DE1456179C3 - Dreipunktsicherheitsgurt, insbesondere für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Dreipunktsicherheitsgurt, insbesondere für KraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Dreipunktsicherheitsgurt, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem
Schultergurt, der, von einem selbsttätigen Gurtaufroller ausgehend, etwa diagonal zum Oberkörper des
Benutzers geführt ist und mit einem etwa quer zum Oberkörper verlaufenden Hüftgurt, der zu beiden
Seiten des Benutzers im Bodenbereich des Fahrzeuges befestigt ist.
Bei bekannten Anordnungen der vorbeschriebenen Art sind die Längen des Schultergurtes und des Hüftgurtes
voneinander abhängig. Dadurch ist die Gefahr gegeben, daß der eine oder andere Gurt sich bei
einem Unfall als zu lang eingestellt ergibt und infolge der damit verbundenen Gurtlose keinen hinreichenden
Schutz gewährt. Außerdem wird auch beispielsweise bei einem zu lang eingestellten Schultergurt
der Hüftgurt so stark beansprucht, daß die Gefahr seines Einschneidens in die Bauchteile gegeben
ist. Die bekannten Dreipunktsicherheitsgurte mit Gurtaufrollern sind außerdem verhältnismäßig unbequem,
da sie nicht die Möglichkeit einer freien Bewegung des Oberkörpers während des normalen
Fahrbetriebs zulassen, ohne daß nicht dafür der eine oder andere Gurt auf eine zu große Länge eingestellt
würde. Derartige Mängel lassen sich auch nicht mit einer bekannten Anordnung beseitigen, die insgesamt
nur einen Gurtaufroller aufweist, denn mittels eines derartigen Gurtaufrollers läßt sich entweder nur unmittelbar
die Länge des Schultergurtes oder die des Hüftgurtes verändern. Dabei wird aber die Länge des
anderen Gurtes mit verändert, wenn die Längen der beiden Gurte voneinander abhängig sind, wie es der
Fall ist, wenn Hüftgurt und Schultergurt durch einen Durchlaufbeschlag miteinander in Verbindung stehen.
Gemäß der Erfindung wird diesen Mangeln dadurch
ίο abgeholfen, daß für den Hüftgurt ein Gurtaufroller
vorgesehen ist, der bei Zugkraft im Hüftgurt sperrt, und für den Schultergurt ein selbsttätiger Gurtaufroller
vorgesehen ist, der bei Verzögerung oder plötzlichem Richtungswechsel des Fahrzeuges selbsttätig
sperrt, und daß die Längen des Schultergurtes und des Hüftgurtes voneinander unabhängig sind.
Sicherheitsgurte mit mehr als einem Gurtaufroller sind bekannt. Das Wesentliche der Erfindung ist in
der unterschiedlichen Beschaffenheit der beiden Gurtaufroller zu sehen, die jeweils für sich bekannt sind
und zusätzlich in der Wahl einer Anordnung, nach welcher die beiden Gurtbandlängen voneinander unabhängig
sind. Diese Verbindung von Merkmalen bringt den Vorteil mit sich, daß der Benutzer des
Gurtes sich unabhängig von der Stellung des Fahrzeugsitzes bei einem Minimum an Bedienungsaufwand
zum Anlegen des Gurtes weitestgehend frei bewegen kann. So kann er sich durch die Anordnung des automatischen
Gurtaufrollers für den Schultergurt ständig mit seinem Oberkörper frei nach vom und zurück
bewegen, um insbesondere Griffe für die Fahrzeugführung durchzuführen, unabhängig von der Stellung
des Sitzes. Dabei bleibt der Schultergurt stets fest an der Brust anliegend. Andererseits wird dadurch aber
die Länge des Hüftgurtes und damit sein festes Anliegen nicht beeinflußt. Der erfindungsgemäße Sicherheitsgurt
bietet demzufolge auch ein Höchstmaß an Sicherheit. Von weiterem Vorteil ist es, daß beide
Gurtbänder aus Materialien unterschiedlicher Dehnungsfähigkeit herzustellen sind, um sie der Belastungsfähigkeit
der verschiedenen Körperpartien des Benutzers in vollkommenem Maße anpassen zu können.
