DE1467593C - Reinigungsmittel - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel neuartiger Zusammensetzung, welches zur Reinigung von
Behältern von Ölresten, insbesondere der Behälter der Mineralöl- und Walöltanker von Erdölerzeugnissen
und Tranen geeignet ist.
Bekannt sind zahlreiche Wasch- und Reinigungsmittel,
die aus Gemischen von ionogenen und nichtionogenen organischen Waschrohstoffen bestehen,
beispielsweise aus einer Mischung eines Kondensats von Nonylphenol mit Äthylenoxid und einem Alkylsulfonat.
gegebenenfalls unter Zusatz eines Alkylarylsulfonats mit 12 C-Atomen in der Alkylkette. Besonders
wirksam erwies sich das aus Polypropylen gewonnene Alkylarylsulfonat mit 10 bis 14 C-Atomen
im Alkylrest. Derartige allgemein anwendbare Reinigungsgemische mit hohem Wasch-, Emulgier- und
Schäumungsvermögen gewährleisten jedoch — auch beim Aufwand größerer Mengen bzw. stärkerer
Lösungskonzentrationen — keine einwandfreie Reinigung von Behältern von Ölen, da diese beim Auswaschen
eine stabile Emulsion bilden, deren Zerfall eine längere Zeit benötigt und demzufolge ein lediglich
für den Emulsionszerfall dienender zusätzlicher Zwischenbehälter erforderlich wird.
Aus diesen Gründen sind die bekannten Wasch- und Reinigungsmittel nicht verwendbar zur mechanisierten
chemischen Reinigung der Ölbehälter von Tankern unter Benutzung von Seewasser als Lösungsmittel
und mehrfache und fortlaufende Ausnutzung einer bestimmten Menge der Waschlösung in einem
geschlossenen Kreislauf. Dieser erfordert nämlich eine streng geregelte Dauer der Stabilisation der hochkonzentrierten
Emulsionen der Ölprodukte in der Waschlösung sowie nach Zerfall der Emulsion den
Anfall einerseits eines wasserarmen Ölproduktes, andererseits einer wäßrigen Lösung mit für die weitere
Benutzung geeigneten erhöhten Antiresorptionseigenschaften. Hierbei darf das Schaumbildungsvermögen
des Reinigungsmittels nur geringfügig sein, damit die übliche Leistung der die Emulsion entfernenden Pumpen
gewährleistet und keine erneute Verschmutzung der zu reinigenden Behälter beim Zerfall des ölhaltigen
Schaumes verursacht wird.
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist die Beseitigung der obenerwähnten Nachteile
durch Entwicklung eines aus solchen anjonaktiven und nichtionogenen .Waschrohstoffen bestehenden
Reinigungsmittels, welches in Seewasserlösung bei geringen Konzentrationen den vorgenannten besonderen
Anforderungen entspricht.
Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel enthält .
etwa 70 Gewichtsprozent eines aus einem paraffinhaltigen Petroleum .gewonnenen und 12 bis
18 C-Atome aufweisenden Alkylsulfonats,
etwa 25 Gewichtsprozent eines Polypropylenarylsulfonats mit 10 bis 14 C-Atomen in der Polypropylenkette
und
etwa 5 Gewichtsprozent eines Gemisches aus Mono- und Di-tert.-butylphenolpolyglykoläthern.
Das letztgenannte Gemisch ist ein Reaktionsprodukt von Äthylenoxid mit einem Gemenge von Mono-
und Di-tert.-butylphenolen.
Das neue Reinigungsmittel erreicht den beabsichtigten Zweck durch eine besondere Auswahl der in
streng bestimmter mengenmäßiger Zusammensetzung vorliegenden oberflächenaktiven Stoffe, welche bei
ihrer Anwendung in Seewasser eine synergetische Wirkung in ihrer Wascheigenschaft, aber eine antagonistische
Wirkung hinsichtlich der schaumbildenden und stabilisierenden Eigenschaften und dadurch eine
hohe Reinigungskraft bei geringen Konzentrationen zeigen.
Das neue Reinigungsmittel ist nicht feuergefährlich und ungiftig, zudem gut lagerfähig und erfordert keine
besondere Verpackung.
^
70 g eines 12 bis 18 C-Atome im Alkylrest enthaltenden Alkylsulfonats werden mit 25 g des 10 bis
14 C-Atome in der Polypropylenkette- enthaltenden p-(Polypropylen)-benzolsulfonats und 5 g eines 2,4-Di-(tert.-butyl)-phenolpolyglykoläthers
der Formel
(CH,)SC—<.'
