DE1468639C - Verfahren zur Herstellung von bei Raumtemperatur flüssigen Gemischen von Äthylterphenylen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von bei Raumtemperatur flüssigen Gemischen von Äthylterphenylen

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DE1468639C
DE1468639C DE1468639C DE 1468639 C DE1468639 C DE 1468639C DE 1468639 C DE1468639 C DE 1468639C
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ethylene
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Andre Uriage Isere Goeb (Frankreich)
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Societe dElectro Chimie dElectro Metallurgie et des Acieries Electriques Dugine SA SECEMAU
Original Assignee
Societe dElectro Chimie dElectro Metallurgie et des Acieries Electriques Dugine SA SECEMAU
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Description

1 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her- mengen Schwierigkeiten bei der Aufarbeitung des
Stellung von bei Raumtemperatur flüssigen Gemischen Reaktionsgemisches.
von Äthylterphenylen, die einen sehr hohen Siede- Es sind zahlreiche Verfahren zur Alkylierung von
punkt haben und sich insbesondere zur technischen aromatischen flüssigen Kohlenwasserstoffen bekannt.
Verwendung als flüssige Wärmeträger eignen, durch 5 Als Alkylierungsmittel verwendet man vorzugsweise
direktes Alkylieren von Terphenylen mit Äthylen. ein Olefin in Gegenwart von Katalysatoren, wie AlCl3
Eines der Anwendungsgebiete der Produkte ist die oder andere Metallchloride, Bortrifluorid, Phosphor-Verwendung als flüssige Wärmeträger. Bekanntlich säure oder Schwefelsäure. Beispielsweise werden sind derartige Stoffe als Wärmeträger um so geeigneter, Äthylbenzole großtechnisch durch Alkylierung von je weiter der Temperaturbereich ist, in dem sie flüssig io Benzol in der Flüssigphase durch Einblasen von gasbleiben, und je stabiler und weniger korrodierend sie förmigem Äthylen in Gegenwart von Aluminiumin diesem gesamten Temperaturbereich sind; ferner chlorid hergestellt. Im allgemeinen arbeitet man jedoch ist es zweckmäßig, wenn sie bei gewöhnlicher Tempe- bei Temperaturen unter 100°C, um die Gefahr der ratur flüssig sind. Teerbildung auszuschalten.
Zahlreiche technische Produkte werden als Wärme- 15 Man könnte in Erwägung ziehen, ein solches Verträger verwendet oder wurden für diesen Zweck vor- fahren der direkten Einblasung von Äthylen in der geschlagen, jedoch sind alle mit Nachteilen behaftet. Flüssigphase auch auf die Terphenyle zu übertragen. Beispielsweise wurden Gemische von Diphenyl und Man könnte dazu das Terphenyl in einem nicht al-Diphenyloxyd vorgeschlagen. Die bekanntesten dieser kylierbaren Lösungsmittel lösen und dadurch bei nie-Gemische sind unter der Bezeichnung »Dowtherm« 20 drigen Temperaturen arbeiten. Hierbei treten jedoch oder »Gilotherm« im Handel. Zwar sind die üblichen Schwierigkeiten auf, da die Terphenyle, vor allem Gemische in bezug auf die Stabilität zufriedenstellend, p-Terphenyl, in diesen Lösungsmitteln schwerlöslich sie sieden jedoch bei 255°C, so daß man bei höheren sind. Beispielsweise werden durch Chloroform, das Temperaturen unter Druck arbeiten muß. Außerdem eines der empfohlenen Lösungsmittel für Friedelliegt der Erstarrungspunkt bei 120C, so daß sich bei 25 Crafts-Reaktionen und gleichzeitig eines der besten niedriger Temperatur Schwierigkeiten ergeben. Lösungsmittel für p-Terphenyl ist, pro Liter nicht
Weitere vorgeschlagene Wärmeträger, beispiels- mehr als 22,6 g bei Raumtemperatur gelöst,
weise chlorierte Diphenyle, Squalan oder organische Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß Derivate auf Siliciumbasis sind zwar bei gewöhnlicher die direkte Alkylierung von Terphenylen mit guten Temperatur flüssig, ihre obere Gebrauchsgrenze, über- 30 Ausbeuten und ohne wesentliche Teerbildung durchsteigt aber 300 bis 310°C nicht. geführt werden kann, wenn man in der Schmelze ohne
Ferner wurden Terphenyle als Wärmeträger vor- Lösungsmittelzusatz arbeitet. Auf diese Weise werden
geschlagen, die bei hoher Temperatur — wenigstens neue Produkte erhalten, die interessante technische
biszu400°C —stabil sind, deren Schmelzpunkt jedoch Eigenschaften aufweisen.
