DE1445657C - 4 Amino 3,5,6 trichlorpicolinsaure derivate und Verfahren zu ihrer Herstel lung - Google Patents

4 Amino 3,5,6 trichlorpicolinsaure derivate und Verfahren zu ihrer Herstel lung

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DE1445657C
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acid
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trichloropicolinic
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Inventor
Howard Concord Tomita geb Nakata Mary Sadako Walnut Creek Calif Johnston (V St A )
Original Assignee
The Dow Chemical Co , Midland, Mich (VStA)
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Description

Die Erfindung betrifft 4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäurederivate der allgemeinen Formel
NHR1
in der R eine Carboxygruppe oder eines ihrer Alkaiisalze, die Carbamoyl- oder die Carbomethoxygruppe und R1 lediglich für den Fall, daß R eine Carboxy.-gruppe oder eines ihrer Alkalisalze bedeutet, entweder ein Wasserstoffatom oder die Methylgruppe, ansonsten nur ein Wasserstoffatom bedeutet.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind weiße bis gelbe kristalline Festkörper, allgemein von niedriger bis mäßiger Löslichkeit in Wasser und von mäßiger bis guter Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln, wie Aceton, Xylol, Äthanol, Isopropylalkohol, Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxyd'.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind als Parasitizide zur Bekämpfung vieler Insekten und bakteriellen Ungeziefers geeignet, z. B. zur Bekämpfung von Milben, Aphiden und Würmern. Die Verbindungen sind ferner nützlich zur Beeinflussung des Wuchses von Pflanzen und Pflanzenteilen und/oder zur Bekämpfung des Wuchses und der Abtötung von Pflanzen und Pflanzenteilen. .
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden hergestellt, indem man entweder 4-Amino- oder 4-Methylamino-3,5,6-trichlor-2-(trichlormethyl)-pyridin in Gegenwart verdünnter Schwefel- oder Phosphorsäure erhitzt und die so gebildete entsprechende Picolinsäure in an sich bekannter Weise in ein Alkalisalz, das Amid oder den Methylester überführt. Geeignet zur Durchführung der Hydrolyse sind besonders 50-bis 80%ige Schwefelsäure und konzentrierte Phosphorsäure. Die Reaktion erfolgt ohne weiteres im Temperaturbereich von etwa 80 bis 1800C und dauert V4 bis 2 Stunden. Während des Erhitzens erfolgt die Bildung der gewünschten 4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäure-Verbindung unter Chlorwasserstoffentwicklung. '
Das Reaktionsgemisch wird zunächst auf 80 bis 120° C erhitzt, wobei heftige Chlorwasserstoffentwicklung eintritt. Das Erhitzen wird so lange fortgesetzt, bis sich die Chlorwasserstoffentwicklung vermindert. Anschließend wird auf einen Temperaturbereich von 140 bis 1600C eingestellt und dieser Bereich etwa V4 bis 2 Stunden gehalten. Nach Ablauf dieser Zeit läßt man das Reaktionsgemisch sich auf Raumtemperatur abkühlen und gibt es in ein großes Volumen Wasser oder eine Eis-Wasser-Mischung, um die gewünschte 4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäure-Verbindung abzuscheiden. Die Verbindung wird abfiltrieri und kann, wenn gewünscht, in üblicher Weise gereinigt werden.
Die freien Säuren können auch durch ein anderes Verfahren gewonnen werden, bei dem der entsprechend niedermolekulare Aikylester mit einer wäßrigen Base hydrolysiert wird. Die Hydrolyse kann zweckmäßig durch Erhitzen des Esters in einer verdünnten Base ausgeführt werden, beispielsweise in wäßrigem Alkali, und zwar bei Rückflußtemperatur, bis die Reaktion im wesentlichen abgelaufen ist, was durch Inlösunggehen des Esters festgestellt werden kann.
Danach wird das Gemisch abgekühlt und angesäuert, um so die entsprechende 4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäure-Verbindung niederzuschlagen.
