vorangegangenen Beschreibung ist zu ersehen, daß die vorliegende Erfindung einem Drucken oder einem Druckvorgang ähnliche Maßnahmen auf eine neue und vielfältig abwandelbare Art gestattet und auf sehr vielen unterschiedlichen Gebieten anwendbar ist. Eine oder mehrere Kopien von zu drukkenden Mitteilungen oder Darstellungen können in der Weise hergestellt werden, wie es in den Beispielen 1 bis 4 beschrieben ist; das Drucken kann in einer oder mehreren Farben erfolgen. Bereits gedruckte Darstellungen oder Mitteilungen können ausgelöscht werden, wie es das Beispiel 1 zeigt, oder sie können für Identifizierungszwecke entwickelt oder hervorgerufen werden, wie es im Beispiel 7 angegeben ist, wobei gewünschtenfalls das zur Identifizierung dienende Material in das ursprüngliche Druckerzeugnis zurücktransportiert werden kann. Hieraus ergibt sich ferner, daß die grundsätzliche Arbeitsweise, wie sie in der vorliegenden Erfindung offenbart ist, auch für viele andere Zwecke anwendbar ist, die nicht besonders erwähnt sind, für die jedoch ein Fachmann ohne weiteres die zweckmäßige Anwendungsweise der Erfindung erkennt.

Claims (9)

Patentansprüche:
1. Elektrophoretisches Druckverfahren zur Erzeugung von Darstellungen auf zumindest einem Aufnahmeblatt durch Verschiebung von in einem fließfähigen Medium enthaltenen, relativ zum Medium beweglichen, elektrisch geladenen und in irgendeiner Weise nachweisbaren Teilchen bzw. Farbträgern, die innerhalb einer Oberflächenschicht eines blattförmigen Trägers vorliegen, in einem elektrischen Feld entsprechender Konfiguration, dadurch gekennzeichnet, daß man mit diesem Träger, in dessen anderer Oberflächenschicht ebenfalls derartige Farbträger enthalten sein können oder der insgesamt mit Farbträgern getränkt ist, pro Schicht zumindest ein Aufnahmeblatt, das ebenfalls wenigstens an einer seiner Oberflächen mit einem fließfähigen Medium versehen ist, derart in Kontakt bringt, daß die Medien einander flächenhaft zusammenhängend berühren und dann zwischen den gegenüberliegenden Außenseiten der Anordnung eine Potentialdifferenz gewünschter Konfiguration erzeugt und die als Farbträger wirkenden geladenen Teilchen an den gewünschten Stellen vom Trägerblatt zum Aufnahmeblatt überführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen blattförmigen Träger bzw. ein Trägerblatt verwendet, in dem die Farbträger bzw. nachweisbaren Teilchen in Form des Zeichens, Symbols od. dgl. angeordnet sind, das auf das Aufnahmeblatt übertragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den blattförmigen Träger oder das Trägerblatt zusammen mit dem Aufnahmeblatt zwischen zwei zur Erzeugung des Gleichspannungsfeldes dienende Elektroden bringt, von denen die eine entsprechend dem zu übertragenden Zeichen, Symbol usw. geformt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Träger und das Aufnahmeblatt zwischen zwei zur Erzeugung des Gleichspannungsfeldes dienende Elektroden bringt und zwischen die Elektroden eine als Schablone wirkende Zwischenlage einbringt, welche die Über-
tragung der Teilchen oder Partikeln auf das Aufnahmeblatt auf denjenigen Stellen begrenzt, die dem zu übertragenden Zeichen, Symbol od. dgl. entsprechen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Trägerblatt verwendet, bei dem sich das fließfähige Medium durch die ganze Stärke des Trägers hindurch erstreckt und gleichzeitig relativ positiv geladene Teilchen einer Art und relativ negativ geladene Teilchen einer anderen Art enthält, daß man zumindest zwei Aufnahmeblätter mit einander gegenüberliegenden Seiten des Trägerblattes in Kontakt bringt und dann durch das Gleichspannungsfeldj das sämtliche Blätter quer durchsetzt, gleichzeitig positive Teilchen in das eine und negative Teilchen in das andere Aufnahmeblatt überführt.
6. Verfahren nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man auf den ao blattförmigen Träger oder das Trägerblatt zunächst zumindest ein Aufnahmeblatt auflegt, das durch und durch mit dem fließfähigen Medium versehen ist und auf dieses erste Aufnahmeblatt (bzw. diese ersten Aufnahmeblätter) ein zweites Auf nähmeblatt auflegt, das wenigstens an seiner Auflagefläche mit dem fließfähigen Medium versehen ist, und daß man dann die aufeinandergestaptelten Blätter der Einwirkung eines elektrischen Querfeldes aussetzt, das durch die Form von zur Bildung des Feldes benutzten Elektroden den zu übertragenden Zeichen, Symbolen od. dgl.
entspricht, wobei man zumindest zwei Formelektroden an verschiedenen Stellen einer Oberfläche des Stapels vorsieht und die an die Elektroden angelegten Spannungen und die Dauer der Einwirkungen der Felder derart bemißt, daß unter der Wirkung der einen Elektrode die geladenen Teilchen in das eine Aufnahmeblatt, unter Einwirkung der anderen Elektrode in das oder bis in das andere Aufnahmeblatt übergeführt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Trägerblatt verwendet, das geladene Teilchen unterschiedlicher Farbstoffe mit ungleichen Wanderungsgeschwindigkeiten enthält und die den Elektroden zugeführten Spannungen bzw. die Dauer des Anlegens dieser Spannungen derart bemißt, daß im Bereich der einen Elektrode Teilchen des einen Farbstoffes in das erste Aufnahmeblatt und im Bereich einer anderen Elektrode Teilchen eines anderen Farbstoffes in das gleiche erste Blatt übergeführt werden, um so auf dieses Blatt eine zumindest zweifarbige Darstellung zu »drucken«.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Stärke des Gleichspannungsfeldes und die Dauer seiner Einwirkung derart bemißt, daß sämtliche in dem Träger enthaltene Teilchen in das Aufnahmeblatt übergeführt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man durch Umkehr des Gleichspannungsfeldes die geladenen Teilchen von dem Aufnahmeblatt in das Trägerblatt zurück überführt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 909 551/71

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