DE1470191C - Verfahren zur Herstellung von 1-Formylcolchicin-derivaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 1-Formylcolchicin-derivaten

Info

Publication number
DE1470191C
DE1470191C DE1470191C DE 1470191 C DE1470191 C DE 1470191C DE 1470191 C DE1470191 C DE 1470191C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
formylcolchicine
chloride
derivatives
preparation
colchicine
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Dr. Georges Nogent-Sur-Marne Seine Muller (Frankreich)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sanofi Aventis France
Original Assignee
Roussel Uclaf SA

Links

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von l-Formyl-colchicin-derivaten der allgemeinen Formel
CH3O
CH3O
CH3O
in einem Lösungsmittel und in Gegenwart von Zinn(IV)-ch!orid oder Aluminiumchlorid etwa bei Zimmertemperatur mit 1,1-Dichlormcthyl-melhyI-äther umsetzt, dann das Reaktionsgemiseh mit Wasser versetzt und das entstandene l-I-ormyldcrivat auf übliche Weise abtrennt.
Der beste Katalysator ist Zinn(IV)-chlorid. Aber auch Aluminiumchlorid gestattet die Gewinnung der gewünschten Verbindungen mit nicht unbeträchtlichen Ausbeuten.
in der Ri ein WasserstofTatom oder eine niedere Alkylgruppe, Ro eine Acylgruppe, R;) eine Alkylgruppe und Z ein Sauerstoff- oder Schwefelatom oder die SuIfoxydgruppe bedeutet.
Die erfindungsgemäß hergestellten Verbindungen haben eine wertvolle biologische Wirkung; insbesondere üben 1-Formyl-colchicin und i-Formylthiocolchicin eine starke antimitotische Wirkung aus. Sie können in der Landwirtschaft zur Erzielung von Abwandlungen der Mitose und zur Schaffung von Polyploidien verwendet werden, entweder durch Ausbreiten wäßriger Lösungen oder Suspensionen der Verbindungen auf bestellte Böden oder durch Vorbehandlung des Saatgutes mit den Verbindungen, die entweder in ihrem Reinzustand oder mit einem Lösungsmittel verdünnt oder mit einem Träger verwendet werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß man ein Colchicinderivat der allgemeinen Formel
45 Als Lösungsmittel verwendet man vorteilhaft chlorierte Lösungsmittel, vorzugsweise Methylenchlorid oder Chloroform.
Die Umsetzung dauert im allgemeinen 1 bis 18 Stunden; anschließend zersetzt man den Reaktionskomplex mit Wasser und trennt das Formylderivat in üblicher Weise ab; man extrahiert z. B. mit einem Lösungsmittel, wie. Methylenchlorid, und destilliert dann das Lösungsmittel im Vakuum ab.
Bei schwer kristallisierbaren Verbindungen kann man zur Abtrennung das unlösliche Semicarbazon oder Oxim herstellen, das man anschließend mit Brenztraubensäure oder Salzsäure zersetzt.
Es ist überraschend, daß das erfindungsgemäße Verfahren zur selektiven Formylierung in 1-Stellung der Colchicinverbindungen führt, ohne daß die komplexe Struktur abgebaut wird, obwohl man in saurem Milieu arbeitet, und ohne daß eine unerwünschte Substitution am Ring C eintritt.
Theoretisch war ein nucleophiler Angriff an vier verschiedenen Stellen des Colchicinderivats zu erwarten, nämlich in 1-, 12-, 13- und 16-Stellung. Es war daher völlig überraschend, daß die erfindungsgemäße Umsetzung am Ring A, und zwar nur am Ring A, bewirkt wird, da auch der Tropolonring aromatischer Natur und daher Reaktionen mit elektrophilen Reagenzien ebenso zugänglich ist wie der Benzolring.
Das Verhalten des Colchicinmolcküls gegenüber solchen Reagenzien ist wegen des Vorhandenseins von einem rein aromatischen und einem pseudoaromatischen Ring von vornherein schwer vorauszusehen. Außerdem ist der Tropolonring ziemlich empfindlich und verengt sich leicht sowohl durch Einwirkung einer Base, einer Säure als auch eines Oxydationsmittels.
Außerdem war keineswegs vorhersehbar, ob das Tropolonmolekül nicht durch den Katalysator unter Bildung eines Chelats oder durch die während der Reaktion freigesetzte Salzsäure angegriffen würde.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
B e i spiel 1
1-Formyl-colchicin
Man löst 1,02 g Colchicin in IO ecm Methylenchlorid und versetzt mit 0,8 ecm Zinn(IV)-chIoricr! Es bildet sich in reichlicher Menge ein gelber Niederschlag, und die Temperatur steigt auf 50 C an.
Man kühlt auf Zimmertemperatur ab und versetzt mil 2,5 ecm 1,1-Dichlormelhyl-methyl-äther (vgl. Angew. Chemie, 69 [1957], 726). Der Niederschlag wird rot.
Man läßt 2 Stunden bei Zimmertemperatur stehen, gibt dann Wasser und Methylcnchlorid hinzu, verreibt zur Zersetzung des Komplexes und extrahiert mit Methylenchlorid. Man wäscht mit Wasser to und dampft im Vakuum zur Trockne ein.
Man erhält 1,10 g 1-Formyl-colchicin als Rohprodukt, das man aus Essigsäureälhylester umkristallisicrt; F. 250 C. Die Ausbeute beträgt 70 bis 80%.
Die Verbindung bildet farblose Kristalle, die in f>5 Chloroform löslich, in Essigsäureäthylester wenig löslich und in Wasser und Äther unlöslich sind.
Die Struktur des 1-Formyl-colchicins wurde durch das Kernresonanzspektrum bewiesen.
Analyse: Ο^Η^ΟτΝ. Molekulargewicht 427,44.
Berechnet... C 64,62, H 5,90, N 3,28%;
gefunden ... C 64,4, H 6,0, N 3,2»/,,.
Die Verbindung wurde in der Literatur bisher nicht beschrieben.
Zur weiteren Identifizierung kann das Oxim dienen. F. 190 bis 200 C, [«]?!> = +246 '±2 (c = 0,5% in Chloroform).
IO
Beispiel 2
1 -Formyl-thiocolchicin
ι Man löst 1,19 g Thiocolchicin in 8 ecm Methylenchlorid und versetzt mit 0,8 ecm Zinn(IV)-chlorid. In der Reaktionsmischung bildet sich ein Nieder-
ί schlag, der rot wird; die Temperatur steigt auf 50 C. Man kühlt auf Zimmertemperatur ab und gibt 2,5 ecm 1,1-Dichlormethyl-methyl-äther hinzu. Man*läßt 3 Stunden reagieren und beobachtet die Entwicklung von Chlorwasserstoff. Man gießt auf
(>Eis, verreibt mit Wasser und Methylenchlorid, extrahiert mit Methylenchlorid, wäscht die Extrakte mit Wasser und Natriumbicarbonat, filtriert und dampft im Vakuum zur Trockne ein.
Man erhält 1,21 g rohes 1-Formyl-thiocolchicin und identifiziert dieses durch Bildung des Oxims; F.>210'C (Zersetzung) oder Semicarbazons; F. >210"C (Zersetzung).
1-Formyl-thiocolchicin wurde in der Literatur bisher nicht beschrieben.
IR.-Spektrum
Carbonylbande bei 1680 cm ',
Bande bei 2760 bis 2770 cm ', die der CH-Gruppe zuzuschreiben ist,
Bande bei 1545 bis 1560 cm ', die der substituierten Amidgruppe zuzuschreiben ist.
Bande bei 1606 cm ', Jie dem Tropoloncarbonyl zuzuschreiben ist (Verschwinden der Absorption bei 1670 ' der Ausgangsverbindung [CO-Amid]).

