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Medikamentöse perorale Kapseln und deren Herstellungsmethode Die Erfindung
betrifft Verbesserungen in der Perstellung von peroralen Kapseln und bei vielschichtigen
P llen sowie {1ie eethode zu derpn stufenweiser Herstellung. Spezieller betrifft
die Erfindung die Behandlung von Gelatinekapselkomponenten und Gelatine iiberzogene
Pillen sowie ähnliche pharmazeutische Produkte durch eine solche neuartige Vorrichtung
in einer derartig neuartigen Weise, daß die Lös-'ichkeitsgeschwindigkeit einer Kapsel
einer Pille oder bestimmter Teile davon genau gesteuert wird, so daß eine genau
verzögerte oder zeitbemessene Freisetzung des Medikaments im Magen, im Duodenum
oder Jejunum und/oder im unteren Ileum oder jeder gewünschten Absorbtionshöhe des
Darmtrakts erfolgt.
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Versuche, die bisher mit der Darbietung von verkapselten Medikamenten
auf einer gesteuerten oder zeiteingestellten Freisetzungsbasis in unterschiedlichen
Höhen des Darmtraktes erfolgt sind, verliefen in höchstem Maße enttäuschend.
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Bei den bisher bekannten Versuchen handelte es sich um das Verpacken
von Medikamenten in abschnittsweise unterteilten Kapseln, bei denen die Wände der
verschiedenen Abschnitte eine unterschiedliche Stärke aufwiesen. Ausgedehnte Experimente
haben gezeigt, daß die unterschiedlichen Abschnitte einer mehrfach unterteilten
Gelatinekapsel in ihrem reinen Oelatinezustand von den Hagensäften in im wesentlichen
der @ Zeit und an der gleichen Stelle verdaut werden, wodurch der ganze Inhalt im
Magenraum etwa zur gleichen Zeit freigesetzt wird, und daß kein Teil der unterteilten
Kapseln genUgend lang intakt bleibt, um eine verzögerte
Frsi, abe-seines
nhalts zu bewirken.
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@s wurden verschiedene erfolglose Versuche ge@acht, um diese nachteiligen
erkmale von reinen Gelatine@apseln auszuschlie-Ben. @ierzu gehört die @chandlung
der @@füllten Kapseln in einer Atriosph'revonFormaldehydegas,dar.intauchender .
a ; seln in eine Formaldehyde-Alkohollösun@ und das darauf flrendeLufttrocnenoder..asch.-nin/anser.sstellte
sic@ heraus, daß wegen @er Löslichkeit des Gelatines in Wasser und der geringe@
@n der Formald@@@@-Alkohollösung enthaltenen Wassermengen eine absol@te @@hydrierung
und @@@tische Fixierung oder @eutralisieru@@ @@s Forraldehydes wrnddesLnttrockn-snicterrectwertenkar;r.eir.
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@@s@@en i@ wasser von in dieser weise be@@@@elten Gelatinekapseln
hat das Wasser in ähnlicher Weise das Aufweichen des @elatines zur Folge. Ferner
unterli@@@@ die Kapseln wegen des üblichen satzweisen @intauchens, wie dies beim
-Eintauchen von gefüllten oder ungefüllten Kapseln im Bebälter mit nachfolgendem
Rühren geschieht, der Fältelung der @ände oder dem kompletten Zusammenfallen der
@ände und dem Verlust der perfekten zylindrischen Form. Ein solches Verren ist ganz
offensichtlich ungeeignet Für die Behandlung der Kapselteile, Teil die verzogenen
@@stardteile dann nachfolgend nicht mehr aufeinander passen.
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Die Behandlung von Gelatine in Konzentrationen von Fonnalingasen führte
ebenfalls zu unerwünschten Änderungen, wie beispielsweise komplette Uhloslichkeitj
insbesondere nachdem sie einige Wochen gestanden hatten. Der Grund für dieses Versagen
liegt darin, daß Forrralingas eine fast momentane Reaktion mit Gelatine eingeht,
die trotz der Lufttrocknung oder dem haschen nicht aufhort. Die chemische Reaktion
setzt sich fort, bis das Gelatine vollstzndig unlöslich über seine gesamte Dicke
geworden ist. Dies kommt daher, daß eine komplette
chemische Interreaktion
stattfindet zwischen den Aminogruppen des G@latineproteins und dem Formali@ @it
der rlette @igenschaften @esitzt, nämlich reduzierte Wasserschwelleip, genschaften
und komplette Unlöslichkeit. Diese unerwänschten Eigenschaften sind selbst dann
wied@rholt aufgeten, wenn die wässrigen Formaldinkonzentrationen von ilo, i auf1
reduziert wurden.