,— O— (CHoCH2O^H
worin η 6 bis 7 ist, vermischt; wobei man eine pastenartige
gebrauchsfertige Masse erhält. Diese wird in bis auf etwa 700C erhitztem Seewasser in einer Menge von
0,05 bis 0,2 Gewichtsprozent gelöst und die Lösung zur Reinigung von Öltankern,.verwendet. Die Lösung hat
eine so hohe Reinigungswirkung, daß der bisher übliche Aufwand an Reinigungsmittel stark verringert
wird. Beispielweise genügen zur Reinigung eines Tankers von 10 000 !Tragfähigkeit anstatt 2 t eines bislang
üblichen Reinigungsmittels bloß 200 bis 400 kg des neuen Stoffgemisches.
Die erfolgreiche Anwendung des letzteren bei der mechanisierten Reinigung von Tankern sowohl von
Erdölprodukten wie auch von Waltran beweist seine hohe technische und wirtschaftliche Eignung. Die sich
beim Reinigen der Tankwände bildenden Emulsionen zerfallen von selbst schnell mit einer scharfen Trennungsgrenze
zwischen entwässerter ölschicht und geklärter Lösung, die wiederholt zum Auswaschen im
geschlossenen Kreislauf verwendbar ist. Demzufolge braucht man die Lösung nicht in die Gewässer abzulassen
und vermeidet damit deren Verunreinigung mit Öl.
Die wirkungsvolle spontane Trennung der Emulsionen in Ölschicht und geklärte Lösung ermöglicht
die Reinigung eines Tankers im geschlossenen Kreislauf,
ohne daß eine 'periodische Aufbereitung der
" Waschlauge erforderlich wäre. Es wird demzufolge für Zubereitung der Reinigungslösung und Sammlung
der Reinigungsprodukte bloß ein Tankbehälter benötigt,, so „daß. Ausgaben für zusätzliche Ausrüstungen
fortfallen. Die Abfallöle werden in einem Klärtank gesamm'elfilund können gemäß ihrer Bestimmung
verwendet werden. Auf diese Weise werden in einem Tanker von 10 000 t Tragfähigkeit 80 bis 100 t brauchbarer
Erdölprodukte oder 25 bis 30 t Waltran, die früher ins Meer abgelassen wurden, gewonnen.
Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels verringert sich der übliche Wassergehalt des ölbodensatzes in öltankern von 60 bis 80 auf O,5bis6°/O.
Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Reinigungsmittels verringert sich der übliche Wassergehalt des ölbodensatzes in öltankern von 60 bis 80 auf O,5bis6°/O.
Das neue Mittel ermöglicht die Vornahme der Reinigung
der Tanker während ihrer Ballastfahrt, auch in
Seegebieten, in denen nach der Internationalen Kon-1
vention zur Verhinderung der ölverschmutzung der j Meere eine Tankerreinigung verboten ist. Auf diese j
Weise werden die Tanker für Neubefrachtung und
Überholungsarbeiten ohne oder unter Verwendung von Feuer vorbereitet. Die Neubefrachtung kann zudem
auch unter Wechsel der Frachtart erfolgen, ohne daß eine Nachbehandlung der Tankerbehälter erforderlich
wäre — d. h. die Tanker können ohne weiteres für den Transport, beispielsweise von Rohrzucker oder Getreide,
ausgenutzt werden.
Claims (2)
- Patentansprüche:I. Reinigungsmittel, insbesondere zur Reinigung der Behälter von Tankern, bestehend aus anionaktiven und nichtionogenen Waschrohstoffen. ' dadurch gekennzeichnet, daß es etwa 70 Gewichtsprozent eines aus einem parafTinhaltigen Petroleum gewonnenen und 12 bis 18 C-Atome aufweisenden Alkylsul-fonats.
etwa 25 Gewichtsprozent eines Polypropylenarylsulfonats mit 10 bis 14 C-Atomen in derPolypropylen kette und
etwa 5 Gewichtsprozent eines Gemisches aus Mono- und Di-tert.-butylphenolpolyglykoläthern enthält. - 2. Verwendung des Reinigungsmittels nach Anspruch I in Form seiner 0,05- bis 0.2gewichtsprozentigen Lösungen in bis auf etwa 70 C erhitztem Seewasser.
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