DE1458973B2 - Verfahren zur Herstellung von Elektrodenblechen mit Goss-Textur aus Siliciumstahl - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Elektrodenblechen mit Goss-Textur aus SiliciumstahlInfo
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- C21D8/1233—Cold rolling
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Elektroblechen mit Goss-Textur aus Siliciumstahl,
der aus 2 bis 3,5% Silicium, bis zu 0,15% Mangan und zum Rest aus Eisen mit üblichen herstellungsbedingten
Verunreinigungen besteht, durch Warmwalzen, Entzundern der Warmbleche, 1-, 2- oder
3stufiges Kaltwalzen auf Enddicke und einer Schlußglühung in Form einer primären und einer sich daran
anschließenden sekundären Rekristallisationsstufe, wobei während der primären Rekristallisationsstufe
Schwefel oder zersetzbare Schwefelverbindungen in die Umgebung des Glühguts gebracht werden und der
Schwefel als Kornwachstumsinhibitor in die Korngrenzenflächen des Materials während der primären
Rekristallisation eindiffundiert wird, wie es in dem Haupt-Patent 14 58 970.9 beschrieben ist.
In »Archiv für das Eisenhüttenwesen«, 35 (1964), Heft 1, S. 75 bis 83, ist die Herstellung von Siliciumstahlblechen
mit Goss-Textur beschrieben. Die darin beschriebenen Siliciumstahlbleche enthalten Silicium
und Mangan innerhalb der oben angegebenen Mengenbereiche. Auf S. 80 der genannten Literaturstelle ist
angegeben, daß diese Siliciumstahlbleche Sulfideinschlüsse enthalten, die das Kornwachstum behindern.
Auf S. 82 ist in der Spalte 2 von Sulfideinschlüssen im Zusammenhang mit der Verarbeitung von Mate-S
rialien mit Goss-Textur die Rede. Der in diesen Elektroblechen als Kornwachstumsinhibitor verwendete
Schwefel stammt jedoch stets aus der Schmelze und von der Einführung von Schwefel von außen ist
darin nicht die Rede.
ίο Es ist nun seit längerer Zeit bekannt, daß Schwefel
eine wichtige Rolle bei der Erzielung einer Goss-Textur spielt. Man nimmt an, daß der Schwefel in
Form von Sulfiden während der primären Kornwachstumsstufe der Schlußglühung als Inhibitor für
ein normales Kornwachstum wirkt, so daß die Körner der primären Kornstruktur daran gehindert werden,
so zu wachsen, wie dies bei einem sich daran anschließenden Kornwachstum der Fall wäre. Die zum
Zeitpunkt des primären Kornwachstums vorhandene
ao Schwefelmenge hing jedoch nach den bisherigen Angaben
in der Literatur einzig und allein von dem Schwefel in der Schmelze ab.
Auch andere Faktoren wurden bei der Verarbeitung bisher als kritisch angesehen. So wurden beispielsweise
der Grad des Kaltwalzens ebenso wie die Anzahl der Kaltwalzstufen als kritisch angesehen. Man nahm
bisher auch an, daß in Siliciumstahlblechen nur dann hervorragende Permeabilitäten erzielt werden können,
wenn Siliciumstahlbrammen mit einer hohen Temperatur bis auf eine mittlere Dicke warmgewalzt werden.
Alle diese Faktoren machten die Herstellung eines Elektroblechs mit Goss-Textur aus Siliciumstahl zu
einem komplexen und schwierigen Arbeitsgang. Es war auch bisher nicht bekannt, welcher Behandlung
das Material nach dem Auswalzen auf seine Enddicke unterzogen werden, mußte, um die Entwicklung eines
sekundären Kornwachstums mit Goss-Textur bei der abschließenden Glühung zu gewährleisten.
