DE1470500B - Verfahren zur Abtrennung ge radkettiger Kohlenwasserstoffe durch Behandlung mit Molekularsieben aus oberhalb C tief 10 siedenden Erdöl fraktionen - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung ge radkettiger Kohlenwasserstoffe durch Behandlung mit Molekularsieben aus oberhalb C tief 10 siedenden Erdöl fraktionenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Abtrennung, von geradkettigen Kohlenwasserstoffen
aus Erdölfraktionen unter Verwendung von Molekularsieben.
. . Es wurde bereits vorgeschlagen, Erdölfraktionen im Siedebereich von Benzin bis zu den Gasölen und höheren
Fraktionen mit Molekularsieben zu behandeln, deren Porengröße zwischen 4 Ä und 15 Ä liegt. Zur
Abtrennung von geradkettigen Kohlenwasserstoffen aus Gemischen mit verzweigten und/oder cyclischen
Kohlenwasserstoffen eignet sich ein Molekularsieb mit einem Porendurchmesser von 5 Ä. Ein solches
Verfahren kann beispielsweise zur Gewinnung von "Benzin höherer Oktanzahl durch Entfernung von niedrigoktanigen
Normalparaffinen angewendet werden. Gegebenenfalls kann das adsorbierte geradkettige Material
als Produkt gewonnen werden. Ein Verfahren, das sich zur Abtrennung von n-Paraffinen aus Erdölfraktionen
des Siedebereiches C10 bis C20 eignet, ist
Gegenstand des deutschen Patentes 1 290 277.
Aus der USA.-Patentschrift 2 818 455 ist ein Verfahren zur Desorption von geradkettigen Kohlen-Wasserstoffen
unter anderem aus 5-Ä-Molekularsieben mit Desorbenten oberhalb der kritischen Temperar
türen bekannt. Ein Hinweis, daß hochsiedende Kohlenwasserstoffe die Ursache für das Absinken der Siebkapazität
sind, ist dieser Patentschrift jedoch nicht zu entnehmen. Im übrigen sind die angewandten Temperaturen
sehr hoch, so daß dies zu Bedenken wegen einer dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit auftretenden
Polymerisation Anlaß gibt.
Aus der britischen Patentschrift 824 596 ist ferner ein Verfahren zur Abtrennung von Kohlenwasserstoffen
bestimmter Typen aus ihren Mischungen mit anderen Kohlenwasserstoffen bekannt, bei welchem
man die Mischungen mit einem Molekularsieb ausgewählter Porenweite in einer Adsorptionszone in
Berührung bringt und die adsorbierten Kohlenwasserstoffe periodisch desorbiert, wöbe man die Mischungen
in einer Vorbehandlungszone bei einer um 28° C tieferen Temperatur als in der Adsorptionszone mit dem
gleichen Adsorbens vorbehandelt. Hierdurch sollen polare Spurenmaterialien aus der Mischung entfernt
werden, die das Molekularsieb in der Adsorptionszone desaktivieren.
Bei der Trennung von Kohlenwässerstoffgemischen mittels Molekularsieben wurde festgestellt, daß unter
Gleichgewichtsbedingungen die Affinität von n-Paraffinen zu den Molekularsieben mit steigendem Molekulargewicht
zunimmt. Erdölfraktionen enthalten im allgemeinen geringe Mengen an Kohlenwasserstoffen,
die außerhalb des Nennsiedebereiches der Fraktion sieden. Beispielsweise können bis zu 0,1 % C25-K ohlenwasserstoffe
in einem Gasöl eines Nennsiedebereiches C10 bis C20 vorhanden sein.
Der Ausdruck »Nennsiedebereich« berücksichtigt die allgemein bekannte Tatsache, daß die Fraktionierung
von Erdölkohlenwasserstoffen in technischem Maßstab ungenau ist. So weist eine im Siedebereich
C10 bis C20 destillierte Fraktion unvermeidbar
auch gewisse Kohlenwasserstoffe auf, welche außerhalb *"
dieses Bereiches sieden. Der Nennsiedebereich läßt, diese außerhalb des gewünschten Bereiches siedenden
Kohlenwasserstoffe unberücksichtigt.
