DE1447736B - Durch Warme entwickelbares Zweikompo nenten Diazotypie Kopiermaterial und Ver fahren zu dessen Herstellung - Google Patents

Durch Warme entwickelbares Zweikompo nenten Diazotypie Kopiermaterial und Ver fahren zu dessen Herstellung

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DE1447736B
DE1447736B DE1447736B DE 1447736 B DE1447736 B DE 1447736B DE 1447736 B DE1447736 B DE 1447736B
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Inventor
Johannes Dr Hertzberg Günther Dr 6202 Wiesbaden Biebnch Munder
Original Assignee
Kalle AG, 6202 Wiesbaden Biebnch

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Description

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Die Erfindung betrifft ein durch Wärme entwickelbares Zweikomponenten-Diazotypie-Kopiermaterial, bei welchem sich auf einem Schichtträger, der gegebenenfalls mit einem Vorstrich versehen ist, auf mindestens einer Seite eine lichtempfindliche Schicht befindet, die mindestens eine Diazoverbindung und eine Azokomponente enthält. Das Diazotypiematerial enthält ferner getrennt von der lichtempfindlichen Schicht ein beim Erwärmen auf eine unter 210°C liegende Temperatur unter Erzeugen eines alkalischen Milieus zerfallendes Amid einer organischen Carbonsäure einschließlich der Kohlensäure in gleichmäßiger Verteilung. Das Amid ist im Diazotypiematerial in einer solchen Menge enthalten, daß die lichtempfindliche Schicht bei Einwirkung aller durch Erwärmen erzeugbarer alkalischer Zerfallsprodukte völlig neutralisiert würde.
Der Kupplungsprozeß einer Diazoverbindung mit einer hydroxygruppenhaltigen Azokomponente verläuft bekanntermaßen nur im alkalischen bis neutralen pH-Bereich glatt. Die bisher auf dem Gebiet der Wärmeentwicklung bekanntgewordenen Vorschläge liefen demnach darauf hinaus, durch Temperaturerhöhung, gegebenenfalls unter Mitverwendung geeigneter Zusätze, den pH-Wert in der lichtempfindliehen Schicht vom saurem ins neutrale bzw. alkalische Gebiet zu verschieben. Dies läßt sich erreichen durch Entfernung einer flüchtigen Säure oder durch Entwicklung von Substanzen mit alkalischer Reaktion aus nicht alkalischen Substanzen. Die Zusätze, die die genannte Verschiebung des pH-Bereiches hervorrufen, wurden meist in besonderen Schichten entweder zwischen der lichtempfindlichen Mischung und dem Träger dieser Schicht oder auf der der lichtempfindlichen Schicht abgewandten Seite aufgebracht. Nachteilig wirkt sich hierbei aus, daß entweder die Lagerfähigkeit des gesamten Kopiermaterials wegen der unmittelbaren Nähe der pH-ändernden Schicht leidet oder die Kopienqualität wegen des nicht leicht zu durchdringenden Trägermaterials beeinträchtigt wird.
Aufgabe der Erfindung war es. ein durch Wärme entwickelbares Zweikomponenten-Diazotypiematerial mit guter Lagerfähigkeit zu finden, das kontrastreiche Kopien liefert.
Erfindungsgemäß wird ein durch Wärme entwickelbares Zweikomponenten-Diazotypie- Kopiermaterial vorgeschlagen, bei welchem sich auf einem Schichtträger, der gegebenenfalls mit einem Vorstrich versehen ist. auf mindestens einer Seite eine lichtempfindliche Schicht befindet, die mindestens eine Diazoverbindung und eine Azokomponente enthält, und das getrennt von der lichtempfindlichen Schicht ein beim Erwärmen auf eine unter 210° C liegende Temperatur unter Erzeugen eines alkalischen Milieus zerfallendes Amid einer organischen Carbonsäure einschließlich der Kohlensäure in gleichmäßiger Verteilung und mindestens in solcher Menge enthält, daß die lichtempfindliche Schicht bei Einwirkung aller durch Erwärmen erzeugbarer alkalischer Zerfallsprodukte völlig neutralisiert würde und das dadurch gekennzeichnet ist, daß die alkaliliefernde Verbindung in dem aus Papier bestehenden Schichtträger enthalten ist.
Weiterhin wird ein Verfahren zur Herstellung eines Papierträgers für das erfindungsgemäße Zweikomponenten-Diazotypie-Kopiermaterial vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Amid der Papiermasse in der Papiermaschine zusetzt, ehe die Papiermasse als Papierbahn getrocknet wird.
Gegenüber dem weiter oben genannten Stand der Technik zeichnet sich das erfindungsgemäße Kopiermaterial dadurch aus, daß es kontrastreiche Kopien liefert und eine gute Lagerfähigkeit besitzt.
