DE1470078C - l-(2-Hydroxyäthyl)-5-nitroimidazol-2carbonsäureamid, Verfahren zu dessen Herstellung und Arzneimittel - Google Patents

l-(2-Hydroxyäthyl)-5-nitroimidazol-2carbonsäureamid, Verfahren zu dessen Herstellung und Arzneimittel

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DE1470078C
DE1470078C DE19641470078 DE1470078A DE1470078C DE 1470078 C DE1470078 C DE 1470078C DE 19641470078 DE19641470078 DE 19641470078 DE 1470078 A DE1470078 A DE 1470078A DE 1470078 C DE1470078 C DE 1470078C
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Dale Richard Cranford N.J. Hoff (V.StA.)
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Description

O, Ν
(CH2)2
mit Ammoniak umsetzt.
3. Arzneimittel, bestehend aus l-(2-Hydroxyäthyl) - 5 - nitroimidazol - 2 - carbonsäureamid und üblichen Trägermitteln.
Von verschiedenen Nitroimidazolverbindungen wurde bereits berichtet, daß sie gegen die Geflügelerkrankung Histomoniasis und/oder gegen die Protozoeninfektion Trichomoniasis brauchbar sind. Beispiele für solche Substanzen sind l-(2-Hydroxyäthyl)-5 - nitroimidazol, 1,2 - Dimethyl - 5 - nitroimidazol, 1-Methyl-5-nitroimidazol und l-(2-Hydroxyäthyl)-2-methyl-5-nitroimidazol.
Histomoniasis ist eine Geflügelerkrankung, die durch den Protozoenparasiten Histomonas meleagridis verursacht wird. Diese Erkrankung, die Truthähne bzw. Truthühner befällt, ist auch als Truthahnschwarzkopf (turkey blackhead) oder Enterohepatitis bekannt. Die zur Zeit zur Behandlung von Truthahnschwarzkopf zur Verfugung stehenden Verbindungen haben sich noch nicht als vollständig zufriedenstellend erwiesen, da sie die Entwicklung resistenter Stämme des infizierenden Organismus erlauben oder zu unerwünschten Nebenwirkungen bei Fütterung an das Geflügel bei den zur Behandlung der Erkrankung erforderlichen Mengen führen.
Trichomoniasis ist eine andere Protozoenerkrankung, die durch Trichomonas vaginalis verursacht wird. Auch die bisher zur Behandlung dieser Erkrankung zur Verfugung stehenden Medikamente haben gewisse Nachteile, so daß auch auf diesem Gebiet ein Bedürfnis nach verbesserten Substanzen gegen Trichomoniasis besteht.
Gegenstand der Erfindung ist die neue Verbindung 1 - (2 - Hydroxyäthyl) - 5 - nitroimidazol - 2 - carbonsäureamid.
Erfindungsgemäß wird die neue Verbindung hergestellt, indem man das Lacton der Formel
O9N
-C=O O
(CHJ2
mit Ammoniak umsetzt.
Die Herstellung des Lactons und seine Umsetzung mit Ammoniak wird im folgenden Schema gezeigt:
0,N
CH — CH
O,N
CH = CH — CftHs
CH2CH2OSO3-/ J^
(2)
0,N-
CONH,
In der ersten Stufe dieses Verfahrens wird der 1-Hydroxyalkylsubstituent durch Bildung eines Sulfonate, wie beispielsweise des Methansulfonats, p-Toluolsulfonats od. dgl., »blockiert«. Die Sulfonyloxyverbindung wird dann mit einem geeigneten Oxydationsmittel oxydiert, und zu diesem Zweck sind Alkalioder Erdalkalipermanganats bevorzugt. Die ß-Phenylvinylgruppe in der 2-Stellung des Imidazolrings wird hierbei zu einer Carbonsäuregruppe oxydiert. Dieses oxydierte Produkt ist nicht stabil. Das y-Lacton der obigen Formel (3) bildet sich in dem Reaktions-O7N
C=O
(3)
gemisch und wird zweckmäßigerweise als solches isoliert. Bei der Reaktion des Lactons mit Ammoniak das 1 - (2 - Hydroxyalkyl) - 5 - nitroimidazol - 2 - carbonsäureamid der obigen Formel (4) gebildet.