Aus der USA.-Patentschrift 31 30 095 war es zwar bereits bekannt, daß durch Zuführen von Schwefel
von außen bei der Rekristallisation von Blechen das Kornwachstum günstig beeinflußt werden kann, diese
Patentschrift befaßt sich jedoch ausschließlich mit der Erzeugung von Würfeltextur, wobei der Schwefel erst
nach Ablauf der Primärrekristallisation in die Oberflächenzone des Blocks eindiffundiert wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Elektroblechen mit
Goss-Textur aus Siliciumstahl anzugeben, das technisch
einfach durchführbar ist und die Herstellung von dünnen Elektroblechen aus einem Siliciumstahl
mit Goss-Textur erlaubt, die bei unterschiedlichen üblichen Mangangehalten ausgezeichnete magnetische
Eigenschaften aufweisen.
Während diese Aufgabe nach dem Hauptpatent 14 58 970.9 zum ersten Mal dadurch gelöst wird, daß
von außerhalb Schwefel als Kornwachstumsinhibitor zugesetzt wird, werden gemäß der Erfindung die
zugegebenen Kornwachstumsinhibitormengen zum ersten Ma! auf die in dem Siliciumstahl enthaltene
Manganmenge und auf die Enddicke des SiJiciumstahlblechs
abgestimmt.
Die Erfindung geht von einem Verfahren zur Herstellung von Elektroblechen mit Goss-Textur aus
Siliciumstahl des eingangs geschilderten Typs nach dem Haupt-Patent 14 58 970.9 aus und ist dadurch
gekennzeichnet, daß von einem Siliciumstahl mit mindestens 0,03 % Mangan ausgegangen wird und daß
der Gehalt an Schwefel in elementarer oder gebundener Form in dem während der Schlußglühung verwendeten
feuerfesten Glühseparator, der Mangangehait im Siliciumstahl und die Enddicke des Blechs den
Diagrammen der Fig. 2 bis 5 entsprechend derart aufeinander abgestimmt werden, daß der Mangangehait
in Abhängigkeit von der Enddicke in dem schraffierten Feld des dem jeweiligen Schwefelgehalt
von 1, 2, 4 und 8% zugeordneten Diagramms liegt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es erstmais
möglich, auf technisch einfache Weise ein Magnetblech aus Siliciumstahl mit Goss-Textur mit
ausgezeichneten magnetischen Eigenschaften bei unterschiedlichen Mangangehalten herzustellen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des 1S
Verfahrens der Erfindung wird der warmgewalzte Siliciumstahl in einer Kaltwalzstufe mit einem Verformungsgrad
von 65 bis 85%, vorzugsweise von 70 bis 80%, auf Enddicke ausgewalzt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ao
des Verfahrens der Erfindung wird der warmgewalzte Siliciumstahl in zwei oder drei Kaltwalzstufen mit
einer oder zwei zwischengeschalteten Glühungen und mit einem Verformungsgrad in der letzten Kaltwalzstufe
von 60 bis 80% auf die Enddicke ausgewalzt.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Aus den Fig. 2 bis 5 geht die Beziehung zwischen der von einer äußeren Quelle stammenden Schwefelmenge,
dem Mangangehait und der Dicke des fertigen Produkts hervor. Aus diesen graphischen Darstellungen
ist zu ersehen, daß ein Endprodukt mit einer Dicke von weniger als 50,8 μπι erhalten werden kann, wenn
von einer äußeren Quelle 2 bis 8 % Schwefel zugeführt werden und der Mangangehait zwischen etwa 0,06 und
0,13% liegt.
Die Fig. 2 bis einschließlich 5 zeigen Diagramme, welche Flächen mit einem zufriedenstellenden sekundären
Kornwachstum zeigen. In ihnen sind zunehmende Prozentgehalte Mangan gegen die Dicke des
Blechmaterials in μΐη bei konstanten Schwefelgehalten
aufgetragen.
Die Fig. 6 zeigt ein Diagramm, in dem die Permeabilität
bei H = 10 Oersted gegen den Verformungsgrad eines warmgewalzten Blechs in einer einstufigen
Kaltwalzung aufgetragen ist. Diese Figur zeigt auch Polfiguren, welche den Orientierungsgrad anzeigen,
der an den drei Punkten auf der Kurve des Diagramms erhältlich ist.