Die den Gurtaufrollern abgewandten Enden des Schultergurtes und des Hüftgurtes werden dabei vorzugsweise
an einem gemeinsamen Schloßglied eines von Hand zu öffnenden Schlosses befestigt. Die Befestigung
an dem Schloßteil kann dabei dergestalt erfolgen, daß beide Gurtenden dort miteinander vernäht
werden.
Für einen hohen Bedienungskomfort wurde es weiterhin für zweckmäßig erkannt, wenn der Hüftgurt
einenends mit einem mit dem Fahrzeug fest verbundenen selbsttätigen Gurtaufroller versehen ist und anderenends
an einem Gurtaufroller des Schultergurtes befestigt ist, der Bestandteil eines Schlosses bildet.
Zwei vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend unter Bezugnahme auf eine
Zeichnung erläutert, in der zwei verschiedene Dreipunktsicherheitsgurte in ihrer Gebrauchslage wiedergegeben
sind.
Bei der Anordnung nach F i g. 1 ist für die Sicherheit der Beifahrerin 1 ein Dreipunkt-Sicherheitsgurt
vorgesehen, welcher im wesentlichen aus einem Schultergurt 2 und einem Hüftgurt 3 besteht. Der
Schultergurt 2 ist bis auf etwa seine halbe Länge durch einen Durchlaufbeschlag 4 gezogen, der an der
Innenseite der Wand 5 des Fahrzeuges befestigt ist. Das vordere Ende des Schultergurtes 2 ist in einem
selbsttätigen Gurtaufroller 6 gehalten, welcher nahe dem Fahrzeugboden an der Innenseite der Fahrzeugwand
5 befestigt ist. Dieser selbsttätige Gurtaufroller 6 ist derart beschaffen, daß der Schultergurt 2 zwar
ständig durch Anwendung einer geringen Zugkraft auszuziehen und damit in seiner wirksamen Gebrauchslänge
zu verändern ist, andererseits jedoch gesperrt ist gegen ein Abrollen, wenn das Fahrzeug
in seiner Bewegung plötzlich verzögert wird oder stärkeren Richtungswechseln in der Bewegung unterworfen
ist.
Der Hüftgurt 3 ist mit einem andersartigen Gurtaufroller
7 versehen, welcher neben dem selbsttätigen Gurtaufroller 6 an der Fahrzeugwand 5 befestigt ist.
Dieser Gurtaufroller 7 ist so beschaffen, daß der Hüftgurt 3 beim Anlegen des Sicherheitsgurtes auf die
gewünschte Länge ausgezogen werden kann, wobei sich jedoch eine Sperre nach einem kurzen Rücklauf
des Gurtes gegen sein weiteres Abziehen einschaltet, sobald der Zug im Hüftgurt 3 nur vorübergehend
nachläßt. Während somit durch die Beschaffenheit des selbsttätigen Gurtaufrollers 6 einerseits und des
Gurtaufrollers 7 andererseits nach dem Anlegen des Sicherheitsgurtes die Länge des Hüftgurtes 3 ohne
eine besondere Betätigung des Gurtaufrollers 7 unverändert bleibt, während die Länge des Schultergurtes
2 ständig, beispielsweise durch Bewegungen des Oberkörpers der Beifahrerin 1 zu verändern ist,
gewährt der Dreipunkt-Sicherheitsgurt seinem Benutzer ein Höchstmaß an Bewegungsfreiheit bei einem
Höchstmaß an Sicherheit im Unglücksfall.
An ihren den Gurtaufrollern 6 und 7 abgewandten Enden sind die Gurte 2 und 3 mit der Einsteckzunge
eines von Hand zu öffnenden Schlosses 8 verbunden.
Unmittelbar vor dieser Schloßzunge sind die beiden Enden durch eine Naht 9 miteinander verbunden.