Die erfindungsgemäße neue Verbindung ist zur Bekämpfung von Enterohepatitis bei Truthähnen wirksam. Zu diesem Zweck wird sie den Truthähnen und den Truthühnern, vermischt mit einem Bestandteil von deren Nahrung, beispielsweise dem Futter oder dem Trinkwasser, verabreicht. Eine gute Kontrolle der Krankheit wird erzielt, wenn die erfindungs-
gemäße Imidazolverbindung in eine Truthahnfutterration in Mengen von etwa 0,003 bis etwa 0,05 Gewichtsprozent und vorzugsweise von 0,0125 bis 0,04 Gewichtsprozent des Futters eingebracht wird. Die optimale Konzentration hängt in weitem Maße von dem Alter der Vögel, der Schwere der Infektion und der besonderen verwendeten Substanz ab. Mit diesen Futtergehalten wird eine gute Kontrolle der Erkrankung praktisch ohne unerwünschte Nebenwirkungen oder eine Hemmung des Wachstums der Truthähne erzielt. Wenn das Truthahnfutter oder die Truthahnration als Träger für die erfindungsgemäße Verbindung verwendet wird, so ist es zweckmäßig, daß die Substanz gleichförmig durch das Futter vermischt wird. Dies wird erzielt, indem zuerst eine Vormischung oder ein Futterzusatz oder Beifuttermittel hergestellt wird, in welchem der Wirkbestandteil in Konzentration von etwa 1 bis etwa 40 Gewichtsprozent vorliegt und der Träger oder das Verdünnungsmittel ein nichttoxischer oral aufnehmbarer Träger ist. Vorzugsweise ist der Träger ein Nährstoff, beispielsweise getrockneter Maistreber, Weizenschrot, Weizenmittelgut, Sojabohnenmehl, Fermentationsrückstände und Maismehl. Solche Futterergänzungen, Beifuttermittel oder Vorgemische werden dann gleichförmig durch die Truthahnfutterration nach üblichen Arbeitsweisen, beispielsweise Mahlen oder Walzen, vermischt.
Ein zweiter Weg der Verabreichung ist der Weg über das Trinkwasser der Vögel. Dies ist bevorzugt, wenn die Truthähne schwer infiziert sind, da die Vögel normalerweise nach dem Aufhören festes Futter zu fressen weiter trinken. Etwas höhere Dosierungsspiegel werden für den Weg über das Trinkwasser als für die Verabreichungsmethode über feste Futterstoffe verwendet, und Gehalte an der neuen Verbindung im Trinkwasser von etwa 0,025 bis etwa 0,1 Gewichtsprozent sind recht zufriedenstellend.
Das l-(2-Hydroxyäthyl)-5-nitroimidazol-2-carbonsäureamid zeigt einen erheblichen Grad an Wirksamkeit gegen Trichomoniasis Foetus. Bei der Verwendung zur Behandlung dieser Protozoenerkrankung wird die neue Verbindung oral in Dosierungseinheitsform, gewöhnlich in Tabletten oder Kapseln, verabreicht. Tabletten oder Kapseln mit einem Gehalt von etwa 100 bis etwa 500 mg Wirkbestandteil gegen Trichomoniasis sind recht zufriedenstellend und werden nach auf dem pharmazeutischen Gebiet bekannten Arbeitsweisen hergestellt. So enthalten diese Dosierungsformen die normalen Verdünnungsmittel, Excipientien, Gleitmittel und Streckmittel, wie sie normalerweise bei der Zubereitung von oral verabreichbaren festen Dosierungsformen verwendet werden. Alternativ kann die Verbindung in flüssigen Trägern zur oralen Verabreichung suspendiert oder gelöst werden. Die Aktivität in vivo bei der Maus ist im nachfolgenden angegeben. Die Aktivität ist in mg/kg bestimmt nach der von Cuckler, Kupferberg und M i 11 m a η in »Chemotherapeutic and Tolerance Studies on Aminonitro Thiazoles« (Antibiotics and Chemotherapy, 5, S. 540 bis 550, 1955) beschriebenen Methode ausgedrückt.