Die verschiedenen zweidimensionalen Diagramme, die in den Fig. 1 bis 5 dargestellt sind, sind im vorliegenden
Falle übersichtlicher als dreidimensionale Diagramme, die sowohl die Mangan- als auch die
Schwefelgehalte zur Materialdicke in Beziehung setzen.
Wie bereits erwähnt, wird bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Siliciumstahlbiech,
das vorherbestimmte Manganmengen enthält, mit Schwefel oder Schwefelverbindungen behandelt,
wenn es auf die Enddicke gebracht worden ist, und zwar während des primären Kornwachstums bei der
Schlußglühung. Dies kann auf verschiedene Weise erfolgen. Die Erfindung läßt sich unter Zugabe von
Ferrosulfid oder anderen Schwefelverbindungen, die bei den Temperaturen des primären Kornwachstums
dissoziieren oder sich zersetzen, zu dem bei der abschließenden Wärmebehandlung verwendeten Glühseparator
ausführen. Dem Separator kann aber auch elementarer Schwefel zugesetzt werden.
6o Die dem Glühseparator zugesetzte Menge an elementarem Schwefel oder Schwefel in Form einer
schwefelhaltigen Verbindung beträgt allgemein etwa 0,0025 bis etwa 0,05%, bezogen auf die Metallbeschickung,
oder etwa 0,02 bis 0,5 kg Schwefel pro Tonne Metallbeschickung. Bezogen auf den Glühseparator
beträgt der Schwefelgehalt 1 bis 8%, wobei der Bereich von 1 bis 5 %, bezogen auf 5 kg MgO pro Tonne,
bevorzugt ist. Brauchbare Ergebnisse lassen sich auch erzielen, wenn der Schwefelgehalt im Glühseparator
bis auf etwa 0,5% verringert bzw. bis auf etwa 10% erhöht wird. Die in dem Siliciumstahl enthaltene
Schwefelmenge kann die Löslichkeit von Schwefel im Bereich der Korngrenzen übersteigen. Dabei geht
etwas Schwefel während des Trocknens eines aus einer Aufschlämmung aufgebrachten Überzugs und bei der
Handhabung des getrockneten Überzugs verloren. Um diesen Verlust auszugleichen, muß man daher einen
ausreichenden Überschuß zugeben und die oben angegebenen Werte beziehen sich in allen Fällen auf die
während der Wärmebehandlung vorhandene Menge an Schwefel oder Sulfid, wenn der Siliciumstahl die
nachstehend angegebenen vorgeschriebenen Manganmengen enthält.
Unter Siliciumstahl ist im allgemeinen eine Eisen-Silicium-Legierung
zu verstehen, die 2 bis 3,5% Silicium und 0,03 bis 0,15% Mangan enthält. Gewöhnlich
ist ein Kohlenstoffgehalt des Materials im gegossenen Zustand von etwa 0,025% bevorzugt, obwohl er nicht
darauf beschränkt ist, aber das Produkt sollte vor der Schlußglühung einer Entkohlungsbehandlung unterworfen
werden. Unter »normalem« Mangan ist eine Manganmenge im Siliciumstahl in der Größenordnung
von etwa 0,10% zu verstehen.
Es wurde gefunden, daß bisher unbekannte Faktoren die Diffusion des Schwefels beeinflussen. Hierbei
wurde festgestellt, daß ein Zusammenhang zwischen dem Mangangehait des Siliciumstahls und der Menge
an Schwefel oder Schwefelverbindung besteht, die zur Förderung der sekundären Rekristallisation notwendig
ist. Auch wurde gefunden, daß ein Zusammenhang zwischen der zugesetzten Schwefelmenge und dem
Kaltwalzen des Materials, insbesondere dem Kaltwalzen, das der anschließenden primären Rekristallisation
unmittelbar vorhergeht, besteht.
