DE1472242C - Objektträger fur nasse oder feuchte biologische Präparate - Google Patents
Objektträger fur nasse oder feuchte biologische PräparateInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Objektträger für nasse oder feuchte biologische Präparate, z. B. Blut, bestehend
aus einer Platte aus Kunststoff mit mindestens einer in der Oberfläche des Objektträgers ausgebildeten
Vertiefung für die Aufnahme der Präparate und mit einem hydrophilen Oberflächenüberzug.
Bei einem bekannten Objektträger dieser Art (in der USA.-Patentschrift 3 097 070) sind die Vertiefungen
für die Aufnahme des Präparates kreisrund ausgebildet, wobei die gesamte Oberfläche des Objektträgers
mit einem überzug aus einem anorganischen Netzmittel bedeckt ist. Dieser bekannte Objektträger
hat den Nachteil, daß einmal das Präparat beim Bewegen des Objektträgers nicht leicht genug
in der Vertiefung hin- und herlaufen kann, wodurch eine gute Vermischung verhindert wird. Außerdem
kann dadurch, daß die gesamte Oberfläche mit einem Netzmittelüberzug versehen ist, das in den Vertiefungen
enthaltene flüssige Präparat leicht überschwappen und sich unter Umständen mit anderen Präparaten
vermischen, wodurch ein exaktes und sauberes Arbeiten verhindert wird.
Bei einem weiteren bekannten Objektträger (britische Patentschrift 269 284) sind rechteckförmige
Vertiefungen vorgesehen. Diese Form der Vertiefungen ist jedoch ebenfalls ungeeignet, um die gewünschten
guten Laufbedingungen für die zu untersuchenden Präparate beim Hin- und Herschwenken
des Objektträgers zu schaffen.
Durch die deutsche Gebrauchsmusterschrift 1 896 302 ist ein Kunststoff-Objektträger bekanntgeworden,
dessen in sich hydrophobe Oberfläche mit aufgerauhten oder vertieften, parallel zueinander verlaufenden
Streifen versehen ist. Dabei werden die Präparattropfen auf den zwischen diesen Streifen verbleibenden,
noch hydrophoben Oberflächenbereichen aufgebracht, wobei die einzelnen Tropfen durch die
hydrophoben Eigenschaften dieser Bereiche zusammengehalten werden. Auch bei diesem bekannten
Objektträger ist keine Vorsorge getroffen, daß das Präparat beim Bewegen des Objektträgers leicht in
den Vertiefungen hin- und herlaufen kann, so daß keine gute Vermischung gewährleistet ist.
Bei einem weiteren bekannten Kunststoff-Objektträger (USA.-Patentschrift 3 341 547) sind langgestreckte,
allseitig geschlossene Hohlräume vorgesehen, in denen die Präparate eingeschlossen sind und welche
durch die Präparate vollständig ausgefüllt werden. -Die Präparate können die bei diesem Objektträger
vorgesehenen Präparathohlräume auch bei einem Hin- und Herschwenken nicht verlassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Objektträger der eingangs genannten Gattung zu
schaffen, bei dem das Präparat in der Vertiefung beim Bewegen des Objektträgers leicht hin- und herlaufen
kann, wobei gleichzeitig ein überlaufen des Präparates aus der Vertiefung verhindert wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Vertiefung langgestreckt und mit abgerundeten
Ecken ausgebildet ist, und daß der aus mindestens einer der folgenden Substanzen:
Polysorbate,
Polyvinyl-2-pyrrolidone,
Polyglykole der allgemeinen Art
Polyvinyl-2-pyrrolidone,
Polyglykole der allgemeinen Art
HO-CH2-CH-(O-CH2-CH)n- OH
R R
R R
worin R = H oder CxH2x+1, χ = 1 bis 10 und
η = 2 bis 100000 ist,
Alkandiole der folgenden Typen:
Alkandiole der folgenden Typen:
a) α,ω-Alkandiole des Typs
HO—CH2- (CH2)- CH2OH
worin η — 1 bis 20 ist,
b) 2,2'-Dialkyl-l,3-propandiole des Typs'
b) 2,2'-Dialkyl-l,3-propandiole des Typs'
CH2-C-CH2OH
OH R
OH R
worin R = CnH2n+1 und π = 1 bis 10 ist,
c) 3-Alkyl-l,3-propandiole des Typs
R1-CH-CH2-CH
OH OH
OH OH
worin R1 = CnH2n+1 und n = 1 bis 10 ist,
bestehende hydrophile Oberflächenüberzug auf die Vertiefung oder die Vertiefungen beschränkt- ist,
während die Oberfläche des Objektträgers rings um die Vertiefung(en) hydrophob ist.