Der erfindungsgemäße Methylester kann durch Veresterung der 4-Ämino-3,5,6-trichlorpicolinsäure mit Methanol hergestellt werden. Die Veresterung erfolgt vorzugsweise in Anwesenheit eines Veresterungskatalysators. Gasförmiger Chlorwasserstoff wird zweckmäßig als Katalysator verwendet, obwohl auch
ίο andere Veresterungskatalysatoren, wie etwa Schwefelsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure, p-Toluolsulfonsäure oder Oxalsäure, Phosphorsäure, p-Toluolsulfonsäure oder Oxalsäure angewandt werden können. Auch kann ein Überschuß an Methanol angewandt werden, der dann zugleich als Reaktionsmedium dient. Die Reaktion läuft leicht bei einer Temperatur im Bereich zwischen etwa 10uC und dem Siedepunkt des Methanols oder des Lösungsmittels ab. Die eingesetzten Mengen sind nicht kritisch. Die Reaktion wird jedoch erleichtert, wenn ein stöchiometrischer Überschuß an Methanol angewandt wird.
Bevorzugt wird gasförmiger Chlorwasserstoff zugegeben, während die Temperatur unterhalb etwa 200C gehalten wird, bis das Reaktionsgemisch mit Chlorwasserstoff gesättigt ist, Man läßt dann das Gemisch sich auf Raumtemperatur erwärmen und hält es einige Stunden, zweckmäßig über Nacht, bei dieser Temperatur. Danach werden der restliche Methanol und Chlorwasserstoff durch Abdampfen entfernt und der Ester nach üblichen Methoden gewonnen.
Der erfindungsgemäße Ester kann auch gewonnen
werden, indem 4-Amino-3,5,6-trichlor-2-(trichlormethyl)-pyridin, Methanol und Wasser in Anwesenheit von Silbernitrat zur Reaktion gebracht werden, wobei der Ester, Silberchlorid und Salpetersäure entstehen. Die erfindungsgemäße Verbindung, bei der R eine Carbamoylgruppe (—CONH2) bedeutet, kann dadurch hergestellt werden, daß ein 4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäureester, vorzugsweise ein niedermolekularer Aikylester, mit.Ammoniak zur Reaktion gebracht wird. Die Reaktion verläuft glatt bei einer Temperatur von etwa 15 bis 100" C unter Atmosphärendruck oder einem autogenen Druck des geschlossenen Systems. Die Mengen der Reaktionsteilnehmer sind nicht kritisch. Ein stöchiometrischer Überschuß an Ammoniak ist jedoch wünschenswert. DieReaktion kann auch in Anwesenheit eines Lösungsmittels durchgeführt werden. Geeignete Lösungsmittel sind z. B. Alkanol oder Wasser oder Mischungen davon.
Zur Durchführung der Reaktion wird das Reaktionsgemisch unter Rückfluß einige Minuten lang erhitzt, dann in Wasser gegossen, um so das Amid auszufällen.
Beispiel 1
4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäure
Sügewichtsprozentiger Schwefelsäure, die durch Lösen von 278 ml 95%iger Schwefelsäure in 120 ml Wasser bereitet wurde, wurden 278 g (0,88 Mol) 4-Arnino-3,5,6-trichlor-2-(trichlorrnethyl)-pyridin zugegeben und das Gemisch auf 120"C erhitzt. Es setzte eine Reaktion ein unter Aufschäumen. Dieses Aufschäumen beruhte auf der Entwicklung von Chlorwasserstoff. Das Erhitzen des Gemisches wurde unterbrochen, bis der Schaum zusammengefallen war. Danach wurde langsam auf 160' C erhitzt und das Rcaktäon.sgemisch 2 Stunden lang auf dieser Temperatur
gehalten. Dann wurde das Gemisch auf Raumtemperatur abgekühlt und mit 1500 ml Eiswasser versetzt, um die 4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäure auszufällen, die dann abfiltriert wurde. Die Reinigung erfolgte durch Auflösen des Produkts in Natronlauge, Behandlung mit Aktivkohle, Filtrieren durch Diatomeenerde und Wiederansäuerung. Das so gereinigte Produkt hatte einen F. von 218 bis 219° C. Die Ausbeute betrug 192,0 g oder 96% der Theorie.
In analoger Weise wurde die 4-Methylamino-3,5,6-trichlorpicolinsäure als ein weißer Festkörper mit einem F. von 134 bis 137° C durch Erhitzen von 4-Methylamino-3,5,6-trichlor-2-(trichlormethyl)-pyridin und 80%iger Schwefelsäure hergestellt.