Die oben verwendete Bezeichnung »Schwefelzugabe« bezieht sich auf die Verwendung von Schwefel oder
einer schwefelhaltigen Verbindung im Glühseparator. Jedoch ist eine solche Zugabe auch wirksam, wenn
sie in der Entkohlungs- oder in der Glühatmosphäre enthalten ist. In allen diesen Fällen wird der Schwefel
tatsächlich vom Blech absorbiert und scheint sich in den Korngrenzen zu konzentrieren.
In den Fig. 2 bis 5 ist der Prozentgehalt an Mangan gegen die Blechdicke in μηι nach einem zweistufigen
Kaltwalzen für verschiedene Schwefelgehalte des Glühseparators aufgetragen. Diese Diagramme gelten auch
für ein Material, das einem ein- bzw. dreistufigen Kaltwalzen unterzogen worden ist.
Wenn kein Schwefel zugesetzt wird, ist es im allgemeinen — unabhängig von dem Mangangehait —
nicht möglich, eine zufriedenstellende sekundäre Rekristallisation in einem Material zu erhalten, das dünner
als etwa 203 μπι ist. Dies wird durch Fig. 1
erläutert.
Fig. 2 zeigt, daß die schraffierte Fläche des zufriedenstellenden sekundären Kornwachstums sich bei
Zusatz von 1 % Schwefel gegenüber dem Manganwert
von 0,05% wesentlich zuspitzt. Das dünnste Material,
bei dem ein sekundäres Kornwachstum stattfinden kann, ist etwa 76 μιτι dick. Der Mangangehalt des
Materials ist kritisch niedrig. In den höheren Dickenbereichen von 203 bis 406 μπι liefert ein beträchtlicher
Manganbereich gute Ergebnisse.
Aus Fig. 3 geht hervor, daß bei 2% Schwefelzusatz die schraffierte Fläche sich in vertikaler Richtung
verbreitert und eine zufriedenstellende sekundäre Rekristallisation in dünnem Siliciumstahl bei so geringen
Dicke wie etwa 50 μιτι erhalten werden kann,
wobei die Mangangehalte zwischen etwa 0,07 und etwa 0,12% liegen können. Der zulässige Manganbereich
verbreitert sich etwas bei einer größeren Enddicke des Produkts und oberhalb 203 μιτι läßt sich
eine zufriedenstellende sekundäre Rekristallisation mit Mangangehalten zwischen etwa 0,03% und etwa
0,15% erzielen.
Die Fig. 4 und 5 zeigen schraffierte Flächen, die Spitzen bilden, weiche ungefähr dem 0,10% Manganwert gegenüberliegen. Die Spitzen der schraffierten
Flächen nähern sich jedoch der Ordinate sehr viel stärker, was anzeigt, daß ein zufriedenstellendes Kornwachstum
auch bei sehr dünnem Siliciumstahl erhalten werden kann, der etwa 0,10% Mangan enthält, wenn
"-etwa 4 bis 8 % Schwefel dem Glühseparator zugegeben
werden. Die untere Begrenzung der schraffierten Fläche sinkt jedoch nach rechts zu allmählich ab, was anzeigt,
daß bei 203 μιτι mindestens etwa 0,05% Mangan vorhanden
sein müssen. Der minimale Manganwert sinkt etwas ab, wenn man sich 406 μτη nähert, aber die
Fig. 4 und 5 zeigen, daß im allgemeinen der Mangangehalt nicht unter 0,03 bis 0,04% fallen sollte. Der
Schwefelzusatz, der unter allen bekannten Bedingungen wirtschaftlich möglich und notwendig ist, kann 8%
auch überschreiten und beträgt maximal etwa 10%.
Es sei darauf hingewiesen, daß in den oben beschriebenen Figuren verschiedene Faktoren nicht berücksichtigt
sind, welche die Flächen des sekundären Wachstums etwas verschieben können. Zu diesen Faktoren
gehören Veränderungen in den Mengen der anderen Elemente als Mangan und Schwefel und die
Bedingungen, unter denen die Glühungen durchgeführt werden, wie z. B. die angewendete Atmosphäre
und ihr Zutritt zu den Oberflächen des Siliciumstahls. Als Folge der vorstehend erwähnten Veränderungen
können Abweichungen von der genauen Form der Kurven dieser Diagramme auftreten, die Diagramme
liefern jedoch eine genaue Anzeige für das sekundäre Kornwachstum hinsichtlich der Beeinflussung durch
die die graphischen Darstellungen bestimmenden Variablen selbst.