Es wird angenommen, daß die Desaktivierung der Molekularsiebe zumindest teilweise auf die Anreicherung
hochmolekularer Kohlenwasserstoffe in den Poren des Molekularsiebes zurückzuführen ist. Diese
.hochsiedenden Kohlenwasserstoffe werden während der normalen Desorptionsstufe weniger leicht aus den
Poren verdrängt. Unter Kohlenwasserstoffen, die das Molekularsieb desaktivieren, sind hier hochsiedende,
geradkettige Kohlenwasserstoffe, z.B. C18-Kohlenwasserstoffe
oder noch höhere Kohlenwasserstoffe, zu verstehen.
Es ist nun das Ziel der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, bei dessen Anwendung die Auswirkung der
Gegenwart solcher desaktivierender. Kohlenwasserstoffe auf die Siebkapazität auf ein Mindestmaß
herabgesetzt und dadurch die Ausbeute an gewonnenen geradkettigen Kohlenwasserstoffen erhöht wird.
Dieses Ziel wird erreicht durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Abtrennung geradkettiger Kohlenwasserstoffe
durch Behandlung mit Molekularsieben aus oberhalb C10 siedenden Erdölfraktionen,
welche Kohlenwasserstoffe enthalten, die die Molekularsiebe desaktivieren, wobei das erfindungsgemäße
Verfahren, dadurch gekennzeichnet ist, daß man zunächst das Ausgangsmaterial zur Gewinnung einer
niedrigersiedenden, im wesentlichen von desaktivierenden Kohlenwasserstoffen freien Fraktion und zumindest
einer höhersiedenden, die desaktivierenden Kohlenwasserstoffe enthaltenden Fraktion fraktioniert und
daß man dann die gewonnenen Fraktionen nacheinander, in der Reihenfolge steigender Siedebereiche,
zur Abtrennung der geradkettigen Kohlenwasserstoffe mit einem einzigen 5-Ä-Molekularsieb behandelt.
Vorzugsweise verwendet man beim erfindungsgemä- :
Ben Verfahren Ausgangsmaterialien, welche im Be- '
reich C10 bis C20 sieden. Das Ausgangsmaterial
fraktioniert man vorzugsweise bei einer Temperatur von 220 bis 300° C, insbesondere bei etwa 300° C. .
Beim erfindungsgemäßen Verfahren sollen praktisch alle hochsiedenden, desaktivierenden Kohlenwasserstoffe
in der bzw. den höhersiedenden Fraktionen vorliegen. Gleichzeitig soll die größtmögliche Menge
des niedrigersiedenden, nicht desaktivierenden Materials in der niedrigersiedenden Fraktion enthalten
sein. Vorzugsweise wird daher das Ausgangsmaterial innerhalb des Bereichs von 220 bis 300° C, insbesondere
unmittelbar unterhalb des Siedeanfangs der n-C18-KohlenWasserstoffe,
d. h. um 300° C, fraktioniert.
Durch Fraktionierung des Ausgangsmaterials und Behandlung der gewonnenen Fraktionen nacheinander
in der Reihenfolge steigender Siedebereiche mit dem Molekularsieb gemäß der Erfindung wird eine höhere
Gesamtausbeute an geradkettigen Kohlenwasserstoffen erzielt, als wenn man die Fraktionen in der
Reihenfolge fallender Siedebereiche oder das nicht fraktionierte Ausgangsmaterial behandelte. Dies ist
darauf zurückzuführen, daß während der Behandlung der niedrigersiedenden Fraktion das Molekularsieb
nur unwesentlich desaktiviert wird und ferner das Molekularsieb bei der Behandlung der niedrigersiedenden.