B ei s pie I 2
4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäuremethylester
Eine methanolische Silbernitratlösung, hergestellt durch Lösen von 17,4 g (0,101 Mol) Silbernitrat in 302 ml Methanol und 18 ml Wasser, wurde zu 8,0 g (0,027 Mol) 4-Ammo-3,5,6-trichlor-2-(trichlorrnethyl)-pyrin gegeben und das Gemisch unter Rückfluß 6,4 Stunden lang erwärmt. Nach dieser Zeit ließ man das Reaktionsgemisch sich abkühlen. Es wurde Salzsäure zugegeben, um das überschüssige Silbernitrat als Silberchlorid auszufällen. Der Niederschlag wurde abfiltriert und das Filtrat unter verringertem Druck eingeengt. Der so erhaltene 4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäuremethylester wurde aus einer Hexan-Benzol-Mischung unikristallisiert. Das gereinigte Produkt hatte einen F. von 116 bis 118° C.
Beispiel 3
4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäure
3,0 g (0,011 Mol) 4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäuremethylester, hergestellt nach Beispiel 2, wurden mit Natronlauge versetzt und unter Rühren erhitzt, bis das Gemisch im wesentlichen homogen war. Das Gemisch wurde in heißem Zustand filtriert, um geringe Mengen ungelöster Festkörper zu beseitigen. Dann ließ man das Filtrat sich auf Raumtemperatur abkühlen. Anschließend wurde dann mit verdünnter Salzsäure angesäuert. Man erhielt so die 4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäure als leicht gefärbten Niederschlag. Der Niederschlag wurde durch Filtrieren gewonnen, mit Wasser gewaschen und in einem Vakuumofen getrocknet. Ausbeute 70,6%, F. 214 bis 215°C. Analyse:
Berechnet ... C 29,9, H 1,24, Cl 44,0, N 11,6%;
gefunden .... C 30,19, H 0,92, Cl 44,09, N 11,7%·
Das Infrarot-Spektrum des Produkts war dem der 4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäure gleich, die durch Hydrolyse von 4-Amino-3,5,6-trichlor-2-(trichlormethyl)-pyridin hergestellt wurde.
Beispiel 4
^Amino-S.S.o-trichlorpicolinsäureamid
40 ml konzentriertes Ammoniumhydroxyd und 8,0 g (0,03 Mol) 4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäuremethylester wurden vermischt und auf 60 bis 70° C unter Umrühren etwa V2 Stunde lang erhitzt. Eine weitere Menge konzentriertes Ammoniumhydroxyd wurde zugegeben und das Gemisch über Nacht bei Raumtemperatur stehengelassen. Man erhielt so 4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäureamid als gelben, festen Niederschlag. Der Niederschlag wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen und aus Äthanol umkristallisiert. Das gereinigte Produkt hatte einen F. von 244 bis 245° C.
Beispiel 5
4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäuremethylester
10 g (0,04 Mol) 4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäure wurden in 100 ml wasserfreiem Methanol gelöst. In die Lösung wurde bei 250C Chlorwasserstoff eingeleitet, bis die Lösung mit Chlorwasserstoff ge-. sättigt war. Das Reaktionsgemisch ließ man dann über Nacht bei Raumtemperatur stehen. Danach wurden etwa drei Viertel des Methanols unter vermindertem Druck entfernt und dem Rest Wasser zugegeben, um das gewünschte Produkt auszufällen. Dieses war ein weißer, kristalliner Festkörper. Er wurde durch Filtrieren gewonnen und aus Benzol umkristallisiert. Das gereinigte Produkt hatte einen F. von 118 bis 119°C.