Bisher wurden bei der Herstellung von Siliciumstahlblechen
mit Goss-Textur die besten Ergebnisse bei Verfahren erhalten, die mindestens zwei Kaltwalzstufen
umfassen. Beispielsweise wird ein 3%iger Siliciumstahl, der in einer Stufe auf eine Enddicke von
etwa 355 μπι kaltgewalzt worden ist, gewöhnlich keine wirklich echte sekundäre Rekristallisation zeigen und
es ist zu erwarten, daß eine Permeabilität von nur etwa 1650 bei H = 10 Oersted erzeugt wird. Einige
wenige derartige Chargen reagieren etwas besser. Aber die meisten Chargen werden geringe Permeabilitäten
aufweisen, insbesondere wenn der Siiiciumgehalt hoch ist.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß dann, wenn das herzustellende Material mit Schwefel behandelt
wird und Mangan in einer Menge enthüll, die zum Schwefelgehalt in der oben erwähnten Beziehung steht,
eine einstufige Kaltwalzung einen ausgezeichneten Weg zur Erzielung einer sehr hohen Permeabilität und
daher einen hohen Grad an Goss-Textur ergibt.
Dies wird durch die Fig. 6 veranschaulicht, in der die Permeabilität bei H = 10 Oersted gegen den Verformungsgrad der einstufigen Kaltverformung des Materials, ausgehend von der Warmblechdicke, aufgetragen ist. Sie zeigt auch eine typische Polfigur für
Dies wird durch die Fig. 6 veranschaulicht, in der die Permeabilität bei H = 10 Oersted gegen den Verformungsgrad der einstufigen Kaltverformung des Materials, ausgehend von der Warmblechdicke, aufgetragen ist. Sie zeigt auch eine typische Polfigur für
ίο die in jedem angegebenen Bereich erzeugte Struktur.
Aus der Fig. 6 ergibt sich eindeutig, daß hervorragende Ergebnisse erhalten werden, wenn der Siliciumstahl
durch Kaltwalzen in einer Stufe von einer mittleren warmgewalzten Dicke mit einem Verformungsgrad
von 65 bis 85%, vorzugsweise von 70 bis 80%, heruntergewalzt wird. Die Polfigur für diesen
Bereich zeigt einen hohen Grad an Goss-Textur. Praktisch alle Körner in diesem Material weisen eine
Orientierung innerhalb von ±5°C von der idealen (llO)fOOl!-Struktur auf. Die Permeabilität des Endprodukts
fällt drastisch ab, wenn der Kaltverformungsgrad weniger als etwa 65% oder mehr als etwa 85%
beträgt.
Ob die Kaltverformung in einer Stufe durchgeführt werden kann oder nicht, hängt von der Dicke des Warmblechs und der gewünschten Enddicke ab. Es wurde gefunden, daß der Kaltverformungsgrad im Bereich von 60 bis 80% in der letzten Kaltwalzstufe liegen sollte, wenn das Verfahren 2 oder 3 Kaltwalzstufen umfaßt. Der oben erwähnte Grad der Kaltverformung ist beträchtlich größer als er nach dem Stand der Technik üblich ist, bei dem Verformungsgrade von etwa 50% bisher als das Optimum angesehen wurden.