Fraktion eine höhere Anfangskapazität hat, als wenn die schwerere Fraktion oder das nicht fraktionierte
Ausgangsmaterial behandelt würde. Die Anfangskapazität und die Desaktivierungsgeschwindigkeit
des Molekularsiebes- sind im wesentlichen unabhängig von der Menge an niedrigersiedenden
Kohlenwasserstoffen im Ausgangsmaterial, so daß die Anfangskapazität und die Desaktivierungsgeschwindigkeit
bei der Behandlung einer höhersiedenden Fraktion, die alle desaktivierenden Kohlenwasserstoffe
enthält, ebenso hoch sind, als wenn das nicht fraktionierte Ausgangsmaterial behandelt würde.
Das Verfahren gemäß der Erfindung eignet sich zur Behandlung aller Kohlenwasserstoffe, die desaktivierende
Anteile enthalten und beispielsweise bis C25
oder darüber sieden. Beliebige Molekularsiebmethoden können zu diesem Zweck angewendet werden.
Ein von 180 bis 340° C .siedendes Erdöldestillat
wurde durch Fraktionierung in eine von 180 bis 265° C siedende Fraktion, die 0,01 Gewichtsprozent
Schwefel enthielt, und eine von 220 bis 340° C siedende Fraktion, die 0,025 Gewichtsprozent Schwefel enthielt,
zerlegt. Zuerst wurde die leichtere Fraktion und dann die schwerere Fraktion zur Gewinnung der n-Paraffine
in einer Schicht, die 2600 g eines 5-Ä-Molekularsiebes enthielt, in einem dreistufigen zyklischen Verfahren
unter den in der folgenden Tabelle genannten Bedingungen behandelt.
Beschickung | Temp. 0C |
Fraktion 180 bis 265° C | Raumströmung- , geschwindigkeit |
I | |
Stufe | zugeführte Fraktion +Stickstoff |
350 | Druck atü |
0,6*) 120 |
Dauer Minuten |
Adsorption | Stickstoff | 350 | 10,5 | 120 | 6 |
Spülung | n-Pentan | 350 | 10,5 | 1,0 | 6 |
Desorption | zugeführte Fraktion +Stickstoff |
380 | 10,5 | 0 bis 3400C 0,6*) 120 |
12 |
Adsorption | Stickstoff | 380 | Fraktion 22 8,75 |
120 | 6 |
Spülung | n-Pentan | 380 | 8,75 | 1,0 | 6 |
Desorption | 8,75 | 12 | |||
*) Auf Flüssigzustand bezogen.
Der Versuch wurde unter den gleichen Bedingungen wiederholt, jedoch wurde dieses Mal die schwerere
Fraktion zuerst behandelt. Die Änderung der Kapazität des Molekularsiebes in jedem der beiden Fälle ist
aus der graphischen Darstellung ersichtlich. Diese zeigt, daß bei Behandlung der niedrigersiedenden
Fraktion an erster Stelle eine erheblich höhere Ausbeute an n-Paraffinen erzielt wurde:
Leichte Fraktion, anschließend die
schwere Fraktion 33 700 g
Schwere Fraktion, anschließend die
leichte Fraktion 31000 g
leichte Fraktion 31000 g
Die Ausbeute an n-Paraffin ist also um 2700 g höher, wenn die leichtere Fraktion zuerst behandelt
wird. .
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Abtrennung geradkettiger Kohlenwasserstoffe durch Behandlung mit Molekularsieben
aus oberhalb C10 siedenden Erdölfraktionen,
welche Kohlenwasserstoffe enthalten, die die Molekularsiebe desaktivieren, dadurch gekennzeichnet,
daß man zunächst das Ausgangsmaterial zur Gewinnung einer niedrigersiedenden, im wesentlichen von desaktivierenden Kohlenwasserstoffen
freien Fraktion und zumindest einer höhersiedenden, die desaktivierenden Kohlenwasserstoffe
enthaltenden Fraktion fraktioniert und daß man dann die gewonnenen Fraktionen nacheinander,
in der Reihenfolge steigender Siedebereiche, zur Abtrennung der geradkettigen Kohlenwasserstoffe
mit einem einzigen 5-Ä-Molekularsieb behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Ausgangsmaterial mit einem
Siedebereich C10 bis C20 innerhalb des Temperaturbereichs
von 220 bis 300° C, insbesondere bei etwa 300° C, fraktioniert.
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