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Bem@hungen zu einer verzögerten Freisetzung der in Fillenform dargereichter
@edikamente zu kommen, sind ebenfalls enttäuschendundurirksageweser.LcirpielseiseMurden
in einem bekannten Falle illen aus einer Mischung von nicht zeitverzögerten und
zeitverzögerter @edikamentkörnehen hergestellt, um e@re unterschiedliche Freisetzungszeit
für jene Gruppe zu er@alten, mit dem Ziel, kontinuierlich ein gewür@d@@ tes, therapeutisches
@iveau aufrecht zu erhalten. In solchen b'ällen ist d-i @ Zu@ischung in Pillenform
von unverträglichen J'ornchennichtmlioh.e'Auflösungsolcherilleni aenwerdrd\".'''tverr.'.'ertenLmche?vonelr""''";ergetrennt
und jedes @@rrchen muß seinen Weg aus dem @agen in den Darm'cral : t iinden, wn
sie separat aufgeschlossen werden und schließlich an unterschiedlichen Stellen jedoch
in unterschiedlichen, nicht überschbaren @engen absorbiert werden. In einer großen
Anza@l von Fällen werden sie durch chemische Interreaktion durch die Salzsäure und/oder
die peptisch@ Fermentwirkung i@ Magen vor dem Verlassen des ardents verändert. @n
jedem Falle wird nur ein unbestimmbarer Teil der zeitverzögerten Körnehen effektiv
im Darmtrakt freigesetzt, wahrel-id cin anderer Teil vmabsoroiert und möglicherweise
selbstunverändertausgeschiedenwirdwodurch ein geringer oder gar kein therapeutischer
Effekt entsteht.
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Die letzteren nachteile und die Verwendung von Formaldehydebehandelten
Fillen haben diese unproduktiv, unvorausschau-Lar, zu teuer und völlig unbefriedigend
gemacht.
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Die gegenwärtig kontrollierte Verwendung von Formalinlösungen und
einem chemischen Trockenmittel erzeugt eine undurc : dringbare Oberfläche, durch
unvollständige Änderung des inneren chemischen Aufbaus der Gelatinewand in kontrollierter
Tiefe, so daß sie der Magensäure (niedriger pH), der Feuchtigkeit, der Wärme (37°C),
der peristaltischen Wirkung und der enzymatischen Aufschliessung widersteht.
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Einer der Vorteile der Erfindung liegt in der Schaffung ei ner neuartigen
MethodeundVorrichtungzurSicherungder zeitverzögerten oder kontrollierten Freisetzung
von granulären oder flüüsigen Medikamenten in einer Weise, durch welche sichergestellt
wird, daß jedes Medikament zu der IDeabsichtigten Stelle gelangt, und zwar chemisch
unverändert, so daß eine gesteuerte, medikamentöse Anwendung an gewählten Stellen
des Verdauungstraktes möglich ist. Die hierin beschriebeneMethodeundVorrichtungfürdieunterteilteAbschließung
unveränderter, flüssiger oder fester Medikamente unabhängig von ihrer Verträglichkeit
oder Unverträglichkeit ist SQJ daß jedes Medikament und seine volle i. r. sierung
unverändert freigesetzt und an die beabsichtigte Stelle in therapeutisch reinem
Status gebracht wird.
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Die Anmeldcrin hat die Wände, welche die verschiedenen Kammern einer
kammerunterteilten Kapsel oder Fille bilden oder zumindest die Wände von einigen
Kammern behandeln sowie auch die Wände von einkammerigen Kapseln und zwar mit Substanzen,
welche die Formalinisierung abstoppen und die Scinde der Magenverdauung gegenüber
genau widerstandsfähig machen.
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Es zeigte sikh, daß bei Behandlung einer Gelatinekomponente mit einer
niedrigen, kritischen Konzentratior von wässriger Formalinlsung und/oder alkoholischer
Formalinlösungen über eine kritische Zeitdauer und dem nachfolgenden Eintauchen
solcher in ein chemisches Trockenmittel, wie beispielsweise reiner Alkohol, über
genau bestimmbare Zeitperioden
der @rozess der Formalinisterung
gestoppt werden kann.