Ob die Kaltverformung in einer Stufe durchgeführt werden kann oder nicht, hängt von der Dicke des Warmblechs und der gewünschten Enddicke ab. Es wurde gefunden, daß der Kaltverformungsgrad im Bereich von 60 bis 80% in der letzten Kaltwalzstufe liegen sollte, wenn das Verfahren 2 oder 3 Kaltwalzstufen umfaßt. Der oben erwähnte Grad der Kaltverformung ist beträchtlich größer als er nach dem Stand der Technik üblich ist, bei dem Verformungsgrade von etwa 50% bisher als das Optimum angesehen wurden.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
1. Ein Wickel wurde von einer Anfangstemperatur von 1400°C bis auf 1,93 mm warmgewalzt. Das
Warmblech hatte die folgende chemische Zusammensetzung:
j 5 Kohlenstoff 0,027%
Mangan 0,081 %
Schwefel 0,024%
Silicium 3,160%
2. Das Warmblech wurde zuerst bei 913°C 2 min
lang streifengeglüht und dann durch Beizen vom
Warmwalzzunder befreit.
3. Das geglühte Warmblech wurde bis auf 0,521 mm
3. Das geglühte Warmblech wurde bis auf 0,521 mm
kaltgewalzt.
4. Dieses mitteldicke Material wurde bei 913°C etwa 1 min lang streifengeglüht und dann gebeizt.
4. Dieses mitteldicke Material wurde bei 913°C etwa 1 min lang streifengeglüht und dann gebeizt.
5. Das mitteldicke Material wurde um mehr als 70 % kaltverformt bis auf eine Enddicke von 152 μίτι.
6. Das 152 μΐη dicke Material wurde 1,5 min lang
bei 815°C in Wasserstoff mit einem Taupunkt von
54°C streifengeglüht.
7. Das Material wurde mit einer wäßrigen Aufschlämmung von reinem MgO, dem 2% Schwefel
zugesetzt worden waren, beschichtet und der Überzug
wurde bei geringer Hitze getrocknet, um nachfolgend als Glühseparator dienen zu können.
8. Das Material wurde in einer Wasserstoffatmosphärc
bei 1177 C 16 Stunden lang kistengeglüht.
9. Die Ergebnisse der magnetischen Untersuchungen waren folgende:
Permeabilität bei
H = 10 Oersted 1820
Wattverluste (P 15: 60) 1,12 W/kg
Watt Verluste (P 15 : 400) 14,4 W/kg
Korngröße ASTM 4 bei IX
1. Ein Wickel wurde von einer Anfangstemperatur von 1400 C bis auf 1,93 mm Dicke warmgewalzt. Die
chemische Zusammensetzung war wie folgt:
Kohlenstoff 0,026 %
Mangan 0,085 %
Schwefel 0,027%
Silicium 3,110%
2. Das Warmblech wurde zuerst bei 913 C etwa 2 min lang geglüht, dann wurde durch Beizen der
Warmwalzzunder entfernt.
3. Das geglühte Warmblech wurde bis auf 0,495 mm kaltverformt.
4. Das mitteldicke Material wurde bei 913'C etwa 1 min laug streifengeglüht und dann gebeizt.
5. Das mitteldieke Material wurde um etwa 80%
kaltverformt bis auf eine Enddicke von 113 μητι.
6. Das 113 μηι dicke Material wurde 1 min lang bei
815"C in Wasserstoff mit einem Taupunkt von 54 C entkohlt.
7. Das Material wurde mit einer wäßrigen Aufschlämmung von reinem MgO, das 2% Schwefel enthielt,
beschichtet und der Überzug wurde bei geringer Hitze getrocknet.
8. Das Material wurde 16 Stunden lang in einer Wasserstoffatmosphäre bei 1177 C kistengeglüht.
9. Die Ergebnisse der magnetischen Untersuchung waren wie folgt:
Permeabilität bei
H = 10 Oersted.
H = 10 Oersted.
1800
Wattverluste (P 15 : 60) 1,08 W/kg
WattverIuste(P15:400) 13,3 W/kg
Korngröße ASTM 5 bei IX
1. Ein Wickel wurde von einer Anfangstemperatur von 1400 C bis auf 1,78 mm warmgewalzt. Die chemische
Zusammensetzung war wie folgt:
Kohlenstoff 0,025 %
Schwefel 0,024%
Mangan 0,071 %
Silicium 2,980%
2. Das Warmblech wurde zuerst bei 913 C etwa 2 min lang geglüht, dann wurde durch Beizen der
Warmwalzzunder entfernt.