Als Schichtträger werden vorzugsweise Papiersorten mit einem Quadratmetergewicht von 50 bis 180 g, wie sie als Lichtpausrohrpapier im Handel erhältlich sind. Auch Transparentpapiere können für den erfindungsgemäßen Zweck eingesetzt werden.
Als Verbindungen, die im gesamten Trägermaterial verteilt enthalten sind und die bei Wärmeeinwirkung durch den Träger hindurch in der lichtempfindlichen Schicht ein neutrales oder alkalisches Milieu erzeugen, werden genannt: solche Verbindungen, die an sich von vornherein keine neutrale oder alkalische Reaktion zeigen und sich erst beim Erwärmen z. B. durch Decarboxylierung oder Spaltung zu Produkten umwandeln, die neutral oder alkalisch reagieren.
Als milieuändernde Verbindungen, die im erfindungsgemäßen Sinne angewendet werden können, nennen wir beispielsweise: Die Mono-Amide oder Oligo-Amide organischer, aliphatischer, ein- oder mehrwertiger Carbonsäuren mit gerader oder verzweigter Kohlenstoffkette bis etwa 15 Kohlenstoffatome, wie die der Essigsäure, Mono-, Di- und Trichloressigsäure, die Diamide der Kohlensäure, Oxalsäure, Fumarsäure oder Bernsteinsäure. Besonders geeignet sind die Amide der Säuren, die noch eine oder mehrere Hydroxylgruppen in der aliphatischen Kette tragen, wie das Amid der Äpfelsäure, derWeinsäure,Zitronensäure.Hydroxyessigsäure, Hydroxybuttersäurc'Milchsäure. Auch die entsprechenden Alkyläther dieser Hydroxycarbonsäuren, wie z. B. das Amid der 2-Methoxyessigsäure sind geeignet.
Als Zusätze, die die gewünschte — ein neutrales oder alkalisches Milieu erzeugende — Wirkung wesentlich verstärken, können geringe Mengen von Säuren, wie Trichloressigsäure. Vinylphosphonsäure oder vor allem solche organische Verbindungen, die sich beim Erhitzen
durch Decarboxylierung zersetzen und Anhydride bzw. Ketone bilden, und damit ihre Azidität verlieren, zugefügt werden. Solche Verbindungen sind weiterhin /3-Ketosäuren, wie Brenztraubensäure, /3-Hydroxysäuren, wie Milchsäure und Apfelsäure. Vor allem haben sich diese Verbindungen als Zusatz bei solchen Amiden bewährt, bei denen die Zersetzungstemperaturen verhältnismäßig hoch liegen, wodurch diese Verbindungen ihre Wirksamkeit schon bei mittleren Temperaturen entfalten können.
Die Einarbeitung der genannten, ein neutrales oder alkalisches Milieu erzeugenden Substanzen erfolgt zweckmäßigerweise vor allen anderen Verfahrensschritten zur Herstellung des erfindungsgemäßen 'Wärmekopierpapiers. Als besonders wirksam hat sich die Einarbeitung dieser Substanzen in das noch nicht getrocknete Trägermaterial, z. B. einer Papierbahn, während des Herstellungsprosses auf der Papiermaschine erwiesen. Hierdurch wird besonders gut erreicht, daß diese Substanzen das Trägermaterial in seiner ganzen Tiefe durchdringen und dadurch beim späteren Wärmekopiervorgang schon in optimaler Entfernung von der Stelle, an der sie ihre Wirksamkeit entfalten sollen, vorhanden sind, so daß von diesen Substanzen bzw. deren Spaltprodukten nur noch kurze Diffusionswege zurückzulegen sind. Da sie nicht auf der Seite, die später die lichtempfindliche Mischung trägt, konzentriert sind, wie das bei den bisher bekannten Verfahren üblich ist, wird die Lagerfähigkeit des Kopiermaterials durch Verhinderung der vorzeitigen Reaktion zwischen Diazoverbindung und Kupplungskomponente wesentlich gesteigert.
