-
Röntgenkontrastmittel und Verfahren zur Herstellung solcher Mittel
-.-.-...-.-Bei Röntgenuntersuchungen von Speiseröhre, Magen und Darm werden Kontrastmittel
angewandt, die zwischen 15 und 45 % BaS04 enthalten, das in einer wässrigen, Verdickungsmittel
von vegetabilischer Natur enthaltenden Lösung suspendiert ist. Das Kontrastmittel
kann außerdem oberflächenspannungherabsetzende und schleimhautadhäsive Stoffe sowie
Zusätze enthalten, die der Suspension die Eigenschaft eines tixotropen Gels geben.
Weiterhin enthalten die Kontrastmittel im allgemeinen Geschmackskorrigentien wie
Zuckerarten, synthetische Süßstoffe und Essenzen.
-
Die Schwierigkeiten, die die Hersteller der Kontrastmittel in erster
Linie überwinden müssen, sind folgender Art : 1) BaS04 hat ein hohes spezifisches
Gewicht (4. 5) und sedimentiert deswegen sehr schnell in einer wässrigen Suspension.
Diese Schwierigkeit kann zum großen Teil dadurch überwunden werden, daB man ein
viskositEtserhöhendes Mittel hinzusetzt bzw. die Suspension in der Form eines tixotropen
Gels herstellt.
-
2) Das Gewicht pro Volumeneinheit der Kontrastmittelsuspension ist
in den meisten Fällen ohne größere Be. deutung ; bei einigen Funktionsuntersuchungen
der Speiseröhre, des Magens und des Darmes ist jedoch ein Kontrastmittel mit einem
Volumengewicht von ungefähr 1. 0 erwünscht (vgl. die Deutsche Patentanmeldung F
38 800/IV/30h). In diesen Fällen ist es notwendig, ein sehr leichtes Medium, z.
B. Luft oder Gas, als Träger der Suspension hineinzumischen. Die Suspension des
Kontrastmittels muß diesen Träger in so fein verteilter und homogener Form enthalten,
daß die Qualität des Röntgenbildes nicht durch größere Luft-oder Gasblasen verschlechtert
wird, 3) Die Röntgenkontrastmittel müssen in einer solchen Form hergestellt werden,
daß die vielfach überanstrengten Röntgenkliniken nicht unnötigerweise mit Zubereitungsverfahren
für die Kontrastmittel belastet werden. Das Kontrastmittel muß also so zusammengesetzt
sein, daß keine Gefahr für Sedimentierung der kontrastgebenden Substanz besteht
; es muS fertig zum Einnehme. n sein und in einer geeigneten Portionsverpackung
aufbewahrt werden.
-
4) Weitere wichtige Faktoren sind der Geschmack und die Konsistenz
der Kontrastsuspension. Eine Röntgenuntersuchung der Verdauungsorgane bedeutet für
die meisten Menschen eine Situation, die außerhalb des Normalen liegt. Eine Kontrastmittelsuspension
von schwererträglichem Geschmack und Konsistenz ist daher eine
Extrabelastung,
inabesondere weil eine verhältnismäßig große Portion des Mittels eingenommen werden
muß, um die Untersuchung durchführen zu können.
-
Es wurde nun gefunden, daß BaSO4 ale Kontrastmittel und Wasser als
Suspeneionsmittel enthaltende Röntgenkontrast~ mittel in einer technisch einfachen
und vorteilhaften Weise dadurch erhalten werden, daß die wässrige, mit Zusätzen
üblicher Art versehene Suspension des BaSO4, zweckmäßig unter Einleiten eines geeigneten
Gases, vorzugsweise Luft, einem Gefrierverfahren unterworfen, das gefrorene Produkt
in geeignete Portionspackungen abgepackt und das verpackte Produkt einem Tieftemperatur-Hdrtungsverfahren
unterworfen wird.
