DE1443148C2 - Verfahren zur Gewinnung eines Kristallgemisches aus Isophthalsäure und Terephthalsäure oder eines Kristallgemisches aus Terephthal-, Isophthal- und Phthalsäure - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung eines Kristallgemisches aus Isophthalsäure und Terephthalsäure oder eines Kristallgemisches aus Terephthal-, Isophthal- und PhthalsäureInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C51/00—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
- C07C51/16—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation
- C07C51/21—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with molecular oxygen
- C07C51/255—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with molecular oxygen of compounds containing six-membered aromatic rings without ring-splitting
- C07C51/265—Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with molecular oxygen of compounds containing six-membered aromatic rings without ring-splitting having alkyl side chains which are oxidised to carboxyl groups
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Description
Die Löslichkeiten von Terephthalsäure und Isophthalsäure sowie Phthalsäure in vielen Lösungsmitteln,
darunter Wasser und Essigsäure sind bekannt. Es sind auch Verfahren bekannt, die bei der bisherigen
Herstellung von Benzoldicarbonsäuren anfallenden Reaktionsgemische zu Phthalsäure-, Terephthalsäure-
oder Isophthalsäurekristallen aufarbeiten (DE-AS 15 422, 10 47 192 und 10 77 205). Bei den dort
vorliegenden Reaktionsgemischen, die relativ geringe Mengen der Säureprodukte enthalten, und bei Einzelansätzen
sind die bekannten Verfahren durchaus geeignet.
Völlig anders werden jedoch die Verhältnisse, wenn man ein Verfahren der katalytischen Luftoxydation in
Gegenwart von Schwermetallen und bromhaltigen Substanzen zur Oxydation gemischter Xylolbeschickungen
anwendet, wie es in der DE-AS 10 81 445 bzw. in der DE-OS 14 43 148 beschrieben ist. Bei diesen Verfahren
fallen nämlich derartig hohe Volumenkonzentrationen an Säureprodukt an, wie sie bisher niemals verarbeitet
werden mußten und die deshalb zu Verstopfungen von Leitungen, Ausfallen eines pulverartigen und ungleichmäßigen
und schwierig abzutrennenden Produktes führen. Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb
darin, bei derartigen katalytischen Luftoxydationen ein
- Kristallgemisch von Isophthal- und Terephthalsäure
j .oder ein Kristallgemisch von Terephthal- Isophthal- und
' 5 Phthalsäure in leicht filtrierbarer und gut abtrennbarer
Form bei kontinuierlicher Verfahrensführung zu erhalten, das dann einer vergleichsweise einfachen Trennung
unterzogen werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur
ίο Gewinnung eines Kristallgemisches aus Iso- und
Terephthalsäure A. oder eines Kristallgemisches aus Terephthal-, Isophthal- und Phthalsäure B. durch
Kristallisation von Benzoldicarbonsäuren aus den sich in flüssiger Phase und bei einer Endtemperatur von 182
bis 227° C und einem Enddruck von 14 bis 35 kg/cm2 befindenden Benzoldicarbonsäureprodukten der katalytischen
Luftoxydation von gemischten Xylolbeschickungen in Gegenwart von Essigsäure als Lösungsmittel und
von Schwermetallen und bromhaltigen Substanzen, wobei man bei der Kristallisation Dämpfe flüchtiger
Bestandteile abzieht und die erhaltenen Kristallgemische jeweils von der essigsauren Mutterlauge abgrennt,
mit Wasser A. bzw. Essigsäure B. wäscht und anschließend trocknet, dadurch gekennzeichnet, daß
man
A. das Oxydationsprodukt kontinuierlich in einen ersten Kristallisator einbringt und bei einer
Verweilzeit von etwa einer Stunde einen Überdruck von 5,2 kg/cm2 und eine Temperatur von
177° C aufrechterhält und anschließend den erhaltenen
Brei in ein zweites Kristallisiergefäß überführt, das bei einer Verweilzeit des Produktes von etwa
einer bis zwei Stunden bei einem Überdruck von etwa 0,86 kg/cm2 und einer Temperatur von etwa
116 bis 12ΓC gehalten wird, oder
B. das Oxydationsprodukt kontinuierlich einer dreistufigen Kristallisation unterwirft, wobei man in der
ersten Stufe bei einem Überdruck von 5,2 ± 1,4 kg/ cm2, einer Temperatur von 177°C und einer
Verweilzeit von etwa einer Stunde, in der zweiten Stufe bei einem Überdruck von 0,86 bis 0,93 kg/cm2,
einer Temperatur von 113° C und einer Verweilzeit,
die gleich lang oder etwas länger als diejenige der ersten Stufe ist, arbeitet und in der dritten Stufe ein
Vakuum von 100 bis HOmmHg bei einer Temperatur von 60°C aufrechterhält.