Die im allgemeinen und auch für den erfindungsgemäßen Fall verwendeten Papiere tragen fast durchweg eine verhältnismäßig starke Leimung, die das Eindringen von Wasser und wäßrigen Lösungen mehr oder weniger stark hemmt. Leimungen dieser Art sind bekannt. Diese hemmende Wirkung der Papierleimung tritt im Verlaufe des Papierherstellungsprozesses erst gegen Ende der Papiertrocknung ein. Dadurch, daß man die Einarbeitung der beim Erwärmen ein neutrales oder alkalisches Milieu erzeugenden Substanzen vor der endgültigen Trocknung des Rohpapiers vornimmt, wird erreicht, daß die Durchdringung des Trägermaterials mit diesen Verbindungen sehr glatt, vollständig und vor allem gleichmäßig verläuft. Für diesen Arbeitsgang sind z. B. alle Stationen der Papiermaschine geeignet, an denen das Papier nicht mehr mechanisch, sondern nur noch durch Erwärmen getrocknet wird bis zu dem Punkt am Ende der Trockenpartie, an dem die volle Leimwirkung des Papierleimes ausgebildet wird. Geeignete Auftragsvorrichtungen sind demnach gegebenenfalls die letzte Naßpresse und alle innerhalb der Trockenpartie der Papiermaschine vorhandenen Auftragseinrichtungen. Als solche seien genannt vorzugsweise Walzenauftragswerke, z. B. die bekannten Leimpressen der verschiedensten Bauart und deren Weiterentwicklungen. Auch andere Auftragsverfahren, z. B. Luftbürstenauftragswerke, Schleppschabereinrichtungen u. a. können erfindungsgemäß zur Imprägnierung der Papierbahn in der dargelegten Weise dienen. Die Menge der auf diese Weise eingearbeiteten Substanzen, die für die Milieuerzeugung dienen, kann in weiten Grenzen schwanken; z. B. hat es sich als günstig erwiesen, etwa 1 bis 5. vorzugsweise 1,5 bis 3 der theoretisch für die volle Neutralisation der lichtempfindlichen Schicht benötigten Molteile dieser Verbindung einzusetzen.
Für spezielle Zwecke kann als zweiter Arbeitsgang nun in einem gesonderten Strich auf der Vorderseite ein Auftrag von geringen Mengen einer sich durch Wärme zersetzenden Substanz, die ein neutrales oder alkalisches Milieu schafft, vorgenommen werden, ohne daß das jedoch notwendig wäre. Die Menge der gegebenenfalls auf die Vorderseite aufzubringenden, in der Wärme alkalische Reaktion zeigenden Substanzen soll in geringen Grenzen gehalten werden, d. h. etwa 0,1 bis 0,5 Molteile der benötigten Verbindung, die zur theoretischen vollen Neutralisation der anderen Komponenten auf der mit der lichtempfindlichen Mischung bedruckten Seite erforderlich sind.
Auf diesen zweiten Strich bzw. den nicht zusätzlich gestrichenen Papierträger kommt nun der Auftrag der lichtempfindlichen Mischung, die aus den Diazo- und Azokomponenten und gegebenenfalls den in der Diazotypie gebräuchlichen Zusätzen besteht.
Gute Ergebnisse gemäß der Erfindung werden erzielt, falls man das Trägermaterial mit einem Vorstrich versieht, der ein Eindringen der lichtempfindlichen Mischung der Diazo- und Azokomponenten von der Oberfläche in den Träger verhindert oder zumindest hemmt. Diese Eigenschaften des Vorstriches dürfen jedoch nur bezüglich der lichtempfindlichen Mischung gelten. Der erwähnte Vorstrich darf das Durchdringen der alkalisch wirkenden Substanzen oder deren Spaltprodukte durch den Träger hindurch nicht hemmen. Dieser Umstand wird im allgemeinen unschwer zu erreichen sein, da z. B. die Teilchengröße der Azo- bzw. Diazokomponenten wesentlich größer ist als die Teilchengröße der in der Masse des Trägers eingearbeiteten Verbindungen bzw. deren Spaltprodukte.
Vorstrichmassen, die den genannten Zweck erfüllen, sind z. B. Cellulosederivate, wie Carboxymethylcellulose, Hydroxymethyläthylcellulose, oder Natrium- oder Arrumoniumalginat, organische Kondensate, wie Produkte aus Formaldehyd- Harnstoffoder Harnstoff-Glycerin, und viele in der Papierindustrie zur Oberflächenbehandlung von Papier gebräuchliche Kunstharze, wie Melamin-Formaldehyd-Harze, heißwasserlösliche Polyamidderivate, Alkoxymethylperlon, PoIyamin-Epoxyd-Harze, Polymethylkieselsäure in Form des Natriumsalzes, feinverteilte Kieselsäure von einer Teilchengröße zwischen 0,2 und 10 μ, vor allem in Verbindung mit Reis- oder Haferstärke. Auch Kombinationen dieser Materialien haben sich als brauchbar erwiesen. Viele davon, wie die Polymethylkieselsäure in Form des Natriumsalzes, bewirken gleichzeitig eine Kontraststeigerung der entwickelten Bilder.
Bei den genannten Vorstrichmaterialien, die aus Löslichkeitsgründen in Form ihrer Alkali- oder Ammoniumsalze appliziert werden, wie die Polymethylkieselsäure und das Alginat, muß man für eine hinreichende Neutralisation sorgen. Das kann dadurch geschehen, daß man der lichtempfindlichen Präparation eine entsprechende Menge Säure zufügt oder dadurch, daß man vor Aufbringen der lichtempfindlichen Schicht das vorbeschichtete Material mit einem Zwischenstrich einer Säure versieht, oder daß man mit einer wäßrigen Lösung einer Säure vorstreicht und die Lösung der zu neutralisierenden Substanz als weiteren Strich aufbringt. Es ist ferner möglich, die Vorstrichlösung, die diese Alkali- oder Ammoniumsalze und außerdem feinteilige Pigmente z. B. von Kieselsäure enthält, vor dem Applizieren anzusäuren.