Bei dieser Methode werden männliche weiße Mäuse mit einem Gewicht von 18 bis 20 g intraperitoneal mit T. Foetus geimpft. Dazu werden 0,5 ml einer 48-Stunden-Kultur, die 1 bis 3 Millionen Organismen per Milliliter enthält, aseptisch den Mäusen eingeimpft. Die zu prüfenden Verbindungen wurden, suspendiert in 2% Carboxymethylcellulose, in Mengen von 0,2 ml pro 20 g Körpergewicht verabreicht. Nach 14 Tagen wurden die gestorbenen Mäuse wie auch die überlebenden Mäuse auf Trichomonaden in den Körperhöhlen untersucht. Die Untersuchung wurde vorgenommen, indem man 1 bis 2 ml physiologische Kochsalzlösung in die Körperhöhle spritzte, die Flüssigkeit aspirierte und dann mikroskopisch auf Trichomonaden untersuchte.
Als Vergleichssubstanz wurde die bekannte Verbindung Metronidazol gewählt.
Verbindung
Metronidazol ...
l-(2-Hydroxyäthyl)-5-nitro-
imidazol-2-carbonsäureamid
Maximal
tolerierte Dosis
2,400 mg/kg
1,600 mg/kg
Minimalste
effektive
Dosis
60 mg/kg
15 mg/kg
Therapeutischer Index
40
106
Die erfindungsgemäße Verbindung hat auch eine beachtliche antibakterielle Wirksamkeit, insbesondere gegen die gram-positiven Streptococci und die gramnegativen Salmonella Schottmülleri. Dies wird im nachfolgenden gezeigt, wobei die numerischen Werte die Konzentration in y/ml angeben, bei denen die Verbindung bei Versuchen in vitro wirksam ist.
Verbindung S. Schott. Strop. .
1 -(2-Hydroxy äthyl)-5-nitr 0-
imidazol-2-carbonsäure-
amid
200 50
Beispiel
Zu 3,54 g l-(2-p-Toluolsulfonyloxy)-äthyl-2-styryl-5-nitro-imidazol in 150 ml Aceton werden 3,56 g Kaliumpermanganat in kleinen Anteilen unter Kühlen mit einem Eisbad innerhalb von 45 Minuten zugegeben. Das Gemisch wird dann 45 Minuten bei 00C gerührt und zur Entfernung von Mangandioxid filtriert. Das Acetonfiltrat wird zu einem halbfesten Rückstand eingeengt, der durch Sublimation gereinigt wird. Man erhält so l-(2-Hydroxyäthyl)-5-nitroimidazol-2-carbonsäure-y-lacton vom F. = 185 bis 199°C. Durch Umkristallisation aus Äthylacetat erhält man praktisch reines Material vom F. = 200 bis 201,50C; kmax 222,5 ηΐμ (E% 225); 297 ηΐμ (E% 153); 365 ηΐμ (E% 290); (CH3OH).
144 mg l-(2-Hydroxyäthyl)-5-nitroimidazol-2-carbonsäure-y-lacton werden in 20 ml Methanol gelöst, und die erhaltene Lösung wird 15 Minuten bei 5O0C gehalten, während trockener Ammoniak in die Lösung eingeleitet wird. Die Lösung wird dann im Vakuum zur Trockne eingeengt und der Rückstand aus Äthylacetat umkristallisiert. Man erhält l-(2-Hydroxyäthyl) - 5 - nitroimidazol - 2 - carbonsäureamid vom F. = 160 bis 162° C. Nach Umkristallisieren aus Aceton schmilzt das Produkt bei 163,5 bis 164,5° C.

Claims (2)

Patentansprüche:
1.1 -(2-Hydroxyäth yl)-5-nitroimidazol-2-carbonsäureamid.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Lacton der Formel
DE19641470078 1963-08-07 1964-08-06 l-(2-Hydroxyäthyl)-5-nitroimidazol-2carbonsäureamid, Verfahren zu dessen Herstellung und Arzneimittel Expired DE1470078C (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US30062963A 1963-08-07 1963-08-07
US30062963 1963-08-07
DEM0062024 1964-08-06

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1470078A1 DE1470078A1 (de) 1969-09-25
DE1470078B2 DE1470078B2 (de) 1973-01-18
DE1470078C true DE1470078C (de) 1973-08-09

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