hoch liegt. Das Gemisch der o-, m- und p-isomeren 35 Das Verfahren zur Herstellung von bei Raum-
Terphenyle, das als Nebenprodukt der Diphenyl- temperatur flüssigen Gemischen von Äthylterphenylen
herstellung anfällt, ist erst oberhalb von etwa 150° C durch Alkylieren von Terphenyl in Gegenwart von
vollständig flüssig. Friedel-Crafts-Katalysatoren ist dadurch gekennzeich-
Es ist bekannt, daß man häufig eine Erniedrigung net, daß man in geschmolzenes Terphenyl, das 0,3 bis
des Schmelzpunktes eines aromatischen Kohlenwasser- 4° 3,0 Gewichtsprozent des Katalysators enthält, bei
Stoffs erreicht, wenn man einen Alkylrest an ihn bindet. Temperaturen im Bereich von 140 bis 170° C Äthylen
Hierbei ergibt sich gleichzeitig eine Erhöhung des bis zur Anlagerung von zwei bis vier Äthylgruppen je
Siedepunktes. Beispielsweise ist Diphenyl bei Normal- Mol Terphenyl einleitet, den Katalysator entfernt und
druck zwischen 69 und 254°C flüssig. Durch Al- das Gemisch von flüssigem Äthylterphenylen aus dem
kylierung kann man ein Isomerengemisch von Mono- 45 Rohalkylat abdestilliert.
isopropyldiphenyl erhalten, das zwischen etwa —40 Die Reaktion wird unter Rühren bei Normaldruck
und etwa 294°C flüssig ist. oder leichtem Überdruck durchgeführt. Für die
Aus der Literatur ist ein Diäthylterphenyl bekannt Zwecke der Erfindung können Terphenyle beliebiger
(Tsükervanik und V i k h r ο ν a, J. Gen. Chem. Zusammensetzung, also reine Isomere oder Isomeren-
USSR, 7, 1937, S. 632 bis 636; CA, 31, 57797); dieses 50 gemische verwendet werden.
Produkt schmilzt aber erst bei 280°C und bildet sich Natürlich ist es im Hinblick auf eine Isomerisierung
bei der Friedel-Crafts-Kondensation von Benzol und in Gegenwart eines Friedel-Crafts-Katalysators gleich-
Äthanol nur in geringen Mengen. gültig, welches der Isomeren verwendet wird. Liegt
Die französische Patentschrift 1 234 835 beschreibt jedoch der Schmelzpunkt des Ausgangsgemisches über
ein Gemisch, das bei gewöhnlicher Temperatur flüssig 55 der Alkylierungstemperatur, kann man es langsam in
ist, oberhalb von 180°C bei 0,4 mm Hg siedet und das Reaktionsgemisch einführen und dann lösen, oder
aus Mono-, Di- und Triäthylterphenylen besteht, in man kann für eine gewisse Zeit den Friedel-Crafts-
dem die Diäthylverbindungen überwiegen. Es wird Katalysator bei einer oberhalb der Alkylierungs-
durch Alkylierung von Terphenyl bei Temperaturen temperatur liegenden Temperatur einwirken lassen,
von nicht mehr als 15°C mit einem bei dieser Tempe- 60 Besonders werden Isomerengemische verwendet, die
ratur stabilen und flüssigen Äthylhalogen id im Mol- als Rückstände bei der großtechnischen Herstellung
verhältnis von wenigstens 3 :1, bezogen auf Terphenyl von Diphenyl anfallen und folgende Zusammen-
in Gegenwart von Aluminiumchlorid, das in einer Setzung haben:
Menge von 3 bis 4 Mol Terphenyl verwendet wird, τ κ 1 «,,. ,n0/
hergestellt. Dieses Verfahren ist jedoch kostspielig, da 65 p-l erpheny 23 bis 30 J0
ein teures Alkylierungsmittel und Aluminiumchlorid o-lerphenyl IJ bis 17 /„
im großen Überschuß eingesetzt werden. Außerdem m-Ierpnenyl 57 bis 62 /0
ergeben sich durch die hohen Aluminiumchlorid- Vorzugsweise wird dieser Rückstand vorher destil-
liert, um die schwereren Produkte wie Quaterphenyle oder Triphenyle abzutrennen.