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Die hierin beschriebene Methode und Vorrichtung umfaßt das 'intauchen
der Kapselkomponenten über eine bestimmte kritische Zeitdauer in einer Losung von
Formaldehyde, wobei sie darin in festen, berührungslosen Lagen in einem geeigneten
Halter gehalten werden. Diese erste Stufe wird abgelöst durch das Eintauchen der
Kapselkomponenten in (a) absoluten Alkohol oder einem gleichwertigen chemischen
Trockenmittel, (b) einer Formaldehyde-Alkohollösung und schließlich (c) einer zweiten
Flüssigkeit von absolutem Alkohol oder einer gleichwertigen Flüssigkeit. Beide chemische
Trockenmittel enthalten vorzugsweise (anhydrisches) Kupfersulfat, wodurch das eingebettete
WbLsser welter extrahiert wird und wodurch ihre absolute Eigenschaft aufrecht erhalten
wird. Nach dem erausziehen aus jedem Bad wird der die Kapselteile enthaltende Halter
gedrebt oder sonstwie bewegt, um ein komplettes Abtropfen jeder freien, daran haftenden
Losung sicher zu stellen und nach dem letzten Bad im chemischen Trockenmittel werclen
die Kapselteile in warmer Luft @nter temperaturgesteuerten Bedingungen durch Blasen
warmer Luft über sie etrocknet.
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Die vorgenannte neuartige Methode und Vorrichtung zur Behandlung der
Kapselkomponente oder Pillenüberzuge oder Gelatinetafeln zur Verwendung bei der
Herstellung von Kapselkomponenten überwinclet alle vorgenannten abträglichen Merkmale
durch die gesteuerte Fixierung der Wechselwirkung der Formaldehydelosung, sowie
dadurch, da ß die superfizielle 3cliche der behandelten Kapselwelle dauerhaft, fast
komplett unlöslich in Säuremedium und kontrolliert löslich in alkalischen Media
gemacht wird.
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@s ist daher eine Aufga@e der @rfindu@@, eine perorale pharmazeutisebe
Kapsel oder@@ille zu seha@f@@, die eine, zwei oder @ehrere Medikamert enthaltende
@a@@ern oder Schicht@@ @esitzt, wobei jede von einer Gelatin ward umgeben ist, vor
dener @@@@ eine besti@@te @@@@ls@@e @@@erseliedl@iche .,w=-~^>;n:v:r}^.~'';,.;w':i:~;,L,-.;,..clc-:<1=-.i:ir.~
1%, nd mit einem @@@@ischen, dehydrierenden @@tel, so daß die gewünschten Teile
oder @ände durch spez@fische, saure oder alkalische ebewische Reaktionen zu unterschie@lichen
Zeiten und in unterschiedlichen Höhen Im Eagen-@armkanal aufgelöst werden.
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@ine weitere Aufga@e ist die Schaffung eineer neuartigen , @orrichtung,
durch welche in Form einer einzigen Kapsel oder @ille eine @ombination von edikamerten
erfolgreich verabreicht werden kann, die normalerweise unverträglich sein miiraie,
wodurch eine gänzlich neue, si@@ere und synergistische pharmakologische Wirkung
tro@z Unverträglichkeit mit einem neuen therapeutischen Ergebnis erreicht wird.
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Eine weitere Aufgabe ist die Schaffung einer pharmazeutischen Hapsel
oder @ille, bei der einige ihrer oder alle Gelatinewände oder @erzüge äußerlich
und/oder innerlich mit kritischen schwachen Konzentrationen von Foralinlosungen
und/oder einer Alkohol-Formalinlosung und eLneM chemischen Trockenmittel zur Erzeugung
von rroteinänderunen bestirnter Tiefe behandelt wurden, so daS unterschiedliche
Kammern einer unterteiltenKapseloderSchichteneinerlilleunterschiedlicher Auflösungsgeschwindigkeiten
während des Durchg@@gs der Kapsel oder @ille durch den Magen-Da@@tra@t aufwelsen.
line
weitere Aufgabe ist die Schaffung einer naua@tigen Methode für die Vorbehandlung
einselner Gelati@ekapsel@omponenten in vielfachen Stufen und in unterschiedliche@
Weise, bevor die @enannten Gelatinekapselkomponenten zu mehrerenKamerrbesieht. mehreren
Kammern besteht.