3. Das Blech wurde dann bis auf 483 μηι kaltverformt.
4. Das mitteldicke Material wurde bei 9I3"C etwa I min lang streifengeglüht.
5. Das geglühte Blech wurde bis auf 229 μίτι kaltverformt.
6. Das 229 μηι dicke Material wurde bei 9I3°C etwa
1 min lang streifengeglüht und dann gebeizt.
7. Das 229 μηι dicke Blech wurde um etwa 80%
bis auf eine Enddicke von 49 μηι kaltverformt.
8. Das 48 μπι dicke Material wurde etwa 30 see
bei 815 C in Wasserstoff mit einem Taupunkt von 54 C entkohlt.
9. Das entkohlte Material wurde mit einer wäßrigen Aufschlämmung beschichtet, die 2% Schwefel und
99%ig reines Magnesiumoxyd enthielt, und der Überzug wurde bei geringer Hitze getrocknet.
10. Das Blech wurde 16 Stunden lang in Wasserstoff bei 1177 C kistengeglüht.
11. Die magnetischen Eigenschaften waren wie folgt:
Permeabilität bei
H = 10 Oersted 1790
Wattverluste (P 15: 400) .... 12,5 W/kg
Korngröße ASTM 2 bei IX
Korngröße ASTM 2 bei IX
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
509 537/130
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Elektroblechen mit Goss-Textur aus Siliciumstahl, bestehend aus
2 bis 3,5% Silicium, bis zu 0,15% Mangan und zum Rest aus Eisen mit den üblichen herstellungsbedingten
Verunreinigungen, durch Warmwalzen, Entzundern der Warmbleche, 1-, 2- oder 3stufiges
Kaltwalzen auf Enddicke und einer Schlußglühung in Form einer primären und einer sich daran
anschließenden sekundären Rekristallisationsstufe, wobei während der primären Rekristallisationsstufe
Schwefel oder zersetzbare Schwefelverbindungen in die Umgebung des Glühguts gebracht werden
und der Schwefel als Kornwachstumsinhibitor in die Korngrenzenflächen des Materials während
der primären Rekristallisation eindiffundiert wird, nach Patentschrift 14 58 970, dadurch gekennzeichnet,
daß von einem Siliciumstahl mit mindestens 0,03% Mangan ausgegangen wird und daß der Gehalt an Schwefel in elementarer
oder gebundener Form in dem während der Schlußglühung verwendeten feuerfesten Glühseparator,
der Mangangehalt im Siliciumstahl und die Enddicke des Blechs den Diagrammen der Fig.
2 bis 5 entsprechend derart aufeinander abgestimmt werden, daß der Mangangehalt in Abhängigkeit
von der Enddicke in dem schraffierten Feld des dem jeweiligen Schwefelgehalt von 1, 2, 4 oder 8%
zugeordneten Diagramms liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der warmgewalzte Siliciumstahl in
einer Kaltwalzstufe mit einem Verformungsgrad von 65 bis 85%, vorzugsweise 70 bis 80%, auf
Enddicke gewalzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der warmgewalzte Siliciumstahl in
zwei oder drei Kaltwalzstufen mit einer oder zwei zwischengeschalteten Glühungen und mit einem
Verformungsgrad in der letzten Kaltwalzstufe von 60 bis 80% auf Enddicke gewalzt wird.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US457095A US3333991A (en) | 1965-05-19 | 1965-05-19 | Production of cube-on-edge oriented silicon-iron |
US45709565 | 1965-05-19 | ||
DEA0051111 | 1965-12-17 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1458973A1 DE1458973A1 (de) | 1969-02-06 |
DE1458973B2 true DE1458973B2 (de) | 1975-09-11 |
DE1458973C3 DE1458973C3 (de) | 1976-05-13 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1458973A1 (de) | 1969-02-06 |
GB1128702A (en) | 1968-10-02 |
US3333991A (en) | 1967-08-01 |
BE681218A (de) | 1966-10-31 |
ES321029A1 (es) | 1966-06-01 |
SE349058B (de) | 1972-09-18 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |