DE1444321B2 - Verdampfer mit Brüdenkompression - Google Patents
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Description
35
Die Erfindung betrifft einen Verdampfer mit Brüdenkompression zum Destillieren einer Flüssigkeit entsprechend
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einem bekannten Verdampfer dieser Art wird die zu destillierende Flüssigkeit über den Vorerhitzer direkt
einem seitlichen Einlaß des Verdampfers zugeführt, und über die Rezirkulationsleitung wird aus dem Boden der
Verdampfungskammer abgezogenes Konzentrat auf die in der Verdampfungskammer angeordneten Wärmeaustauschrohre
aufgesprüht. Dabei wird als nachteilig angesehen, daß der Wirkungsgrad der Wärmeaustauschrohre
verhältnismäßig schlecht ist, weil bei einer derartigen Konstruktion einerseits eine verhältnismäßig
starke Kesselsteinbildung auf der Außenfläche der Wärmeaustauschrohre verursacht wird und andererseits
die horizontal angeordneten Wärmeaustauschrohre eine verhältnismäßig große Länge besitzen müssen,
um die Kondensation der Brüden in einem Durchlauf zu ermöglichen.
Es ist demgegenüber Aufgabe der Erfindung, den Wirkungsgrad der Wärmeaustauschrohre derart zu
verbessern, daß kürzere oder weniger Wärmeaustauschrohre bei gleicher Leistung des Verdampfers
vorgesehen werden können. so
Diese Aufgabe wird bei einem Verdampfer der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Wärmeaustauschrohre in der Strömungsrichtung der Brüden in bezug auf die Horizontale
geneigt angeordnet sind. Vorteilhafte Weiterbildungen ^5
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei einer derartigen Anordnung der Wärmeaustauschrohre wird der Abfluß des Kondensats begünstigt,
so daß durch eine geringere Behinderung der Brüdenströmung größere Strömungsgeschwindigkeiten und
damit auch ein besserer Wärmeaustausch erzielbar ist. Verdampfer mit derartigen Wärmeaustauschrohren
sind auch kostensparender herzustellen, weil die Wärmeaustauschrohre eine kürzere Länge besitzen
können und Rohrlängen von beispielsweise 6—9 m bei den meisten Verwendungszwecken ausreichen.
Anhand der Zeichnung soll die Erfindung beispielsweise näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 und 2 zwei unterschiedliche, teilweise im Schnitt bzw. schematisch dargestellte Ausführungsbeispiele
eines Verdampfers gemäß der Erfindung.
Das in F i g. 1 dargestellte Ausführungsbeispie! dient beispielsweise zur Gewinnung von Trinkwasser aus
Salzwasser. Als zu destillierende Flüssigkeit wird deshalb salzhaltiges Rohwasser einer Zuleitung 10
zugeführt, welche Zuleitung einen Vorerhitzer 64 enthält und durch einen später zu beschreibenden
Kondensator 58 hindurchgeführt ist. Ein Ventil 12 in der Zuleitung wird in Abhängigkeit von der Füllstandshöhe
von Konzentrat in einem Sumpf 14 der Verdampfungskammer 15 gesteuert. Hinter dem Ventil 12 enthält die
Zuleitung eine T-förmige Verzweigung 16, um dem Rohwasser eine Polyphosphatlösung aus einem Vorratsbehälter
18 über eine Pumpe 20 und ein Absperrventil 20' zuführen zu können. Das mit der Polyphosphatlösung
gemischte Rohwasser gelangt durch einen weiteren Wärmeaustauscher 26 zu in der Verdampfungskammer
15 an einem Verteilerrohr 32' angeordneten Sprühdüsen 36. Vor dem Wärmetauscher 26 ist die
Zuleitung mit einer Rezirkulationsleitung für Konzentrat an der Stelle 24 verbunden, welche Rezirkulationsleitung
eine Pumpe 22 enthält. Dem Wärmeaustauscher 26 wird über eine Leitung 28 Niederdruckdampf
zugeführt, und der zu Wasser kondensierte Dampf wird durch eine Leitung 30 abgelassen, in der ein Ventil 32
vorgesehen ist.