Als besonders geeignet für die erwähnte Neutralisation haben sich beispielsweise die wäßrigen Lösungen
von Trichloressigsäure, Salzsäure und Vinylphosphonsäure erwiesen. Man kann dadurch, daß man den Zeitraum zwischen dem Anbringen des neutralisierbaren Vorstrich materials und der neutralisierenden Säure verschieden groß wählt, z. B. dadurch, daß man die Beschichtungsmaschine, die Vor- und Hauptstrich in einem Arbeitsgang appliziert, verschieden schnell kufen läßt, oder daß man die Trocknungstemperatur nach Anbringen des Vorstriches verschieden hoch wählt, erreichen, daß das Vorstrichmaterial mehr oder weniger tief in die Papiermasse eingezogen wird oder eindringt.
Dieser Effekt, der durch das Anbringen dieser Vorstriche bewirkt wird, unterstützt die Aufrechterhai tung der guten Lichtempfindlichkeit des erfindungsgemäßen Kopiermaterials auch während längerer Lagerzeiten, da die lichtempfindlichen Stoffe nahe an der Oberfläche des Trägermaterials festgehalten werden. Bei Diazotypieschichten der gebräuchlichen Art wird eine ziemlich rasche Abnahme der Lichtempfindlichkeit beobachtet.
Als Diazo- und Azokomponenten in der lichtempfindlichen Mischung können alle für Kopierzwecke bekannten und gebräuchlichen Verbindungen Verwendung finden. Besonders geeignet sind z. B. als Diazokomponenten 4-Dimethylamino-benzol-diazoniumchlorid^-Diäthylamino-benzol-diazoniumchlorid^-N-äthyl - N - hydroxy - äthylamino - benzol - diazoniumchlo rid, 4-Morpholino-benzol-diazoniumchlorid oder4-Pyrrolidino-3-brom-benzol-diazoniumchlorid.
Als Azokomponenten eignen sich 2,3-Dihydroxynaphthalin - 6 - sulf osäure, 2 - Hydroxy - (N - dimethyl) napthoesäureamid-(3), 2-Hydroxy-benzotriazol-(l,2), 1,3,5 - Resorcylsäure - diäthylamid, Acetessiganilid, l-(N-äthylamino-3-hydroxy-4-methyl-benzol. Auch Mischungen der einzelnen Komponenten der jeweiligen Gruppen untereinander können Verwendung finden.
Diese beispielsweise genannten Komponenten der lichtempfindlichen Mischung, die sich auf mindestens einer Seite des Trägers befindet, können Zusätze enthalten. Diese Zusätze sollen hier in zwei Gruppen eingeteilt werden.
1. Solche Zusätze, die z. B. als Antigilbmittel, als Netzmittel oder als Stabilisatoren dienen, d. h. Zusätze, die die Diazo- und Azokomponenten vor Ingebrauchnahme des Papiers im genannten, gewünschten Sinne beeinflussen, um dadurch ihre Lichtempfindlichkeits- und Kupplungseigenschaften und ihr Aussehen auch nach längerer Lagerung möglichst vollständig beizubehalten. Zusätze dieser Art sind z. B. Thioharnstoff, Glycerin, Glycol, Triäthanolamin als HCl-SaIz, Saponin, Zinkchlorid oder das Natriumsalz der Naphthalin-1,3,6-trisulfosäure. In dieser Gruppe von Zusätzen können ferner auch Mittel enthalten sein, die die Auftrags- und Oberflächeneigenschaften der Mischung bezüglich ihrer Verarbeitung günstig beeinflussen. Dies sind Verdickungs- und Glättungsmittel, wie Gelatine, Carboxymethylcellulose und andere wasserlösliche Cellulosederivate oder Polyvinylacetatsuspensionen.
2. In geringer Menge beimischbar sind natürlich auch solche Zusätze, die bei Ingebrauchnahme durch Wärmeeinwirkung ein neutrales oder alkalisches Milieu erzeugen. Zusätze dieser Art sind von der Auswahl der Verbindungen her die gleichen, wie sie oben für die Substanzen, die in der Masse des Trägers für den das genannte Milieu erzeugenden Effekt in Frage kommen, genannt werden.
In vielen Fällen hat es sich als zweckmäßig erwiesen, den Kontakt zwischen lichtempfindlicher Präparation und den in die Papiermasse eingearbeiteten, in der Wärme alkalisch wirkenden Substanzen dadurch zu vermindern, daß man die lichtempfindliche Diazoverbindung auf einem feinteiligen Trägermaterial niederschlägt, indem man eine Lösung der Diazoverbindung in eine Suspension von Polyvinylacetat und Aerosil einrührt und die Diazoverbindung danach mit Polyvinylphosphonsäure ausfällt und die, wie beschrieben, vorbehandelten Papiere mit dieser Suspension beschichtet.