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Die vorgehannte und weiteren Ziele und Vorteile der Lrf'indung werden
(len besser verstanden unter Betrachtung der beiliegenden Zeichnungen.
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Fig.1 und 2 sind schematische Darstellungen, auf denen die Stufen
und ein beispielshafter Apparat f ; r die Behandlung der Kapselkomponenten dargestellt
ist.
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Fig. 3 ist ein vergrößerter Teilschnitt durch eircr typischen Halter,
wobei sich die Kapselteile in ihrer Lage befinden. b'ig. 4 ist ein Querschnitt durch
eine behandelte lSapselkomponente, die ein Medikament enthält.
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Fig. 5 ist eine Darstellung, ähnlich Fig. 4, auf der zwei Kapselkomponenten
teleskopartig ineinander geschoben sind und sich ein Medikament in der zweiten Kapselkomponente
befindet.
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Fig. 6 ist eine Darstellung ähnlich Fig. 5, bei der die zusammengesetzte
Kapsel verschlossen ist.
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Fig. 7 ist eine typische Teildarstellung einer Pilles die nach der
hierin beschriebenen Methode behandelt wurde.
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Fig. 8 ist ein vergrößerter Querschnitt durch eine, aus drei Kammern
bestehende'Kapsel.
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Fig. ist eine schematische Darstellung, die eine Röntgenbeobachtung
der anfanglichen Trennung des behandelten und unbehandelten Tei's einer zweikammerigen
Kapsel nach dem Einhehmen
illustriert, wobei der unbehandelte Kapselteil
aufgelöst und seinen Inhalt freisetzend, gezeigt ist.
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Fig. lo ist eine Darstellung ähnlich Fig. 9, auf der die relative
Lage des Inhalts des aufgelosten, unbehandelten Teils und des ungelösten, behandelten,
widerstandsfähigen Teils, etwa eine Stunde nach wJinnahme darstellt.
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Fig. 11 ist eine ähnliche schematische Darstellung, auf der die relative
Lage des Inhalts des unbehandelten Kapselteils und das anfängliche Aufschliessen
des behandelten Kapselteils ca. eineinhalb Stunde nach Einnahme dargestellt ist.
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Fig. 12'ist eine ähnliche schematische Darstellung, auf der die relative
Lage des Inhalts der beiden Kapselteile etwa zwei Stunden nach Einnahme illustriert
ist.
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Fig. 13 ist eine Darstellung ähnlich lvig. 12, auf der die Lage der
Medikamente ca. 3 Stunden nach Einnahme gezeigt ist.
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Fig. 14 ist eine graphische Darstellung, welche die Ergebnisse von
Blutuntersuchungen während der Absorbtion des Inhalts herkömmllcher Kapseln und
des Inhalts der hier beschriebenen, behandelten Kapseln illustriert.
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ZunNahst soll eine beispielhafte Beschreibung einer typischen Vorrichtung
zur Durchführung der Stufen der Methode der Gelatinekapselbehandlung erfolgen. Die
Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einer Reihe von BehEltern, die
hintereinander
versetzt angeordnet und in Fi@. 1 und 2 bei A, @, C, D gekennzeichnet sind. Der
Behälter A enthält eine wässerige Formaldehydelösung. Behälter @ enthält ein dehydrierendes
Mittel. Behälter C enthält eine Formaldehyde-Alkohollösung, wohingegen Behlter D
ein dehydrierendes Mittel enthält.
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Eine jetzt zu beschreibende, geeignete Jorrichtung für den Transport
der Kapselkomponenten von einem @ehälter zum nächsten ist vorEanden, so daß die
Komponenter für @estimmte Kritische Zeitperioden im Inhalt eines Jeder. ers nacheinander
verharren. Während des Verharrers-eh-lter werden die Kapselkoponentenvoneinandersetrernt
in einzelnen Kammern gehalten, die in geeigneten Faltern ausgebildet sind, so daß
sie zu keiner Zeit @iteinander in @erührung kommen.
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Iiach jede.neintauchenwerdendieKapselkomponenten durch Wirbeln ihrer
Halter oder in sonstiger Weise umgestülpt, ur sicherzustellendaJallespurenvonfreierFlüssigkeit
in der sie eingetaucht waren, davon abläuft. Mach Verlassen des letzten Fedes *it
demehydrierunsmittel(BehälterD) werdendierapselkomponentendurcheine''rockenzone2
(Fig. 2) transportiert, durch welche warme Luft bei gesteuerter Temperatur zirkuliert
wird. Bei Verlassen der Schnelltrockenzone werden die Kapselkomponenten zu einem
Warmluftlagerraum befordert und dort gehalten, bis sie zur Zuführung in eine herkömmliche
Füllmaschine bereit sind.