Die Sprühdüsen 36 sind entlang der Länge des Verteilerrohrs 32' in etwa gleichen Abständen angeordnet.
Die Flüssigkeit wird auf die Oberfläche von Wärmeaustauschrohren 38, 40 aufgesprüht, deren
Anordnung im folgenden noch näher erläutert werden soll. Ein Teil der aufgesprühten Flüssigkeit verdampft
und gelangt in eine Sammelkammer 42, über der ein Abscheider 44 angeordnet ist.
Der Druck in der Verdampfungskammer 15 wird auf einem Wert gehalten, der dem Sättigungsdruck der
eingestellten Temperatur entspricht. Die Temperatur wird so hoch eingestellt, daß die Polyphosphate in
Lösung bleiben, um eine Kesselsteinbildung auf den Oberflächen der Wärmeaustauschrohre 38, 40 zu
verhindern. Vorzugsweise wird eine Temperatur zwischen 82° C und 900C aufrechterhalten.
Ein geeigneter Druck und damit die ausgewählte Temperatur wird mit Hilfe der Wärmeübertragung
durch die Wärmeaustauschrohre 38 und 40 und durch das Abziehen von Brüden durch eine Brüdenabzugsleitung
46 aufrechterhalten, weiche einen Kompressor 45 enthält. Bei stationären Betrieb kann zu Aufrechterhaltung
der Sättigungstemperatur ein konstantes Dampfvolumen abgezogen werden. Der Kompressor 45
komprimiert die Brüden auf einen derartigen Kondensationsdruck, daß ein Temperaturgefälle zwischen etwa
1 und 10°C zwischen der Temperatur der zugeführten Flüssigkeit und der Sättigungstemperatur vorhanden ist.
Von dem Kompressor 45 gelangen die komprimierten Brüden durch eine Rohrleitung 48 zu einem Verteiler 50
an der Eingangsseite der Wärmeaustauschrohre 38, an deren gegenüberliegendem Ende bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ein Rückführverteiler 52 vorgesehen ist. Bei der Strömung durch die Wärmeaustauschrohre
38 wird Wärme an die auf die Oberfläche der Wärmeaustauschrohre 38 aufgesprühte Flüssigkeit
abgegeben. Dabei beginnt eine Kondensation der Brüdendämpfe. Die Mischung aus Kondensat und
Brüdendämpfen gelangt durch den Rückführverteiler 52 in die Wärmeaustauschrohre 40, an deren Ausgangsseite
unterhalb einer Trennwand 51 ein Verteiler 54 vorgesehen ist. Da die Wärmeaustauschrohre gemäß
der Erfindung in der Strömungsrichtung der Brüden in bezug auf die Horizontale geneigt angeordnet sind,
reicht ein Durchlauf durch die beiden hintereinander geschalteten Bündel der Wärmeaustauschrohre 38, 40
aus, wenn die Rohre eine Länge von etwa 6—9 m besitzen. Vorzugsweise beträgt der Außendurchmesser
zwischen 16 und 32 mm. Bei Verwendung von Wärmeaustauschrohren mit einer derartigen Länge
können deshalb die Herstellungskosten wesentlich herabgesetzt werden. Durch die in Strömungsrichtung
geneigte Anordnung der Rohre wird der Ablauf des Kondensats begünstigt und eine zu weitgehende
Ansammlung von Kondensat in den Rohien vermieden,
welche Ansammlung von Kondensat den Nachteil zur Folge hätte, daß der Wirkungsgrad des Wärmeaustauschs
verringert würde. Vorzugsweise beträgt die Neigung der Wärmeaustauschrohre zwischen '/2 und 5°.