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von 1-Formylcolchicin-derivaten der allgemeinen Formel
    in der Ri ein Wasserstoffatom oder eine niedere Alkylgruppe, Ro eine Acylgruppe, R:i eine Alkylgruppe und Z ein Sauerstoff- oder Schwefelatom oder die Sulfoxydgruppe bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Colchicinderivat der allgemeinen Formel
    in einem Lösungsmittel und in Gegenwart von Zinn(IV)-chlorid oder Aiuminiumchlorid etwa bei Zimmertemperatur mit 1,1-Dichlormethylmethyl-äther umsetzt, dann das Reaktionsgemisch mit Wasser versetzt und das entstandene 1-Formylderivat auf übliche Weise abtrennt.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0574667B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 2,2,6,6-Tetramethylpiperidin-N-oxyl und in seiner 4-Stellung substituierten Derivaten
CH622486A5 (de)
CH635308A5 (de) Verfahren zur denitrosierung von n-nitrosoverbindungen.
DE69913735T2 (de) Verfahren zu herstellung von 5-(alfa-hydroxyalkyl)benzo-[1,3]dioxolane
DE1470191C (de) Verfahren zur Herstellung von 1-Formylcolchicin-derivaten
EP0002460B1 (de) Verfahren zur Herstellung von 3,4-Methylendioxymandelsäure
DE2555455C3 (de) 4-Homoisotwistyl-3-Bromid und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2759964C2 (de) 2,6-Dimethoxy-4-(quaternäre-alkyl)phenyl-disubstituierte-phosphate und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1470191B (de) Verfahren zur Herstellung von 1-Formylcolchicin-derivaten
DE1793444A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 5-Methyl-4-hydroxy-2,3-dihydrofuran-3-on
DE1470191A1 (de) Verfahren zur Herstellung von 1-Formylcolchicinderivaten
DE2341653A1 (de) Tricyclische sulfoximide
AT346838B (de) Verfahren zur herstellung von neuen optisch aktiven anthracyclinonen
DE2413189C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Benzohydrochinonen
DE2856534A1 (de) 11-alkanoyl-4''desoxy-4''-isonitrilo-oleandomycin-derivate und ihre verwendung
DE2000880A1 (de) Thalliumtrifluoracetat und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2702088A1 (de) Verfahren zur autoxidation eines cycloalkanons zu dem entsprechenden cycloalkan-1,2-dion
DE2619321C2 (de) Oxalsäurederivate, ihre Herstellung und ihre Verwendung
DE2525827C3 (de) Verfahren zur Herstellung von a-Diol-γ-(!!oxoverbindungen
CH632263A5 (de) Verfahren zur herstellung cyclischer 2-methyl-2,4-dialkoxy-3-buten-1-al-acetale und deren verwendung.
DE2845843C3 (de) Verfahren zur Herstellung von 2,4-Dialkyl-4-hydroxy-23-di-hydrofuran-3onen
AT243777B (de) Verfahren zur Herstellung von N-acylierten niederen aliphatischen Hydroxyaminocarbonsäuren
DE1470196C (de) 1 Hydroxymethyl colchicindenvate und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2621832A1 (de) Verfahren zur herstellung organischer saeuren
DE1468624B2 (de) Verfahren zur herstellung von beta-cyanketonen