-
Durch das Verfahren gemäß der Erfindung können ohne Schwierigkeiten
erreicht werden : 1) das physiologisch richtige Volumengewicht der Kontrast-Zubereitungen
; 2) eine große Lagerbeständigkeit ohne Risiko der Sedimentierung des Basez ; 3)
eine bequeme, gebrauchsfertige Verpackung für einmaligen Gebrauch ; 4) die Mdgliohkeit
der Anpassung der Zubereitungan den Geschmack der Patienten.
-
Das Auagangagemisoh wird zweckmäßig unter aseptischen Bedingungen
in einer KolloidmUhle homogenisiert und dannbei einer Temperatur von etwa-4° C unter
Durchblasen mit einem fUr diesen Zweck geeigneten Gas, vorzugsweise Luft,
schnell
gefroren, wobei die Menge des durchgeleiteten Gases vorausbestimmt ist. Das Nachhärten
kann z.B. in einem Kiihltunnel bei-20° C erfolgen. In dieser Weise können Kontrastmittel
mit einem BaSO4-Gehalt bis zu 500 g per Liter Ausgangs-Suspension hergestellt werden,
ohne daß das Mittel einen Geschmack oder eine Konsistenz erhält, die der Patient
unangenehm empfinden könnte. Da verschiedene Faktoren bei der Kontrastmischung variiert
werden können, bestehen große Möglichkeiten, die Wünsche, die die fUr medizinische
Gesichtspunkte besten Röntgenbilder ergeben, zu befriedigen.
-
Beispiel 25 kg sterilisiertes BaS04 für Röntgenzwecke wird in einem
Mischapparat mit einer Lösung angefeuchtet, die 25 g e. ines nicht-ionenaktiven
Emulgators votai Typ der PolyoxySthylenglycolstearate in 2. 500 ml 50-prozentigem
Äthanol enthält. Das BaS04-Pulver wird danach bei 40° C getrocknet. Getrennt davon
wird ein Gemisch mit folgender Zusammensetzun hergestellt und der gebräuchlichen
Homogenisierung, Pasteurisierung und Reifung unterworfen: Milchfett oder vegetabilisches
Fett 8 % Zucker 12,5 % Fettfreie Milchtrookenaubstanz 11,8 Emulgator 0, 4 % Stabilisator
0,8 % Wasser ad 100 %
Das BaS04-Pulver wird in 40 1 des Gemisches
hineingemischt und die Mischung in einer Kolloidmühle homogenisiert. Nach Zusatz
von Farben und Geschmacksstoffen wird das homogenisierte Gemisch in einem Eisgefrierapparat
bei-4° C gefroren, wobei so viel Luft hineingemischt wird, daß eine Volumensteigerung
von 40 % erreicht wird.
-
Das Präparat wird in geeignete Portionsverpackungen abgefüllt und
durch Frieren im Friertunnel bei-20° C 4 Stunden lang gehärtet.
-
Bei der Röntgenuntersuchung läßt man den Patienten das Präparat einnehmen,
nachdem es bei Zimmertemperatur oder im Wasserbad auf die gewunschte Temperatur
aufgetaut ist.
-
Das Produkt kann bei dem Einnehmen die Ko. nsistenz und Temperatur
von z. B. Speiseeis haben. Das Produkt hat tixotrope Eigenschaften, so daß eine
niedrigere Viskositdt erhalten werden kann, wenn man es einige Minuten umrwhrt.
-
Das aufgetaute Präparat ist bis zu 6 Stunden nach dem Auftauen anwendbar.
-
Wenn die im Beispiel genannten Vorschriften für die Zubereitung angewandt
werden, wird ein Produkt mit 37 Gewichtsprozent BaS04 und einem Volumengewicht fUr
das geschmolzene Produkt von 0, 9-1, 0 bei Zimmertemperatur erhalten. Die Vorbehandlung
von BaS04 beeinflußt die Adhäsion der Substanz zu der FettkomponenSe und fUhrt dadurch
zu einer maximalen Verlangsamung der Sedimentierung.
-
PatentansprUche :