Bei einer Versuchseinrichtung wurden Rohre mit einem Außendurchmesser von 16 mm und einer Länge von
2,4 m verwendet und eine Neigung des oberen Rohrbündels und auch des unteren Rohrbündels von 1°
in bezug auf die Horizontale vorgesehen, womit ein guter Wirkungsgrad erzielt werden konnte. Es ist ferner
möglich, die beiden hintereinandergeschalteten Bündel zu einem einzigen Bündel mit Rohren gleicher Neigung
zusammenzufasssen. Vorzugsweise finden jedoch wie bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwei hintereinander
geschaltete Bündel von Wärmeaustauschrohren 38,40 Verwendung, wobei das erste Bündel 38 zwei
Drittel und das zweite Bündel 40 ein Drittel der Anzahl der Wärmeaustauschrohre enthält.
An den Verteiler 54 ist eine Entlüftungsleitung 56 angeschlossen, die zu dem Kondensator 58 führt, an den
eine Vakuumpumpe 60 angeschlossen ist, um nicht kondensierte Gase und Dämpfe abzuziehen. Da die
Zuleitungen 10 durch den Kondensator 58 verläuft, erfolgt eine weitere Vorerhitzung des zugeführten
Rohwassers. Gegebenenfalls kann das in dem Kondensator 58 gewonnene Kondensat gesammelt und genutzt
werden.
Aus dem Verteiler 54 wird das Kondensat durch eine Kondensatleitung 75 abgezogen, die eine Kondensatpumpe
62 enthält. Das Kondensat wird durch den Vorerhitzer 64 durchgeleitet, um Wärme an das
zugeleitete Rohwasser abzugeben.
Die an den Sumpf 14 angeschlossene Rezirkulationsleitung
für Konzentrat ist mit einer Anschlußleitung 66 versehen, die ein Regulierventil 68 und einen Strömungsmesser
70 enthält, um einen geeigneten Anteil des Konzentrats über die Leitung 72 durch den Vorerhitzer
64 und die Konzentratableitung 74 abzuleiten. Wenn die zu destillierende Flüssigkeit eine Sulfitlauge ist, kann das
durch die Leitung 74 abgeleitete Konzentrat einen Feststoffgehalt von 10—55 Gewichtsprozent aufweisen.
Das Kondensat wird durch die Kondensatableitung 75 abgeleitet. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist ferner unter den Wärmeaustauschrohren 38,40 eine Sammelleitung 78 zum Sammeln des abfließenden
Konzentrats und zum Einleiten in den Sumpf 14 vorgesehen. In dem Sumpf 14 ist bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ein Schwimmer 76 angeordnet, der zur Steuerung des Ventils 12 in Abhängigkeit von dem
Füllstand in dem Sumpf 14 dient. Die Wärmeaustauschrohre 40 tauchen nicht in das Konzentrat in dem Sumpf
14 ein und durch die Neigung der Rohre 40 nach unten wird ferner ein Abfließen des Konzentrats in die
Sammelleitung 78 begünstigt.
Bei dem in F i g. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind F i g. 1 entsprechende Teile mit denselben Bezugszeichen bezeichnet. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist
an den Verteiler 54 eine ein Ventil 104 enthaltende Abzugsleitung 102 angeschlossen, die mit der Verdampfungskammer
15 in Verbindung steht, um nicht kondensierte Gase oder Dämpfe in die Verdampfungskammer
zurückzuleiten. Zwischen der Eingangsseite und der Ausgangsseite der Wärmetauschrohre ist
ebenfalls eine Trennwand 108 wie beim ersten Ausführungsbeispiel angeordnet.
Wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel enthält die von den Sprühdüsen 36 aufgesprühte Flüssigkeitsmischung
ein Verhältnis von rezirkuliertem Konzentrat und durch die Zuleitung 10 zugeführtem Rohwasser, daß
das Gewichtsverhältnis von darin enthaltener zu verdampfender Flüssigkeit zu dem durch die Leitung 75
abgelassenen Kondensat zwischen 2 und 40, vorzugsweise zwischen 4 und 10 beträgt, falls die zu
behandelnde Flüssigkeit nur eine verhältnismäßig geringe Kesselsteinbildung verursachen kann. Dieses
Verhältnis kann durch eine geeignete Förderleistung der Pumpe 22 in Verbindung mit dem Strömungswiderstand
der Düsen 36 erzielt werden. Zweckmäßigerweise entspricht die Temperatur der aus dem Wärmeaustauscher
26 austretenden Flüssigkeit angenähert der Siedetemperatur der Flüssigkeit in der Verdampfungskammer
15.
Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel in F i g. 1 ist bei dem Ausführungsbeispiel in F i g. 2 zusätzlich eine
Entlüftung für die zu destillierende Flüssigkeit vorgesehen. Als Entlüftungseinrichtung ist ein an sich bekannter
Skrubber 90 vorgesehen, der aus einem geschlossenem Gefäß 92 besteht, das beispielsweise eine Füllung von
Raschigringen 94 enthält. Die Flüssigkeit wird durch eine Düse % zugeführt, an welche die Zuleitung 10'
angeschlossen ist. Zwischen der Verdampfungskammer und dem unteren Ende des Gefäßes 92 ist eine
Verbindungsleitung 100 vorgesehen. Dadurch ergibt sich eine Gegenströmung zu den Brüden und die durch
die Leitung 99 austretende Flüssigkeit gelangt in den Sumpf 14, aus dem die Zufuhr zu den Sprühdüsen 36 wie
bei dem ersten Ausführungsbeispiel erfolgt. Durch eine Entlüftungsleitung 98 können nicht kondensierte Gase
und Dämpfe austreten.
Wird der in F i g. 2 dargestellte Verdampfer bei einer verhältnismäßig hohen Temperatur von etwa 1000C
betrieben, dann wird anstelle von Polyphosphat aus einem Behälter 150 über eine Pumpe 151 und ein Ventil
152 beispielsweise Schwefelsäure, Salzsäure oder Zitronensäure zugeführt. Der pH-Wert der Flüssigkeit
kann beispielsweise mit Hilfe von Laugen aus einem Behälter 153 eingestellt werden, dessen Zuleitung zu der
Leitung 99 ein Ventil 154 entnält. Auf diese Weise kann eine Korrosion der metallischen Oberflächen in dem
Verdampfer verringert werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verdampfer mit Brüdenkompression zum Destillieren einer Flüssigkeit, mit einer einen
Vorerhitzer enthaltenden Zuleitung zur Zufuhr der Flüssigkeit zu einer Verdampfungskammer, mit
einer Konzentratableitung und einer Rezirkulationsleitung zum Abziehen von Konzentrat aus der
Verdampfungskammer, um einen Teil des Konzentrats auf in der Verdampfungskammer angeordnete
Wärmeaustauschrohre aufzusprühen, sowie mit einer einen Kompressor enthaltenden Brüdenabzugsleitung,
die an die Eingangsseite der Wärmeaustauschrohre angeschlossen ist, deren Ausgangsseite
mit einer eine Kondensatpumpe enthaltenden Kondensatableitung in Verbindung steht, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wärmeaustauschrohre (38, 40) in der Strömungsrichtung der
Brüden in bezug auf die Horizontale geneigt angeordnet sind.
2. Verdampfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung der Wärmeaustauschrohre
(38,40) zwischen '/2 und 5° beträgt.
3. Verdampfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei hintereinander geschaltete
Bündel von Wärmeaustauschrohren (38, 40) vorgesehen sind.
4. Verdampfer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Bündel (38) 2Ii und das zweite
Bündel (40) '/3 der Anzahl der Wärmeaustauschrohre enthält.
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- 1963-04-30 DE DE1444321A patent/DE1444321B2/de not_active Ceased
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