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind sowohl zur Modifizierung, also allgemein zur Beeinflussung des Wachstums von Pflanzen und Pflanzenteilen, als auch zur Bekämpfung des Wachstums und zum Abtöten von Pflanzen und Pflanzenteilen geeignet. Sie sind im Erdboden sehr persistent und insbesondere zur Bekämpfung des Wachstums vieler holziger Pflanzenspecies geeignet. Weiterhin sind sie auch als Pestizide und Parasitizide zur Bekämpfung eines weiten Bereichs von Tier- und Pflanzenschädlingen geeignet. Beispiele dieser Schädlinge sind Fliegen, Milben, Aphiden, Würmer, Pilze und Bakterien. Sie sind also insbesondere mit Vorteil zur Bekämpfung, zur Verhinderung oder zum Anhalten des Wachstums unerwünschter Pflanzen- und Unkrautsaaten anwendbar, gleichgültig, ob im Wasser oder auf dem Erdboden. Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind ferner allgemein nützlich für die verschiedensten Zwecke der Bekämpfung und der Regulierung biologischen Wachstums, und zwar dort, wo auch Pflanzenhormone geeignet sind. Bei all diesen verschiedenen Anwendungen werden Pflanzen, Pflanzenteile und/ oder Ungeziefer der Wirkung der Verbindungen ausgesetzt. Beispielsweise können die erfindungsgemäßen Verbindungen verwendet werden, um das Keimen von Saatgut zu beschleunigen und um die Bildung von Wurzeln, Knospen, Augen, Keimen und Blüten zu stimulieren. Sie können auch verwendet werden, um saatlose Früchte zu erzeugen, ohne daß dazu Pollen verwendet werden (Parthenocarpie), und um die Bildung von Abscissions-Schichten auf Obstbäumen zu verhüten, wodurch ein vorzeitiger Abfall des Obstes verhütet wird. In anderen Anwendungsfällen können die Verbindungen benutzt werden, um den Abfall des Obstes zu bewirken, um Blütenansätze zu bewirken oder um Pflanzen zu entblättern. In üblichen Anwendungsfällen werden das Wachstum beeinflussende Effekte durch Dosen, von 0,006/ 1 000 000 Gewichtsteilen erreicht. Bei Nachbehandlungen, wenn also das zu behandelnde biologische Objekt schon entwickelt vorliegt, sind Dosen von 0,5/1 000 000 Gewichtsteilen geeignet. Ferner können die Verbindungen benutzt werden, um niedere oder parasitäre Pflanzen, wie etwa Pilze, auszurotten.
Die Behandlung kann mit den unmodifizierten Verbindungen erfolgen, indem diese auf die Schädlinge oder ihre Heimstätten aufgebracht werden, auf die
über der Erde befindlichen Teile von Pflanzen, auf Pflanzenteile im Erdboden, in das Wasser bzw. in die Umgebung von Wasserpflanzen oder in künstlichen Pflanzenwuchs gestattende Medien. Die Verwendung umfaßt jedoch auch die Anwendung flüssiger oder staubförmiger Mittel, die die erfindungsgemäßen Verbindungen enthalten. In diesen Anwendungsfällen können diese Verbindungen mit einem oder mehreren pflanzenwuchsbeeinflussenden Zuschlägen modifiziert werden oder mit herbiziden oder pestiziden Zuschlagen und/oder inerten Trägern. Zu solchen Zuschlagen oder Trägern gehören Wasser, organische Lösungsmittel, Petroleumdestillate, oberflächenaktive Dispergiermittel, wäßrige Emulsionen (Wasser-in-öl oder öl-in-Wasser) und feine Festkörper, wie Kalk, Talkum, Bentonite oder andere Tone. Die Verbindungen können entweder als einziges aktives Agens verwendet werden oder in Beimischungen zu anderen Pflanzenwuchs - Beeinflussungsmitteln, Hormonen, Kontaktherbiziden, Pestiziden und/oder Modifizierungsmitteln. Die jeweilige Zusammensetzung, Kombination oder Komposition der Mittel entspricht dem jeweils gewünschten Resultat und kann ohne weiteres von dem Fachmann ermittelt und festgelegt werden.
Die erfindungsgemäßen Produkte gestatten somit vielfachste Anwendung in der Landwirtschaft, beispielsweise sind sie nützlich zur Bekämpfung von Ungeziefer, wie etwa Aphiden und doppeltgefleckten Spider-Milben. In einem Versuch erzielte man einen 100%igen Erfolg, nachdem mit Bohnenaphiden infizierte Pflanzen mit einer wäßrigen Lösung, die 500 Gewichtsteile 4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäure in 1000 000 Teilen enthielt, in Kontakt gebracht wurden.