Die Alkylierungstemperatur wird innerhalb des genannten Bereichs in Abhängigkeit von der Zusammensetzung des zu alkylierenden Gemisches und/ oder derjenigen des gewünschten Produkts gewählt.
Die Alkylierung wird in Gegenwart von für die Alkylierung von aromatischen Kohlenwasserstoffen geeigneten Katalysatoren, vorzugsweise von Metallchloriden, wie AlCl3, ZrCl4 oder FeCl3, durchgeführt. Diese werden in Mengen von 0,3 bis 3 Gewichtsprozent, bezogen auf das zu alkylierende Produkt, verwendet, wobei eine hohe Alkylierungsgeschwindigkeit sowie eine gute Äthylenaufnahme erreicht wird.
Als Alkylierungsmittel dient gasförmiges Äthylen. Es wird vorteilhaft zusammen mit einem Aktivator, beispielsweise trockenem Chlorwasserstoffgas oder gasförmigem Äthylchlorid, eingesetzt. Dieser Aktivator wird in Mengen von 1 bis 10 Volumprozent, bezogen auf Äthylen, verwendet. Er bewirkt eine Steigerung der Aktivität des Katalysators. ' Die Reaktion kann diskontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden. Im ersteren Fall führt man das Äthylen und den Aktivator in die Terphenylschmelze ein und unterbricht die Zufuhr, sobald die gewünschte Äthylenmenge aufgenommen worden ist. Im zweiten Fall führt man in den Reaktor kontinuierlich einerseits das flüssige Terphenylgemisch und andererseits das Äthylen und den Aktivator ein, und zwar in den Molverhältnissen, die dem gewünschten Alkylierungsgrad entsprechen. Das Volumen des Reaktionsgemisches wird konstant gehalten und das alkylierte Gemisch kontinuierlich abgezogen.
In beiden Fällen wird der Katalysator in Mengen von 0,3 bis 3 Gewichtsprozent zugesetzt, wobei man sich nach der Höhe der Äthylenaufnahme richtet. Die Alkylierungsreaktion ist exotherm, so daß der Reaktor mit einer Kühlvorrichtung in Form einer Kühlschlange oder eines Kühlmantels versehen werden muß, die die gesamte überschüssige Wärme abzuführen vermag.
Die Geschwindigkeit der Äthylenaufnahme unter den erfindungsgemäßen Bedingungen ist hoch, vor-/ ausgesetzt, daß für gute Verteilung des Äthylens und des Katalysators gesorgt wird. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, läßt sich eine Äthylenaufnahme von beispielsweise 1001 pro Liter des Reaktionsgemisches pro Stunde erzielen.
Das aus dem Reaktor austretende Produkt wird anschließend in bekannter Weise von Katalysatoren und allen Säurespuren befreit.