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Die wässerige Formaldehydelösung, die sich als ideal herausstellte,
ist eine Lösung von Cl, Volumenprozente wobei sich jedoch zeigte, daß die Konzentration
im Bereich von O, l bis 0,95 Volumenprozent schwanken kann.
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Als Dehydrierendes chemisches Mittel hat die Anmelderin aus Kostengründen
absoluten Alkohol verwendet, mit oder ohne eine geringe Menge von Kupfersulfat,
das als dehydrierendes Mittel für den Alkohol zugesetzt wurde, obwohl andere chemische
Trocknungsmittel,
wie beispielsweise Tetrahydrofurfuryl-Alkohol, Butyl-Alkohol, Äther oder Aceton
sich als sehr wirksam herausstellten, um eine rasche @@traktion des gesamten freien
Wassers und des gesagten extrahierbaren freien Formaldehydes aus der Gelatinewand
zu @everkstelligen.
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In der hier erwahnten Formaldehydealkohollösung kann die Formaldehydekonzentration
schwanken von 5 bis 15 Volumenprozent, doch fand die Anmelderin, daß eine kritisch
ideale Lösung eine Formaldehydekonzentration von ca. lo Volumesprozent mit einer
Alkoholkonzentration von 75% bis 95% vorzugsweise jeaoch ca. aufweist.
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Das oben beschriebene Verfahren oder die oben beschriebenen Stufen
und Lösungen sind besonders geeignet finir die Steuerung der chemischen Reaktion
der Formaldehydelösung im Gelatine. Genauer gesagt, ist das Wasser in einer 0,5
%-igen Formaldehydelosung (Behälter A) notwendig, um schnell aufzuweichen und die
chemische Durchdringung des Formaldehydes zu erleichtern oder zu katalisieren. Das
erste Eintauchen in das dehydrierende Mittel (Behlter B) bewirkt ein schnelles und
wirksames Extrahieren des restlichen freien Wassers und Formaldehydes aus dem Gelatine,
so daß unmittelbar jede weitere chemische Wechselwirkung zwischen dem Formaldehyde
und dem Gelatine wird. Das nachfolgende eintauchen in die Formaldehydealkohollosung
(Behsiter C) bewirkt langsam ein weiteres kontrolliertes Fixieren der Crelatinekomponenten,
während rlas zweite eintauchen in das dehydrierende chemische Mittel (Behälter D)
schnell und wirksam das letzte verbleibende freie Wasser und Formaldehyde aus den
Gelatinekomponenten austrocknet und jede eventuelle weitere Wechselwirkung dadurch
abgestoppt wird, daP die Kapselkomponenten einem kontrollierter warmen Lufttrocknen
(Zone E) unterworfen werden.1.r",ebriswerdendietapselkc;';ponenten in @esteurter
@@ @@bandelt, ohne die eringste Verletzung
7 (""l.tlrj.'!j''("?'r.undobre'/r'r"j.lzuiip',/erf-'.cb''!'.'.-.
olabierun.rF'1.t'"lun;"e.';-)'er.<'''rund.")'r'hrrrc'?''i".r.
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'''"o.
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.''uf'neb""edau"icZcichnunnspeziellaufr'i. könnend]aitclrde''"'clatinekapselbestanJrei'Leau
können die @alte @@ de@ Gelatinekapselbestandteile aus einem geeignete@ @örper 11
bestehen, der Öffnungen 12 au@-weist, die jeweil@ eine Tasche zur Aufnahme eines
Kapsol-@estandteil@ @@@ilden. Kommunizierende Durchgänge ver@@@ fiGha;.h.<?rn1LiinardrsowiemitdenH'.rcnt
flachenr-j.''.'.r11.Diehaselhoponentencrdon\orzurmesse e in den @rungen 12 durch
abnehmbare, perforiererte Abdeckplatten 1@ gehalten. In jeder Fall ist der Halter
10 wabenartig, u@ einenm freien @trom der Flüssigkeit in und d jede darin enthaltene
Kapselkomponente zu gewährleisten.
