DE1467788C - Wässrige oder wässrig alkoholische peroral einzunehmende Arzneimittellosung - Google Patents

Wässrige oder wässrig alkoholische peroral einzunehmende Arzneimittellosung

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DE1467788C
DE1467788C DE19641467788 DE1467788A DE1467788C DE 1467788 C DE1467788 C DE 1467788C DE 19641467788 DE19641467788 DE 19641467788 DE 1467788 A DE1467788 A DE 1467788A DE 1467788 C DE1467788 C DE 1467788C
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Georg Adolf Dr rer nat 2000 Wedel Ulex
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Beiersdorf AG
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Beiersdorf AG
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Description

Tropfenzahl der wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen Arzneimittellösung die Magenschleimhaut vor irritierenden Einflüssen geschützt wird und je nach der zugesetzten Menge an Alginat und Polyacrylamid der Wirkstoff bzw. die Wirkstoffe in festsetzbaren Zeiten abgegeben werden, wobei durch die später im alkalischen Darmmiiieu erfolgende Rückverwandlung des Alginsäure-Gels in das lösliche Salz eine restlose Ausnutzung des bzw. der Wirkstoffe aus der Arzneimittellösung gewährleistet wird.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Beispielen näher erläutert.
Beispiel 1
a) Nikotinsäure 1,5 g
Natriumalginat A 1,0 g
Wasser 97,5 g
b) Nikotinsäure 1,5 g
Natriumalginat B 0,5 g
Wasser 98,0 g
Als Natriumalginat wurden die Alginate A und B eingesetzt, die unter dem geschützten Warenzeichen Algipon 267 und Algipon 778 L erhältlich sind. Eine l%ige wäßrige Lösung von Alginat A hat eine Viskosität von 25 cP, eine l%ige wäßrige Lösung von Alginat B eine solche von 145 cP. Wird die l%ige Lösung des Alginate B mit Wasser im Verhältnis 1+1 verdünnt, also eine 0,5%ige Lösung hergestellt, so wird eine Viskosität erzielt, die etwa derjenigen der l%igen Alginat A-Lösung entspricht.
Nach Einträufeln dieser Lösungen in künstlichen Magensaft wurden die Freigabezeiten für die Nikotinsäure aus dem sich bildenden Alginsäure-Gel auf gravimetrischem Wege ermittelt.
Innerhalb gewisser Toleranzen ergaben sich für beide Beispiele folgende Werte:
Nach 2 Minuten
Nach 30 Minuten
Nach 60 Minuten
Nach 90 Minuten
nicht meßbar
etwa 40%
etwa 50%
etwa 55%
Im alkalischen (Darm-)Milieu tritt sofortige Lösung des Gels und damit spontane Freisetzung der Nikotinsäure ein.
Eine Erhöhung der Wirkstoffretention wurde erzielt, wenn den das alginsäure Salz enthaltenden Lösungen zusätzlich 0,4 % Polyacrylamid zugesetzt wurden. Wurden Lösungen dieser Zusammensetzung in künstlichen Magensaft getropft, so entstanden Kugeln von der Größe der Tropfen. Diese Gelkügelchen ίο hielten mehr als 90 % des Wirkstoffes zurück. Es wurden unter Verwendung der Kombination von Alginat + Polyacrylamid die folgenden Freigabewerte ermittelt:
Nach 30 Minuten == etwa 15%
Nach 60 Minuten = etwa 35%
Nach 120 Minuten = etwa 80%
Durch Variation des Polyacrylamid-Anteils kann der Abgabewert in der Zeiteinheit verändert werden: ao je weniger Polyacrylamid die Lösung enthält, desto schneller erfolgt die Wirkstoffabgabe.
Beispiel 2
Digoxin 0,075 g
Äthanol 35,0 g ■
1,2-Propylenglykol 15,0 g
Polyacrylamid 0,4 g
Natriumalginat 0,4 g
destilliertes Wasser ad 100,0 g
Herstellung
Das Digoxin wird in dem Gemisch aus Äthanol und Propylenglykol heiß gelöst. Das Polyacrylamid wird als 2%ige Lösung in 50%igem Alkohol mit der wäßrigen Alginat-Lösung (l%ig) gemischt und in die Digoxin-Lösung eingerührt.
Auch unter Verwendung dieser Zusammensetzung durchgeführte Bestimmungen der Freigabemenge an Wirkstoff pro Zeiteinheit im Vergleich zu einer entsprechenden Zusammensetzung ohne Polyacrylamid ergaben ebenfalls einen deutlich verlängerten Freigabeeffekt.