Das nach dem Verfahren der Erfindung erhaltene Produkt ist ein Gemisch von Äthylterphenylen, das bei gewöhnlicher Temperatur flüssig ist und bei Normaldruck einen Siedepunkt oberhalb von 4000C und ein mittleres Molekulargewicht zwischen 290 und 350 hat.
Das nach dem Verfahren gemäß der Erfindung erhaltene rohe Alkylat ist im allgemeinen ein komplexes Gemisch auf Grund
a) der isomeren Terphenyle im Ausgangsgemisch und der Möglichkeit einer Änderung der Isomerenverteilung unter den Reaktionsbedingungen und unter dem Einfluß des Alkylierungskatalysators,
b) der komplexen Verteilung der Zahl der Alkylreste, die bei einem gegebenen mittleren Alkylierungsgrad an jedes Molekül gebunden sind,
c) der Stellungsisomerie der Alkylreste.
Der mittlere Alkylierungsgrad dieses Rohalkylats liegt zwischen 2 und 4. Das komplexe Gemisch läßt sich nicht leicht analysieren. Man begnügt sich daher mit einer Charakterisierung des Rohalkylats oder der daraus erhaltenen verschiedenen Fraktionen durch
a) den mittleren Alkylierungsgrad, d. h. die mittlere Zahl der pro Terphenylmolekül gebundenen Äthylreste; dieser Wert läßt sich aus dem mittleren Molekulargewicht ermitteln;
b) die für den gewünschten Verwendungszweck in Frage kommenden physikalischen Eigenschaften, insbesondere die Siedetemperatur, den Destillationsbereich oder die Viskosität bei verschiedenen Temperaturen.
Das Alkylat ist bei gewöhnlicher Temperatur flüssig, wenn der Alkylierungsgrad genügend hoch ist. Es wird dann als solches verwendet. Es wurde jedoch festgestellt, daß sich im Laufe der Zeit Kristalle von Terphenyl oder weniger alkyliertem Terphenyl absetzen können. Diese Bestandteile verleihen ferner dem Gemisch bei erhöhten Temperaturen einen nicht unbeachtlichen Dampfdruck. Es ist also zweckmäßig, das Alkylat durch Fraktionierung in folgende Fraktionen zu zerlegen:
a) Eine bei gewöhnlicher Temperatur feste Kopffraktion, die einen hohen Anteil an Terphenylen und Äthylterphenylen mit niedrigem Alkylierungsgrad enthält, die für die obengenannten Nachteile verantwortlich sind;
b) eine bei gewöhnlicher Temperatur flüssige Mittelfraktion, die die gewünschte Fraktion darstellt;
c) eine geringe Menge einer Endfraktion, die in der Kälte erstarrt und stark alkylierte Äthylterphenyle enthält, die die Viskosität des Gemisches bei niedriger Temperatur wesentlich erhöhen; in Fällen, in denen man bei einem niedrigeren mittleren Alkylierungsgrad stehenbleibt, ist diese Endfraktion praktisch nicht vorhanden.
Die Kopffraktionen werden zweckmäßig in den Alkylierungsreaktor zurückgeführt und dort erneut der Alkylierung unterworfen. Hierdurch ergibt sich eine hohe Gesamtausbeute. Diese Kreislaufführung ermöglicht ferner eine bessere Regelung des Alkylierungsgrades, d. h. der mittleren Zahl der pro Terphenylmolekül gebundenen Äthylreste.
Am geeignetsten ist die Fraktion, die unter einem Druck von 16 mm Hg zwischen 250 und 2900C überdestilliert.
Die bei der Destillation des Rohalkylats erhaltene Mittelfraktion ist ein helles Öl, das folgende Kennzahlen hat:
Siedeanfang über 400°C bei Nor-
maldruck, in der Kälte
fließfähig
Mittleres Molekulargewicht 290 bis 350
Viskositätsbereich 250 bis 3000 cP bei
34°C
10 bis 50 cP bei
8O0C
1,6 bis 2,5 cP bei 189°C
Diese Produkte, die bei Normaldruck zwischen gewöhnlicher Temperatur und 4000C flüssig sind, haben zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten.