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Jeder geeignete Förderer kann zum Weitertransport der Halter lo von
Behälter zu @ehälter verwendet werden. Jeder Halter @ann beispielsweise schwenkbar
bei 16 befestigt sein, an einem nde eires Vebels 17, der an seinem anderen Ende
bei 18 an einem endlosen Transportband 19 angelenkt ist, das oberhalb der @ehälter
angeordnet ist und sich in Längsrichtung darüber lewegt. Eine nichtgezeigte Federvorrichtung
ist vorhanden, um die Stützhebel 17 nach aufwärts in Ebene des Transportbandes zu
zwingen, so daß die Drehpunkte 16 jederzeit entlan@ einer Kurvenfläche @1 verlaufen.
Wie dargestellt verläuft die normale Ebene der Kurvenfläche im wesentlichen deckend
nilt der Ebene des Transportbandes und ist im Bereich Jedes Behälters mit nach abwärts
raGenden Bereichen 22 versehen, welche die Halter nach abwärts in die darunter liegenden
Behalter für die notwendige Zeitdauer zwingen. Die effe tive Lange der versetzten
Bereiche 2 kann, wie dargestellt, verstellL. ar sein.
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In dieser Beschreibun ist der Kurvenbereich 22, der über Behälter
A liegt, so einf, estellt, claß ein intauchen des Waters für eine Dauer von ca.
lo bis @o Bekunden erflgt.
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Durch Verstellung der @latte 22a kann die @intauchdauer etwa 55 Sekunden
erhöht werden, wobei die. Einstellung so erfolgte daß die effektive Lange des Kurvenbereiches
22 mit der Laufgeschwindigkeit des Transportbandes koordiniert wird und die erforderliche
Zeit fiir die gewünschte Wechselwirkung zwischen dem Formaldehyde und dem Gelatine
erhalten wird. In ähnlicher Weise ist der Kurvenbereich 22oberhalb des Behälters
B so eingestellt, daß ein @intauchen für ca.
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2@ inuten erfolgte wohingegen der Kurvenbereich über Behälter C den
Halter in Abhängigkeit von seiner kritischen @instellung für 30 bis 60 Sekunden
eirgetaucht hält und der @Urvenbereich über Behälter D einen er@@ßten Halter je
nach @otwendigkeit für 2 bis 5 Minuten eingetaucht bält. Eine gerieinsame @emeinsame
Platte 25 kann über dem Behältersystem angeordnet werden, um Sauberkeit zu gewährleisten
un @ämpfe abzuleiten.
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Es ist von Wichtigkeit, daß nach Herauszieh@@ d@s Halters aus jedem
Behälter eine Wirbelung des @alters erfolgt, so daß ein totales Abschtitteln aller
freien Flüssigkeit von diesem bewirkt wird. Eine s@lche Wirbelun@ kann manuell erzeugt
werden, oLwohl eine Kombinationvon Rechen 23 und Ritzel 24 zu diesem Zwecke bevorzugt
wird. Sobald der Halter zwischen die Behälter weitertransportiert wird, bewirkt
die Rechen-Ritzel-Verbindung eine Wirbelung des Halters.
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Selbstverständlich können auch Gelatineblätter für die Herstellung
von Gelatinekapselkomponenten nacheinander in die Behälter eingetaucht werden, damit
sie ihre Loslichkeitseigenschaften in der Tiefe verändern.
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Es wird nun Begug genommen auf Fig. 4 bis 6, auf denen eine Zweikammerkapsel
dargestellt ist. Fig. 4 zeigt eine
Kapselkomponente l5, iP innen
und au3en nach dieser hier beschriebenen Methode behandelt wurde. Sohald ein Medikament
26 eingefüllt ist, kann eine Kapselkomponente 13a, wie in Fig. 5 dargestellt, teleskopartig
hereingenchoben werden.
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Fin solches Einschieben ist möglich, wenn die Kapselkornponenten oder
eine von diesen in der hier beschriebenen Weise behandelt wurde, da die Homponenten
ihre Röhrenform und --nnc össe bei@ehalten ha@en und nicht die de@ Golatine innenwohnende
Geschmeidigkeit verloren haben, nach diesem Zusammensetzen wird ein Medikament 27
in die apselkomponenve 13a gefüllt und eine Gelatinekappe 28 darüber gesetzt.