Ein so vorbereitetes, durch Wärme entwickelbares Zweikomponenten-Diazotypie-Kopiermaterial gemäß der Erfindung kann in den bekannten Kopierprozessen Verwendung finden. Zum Beispiel wird hierbei zur Herstellung einer Kopie das Kopiermaterial mit dem wiederzugebenden Original im Kontakt belichtet. Nach Abtrennung des Originals wird das nun so modifizierte Kopiermaterial einer kurzzeitigen Wärmebehandlung ausgesetzt. Das kann etwa durch Bestrahlen mit einer IR-Quelle unter einem IR-absorbierenden Papier oder einem anderen Material, z. B. einem schwarz eingefärbten Perlonsieb oder einer IR-absorbierenden Folie, die bis 210° C wärmebeständig ist, erfolgen. Auch die Behandlung zwischen zwei geheizten Lauf walzen durch Anpressen oder durch Überleiten eines heißen Luftstromes ergibt gut entwickelte Kopien. In vielen Fällen ist es zweckmäßig, die Wärme durch Kontakt von der Rückseite des Kopiermaterials her zuzuführen. Es entsteht eine randscharfe Kopie mit ausgezeichneter Deckkraft der Bildstellen.
Auch bei der Herstellung des erfindungsgemäßen, durch Wärme entwickelbaren Materials ergeben sich beachtliche Vorteile, vor allem dadurch, daß die Beschichtung auf der Vorderseite nur aus der lichtempfindlichen Mischung allein zu bestehen braucht. Dadurch wird der dauernde Kontakt zwischen aktivierenden, das neutrale oder alkalische Milieu erzeugenden Substanzen und der lichtempfindlichen Mischung vermieden. Die Folge davon ist eine sehr gute Lagerfähigkeit des Kopiermaterials.
Auch bei Zusatz einer geringen Menge von aktivierender Substanz zur lichtempfindlichen Mischung ergeben sich noch wesentliche Vorteile gegenüber dem Stand der Technik, da dieser Zusatz nur sehr gering gehalten werden kann. Die Beschichtung selbst kann in einem einzigen Arbeitsgang vorgenommen werden. Die mit dem erfindungsgemäßen Material hergestellten Kopien zeichnen sich durch große Schärfe aus. Auch bei längerer Lagerung der fertigen Kopien zeigt der Träger keine Beeinflussung, so daß sich Lesbarkeit und Kontrast der Kopien nicht verändern.
Beispiel 1
Ein z. B. für die Diazotypie geeignetes Rohpapier wird auf der Papiermaschine mittels einer Leimpresse innerhalb der Trockenpartie mit einer wäßrigen Lösung der folgenden Zusammensetzung imprägniert:
10 Gewichtsteile
1,33 Gewichtsteile
0,66 Gewichtsteile
91 Gewichtsteile
Harnstoff
Zinkchlorid
Zitronensäure
Wasser
Danach beschichtet man das Material einseitig mit einer 4°/0igen wäßrigen Lösung von Vinylphosphon-
säure, trocknet das Papier und beschichtet die gleiche Seite mit einer l,2°/oigen wäßrigen Lösung des Natriumsalzes der Polymethylkieselsäure. Die Papierbahn wird getrocknet und anschließend auf der gleichen Seite mit einer wäßrigen Lösung der folgenden Zusammensetzung beschichtet:
3,2 Gewichtsteile
0,2 Gewichtsteile
4,0 Gewichtsteile
7,0 Gewichtsteile
2,0 Gewichtsteile
1,5 Gewichtsteile
1,5 Gewichtsteile
0,09 Gewichtsteile
0,04 Gewichtsteile
75 Gewichtsteile
Trichloressigsäure
Weinsäure
2,3-Dihydroxynaphthalin-
6-sulfosäure(Na-Salz)
Naphthalin-l,3,6-trisulfo-
säure (Na-SaIz)
4-Dimethylamino-benzoldi-
azoniumchlorid
Zinkchlorid
Harnstoff
Gelatine
Saponin
Wasser 1,0 Gewichtsteil
0,2 Gewichtsteile
4,0 Gewichtsteile
4,0 Gewichtsteile
7,0 Gewichtsteile
4,0 Gewichtsteile
2,4 Gewichtsteile
0,09 Gewichtsteile
0,04 Gewichtsteile
Gewichtsteile
Trichloressigsäure
Weinsäure
2,3-Dihydroxynaphthalin-
6-sulfosäure (Na-SaIz)
Thioharnstoff
Napthalin-l,3,6-trisulfosäure
(Na-SaIz)
Harnstoff
4-N-Äthyl-N-hydroxyäthyl-
aminobenzoldiazonium-chlo-
rid
Gelatine
Saponin
Wasser
Das so hergestellte Kopiermaterial liefert nach dem Belichten unter einer Vorlage und nach der Entwicklung im Kontakt mit geheizten Walzen kontrastreiche blaugefärbte Kopien und ist auch unter feuchten klima- tischen Bedingungen vorzüglich lagerfähig.
Man erhält bei der Wärmeentwicklung eine blaugefärbte Kopie.
Beispiel 4
Ein wie im Beispiel 1 beschriebenes Rohpapier wird an der Leimpresse der Papiermaschine mit der im folgenden angegebenen Lösung imprägniert:
Gewichtsteile Harnstoff
1,33 Gewichtsteile Zinkchlorid
0,66 Gewichtsteile Zitronensäure
Gewichtsteile Wasser
Beispiel 2
Ein für die Diazotypie geeignetes Rohpapier wird an der letzten Naßpresse der Papiermaschine mit der im folgenden angegebenen Lösung imprägniert:
15 Gewichtsteile Harnstoff
2 Gewichtsteile Zinkchlorid
1 Gewichtsteil Zitronensäure 88 Gewichtsteile Wasser
Das so hergestellte Material wird einseitig mit folgender Lösung beschichtet:
Das so hergestellte Material beschichtet man einseitig mit einer wäßrigen Lösung von 7,5% Polyvinylphosphonsäure, trocknet das Papier und beschichtet die gleiche Seite mit einer 3%igen wäßrigen Lösung des Natriumsalzes der Polymethylkieselsäure. Die Papierbahn wird getrocknet und anschließend auf der gleichen Seite mit einer wäßrigen Lösung der folgenden Zusammensetzung beschichtet:
1,2 Gewichtsteile
0,2 Gewichtsteile
4,0 Gewichtsteile
7,0 Gewichtsteile
4,0 Gewichtsteile
1,5 Gewichtsteile
2,4 Gewichtsteile
0,09 Gewichtsteile
0,04 Gewichtsteile
85 Gewichtsteile
Trichloressigsäure
Weinsäure
Thioharnstoff
Naphthalin-l,3,6-trisulfo-
säure (Na-SaLz)
2,3-Dihydroxynaphthalin-
6-sulf osäure (Na-SaIz)
Zinkchlorid
4-Diäthylamino-benzol-
diazoniumchlorid
Gelatine
Saponin
Wasser
2,0 Gewichtsteile
0,2 Gewichtsteile
7,0 Gewichtsteile
4,0 Gewichtsteile
4,0 Gewichtsteile
10,0 Gewichtsteile
0,5 Gewichtsteile
2,4 Gewichtsteile
0,09 Gewichtsteile
0,04 Gewichtsteile
Gewichtsteile
Trichloressigsäure
Weinsäure
Naphthalin-l,3,6-trisulfo-
säure (Na-SaIz)
Thioharnstoff
2,3-DihydroxynaphthaIin-
6-sulfosäure (Na-SaIz)
Milchsäureamid
Zinkchlorid
4-N-Äthyl-N-hydroxyäthyl-
aminobenzoldiazoniumchlo-
rid
Gelatine
Saponin
Wasser
Das so hergestellte Kopiermaterial liefert nach dem Belichten unter einer Vorlage und nach der Entwicklung in der Wärme kontrastreiche blaugefärbte Kopien von guter Lagerfähigkeit.
B ei s piel 3
Ein geeignetes, wie im Beispiel 1 beschriebenes Rohpapier wird an der Einführ- oder Offsetpresse der Papiermaschine mit der im folgenden angegebenen Lösung imprägniert:
30 Gewichtsteile Milchsäureamid 10 Gewichtsteile Brenztraubensäure 80 Gewichtsteile Wasser
Das so erhaltende Material wird mit folgender Lösung einseitig beschichtet:
Man erhält nach dem Belichten bei der Wärmeentwicklung eine dunkelblaue Kopie. Das Kopiermaterial besitzt ausgezeichnete Lagerfähigkeit.
Beispiel 5
Ein wie im Beispiel 1 beschriebenes Rohpapier wird an der Einführ- oder Offsetpresse der Papiermaschine mit der im folgenden beschriebenen Lösung imprägniert:
Gewichtsteile Harnstoff
Gewichtsteile Zinkchlorid
Gewichtsteil Zitronensäure
88 Gewichtsteile Wasser
Das so erhaltene Material wird einseitig mit folgender Lösung beschichtet:
209 509/348
2,0 Gewichtsteile 0,2 Gewichtsteile 4,0 Gewichtsteile
7,0 Gewichtsteiie
4,0 Gewichtsteile· 10,0 Gewichtsteile 0,5 Gewichtsteile 2,4 Gewichtsteile
0,09 Gewichtsteiie 0,04 Gewichtsteiie· 80 Gewichtsteile
Trichloressigsäure
Weinsäure
2,3-Dihydroxynaphthalin-
6-sulfosäure (Na-SaIz)
Naphthalin-l,3,6-trisulfo-
säure (Na-SaIz)
Thioharnstoff
Weinsäurediamid
Zinkchlorid
4-N-Äthyl-N-hydroxyäthyl-
aminobenzoldiazoniumchlo-
rid
Gelatine
Saponin
Wasser 1,5 Gewichtsteile
4,0 Gewichtsteile
4,0 Gewichtsteile
4,0 Gewichtsteile
2,4 Gewichtsteile
0,09 Gewichtsteile
0,04 Gewichtsteile
5,0 Gewichtsteile
Gewichtsteile
10
Weinsäure
2,3-Dihydroxynaphthalin-
6-sulfosäure (Na-SaIz)
Thioharnstoff
Naphthalin-l,3,6-trisulfo-
säure (Na-SaIz)
4-Dimethylamino-benzol-
diazoniumchlorid
Gelatine
Saponin
Harnstoff
Wasser
1,0 Gewichtsteil 0,2 Gewichtsteile
35
Bei der Wärmeentwicklung erhält man eine sehr gute, randscharfe blaue Kopie der Vorlage.