1. An erster Stelle sind sie ausgezeichnete flüssige Wärmeträger, die in flüssiger Form und ohne Druck verwendbar sind. Sie können bei Normaldruck ohne Zersetzung destilliert werden. Langzeitversuche haben ergeben, daß sie im Dauerbetrieb bei Temperaturen bis zu 3500C eingesetzt werden können, ohne daß ihre technologischen Eigenschaften, beispielsweise die Viskosität, nennenswert beeinträchtigt werden. Bei höheren Temperaturen, z. B. 4C0°C, bleibt ihr Dampfdruck unter dem Normaldruck, es tritt jedoch beginnende Zersetzung ein, die aber so gering ist, daß sie für kurze Dauer verwendbar bleiben.
Zum Nachweis der Stabilität wurde ein nach dem Verfahren der Erfindung hergestelltes Alkylterphenylgemisch, das bei gewöhnlicher Temperatur flüssig war, ein mittleres Molekulargewicht von 320 und eine Viskosität von 1,78 cP bei 189°C hatte, einer Dauerprüfung unterworfen, um die Verwendungsmöglichkeiten bei erhöhten Temperaturen zu ermitteln. Zu diesem Zweck wurden 20 g des Produkts in einen 50-cm3-Langhalskclben aus Glas gegeben. Der Kolben wurde mit Stickstoff gespült und während der gesamten Versuchsdauer unter Stickstoff bei Normaldruck gehalten. Der Kolben wurde bis zur halben Höhe des Halses auf einer Temperatur von 340°C gehalten. Das Produkt blieb während der ganzen Versuchsdauer bei dieser hohen Temperatur. Nach lOGO Stunden betrug die Viskosität bei 189CC 1,81 cP, d. h., sie war im Vergleich zu dem Wert vor dem Versuch praktisch unverändert.
In dem Temperaturbereich, in dem sie eingesetzt werden können, haben die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Produkte keine korrodierende Wirkung auf die üblichen Konstruktionsmetalle, wie gewöhnliche oder nichtrostende Stähle. Durch die Verwendung dieser Produkte als Wärmeträger weiden also hinsichtlich der Wahl der Werkstoffe für die Apparaturen keinerlei Beschränkungen auferlegt.
2. Die Äthylterphenyle können ebenso wie die Terphenyle selbst als Reaktionsbremse und Wärmeträger in Kernreaktoren verwendet werden. Wenn auch ihre Stabilität schlechter ist als die des Terphenyls, haben sie gegenüber den Terphenylen dcch den Vorteil, bei gewöhnlichen Temperaturen flüssig zu sein.
3. Der Bereich, in dem sie flüssig sind, ist sehr weit, und da sie ihrer Natur nach Kohlenwasserstoffe sind, lassen sie sich auch als Lösungsmittel und Reaktionsmedium bei hohen Temperaturen verwenden, besonders für die Abtrennung von Produkten durch Auflösung. Das gelöste Produkt läßt sich dann leicht entweder durch Destillation oder durch Kühlen zurückgewinnen. Sie können ferner in gewissen Fällen als Schleppmittel für feste Destillationsrückstände verwendet werden, beispielsweise bei der Vakuumdestillation von Fettsäuren in einem Dünnschichtverdampfer bei Siedetemperaturen unter 4000C. Die nach dem Verfahren der Erfindung erhaltenen Produkte können außerdem als flüssige Dielektrika verwendet werden.
Das Verfahren der Erfindung wird durch die folgenden Beispiele erläutert.
Beispiel 1
In einen mit Rührwerk, Temperaturregelvorrichtung und Gaseintritt am Fuß versehenen rohrförmigen Reaktor werden 575 g vorher geschmolzenes Terphenyl (Isomerengemisch aus der Destillation von Diphenylrückständen) gegeben. Durch eine Schleuse am oberen Teil wird eine Anfangsmenge Aluminiumchlorid zugegeben.