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Eine Komponente oder alle, einschließlich der Kappe können nach der
hier beschriebenen Methode der Formalinisation und mit gleicher oder unterschiedlicher
Tiefenwirkung behandelt werden, so daS ein kammerunterteiltes Kapselprodukt entsteht,
dessen eine Kammer kurz nach dem Einnehmen sich beispielsweise im Magen auflost
und die verbleibende Kammer sich erst später auflöst, so daß das Medikament in der
erstgelösten Kammer ein niedriges Niveau im Darmtrakt erreichen kann, bevor die
zweite Kammer sich auflöst und ihren Inhalt in das obere Niveau des Darmtraktes
freisetzt.
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Fig. 8 zeigt eine dreikammerige Kapsel, bei der beispielhaft die Wände
der Kammer F über eine bestimmte Zeitdauer auf Tiefe behandelt wurden, während die
Wände der Kammer G über eine längere bestimmte Zeitdauer behandelt wurden und die
WEnde der Kammer H unbehandelt gelassen wurden. Die Lösllchkeitsgeschwindickeit
ist somit gestaffelt.
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Versuche mit den Kaoseln gemäß der vorliegenden Erfindung im Laboratorium
und am lebenden Gegenstand sowie Blutuntersuchungen der Testdrogen haben ergeben,
daB die Kapseln den beabsichtigten Zweck erreichen. BeisDielsweise wurden nach etwa
einer Stunde Trocknunz in warmer Luft bei ca. So°F bis loo°F die Kapseln. die entsprechend
der Beschreibung in der Tiefe behandelt t wurden, und Barium enthielten. in
Magensaft
getaucht, der auf 98°F erwärmt war, und darin bewegt. Die Auflosung der verschiedenen
Kapseln erfolgte in einer Zeit von 30 bis 50 Minuten. Wenn behandelte Kapseln, die
etwa 4 Stunden getroclinet waren, in die Kagenflüssigkeit getaucht wurden, erfolgte
die Auflösung knapp nach einer Stunde und nach einer Trocknung von 5 Tagen oder
langer vor Eintauchen in die genannteMagenflüssigkeit erfolgte die Auflosung kurz
nach zwei Stunden. Die Anmelderin hat hieraus gescllossen, daß die optimale Trocknungsseit
bei etwa =. Tagen oder länger liegt, und daß dir'Gelatine der Kapseln bei weiteren
Standzeiter nicht unlöslich wird.
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Lie klinische Frufung erfolgte mit zweikammerigen Kapseln, wie in
Fig. 6 dargestellte wobei die Wände einer Kammer in der Tiefe durch das Verfahren
behandelt wurden. Dies ist dargestellt in Fig. 9 bis 13, die kennzeichnend sind
für tatsächliche Röntgenstrahlenbilder. Zum Zwecke dieser Beschreibung ist der unbehandelte
Kapselbentandteil als Teil 13 bezeichnet, während der behandelte Kapselbestandteil
aIs Teil 13a gekennzeichnet ist. Vielen Patienten (ca. 60) wurde eine Kapsel auf
leeren Magen, sowie nach einem kleinen Frühstück gegeben. Die folge@@en Be@bachtungen
sind kennzeichnend f@r @@i@@ Teste und wur@en durch vielfache Röntgenstrahluntersuchungen
der entsprechenden latienten erhalten.
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Fünfzehn Minuten nach Linnahme einer teilweise behandelten unterteilten
Kapsel (Fig. liste sich der unbehandelte Teil 13 auf und setzte seinen Inhalt 2O
in den I. agen frei.
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Kammer 13a blieb im Magen für ca. 1-1/2 Stunden intakt.
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Wahrend dieser Zeit bewegte sich der freigesetzte Inhalt 26 nach abwärts
durch das Duodenum (Fig. lo). Zu dieser Zeit etwa begann der Teil 13a sich auszulösen
und sei@@ Inhalt freizusetzen (Fig. 11) während der Inhalt von Kammer 13 weiter
nach abwärts wanderte und irn oberen Jejunum lag.
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Nacll zwei Stunden hatte der Inhalt 26 des Teils 13 das untere Jejunum
erreicht, während der Inhalt 27 des Teils 1@ in das Duodenum (Fig. 12) befördert
wurde. Rcntgenbilder, die nach zwei oder drei atunden (Fig. i3) aufgenommen wurderi,
bewiesen, daß der Inhalt des Toiles 13 das untere Ileum erreicht hatte und der Inhalt
des Teiles 13a sich nun durch das obero Jejunum bewegte.