In Versuchen bezüglich der herbiziden Anwendung unter Zuhilfenahme von Mitteln mit einem einzigen Bestandteil zur Bekämpfung von Erdbodenpflanzen wurde gefunden, daß ein praktisch vollständiger Erfolg bei der Bekämpfung des unerwünschten Wachstums von Erdbodenpflanzen des Typs Germanmillet, Sorghum, MiIo und Pea (Wildbohnen) eintrat, wenn
4-Methylamin-3,5,6-trichlorpicoUnsäure,
4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäuremethylester
und
4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäure
45
auf oder in die Beete gebracht wurden, die mit den angegebenen Pflanzenspecies besät waren.
In Versuchen zur Bekämpfung des Wachstums unerwünschter Wasserpflanzen wurden Natrium-4-amino-3,5,6-trichlorpicolinat und 4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäure gesondert in das Wasser von Behältern gegeben, in denen Teichumkraut, Wasserhyazinthen und Alligatorunkräuter wuchsen. Die Zugaben erfolgten mit einer solchen Menge, daß sich in den Wasserbehältern eine Konzentration von 2,0 Gewichtsteilen/l Million Gewichtsteile Wasser ergab. Zum Vergleich wurden Behälter, die die gleichen Wasserpflanzen enthielten, unbehandelt gelassen. In allen Behältern wurden außerdem Goldfische gehalten, über 4 Wochen nach der Anwendung wurden die Pflanzen und die Goldfische sorgsam beobachtet. Nach dieser Zeit waren im wesentlichen alle Pflanzenspecies in den Behältern vollständig abgetötet, während die Pflanzen in den Vergleichstanks überreich wuchsen. Die Behandlung hatte jedoch den Zustand der Goldfische nicht schädlich beeinflußt.
Die erfindungsgemäßen Produkte oder Mittel, die die erfindungsgemäßen Produkte enthalten, können auch in Kombination mit anderen Mitteln, die den Pflanzenwuchs beeinflussen, verwendet werden, entweder als Zuschläge oder als zusätzliche Medien, sei es für die Anwendung auf oder im Erdboden oder im Wasser.
Geeignete Kombinationsmittel sind:
2-Chlor-4,6-bis-(äthylamino)-s-triazin, 2-Chlor-
4-äthylamino-6-isopropylamino-s-triazin, 2-Methoxy-4,6-bis-(isopropylamino)-s-triazin, 3-(p-Chlorphenyl)-l,l-dimethylharnstoff, S-ip-ChlorphenylJ-ljl-dimethylharnstoffacetat, 3-Phenyl-U-dimethylharnstoff, 3-Phenyl-l,l-dimethylharnstofftrichloracetat, 2,4-Dichlor-
phenoxyessigsäure, ihre Salze und Ester, 2,4,5-Trichlorphenoxyessigsäure, ihre Salze und
Ester,
2-Methyl-4-chlorphenoxyessigsäure, ihre Salze
und Ester,
. 2-(2,4,5-Trichlorphenoxy)-propionsäure, ihre Salze und Ester,
Propyläthyl-n-butylthiocarbamat, Isopropyl-N-(3-chlorphenyl)-carbamat, eis- und trans-2,3-Dichlorallyl-diisopropylthio-
carbamat,
Äthyl-di-n-propylthiocarbamat, 4-Chlor-
2-butynyl-N-(3-chlorphenyl)-carbamat, 2,3,6-Trichlorbenzoesäure, ihre Salze und Ester, 2,3,5,6-Tetrachlorbenzoesäüre, ihre Salze und
Ester,
2-Methoxy-3,6-dichlorbenzoesäure, ihre Salze und Ester,
2,2-Dichlorpropionsäure, ihre Salze und Ester, Trichloressigsäure, ihre Salze und Ester, 4,6-Dinitro-s-sek.-butylphenol, 3,5-Dinitro-o-cresol,
Pentachlorphenol,
S-Brom-S-isopropyl-o-methyluracil, Natriumarsenit, Dimethylarsensäure, Tricalciumarse-
nat, Natriumchlörat, Natriumborat, 3,6-Endoxohexahydrophthalsäure, O-(2,4-Dichlorphenyl)-O-methylisopropyl-
phosphoramidothioat, 3,4-Dichlorpropion-'
anilid, l,2-Dihydroxypyridazin-3,6-dion, 3-Amino-l,2,4-triazol, 2,3,6-Trichlorphenylessigsäure, ihre Salze und Ester, 1,1 -Äthylen-
2,2'-dipyriniumdibromid,
2,6-Dinitro-N,N-di-n-propyl-2,2,2-trifluor-
p-toluidin,
a-Chlor-N-diallylacetamid, herbizide öle und andere anorganische Salze sowie aliphatischen aromatische und heterocyclische organische Verbindungen.