Die langgestreckte, mit abgerundeten Ecken versehene Form der Vertiefungen gewährleistet ein
leichtes Hin- und Herlaufen des Präparates sowie eine gute Durchmischung der Flüssigkeitskomponenten
und der eventuell darin enthaltenen Schwebestoffe. Andererseits verhindert die hydrophobe, an den
Rand der Vertiefung angrenzende Restoberfläche des Objektträgers jegliches überschwappen des Präparates,
so daß dieses, obwohl die Vertiefungen oben offen sind, bei einem Neigen oder Hin- und Herschwenken
des Objektträgers bis zu sehr starken Neigungswinkeln so zuverlässig in der Vertiefung gehalten
wird, als ob die Vertiefung oben durch eine zusätzliche Deckplatte abgeschlossen wäre. Die Vertiefungen
sind also selektiv mit einem auf die Vertiefungen beschränkten Netzmittelüberzug versehen,
wobei die übrige Oberfläche des Objektträgers hydrophob belassen ist.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Substanz als eine Lösung oder Dispersion in
einem Medium aufgebracht worden, daß aus Mono-, Di- oder Polyhalogen-Alkanen ausgewählt ist, wobei
die Konzentration der Substanz in diesem Medium 0,25 bis 10%, vorzugsweise 0,25 bis 0,5% ist.
Ein Ausführungsbeispiel des Objektträgers nach der Erfindung ist in der Zeichnung in Draufsicht dargestellt:
Ein aus einem vorzugsweise transparenten Kunststoffmaterial hergestellter Objektträger 1 weist eine
Vielzahl eingedrückter Vertiefungen 2 mit einem flachen Boden und geneigten Seitenwänden 3 auf. Die
Vertiefungen 2 sind langgestreckt ausgebildet, wobei das Verhältnis von Länge zu Breite bei jeder Vertiefung
vorzugsweise etwa 4 zu 1 beträgt. Die Enden jeder Vertiefung sind halbkreisförmig ausgebildet,
wie bei 4 gezeigt. Die langgestreckte Form erlaubt ein sehr wirkungsvolles Mischen der Präparate durcß
Hin- und Herschwenken von Hand oder maschinell oder unter Anstoßen bzw. Rütteln des Objektträgers 1.
Eine derart wirkungsvolle Durchmischung kann nicht mit quadratischen, ovalen oder runden Vertiefungen
oder Ausnehmungen erreicht werden, da die in ihnen enthaltene Flüssigkeit sich nicht in gleicher Richtung
hin- und herbewegen würde, wie es bei dem dargestellten Objektträger der Fall ist.
Der hydrophile Überzug in den Vertiefungen muß auch bei der Lagerung der Objektträger dauerhaft
sein und insbesondere das Erfordernis erfüllen, die Reaktionen in den Vertiefungen nicht in irgendeiner
Weise zu beeinflussen, weder in inhibierendem oder beschleunigendem Sinne noch durch die Verursachung
von Zellbeschädigungen. Es hat sich gezeigt, daß die unter dem Warenzeichen TWEEN 80 (Polysorbat 80)
im Handel erhältliche Substanz diese Forderungen ausgezeichnet erfüllt. Diese Substanz kann mit Alkohol auf die verlangte Konzentration verdünnt und
somit dünnflüssig gemacht werden. Ein aufgebrachter filmartiger überzug aus dieser Substanz ergibt eine
ausgezeichnete hydrophile Oberfläche. Auch andere Polysorbate, die komplexe Mischungen von PoIyoxyäthylenäthern
gemischter partiell ölsaurer Ester von Sorbitolanhydriden darstellen.
Andere geeignete Substanzen sind Polyglykole der allgemeinen Art
HO-CH7- CH- O—CH,- CH
— OH
worin R = H oder CxH2x+1, χ = 1 bis 10 und
η = 2 bis 100000 ist.
Ein Beispiel einer solchen Substanz ist Polyäthylenglykol, wobei R = H und η = 50 bis 150 ist.