In den Reaktor werden stündlich 85 I Äthylen und 0,8 1 gasförmiges Athylchlorid eingeführt. Das Äthylen wird zu etwa 80% aufgenommen. Sobald die Äthylenaufnahme nachläßt, wird durch die Schleuse frisches Aluminiumchlorid nachgefüllt. Die Temperatur wird während der gesamten Versuchsdauer zwischen 155 und 165CC gehalten.
Das Volumen des Reaktionsgemisches nimmt gleichmäßig zu. Die Äthylenzufuhr wird abgebrochen, wenn ein mittlerer Alkylierungsgrad von 2,8 erreicht ist. Insgesamt sind 10 g Aluminiumchlorid verbraucht worden, d. h. etwa 1,7 Gewichtsprozent, bezogen auf eingesetztes Terphenyl.
Das erhaltene Gemisch wird mit angesäuertem Wassei gewaschen, um das Aluminiumchlorid zu entfernen, und dann gewaschen und getrocknet. Erhalten werden 750 g Rohalkylat, das durch Vakuumdestillation in folgende Fraktionen zerlegt wird:
Fraktion C/16mmHg Gewichts- Zustand bei
gewöhnlicher
C/16mmHg pi ozcni Temperatur
T 180 bis 254° C/16mmHg 58 fest
II 254 bis 261° C/16mm Hg 11 flüssig
III 261 bis 280° 26 flüssig
IV 280 bis 300° 6 g- 4 in der
Kälte fest
Rückstand:
Der Destillationsrückstand ist also sehr gering und beträgt etwa 1%. Trotz der hohen Alkylierungstemperatur ist der Abbau durch Teerbildung sehr gering.
Die Fraktion II, deren mittleres Molekulargewicht 310 beträgt, hat eine Viskosität von 315 cP bei 34C C, die Fraktion III (mittleres Molekulargewicht 330) hat eine Viskosität von 900 bei 34°C.
Beispiel 2
Der Versuch wurde in einem Röhrenreaktor durchgeführt, der mit Doppelmantel und oben mit einem Überlauf versehen war. Dieser Reaktor wurde mit einem Gemisch von Alkylterphenylen eines mittleren Molekulargewichts von 255 gefüllt. Die Temperatur wurde bei 150°C gehalten. Am Fuß des Reaktors wurde kontinuierlich ein auf 1500C gebrachtes Isomerengemisch von Terphenylen in einer Menge von 115 g/Std. eingeführt. Durch einen am Reaktorboden angeordneten Verteiler wurde ebenfalls kontinuierlich gasförmiges Äthylen zugeführt, das 10 Volumprozent Athylchlorid enthielt.
Im Durchschnitt wurden stündlich 0,6 Mol Äthylen angelagert. Wie beim vorigen Beispiel wurde Aluminiumchlorid in kleinen Mengen fortlaufend zu-
gegeben. Das Reaktionsgemisch lief durch den Überlauf kontinuierlich ab und wurde gewaschen und getrocknet. Auf diese Weise wurden nach einer Laufzeit von 6 Stunden 770 g Rohalkylat erhalten. Der Verbrauch an Aluminiumchlorid betrug während dieser Zeit 20 g.
Das Rohalkylat wurde durch Fraktionierung in folgende Fraktionen zerlegt:
170 bis Fraktion C/16 mm Gewicht Beschaffen
240 bis C/16 mm heit bei ge
wöhnlicher
256 bis 239' C/16 mm 506 g Temperatur
I 256C ind Verlust 160 g fest
II 290c 92 g pastös
III Rückstand ι 8g flüssig
Lediglich die letzte Fraktion war flüssig. Ihr mittleres Molekulargewicht betrug 325. Die Fraktion II hatte einen ungenügenden Alkylierungsgrad (mittleres Molekulargewicht 280) und kristallisierte zum großen Teil.