Claims (1)

1 ■ 2 ■
Alginsäure bzw. ein Alginat als resorptionsverzögern-
Patentanspruch: des Mittel enthalten. Auch ist ganz allgemein die Verwendbarkeit von Alginaten zur Verzögerung der
Wäßrige oder wäßrig-alkoholische peroral ein- Wirkstoffabgabe aus Arzneimittelzubereitungen bezunehmende Arzneimittellösung mit einem Gehalt 5 reits beschrieben worden (vgl. H. v. Czetschan Alginat, dadurch gekennzeichnet, ' Lindenwald, »Makromolekulare Stoffe in daß sie bis zu 3 °/o niederviskoses Alginat und etwa Pharmazie und Kosmetik«, 1963, S. 71). Diesen 0,1 bis 1% Polyacrylamid enthält. Literaturstellen konnte jedoch keine Lehre entnommen werden, wie man eine feindosierte Abgabe von ίο Wirkstoffen aus peroral einzunehmenden wäßrig-
alkoholischen Lösungen der Wirkstoffe erzielen kann.
Es war überraschend und konnte nicht vorausgesehen werden, daß bei Zusatz von sowohl einer ge-
Die Erfindung betrifft wäßrige oder wäßrig-alkoho- ringen Menge eines niederviskosen Alginats als auch lische, ein Alginat enthaltende Arzneimittellösungen, 15 einer geringen Menge eines Polyacrylamide zu derdie nach peroraler Verabreichung eine allmähliche artigen wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen Arznei-Freigabe des Wirkstoffes bzw. der Wirkstoffe im mittellösungen kein nennenswerter Anstieg der Visko-Magen ermöglichen. sität der Lösungen erfolgt, daß diese Menge aber
Es ist ein Verfahren zum Regeln der Abgebbarkeit dennoch ausreicht, um bei peroraler Verabreichung von ätherischen Ölen aus porösen Trägern an den 20 in dem unter der Einwirkung des Magensaftes ausMagen bekannt, bei dem, um das Einnehmen von un- gefällten Alginsäure-Gel wesentliche Mengen des angenehm schmeckenden ätherischen Ölen zu ermög- Wirkstoffs einzuschließen, wodurch nachteilige Wirlichen, eine unerwünschte Einwirkung auf die Magen- kungen auf die Magenschleimhaut vermieden werden, Schleimhaut zu verhindern und eine langsame Abgabe und daß der eingeschlossene Wirkstoff bereits im zur Erzielung einer beabsichtigten pharmakologischen 25 sauren Medium des Magens kontinuierlich wieder in Wirkung zu erhalten, die porösen Träger für die Freiheit gesetzt wird (Erzielung einer verzögerten ätherischen öle aus verdaulichen Stoffen gebildet und Abgabe "des Wirkstoffs über einen längeren Zeitraum), die Träger nach der Beschickung mit den ätherischen Der erfindungsgemäße Vorschlag des Zusatzes einer ölen mit einer üblichen, im Magen löslichen Schutz- geringen Menge eines niederviskosen Alginats und schicht überzogen werden. Es handelt sich hierbei so- 30 einer geringen Menge Polyacrylamid zu einer peroral mit um eine Wirkstoff-Zubereitung in Dragee-Form. einzunehmenden wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen
Es ist weiterhin bekannt, die Schutzkolloid- und Arzneimittellösung stellt daher eine nicht vorausseh-Stabilisierungswirkung von Alginaten in der Weise bare ideale Möglichkeit für eine allmähliche, genau auszunutzen, daß man sie Lebensmitteln oder Zube- dosierbare Freigabe (protrahierte Wirkstoff-Freisetreitungen flüssiger Arzneimittel, z. B. Hustensäften, 35 zung) aus wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen Arzneizusetzt. Der Zusatz von Alginaten zu flüssigen Arzneir mittellösungen dar, für die eine derartige regelbare mittelzubereitungen dient ausschließlich dem Zweck, verzögerte Wirkstoff-Freigabe bisher nicht bekannt diese höher viskos einzustellen. Hierfür werden vor- war. ·