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Die graphische Darstellung der Fig. l4 ist kennzeichnend für Kontrollstuden
von Blutwerten einer Testdroge (Salicylate), die in normalen, unbehandelten Kapseln
und in in der Tiefe behandelten Kapseln verabreicht wurde. Diese Teste wurden ausgeführt
in stundlichen Intervallen und zeigen weiter, daß eine vierkammerige Kapsel, die
entsprechend dieser Beschreibung behandelt wurde, den beabsichtigten Zweck erreicht.
In Fig. 14 zeigt die Grundlinie die Zeit in Stunden und die senkrechte Linie ist
kennzeichnend fUr den Salicylatblutspiegel.). Die Anmelderin verkapselte 5 Gramm,
lo Gramm und 15 Gramm Salicylat in normalen Kapseln sowie 15 Gramm Salicylat in
beide Kammern einer zweifach unterteilten, nach der Beschreibung behandelten Kapsel.
Es stellte sich heraus, wie durch die Kurven U-l, U-2 und U-3 angegeben, die alle
kennzeichnend für die Verwendung von unbehandelten Kapseln sind, daß die anfängliche
Absorbtion sehr schnell erfolgte und ihren maximalen Salicylatblutspiegel innerhalb
ein bis zwei Stunden, sowie im oberen Jejunum erreichte. Danach erfolgte stündliche
Prüfungen zeigten deutlich, daß ein progressiver, scharfer Abiall im Salicylatblutspie@gel
auftrat, wie dies durch die gestrichelten Verlangerungslinien der Kurven U-1, U-2
und U-3 hervorgeht.
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Die gleichen Untersuchungen wurden gleichzeitig mittels stUndlicher
Blutspiegelteste an Patienten vorgenommen, die behandelte Kapseln genommen hatten
und durch Kurve T-1 dargestellt, wobei sich herausstellte, daß ein sehr-charfo-=
anfanglicher
maximaler Anstieg innerhalb zwei Stunden nach Einnahme vorhanden ist, der gefolgt
wird, durch ein ziemlich langsames Abnehmen, wie durch die gestrichelte Linie in
Fortsetzung dem Yurve T-l dargestellt wurde. Diese allmähliche Abnahme ist kennzeichnend
dafür, daß der wirksame therapeutische Blutspiegel ftlr mindestens 16 Stunden oder
mehr aufrecht erhalten werden kann, wohingegen im Falle der unbehandelten Kapseln
ein Verschwinden des therapeutischen Blutspiegels innerhalb acht oder neuen Stunden
auftritt.
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Diese Untersuchungen im Zusammenhang mit den vorher erw§lmten Rontgen-Untersuchungen
zeigen deutlich, daß der Inhalt des unbehandelten Teils der Zweikammernkapsel zunächst
im Magen freigegeben wurde und maximal vom Duodenum und oberen Jejunum absorbiert
wurde, und daß nach ineinhalb bis zwei Stunden oder mehr die behandelte Kapselkammer
aufgelöst wurde und ihren Inhalt freisetzte.
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Es wird nun Bezug genommen auf das in Fig. 7 dargestellte Beispiel
einer mehrfach therapeutischen Pille 29. Der Kern 3o eines Medikamentes ist umgeben
von einer Schicht 31 aus reiner Gelatine und wird bis zum Härten getrocknet. Der
überzogene Kern wird dann durch die aufeinander folgenden Stufen von Formalin und
Alkoholbehandlung, wie oben beschrieben, geführte wodurch sich die äußere Oberfläche
der Gelatineschicht 31 in der Tiefe chemisch ändert. Dieser zentral Uberzogene Kernteil
der Pille wird der letzte aufzubrechende Teil oder die letzte aufzubrechende Kammer
der Pille.
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Eire Schicht von therapeutischem Material 32 wird über die behandelte
Gelatineschicht 31 gebracht und nach Trocknung eine weitere, reine Gelatineschicht
33 dauber aufgebracht, welche diese vollständig überzieht. Diese auberge
Schicht
wird unbehandelt gelassen, um ihre schnelle Auflösung im Magen sicher zu stellen.
Die ußere Scnict kann bezogen werden mit einer Schicht von Zucker oder färbender
Substanz.
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Viele Einzelheiten können geändert werden, ohne daß damit von Idee
oder Uinfang der Erfindung abgewichen wird. Der Umfang der anli@gen@@@ Ansprüche
soll da@er in Gi@se@ @inne nichez als limitativ angesehen werden.