Beispiel 6 a°
Ein wie im Beispiel 1 beschriebenes Rohpapier wird an der Einführ- oder Off setpresse der Papiermaschine mit der folgenden angegebenen Lösung imprägniert:
15 Gewichtsteile Harnstoff 3 Gewichtsteile Trichloressigsäure 85 Gewichtsteile Wasser
Danach beschichtet man das so erhaltene Material einseitig mit einer 5%igen wäßrigen Lösung eines Polyamid-Epoxyd-Harzes. Nach dem Trocknen beschichtet man mit einer Lösung folgender Zusammensetzung: -..··.
Trichloressigsäure
Weinsäure 4,0 Gewichtsteile 2,3-Dihydroxynaphthalin-
6-sulfosäure (Na-SaIz) 4,0 Gewichtsteile Thioharnstoff 7,0 Gewichtsteile Naphthalin-l,3,6-trisulfo-
säure (Na-SaIz)
Harnstoff
Zinkchlorid
Dimethylamino-benzoldiazo-
niumchlorid
0,09 Gewichtsteile Gelatine 0,04 Gewichtsteile Saponin 80 Gewichtsteile Wasser
Nach dem Belichten erhält man in der Wärme eine sehr kontrastreiche blaue Kopie der Vorlage.
Beispiel 7
Ein wie im Beispiel 1 beschriebenes Rohpapier wird an der letzten Naßpresse der Papiermaschine mit der im folgenden angegebenen Lösung imprägniert:
Nach dem Belichten erhält man in der Wärme eine gute dunkelblaue Kopie der Vorlage.
Beispiel 8
Ein wie im Beispiel 1 beschriebenes Rohpapier wird auf der Papiermaschine mittels einer Leimpresse innerhalb der Trockenpartie mit einer wäßrigen Lösung folgender Zusammensetzung imprägniert:
10,0 Gewichtsteile Harnstoff
8,5 Gewichtsteile Harnstoffglycerinharz, hergestellt durch Zusammenschmelzen und einstündiges Erhitzen auf 120° C von gleichen Teilen Harnstoff und Glycerin Gewichtsteile Wasser
Das so erhaltene Material wird einseitig mit folgender Lösung beschichtet:
40
2,5 Gewichtsteile 0,5 Gewichtsteile 2,4 Gewichtsteile
45 0,2 Gewichtsteile
4,0 Gewichtsteile
4,0 Gewichtsteile
4,0 Gewichtsteile
1,7 Gewichtsteile
5,0 Gewichtsteile
0,09 Gewichtsteile
Gewichtsteile
Weinsäure
2,3-Dihydroxynaphthalin-
6-sulfosäure (Na-SaIz)
Thioharnstoff
Naphthalin-l,3-6-trisulfosäu-
re (Na-SaIz)
4-Dimethylarnino-benzoldi-
azoniumchlorid
Saponin
Gelatine
Wasser
15 Gewichtsteile Harnstoff 2 Gewichtsteile Zinkchlorid 1 Gewichtsteil Zitronensäure 88 Gewichtsteile Wasser
Das so hergestellte Material beschichtet man einseitig mit einer wäßrigen Lösung von 3°/0 des Polymethylkieselsäurenatriumsalzes und 1 °/0 Natriumalginat. Nach dem Trocknen streicht man auf die gleiche Seite des Papiers folgende Lösung:
Nach dem Belichten erhält man bei der Wärmeentwicklung eine blaue Kopie der Vorlage.