Das Schloß 8 sitzt am Ende eines Haltegurtes 10, der mittels eines Beschlages 11 am Kardantunnel 12 befestigt
ist. Der Haltegurt 10 kann versteift ausgebildet sein. Sowohl der Schultergurt 2 als auch der Hüftgurt
3 kann damit beim Anlegen des Sicherheitsgurtes durch ein einmaliges Ziehen an der Schloßzunge und
sein anschließendes Einstecken in das Schloß 8 ohne jede zusätzliche besondere Einstellung der Gurtlängen
auf das geeignete Maß ausgezogen werden.
Zum Ablegen des Sicherheitsgurtes braucht lediglich das Schloß 8 geöffnet zu werden. Durch den
selbsttätigen Gurtaufroller 6 wird dann der Schultergurt 2 so weit aufgerollt, daß keine Gurtabschnitte
lose im Fahrzeug herumliegen. Es besteht daneben die Möglichkeit, beispielsweise durch eine Handbetätigung
des Gurtaufrollers 7 durch diesen auch den Hüftgurt 3 aufzurollen.
Der in F i g. 2 schematisch gezeigte Dreipunktgurt besitzt einen Schultergurt 22, welcher einenends an
einem Beschlag 23 der Fahrzeugwand 24 befestigt ist. Das andere Ende 28 ist mit einem Gurtaufroller 25
verbunden, welcher mit einer Schloßzunge 26 für ein Schloß 27 versehen ist.
Der Hüftgurt 29 ist mit einem Gurtaufroller 30 versehen, der ständig einen Zug auf das Band 29 ausübt
und sperrt, wenn der Hüftgurt wie beispielsweise bei einem Unfall plötzlich belastet wird. Das andere Ende
des Hüftgurtes 29 ist mit an der Schloßzungenplatte 26 befestigt, wird jedoch nicht mit vom Gurtaufroller
25 aufgerollt. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel können damit Hüft- und Schultergurt aus Stoffen verschiedener
Dehnungsfähigkeit bestehen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Dreipunktsicherheitsgurt, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit einem Schultergurt, der, von
einem selbsttätigen Gurtaufroller ausgehend, etwa diagonal zum Oberkörper des Benutzers geführt
ist und mit einem etwa quer zum Oberkörper verlaufenden Hüftgurt, der zu beiden Seiten des
Benutzers im Bodenbereich des Fahrzeuges befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
für den Hüftgurt (3) ein Gurtaufroller (7) vorgesehen ist, welcher nach dem Anlegen des Hüftgurtes
diesen gegen Abziehen sperrt, und für den Schultergurt (2) ein selbsttätiger Gurtaufroller (6)
vorgesehen ist, welcher bei Verzögerung oder plötzlichem Richtungswechsel des Fahrzeuges
selbständig sperrt, und daß die Längen des Schultergurtes (2) und des Hüftgurtes (3) voneinander
unabhängig sind.
2. Sicherheitsgurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Gurtaufrollern (6, 7)
abgewandten Enden des Schultergurtes (2) und des Hüftgurtes (3) an einem gemeinsamen Schloßglied
eines von Hand zu öffnenden Schlosses befestigt sind.
3. Sicherheitsgurt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die an dem gemeinsamen
Schloßglied (8) befestigten Gurtenden (2, 3) miteinander vernäht sind.
4. Sicherheitsgurt nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hüftgurt (29,1 einenends mit einem mit dem Fahrzeug (24) fest verbundenen
selbsttätigen Gurtaufroller (30) versehen ist und anderenends an einem Gurtaufroller (25) des
Schultergurtes (22) befestigt ist, welcher Bestandteil eines Schlosses (27) bildet.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES0100672 | 1965-11-26 | ||
DES0100672 | 1965-11-26 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1456179A1 DE1456179A1 (de) | 1969-06-26 |
DE1456179C3 true DE1456179C3 (de) | 1976-10-21 |
Family
ID=
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