DE1459703C3 - Verfahren zum Beschichten einer bituminösen Straßendecke mit einer Kunstharzbeton-Deckschicht - Google Patents
Verfahren zum Beschichten einer bituminösen Straßendecke mit einer Kunstharzbeton-DeckschichtInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Beschichten einer bituminösen Straßendecke, bei dem
die Beschichtung aus einer faserverstärkten Trägerschicht mit Epoxydharz und einer Kunstharzbeton-Deckschicht
besteht.
Dieses Verfahren entspricht einem älteren Vorschlag (DT-AS 15 44816).
Bei einem bekannten Verfahren ähnlicher Gattung wird zum Beschichten unter anderem auch einer bituminösen
Straßendecke faserverstärktes Epoxydharz aufgetragen (S. 13 und 14 der »Technischen Rundschau«.
Nr. 17, vom 19.4. 1963). Dabei besteht der Nachteil, daß sich die Beschichtung noch nicht ausreichend
fest mit der vorhandenen Straßendecke verbindet, um auch erheblichen, insbesondere dynamischen
Belastungen zu widerstehen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das Verfahren hinsichtlich des Zusammenhaltes zwischen
der Beschichtung und der bituminösen Straßendecke zu verbessern.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren mit den Merkmalen des älteren Vorschlags dadurch
gelöst, daß die örtlich herzustellende oder als Bestandteil einer vorgefertigten Beschichtungsplatte aufzubringende
Trägerschicht unter Auftragen eines Gemischs aus Epoxyd und Naphthenamid mit einem ReM-gehalt
an Naphthensäure mit der Straßendecke verbunden wird.
i-Is hat sich gezeigt, daß durch das erfindungsgemäße
Verfahren eine hervorragende Verbindung zwischen der bituminösen Straßendecke und der Beschichtung.
ίο die gemäß dem erwähnten älteren Vorschlag aus einer
Trägerschicht und einer Kunstharzbetondeckschiclu besteht, geschaffen wird. Die Gefahr eines Abhebens
der Beschichtung von der Unterlage, insbesondere bei großen Belastungen, wird behoben. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird die bituminöse Straßendecke angelöst. Es entsteht dabei eine Mischung aus
insbesondere höchstmolekularen Naphthensäuren und Naphthenamiden mit Bitumen, und diese Naphthensäuren
und Naphthenamide dienen gleichzeitig noch als Lösungsvermittler für das Epoxydharz. Durch das Anlösen
wird die bituminöse Straßendecke schließlich auf eine mehr oder weniger große Tiefe gehärtet, so daß
eine z. B. bereits bröcklig gewordene Oberfläche der Straßendecke wieder hervorragend verfestigt wird. Es
versteht sich, daß mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens auch nachträglich und stellenweise Straßendecken
instand gesetzt werden können.
Durch die mit dem Verfahren hergestellte Beschichtung ist auch eine stärkere Belastbarkeit der Straßcndecke
erzielbar in dem Maß, in dem durch die Beschichtung die Verteilung der Verkehrslasten verbessert
wird.
Entsprechend einer Ausgestaltung der Erfindung empfiehlt es sich, das Gemisch mit Naphthenamid stark
anzureichern und die Trägerschicht der als vorgefertigte Beschichtungsplatte aufzubringenden Beschichtung
vor deren Verbinden mit der Straßendecke mit einem Epoxyd enthaltenden Kleber zu versehen. Der Kleber
kann an Stelle des Epoxyds ein Isocyanat enthalten.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird die Trägerschicht vor dem Aufkleben sandgestrahlt
und mit einem Anstrich (Primer) aus mit Xylol verdünntem Epoxydharz oder aus einem Trüsoeyanat
versehen. Dieses mit Xylol verdünnte Epoxydharz kanu»»
außerdem ein Vinylsilan aufweisen. Als TriisocyaniM hat sich Triphenylmethantriisocyanat besonders bewährt.
Das aufzutragende Gemisch wird zweckmäßigerweise mit einem Teil Epoxydharz und drei Teilen Naphthenainid
verwendet, das in einem Verhältnis von 2:1:1 mit Kresol versehen und mit Mineralöl gestreckt ist.
Das Kresol dient dabei als Beschleuniger.
Bei einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren örtlich herzustellenden Trägerschicht werden in das auf
die bituminöse Straßendecke aufgetragene Gemisch Fasern eingebettet.
Dabei ist es gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung zweckmäßig, das Gemisch auf die Straßendeckenoberfläche
aufzubringen und erst etwas zu warten. bis dieses teilweise in die Straßendecke eingedrungen
ist. um deren Materialien — wie oben dargelegt — anzulösen und zu härten, so daß diese praktisch einen
duroplastischen Kunststoff darstellt, und erst anschließend die Faserverstärkungen in das noch nicht ausgehärtete
Gemisch einzubetten. Vorteilhaft ist es, sodann die Deckschicht nach dem etwa nur 8O°/oigen Aushärten
des Kunstharzgemisches der Trägerschicht aufzubringen.