Noch eine andere Art einer geeigneten Substanz besteht aus Alkandiolen der folgenden Typen:
a) α,ω-Alkandiole des Typs
HO—CH2-(CH2)„— CH2OH
worin η = 1 bis 20 ist,
b) 2,2'-Dialkyl-l,3-propandiole des Typs
CH2-C-CH2OH
OH R
OH R
worin R = CnH2n+1 und η = 0 bis 10 ist,
c) 3-Alkyl-l,3-propandiole des Typs
R1-CH-CH2-CH
1 OH OH
worin R1 = CnH2n+1 und η — 1 bis 10 ist.
Weiterhin sind auch Polyvinyl-2-pyrrolidone dazu
geeignet, die Oberflächen der Ausnehmungen oder Vertiefungen hydrophil zu machen. Die obenerwähnten
Substanzen werden auf das Kunststoffmaterial des Objektträgers aufgebracht, indem die Substanzen
oder bestimmte Mischungen von diesen entweder in einem Medium (A) mit großer Affinität zu
dem Kunststoffmaterial aufgelöst oder verteilt werden, wobei diese genannten Substanzen mit dem Objektträgermaterial
fest verbunden werden, so daß ein dauerhafter Netzmittelüberzug resultiert, oder in
einem Medium (B) von geringerer derartiger Affinität, wobei lediglich ein oberflächlicher überzug erhalten
wird. Beispiele für Medien der zuerst genannten Art (A) sind Mono-, Di- und Polyhalbgen-Alkane oder -Alkene,
wie z. B. Methylenchlorid, Chloroform und trans-l,2-Dichloräthylen,. Beispiele für Medien der
zweiten Art (B) sind primäre oder sekundäre Alkanole, wie Methanol und Äthanol.
Hinsichtlich der Konzentration dieser Substanzen sei erwähnt, daß zufriedenstellende Ergebnisse mit
Konzentrationen innerhalb des Bereiches von 0,25 bis 10% erhalten worden sind. Insbesondere wurden,
soweit die Polysorbate in Frage kommen, gute Ergebnisse mit Konzentrationen innerhalb des Bereiches
von 0,25 bis 2% erhalten. Ein Optimum .scheint im Bereich von 0,25 bis 0,5% zu liegen.
Claims (2)
1. Objektträger für nasse oder feuchte biologische Präparate, z. B. Blut, bestehend aus einer
Platte aus Kunststoff mit mindestens einer in der Oberfläche des Objektträgers ausgebildeten offenen
Vertiefung für die Aufnahme der Präparate und mit einem hydrophilen Oberflächenüberzug,
dadurchgekennzeichnet, daß die Vertiefung
(2) langgestreckt und mit abgerundeten Ecken ausgebildet ist und daß der aus mindestens
einer der folgenden Substanzen
30
35
40
45
50 Polysorbate,
Polyvinyl-2-pyrrolidone,
Polyglykole der allgemeinen Art
Polyvinyl-2-pyrrolidone,
Polyglykole der allgemeinen Art
HO-CH2-CH-R
O—CH,-CH —OH
In
worin R = H oder CxH2x+1, χ = 1 bis 10
und η = 2 bis 100000 ist,
Alkandiole der folgenden Typen:
Alkandiole der folgenden Typen:
a) α,ω-Alkandiole des Typs .
HO—CH2-(CH2)„— CH2OH
worin η = 1 bis 20 ist,
b) 2,2'-Dialkyl-l,3-propandiole des Typs
CH2-C-CH2OH
OH R
OH R
worin R = CnH2n+1 und η = 1 bis 10 ist,
c) 3-Alkyl-l,3-propandiole des Typs
R1 CH CH2 CH
OH OH
OH OH
worin R1 = CnH2n+1 und η — 1 bis 10 ist,
bestehende hydrophile Oberflächenüberzug auf die Vertiefung oder die Vertiefungen (2) beschränkt
ist, während die Oberfläche des Objektträgers (1) rings um die Vertiefung(en) (2) hydrophob ist.
2. Objektträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Substanz als eine Lösung
oder Dispersion in einem Medium aufgebracht worden ist, das aus Mono-, Di- oder Polyhalogen-Alkanen
oder -Alkenen oder primären oder sekundären Alkanolen ausgewählt ist, wobei die Konzentration
der Substanz in diesem Medium 0,25 bis 10%, vorzugsweise 0,25 bis 0,5%, ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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