Dieses Beispiel zeigt, daß die Alkylierung kontinuierlich durchgeführt werden kann. Es zeigt ferner, daß die mit niedrigem mittlerem Alkylierungsgrad durchgeführte Alkylierung zu einer niedrigen Ausbeute an Flüssigprodukt führt. Beispielsweise macht bei einem mittleren Alkylierungsgrad von 1,3 das bei gewöhnlicher Temperatur flüssige Produkt nur 11,8% des Rohalkylats aus, während im vorigen Beispiel der Alkylierungsgrad von 2,8 zu flüssigen Fraktionen führte, die 37 % des Rohalkylats darstellten.
Beispiel 3
In einem mit Rührer, Mantel und Gasverteiler versehenen Grignard-Reaktor mit einem Fassungsvermögen von 701 wurden 41,4 kg Terphenyl 6 Stunden mit Äthylen in Gegenwart von Äthylchlorid (2 Volumprozent, bezogen auf Äthylen) bis zu einem mittleren Alkylierungsgrad von 3 alkyliert. Der Katalysator wurde portionsweise jede halbe Stunde zugegeben. Insgesamt wurden 0,850 kg Aluminiumchlorid (2%, bezogen auf eingesetztes Terphenyl) verwendet.
Das Rohalkylat wurde gewaschen, getrocknet und dann im Vakuum destilliert. Die Ausbeute an destilliertem Produkt betrug 95%. Der von 260°C/13 mm bis 300° C/9 mm übergehende, bei gewöhnlicher Temperatur flüssige Herzschnitt machte 42% des Rohalkylats aus. Sein mittleres Molekulargewicht betrug 335 und seine Viskosität 155OcP bei 34° C. Die Eridfraktion machte 5,2% aus.
In einer zweiten Versuchsreihe wurden in den Reaktor 23 kg eines bei der Destillation der Rückstände der Diphenylherstellung erhaltenen Isomerengemisches und 21 kg feste Alkylterphenyle, die von den Kopffraktionen des vorherigen Versuchs abgenommen worden waren, gegeben. Die Alkylierung wurde wiederum bis zu einem mittleren Alkylierungsgrad von 3 durchgeführt. Der Verbrauch an AIuminiumchlorid betrug 700 g. Die fraktionierte Destillation des vom Aluminiumchlorid befreiten Alkylats brachte eine Ausbeute von 96 % an destilliertem Produkt. Neben der bei gewöhnlicher Temperatur festen Kopffraktion wurde ein von 263°C/13 mm bis 300° C/9 mm übergehender flüssiger Herzschnitt erhalten, der 45,4% des eingesetzten Rohalkylats ausmachte. Sein mittleres Molekulargewicht betrug 325, seine Viskosität 1545 cP bei 34° C. Die zu stark alkylierte Fraktion lag in einer Menge von 5% vor, bezogen auf das Rohalkylat.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von bei Raumtemperatur flüssigen Gemischen von Äthylterphenylen durch Alkylieren von Terphenyl in Gegenwart von Friedel-Crafts-Katalysatoren, d adurch gekennzeichnet, daß man in geschmolzenes Terphenyl, das 0,3 bis 3,0 Gewichtsprozent des Katalysators enthält, bei Tempera-
türen im Bereich von 140 bis 170° C Äthylen bis zur Anlagerung von zwei bis vier Äthylgruppen je Mol Terphenyl einleitet, den Katalysator entfernt und das Gemisch von flüssigem Äthylterphenylen aus dem Rohalkylat abdestilliert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als geschmolzenes Terphenyl ein Gemisch aus Terphenyl und im Kreislauf geführtes Alkylterphenylen mit niedrigem Alkylierungsgrad verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man im Äthylen zusätzlich gasförmige Aktivierungsmittel in einer Menge von 1 bis 10 Volumprozent, bezogen auf Äthylen, verwendet.
109 536/368

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