In Versuchen wurde eine erfolgreiche Bekämpfung verschiedener Species schmal- und breitblättriger Erdbodenpflanzen erreicht, wenn ein Gemisch aus 4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäure und einem Pflanzenwuchs-Modifizierungsmittel verwendet wurde, welches aus der Klasse der Triazine, der substituierten Phenylharnstoffe, der Phenoxyverbindungen, Carbamatverbindungen, substituierten Benzoesäuren, der halogenierten aliphatischen Säuren, der substituierten Phenole, der substituierten Uracile, der Arsenverbindungen und anorganischen Salze dieser Verbindungen entnommen wurde. Die Zugabe zu den Pflanzen erfolgte etwa in Mengen von 0,25 bis 7,5 kg/0,4 ha der
Aminotrichlorpicolinsäureverbindung und von etwa 0,06 bis 2000 kg/0,4 ha des zweiten Pflanzenwuchs-Beeinflussungsmittels. Gute Resultate ergaben sich auch bei Anwendung der normalerweise für die Behandlung von Feldern üblichen Konzentrationen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen zeichnen sich durch eine herbizide Wirksamkeit aus und sind hierin bekannten, strukturell ähnlichen Verbindungen gleicher Wirkungsrichtung wie z.B. der aus der französischen Patentschrift 1 239 786 bekannten 2,6-Dichlorisonicotinsäure überlegen, wie der nachstehend beschriebene Vergleichsversuch zeigt.
Auf die Bodenoberfläche wurden die zu untersuchenden Substanzen, angemacht in Wasser, in solch einer Menge aufgebracht, daß sie etwa 2,5 cm tief in die Erde eindrangen und 0,35 kg Wirkstoff je Hektar zur Anwendung kamen. Sofort nach der Behandlung wurden auf die Oberfläche der mit Sand abgedeckten Erde Sojabohnen und Hafer ausgesät. Nach 3 Wochen wurde die Wirkung der chemischen Behandlung visuell mit entsprechenden unbehandelten Vergleichsflächen verglichen. Hierbei wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Untersuchte Verbindung
2,6-Dichlorisonicotinsäure (französische Patentschrift
1 239 786)
4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäure
4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäuremethylester
Anmerkung 1: Glyzinsoja.
Anmerkung 2: Avenasativa.
Abtötung (%)
Sojabohne
(Anm. 1)
0*)
100
100
Hafer
(Anm. 2)
0*)
Untersuchte Verbindung
4- Methy lamino-S^
picolinsäure
4-Amino-3,5,6-trichlorpicolin-
säureamid
Kaliumsalz der 4-Amino-3,5,6-trichlorpicolinsäureamid
ΛIimerkuiiu I : Glyzinsoja.
Annicrkunu 2: Aven;is;iliv;i.
Abtölung ("„I
Sojabohne (Ainu. 11
100 100 100
Hafer lAnm. 2)
20
35

Claims (2)

Patentansprüche:
1. 4 - Amino - 3,5,6 - trichlorpicolinsäurederivate der allgemeinen Formel
NHR1
Cl
*) Gekräuselte Blätter, aber alle Pflanzen lebend und wachsend.
in der R die Carböxygruppe oder eines ihrer Alkalisalze, die Carbamoyl- oder die Carbomethoxygruppe und R1 lediglich für den Fall, daß R eine Carböxygruppe oder eines ihrer Alkalisalze bedeutet, entweder ein Wasserstoffatom oder die Methylgruppe, ansonsten nur ein Wasserstoffatom bedeutet.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, daß man entweder 4-Amino- oder 4-Methylamino-3,5,6-trichlor-2-(trichlormethyl)-pyridin in Gegenwart wäßriger Schwefel- oder Phosphorsäure erhitzt und die so gebildete entsprechende Picolinsäure in an sich bekannter Weise in ein Alkalisalz, das Amid oder den Methylester überführt.
009 529/296

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