Beispiel 9
Ein für die Diazotypie geeignetes transparentes Rohpapier, das in seiner Stoffzusammensetzung und in seinem Gehalt an Füllstoffen und Leimungsmitteln diesen Anforderungen entsprechend zusammengesetzt ist, wird auf der Papiermaschine innerhalb der Trockenpartie mittels einer Luftbürstenauftragseinrichtung mit der folgenden Lösung imprägniert:
Gewichtsteile Harnstoff
1,33 Gewichtsteile Zinkchlorid
0,66 Gewichtsteile Zitronensäure
Gewichtsteile Wasser
Das so erhaltende Material bestreicht man einseitig mit einer Lösung von 7,5% Methoxymethylperlon in 70%igeni Methanol und trägt nach dem Trocknen auf derselben Seite des Papiers folgende Lösung auf:
3,2 Gewichtsteile
0,2 Gewichtsteile
4,0 Gewichtsteile
4,0 Gewichtsteile
7,0 Gewichtsteile
10,0 Gewichtsteile
2,0 Gewichtsteile
1,5 Gewichtsteile
0,09 Gewichtsteile
0,04 Gewichtsteile
75 Gewichtsteile
Trichloressigsäure
Weinsäure
2,3-Dihydroxynaphthalin-
6-sulfosäure (Na-SaIz)
Thioharnstoff
Naphthalin-l,3,6-trisulfo-
säure (Na-SaIz)
Harnstoff
4-Dimethylamino-benzol-
diazoniumchlorid
Zinkchlorid
Gelatine
Saponin
Wasser
12
Volumteile einer 20gewichtsprozentigen Suspension eines Polyvinylacetat-Mischpolymerisates. Die so erhaltene Suspension wird unter kräftigen Rühren allmählich mit 10 Volumteilen einer 10%igen wäßrigen Lösung von monomerer Vinylphosphonsäure versetzt und das ganze dann für die Dauer einer Stunde lebhaft gerührt.
Das so vorbescbichtete Papier wird nach dem Trocknen auf der gleichen Seite mit einer Lösung der folgenden Zusammensetzung bestrichen:
Man erhält nach dem Belichten bei der Wärmeentwicklung eine blaue Kopie der Vorlage.
Beispiel 10
Ein Rohpapier wird auf der Papiermaschine an der Leimpresse mit folgender Lösung behandelt:
15 Gewichtsteile Harnstoff
2 Gewichtsteile Zinkchlorid
1 Gewichtsteil Zitronensäure 88 Gewichtsteile Wasser
Das so erhaltende Material wird mit einer wäßrigen Suspension, die folgendermaßen hergestellt wird, beschichtet: Man suspendiert in 70 Volumteilen einer l,5%igen wäßrigen Lösung des Natriumsalzes einer Polymethylkieselsäure, 4 Gewichtsteile einer feinteiligen Kieselsäure mit einer Korngrößenverteilung, die hauptsächlich zwischen 1 und 10 μ. liegt, und fügt dazu 0,2 Gewichtsteile
0,2 Gewichtsteile
7,0 Gewichtsteile
4,0 Gewichtsteile
4,0 Gewichtsteile
4,0 Gewichtsteile
5,0 Gewichtsteile
0,5 Gewichtsteile
0,09 Gewichtsteile
0,04 Gewichtsteile
2,0 Gewichtsteile
Gewichtsteile
Trichloressigsäure
Weinsäure
Naphthalin-l,3,6-trisulfo-
säure (Na-SaIz)
Thioharnstoff
2,3-Dihydroxynaphthalin-
6-Sulfosäure (Na-SaIz)
Triäthanolamin als HCl-SaIz
Harnstoff
Zinkchlorid
Gelatine
Saponin
4-Dimethylamino-benzol-
diazoniumchlorid
Wasser
Das so hergestellte Papier zeichnet sich durch besonders gute Lagerfähigkeit und hohen Kontrast aus. Es kann nach dem Belichten unter einer transparenten Vorlage durch Erwärmen auf 160 bis 1700C entwickelt werden. Man erhält eine gute, blaugefärbte, positive Kopie der Vorlage.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Durch Wärme entwickelbares Zweikomponenten-Diazotypie-Kopiermaterial, bei welchem sich auf einem Schichtträger, der gegebenenfalls mit einem Vorstrich versehen ist, auf mindestens einer Seite eine lichtempfindliche Schicht befindet, die mindestens eine Diazoverbindung und eine Azokomponente enthält, und das getrennt von der lichtempfindlichen Schicht ein beim Erwärmen auf eine unter 210°C liegende Temperatur unter Erzeugen eines alkalischen Milieus zerfallendes Amid einer organischen Carbonsäure einschließlich der Kohlensäure in gleichmäßiger Verteilung und mindestens in solcher Menge enthält, daß die lichtempfindliche Schicht bei Einwirkung aller durch Erwärmen erzeugbarer alkalischer Zerfallsprodukte völlig neu-. tralisiert würde, dadurch gekennzeichnet, daß die alkaliliefernde Verbindung in dem aus Papier bestehenden Schichtträger enthalten ist.
2. Verfahren zur Herstellung eines Papierträgers für Zweikomponenten-Diazotypie-Kopiermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Amid der Papiermasse in der Papiermaschine zusetzt, ehe die Papiermasse als Papierbahn getrocknet wird.

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