zugsweise höherviskose Typen eingesetzt. Als niederviskose Alginate, die in Mengen bis zu
Es ist außerdem bekannt, daß das Einbringen von 40 3% eingesetzt werden, haben sich Natriumalginat, Alginatlösungen in ein saures Medium eine Ausfällung Ammoniumalginat und Magnesiumalginat als besonder Alginsäure unter Gelbildung bewirkt. ders geeignet erwiesen.
Aufgabe der Erfindung ist die Herstellung wäßriger Nach einer praktischen Ausführungsform der Er- oder wäßrig-alkoholischer Arzneimittellösungen, die findung können niederviskose Alginate in Prozentsowohl eine bequeme Handhabung bei ihrer Verarbei- 45 gehalten von vorzugsweise 0,1 bis 1 % den wäßrigen tung ermöglichen, wie z. B. ein leichtes Abfüllen in oder wäßrig-alkoholischen Arzneimittellösungen zuFlaschen, als auch eine feindosierte Abgabe, z. B. in gesetzt werden.
Tropfenform, gestatten und die dennoch nach "per-..- Die Menge des als zusätzliches Verzögerungsmittel oraler Verabreichung eine gewünschte verzögerte, den wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen Arzneimittelgenau dosierbare Abgabe der in den Arzneimittel- 50 lösungen zugesetzten Polyacrylamide hängt von der lösungen enthaltenden Wirkstoffe gewährleisten, deren Art und der Wirkungsintensität der in der Arzneiplötzliches Freiwerden gegebenenfalls Magenstörungen mittellösung enthaltenden Wirkstoffe ab und soll etwa oder gesundheitsschädliche Überdosierungserscheinun- 0,1 bis 1%. vorzugsweise etwa 0,4 %> betragen,
gen hervorrufen kann. Gemäß der Erfindung wird gegenüber dem an sich
Es wurde gefunden, daß diese Aufgabe in einfacher 55 bekannten Einarbeiten von stark viskositätserhöhen-Weise mit ausgezeichnetem Ergebnis gelöst werden den Schleimstoffen als Einhüllmittel für Wirkstoffe in kann, wenn man wäßrigen oder wäßrig-alkoholischen, eine wäßrige oder wäßrig-alkoholische Arzneimittelzur peroralen Verabreichung vorgesehenen Arznei- lösung der große Vorteil erzielt, daß die Arzneimittelmittellösungen eine geringe Menge eines nieder- lösung im dünnflüssigen Zustand bleibt, so daß einerviskosen Alginats und zusätzlich eine geringe Menge 60 seits die Lösung tropfenweise dosiert werden kann, eines Polyacrylamide zusetzt. andererseits diese dünnflüssige Arzneimittellösung
Die wäßrige oder wäßrig-alkoholische peroral ein- sich mit den üblichen Füllmaschinen viel leichter und
zunehmende Arzneimittellösung gemäß der Erfindung schneller abfüllen läßt, als dies bei den bekannten
mit einem Gehalt an Alginat ist dadurch gekenn- viskosen, die üblichen Schleimstoffe enthaltenden
zeichnet, daß sie bis zu 3% niederviskoses Alginat 65 Lösungen der Fall ist.
und etwa 0,1 bis 1% Polyacrylamid enthält. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin,
Es sind ölige Arzneimittellösungen und Suspensio- daß durch die spontane Gelbildung im sauren Milieu
nen, insbesondere für Injektionszwecke, bekannt, die des Magens nach erfolgter Einnahme einer bestimmten
DE19641467788 1964-08-22 1964-08-22 Wässrige oder wässrig alkoholische peroral einzunehmende Arzneimittellosung Expired DE1467788C (de)

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DEB0078236 1964-08-22
DEB0078236 1964-08-22

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DE1467788A1 DE1467788A1 (de) 1968-12-12
DE1467788B2 DE1467788B2 (de) 1973-01-25
DE1467788C true DE1467788C (de) 1973-08-30

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