Es ist ratsam, den Elastizitätsmodul der Trägerschicht so zu wählen, daß er etwa doppelt so groß wie
derjenige der zu beschichtenden Straßendecke ist.
An Hand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im folgenden näher erläutert.
Die Straßendecke 1 wird mit einem Epoxyd-Naphthenamid-Gemisch
eingestrichen, das stark mit Naphthenamid angereichert ist. Anschließend wird die
Trägerschicht 10, die mit der Kunstharzbeton-Deckschicht 11 bereits eine vorgefertigte Beschichtungsplatte
bildet, mittels eines Gemisches aus Epoxyd und Naphthenamid mit einem Restgehalt an Naphthensäurc
auf die Straßendecke 1 aufgeklebt, so daß das genannte Gemisch die Verbindungsschicht 2 bildet. Die
Trägerschicht 10 weist Glasfaserverstärkungen auf und wurde vorher sandgestrahlt und mit einem Triisocyanat
vorbehandelt, ehe sie mit der Straßendecke 1 verbunden wurde.
Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird das Gemisch aus Epoxyd, Naphthenamid und
Naphthensäure, bei dem das Naphthenamid mit Mineralöl gestreckt und mit Kresol versehen ist, auf die
Straßendecke 1 mittels einer Spritzpistole aufgebracht und mittels Gummischieber verteilt. Nach dem Anlösen
der Straßendecke 1 in einem Zeitraum von '/2 Stunde, innerhalb dessen sich der Teer bzw. das Bitumen mit
dem Naphthenamid vermischen konnte, werden auf die etwa I mm dicke Verbindungsschicht 2 zwei Glasfaser-Vliese
aufgebracht. Diese bilden das Traggerüst für die Trägerschicht. Nachdem das Kunstharzgemisch zu
80 % ausgehärtet ist, wird nun auf die glasfaserverstärkte Trägerschicht ebenfalls mittels Spritzpistole aus
dem gleichen Kunstharzgemisch, das jedoch 20 % mehr Anteil an Epoxydharz aufweist, eine Zuschlagstoffbeschichtung
aus Kies, Basaltsplitt, geschmolzenem Quarz od. dgl. einer Körnung von insbesondere 1
bis 3 mm aufgebracht. Das Kunstharzgemisch und die Zuschlagstoffe werden gleichmäßig verteilt, so daß eine
Schichtdicke von 5 mm für die Deckschicht entsteht. Nach etwa 24 Stunden ist die Straßenoberfläche wieder
befahrbar. An Stelle des Epoxydharzgemisches der Deckschicht können beispielsweise auch ein mit Isocyanaten
umgesetztes OH-gruppenhaltiges Polyesterharz oder andere OH-gruppenhaltige Materialien, beispielsweise
Butadien-Styrol-Mischpolymerisatharze verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auch anwenden, wenn beispielsweise Betonplatten auf bituminöse
Straßendecken aufgeklebt werden sollen. Das einen Restgehalt an Naphthensäure aufweisende Epoxyd-Naphthenamid-Gemisch
sorgt für eine vorzügliche Verbindung.
Claims (7)
1. Verfahren zum Beschichten einer bituminösen
Straßendecke, bei dem die Beschichtung aus einer faserverstärkten Trägerschicht mit Epoxydharz und
einer Kunstharzbetondeckschicht besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß die örtlich herzustellende oder als Bestandteil einer vorgefertigten
Beschichtungsplatte aufzubringende Trägerschicht (10) unter Auftragen eines Gemischs aus
Epoxyd und Naphthenamid mit einem Restgehalt an Naphthensüiire mit der Straßendecke (1) verbunden
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das auf die Straßendecke (1) aufzutragende Gemisch mit Naphthenamid stark angereichert
ist und die Trägerschicht (10) der Beschichtungsplatte vor deren Verbinden mit der Straßendecke
mit einem Epoxyd oder Isocyanat enthaltenden Kleber versehen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet,
daß die Trägerschicht (10) zunächst sandgestrahlt und anschließend mit einem Anstrich aus
mit Xylol verdünntem Epoxydharz oder einem Triisocyanat
versehen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß für die örtlich herzustellende Trägerschicht (10) in das aufgetragene Gemisch Fasern
eingebettet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4. dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern nach dem Anlösen der
Straßendeckenoberfläche durch das aufgetragene Gemisch eingebettet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Elastizitätsmodul der
Trägerschicht (10) etwa doppelt so groß wie derjenige der Straßendecke (1) bestimmt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch
mit etwa 1 Teil Epoxydharz und 3 Teilen Naphthenamid verwendet wird, das im Verhältnis 2:1:1 mit
Kresol versehen und Mineralöl gestreckt ist.
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