Im Gegensatz zu dem vorstehend genannten Stand
der Technik handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht um eine fraktionierte Kristallisation der
bei der katalytischen Luftoxydation von Xylolen entstandenen Benzoldicarbonsäuren, bei dem die
einzelnen kristallinen Produkte getrennt gewonnen werden, sondern abweichend von dem bisherigen
Aufarbeitungskonzept derartiger Verfahrensprodukte um die Gewinnung eines Kristallgemisches. Durch diese
Arbeitsweise werden zeitraubende und kostspielige Maßnahmen vermieden, die als Folge beispielsweise
einer Verstopfung der Filtermedien durch feine Kristalle oder Kristallkeime bei den bisherigen Verfahren
notwendig wurden.
Zur Durchführung der Verfahrensvariante A. wird, ganz gleich, ob die Oxydation in einem, zwei oder drei
Gefäßen durchgeführt wurde, das oxydierte Produkt durch ein Druckreduzierventil oder eine Meßpumpe
einem ersten Kristallisator zugeführt, der bei einem Überdruck von 5,2 kg/cm2 und bei 177°C arbeitet, wobei
der Inhalt des Gefäßes konstant durch einen Kreiselmischer gerührt wird. Die abgezogenen Dämpfe werden
teilweise in einem Kühler kondensiert.
In dem ersten Kristallisator bewirken die angegebenen Bedinungen die Kristallisation von Terephthalsäure
und die Ausfällung oder die Beimpfung von Isophthalsäure. Eine Verweilzeit in diesem Gefäß von etwa 1
Stunde oder mehr kann erforderlich sein, um Kristalle der gewünschten Größe und Abtrennbarkeit zu
erhalten. Der erhaltene Brei wird durch ein Druckreduzierventil, eine Meßpumpe oder andere Überführungsvorrichtungen einem zweiten Kristallisator zugeführt,
der bei einem Überdruck von etwa 0,86 kg/cm2 und bei einer Temperatur von etwa 116 bis 121°C arbeitet.
Hierbei findet eine Auskristallisation der Isophthalsäure statt, wobei in der Hauptsache die Kristallisation von
Phthalsäure vermieden oder auf einem Minimum gehalten wird. Die Verweilzeit in dem zweiten
Kristallisator kann etwa 1 Std. oder 2 Std. betragen. Die abgezogenen Dämpfe werden teilweise kondensiert.
Der in den zweiten Kristallisator entstandene Brei, der durch gebräuchliche Rührvorrichtungen in Suspension
gehalten werden kann, wird durch eine Pumpe zu einem Abscheider geführt, der ein Filter- oder
Zentrifugensystem sein kann. Wenn der Zufluß zum Abscheider unterbrochen wird, kann der Brei zugeführt
werden. Die Kristalle, die aus der Mutterlauge durch Filtration oder Zentrifugieren abgeschieden wurden,
werden anschließend mit Wasser gewaschen, um eventuelle geringe Mengen Phthalsäurekristalle, welche
unter den Isophthalsäure- und Terephthalsäurekristallen
vorliegen können, aufzulösen, welche zu einem geeigneten Trenn- und/oder Reinigungssystem geleitet
werden.
Die aus dem Abscheider abgezogene Mutterlauge wird zu einem Wiedergewinnungssystem für die
Mutterlauge geführt, worin die Bestandteile der Mutterlauge hauptsächlich durch fraktionierte Destillation
getrennt werden. Das wäßrige Lösungsmittel kann zurückgeführt werden.
Die einzelnen Stufen und die Bedingungen zur Erzielung einer optimalen Kristallisation sind natürlich
von der Art der Beschickung und von den gewünschten Produkten abhängig, wobei bei der Verfahrensvariante
B. in dem Fall, wo aus hydroformiertem Naphtha durch Lösungsmittelextraktion erhaltene gemischte Xylole
eingesetzt wurden, die erste Kristallisationsstufe bei einem Überdr :k von etwa 5,2 kg/cm2 (plus oder minus
1,0 bis 1,4 kg/cm2) bei einer Temperatur von 177°C zur
Auskristallisation von Terephthalsäure, wobei Isophthalsäure in Lösung gehalten wird, durchgeführt wird.
Der zweite Kristallisator arbeitet bei einem Überdruck von etwa 0,86 kg/cm2 und bei 113° C zur Auskristallisation
von Isophthalsäure, wobei Phthalsäure in Lösung gehalten wird. Der Endkristallisator arbeitet unter
relativ hohem Vakuum in der Größenordnung von 100 bis 110 mm Quecksilber (absolut) bei einer Temperatur
von 6O0C zur Auskri:tallisation von Phthalsäure, wobei
keine Benzoesäure auskristallisiert. Wenn man auf diese Weise arbeitet, wird jede der drei Dicarbonsäuren in
Kristallen von derartiger Größe und Einheitlichkeit abgeschieden, daß sämtliche gemischten Säuren leicht
aus der Mutterlauge durch Zentrifugieren abgetrennt werden können, wobei die abgetrennten Säuren,
nachdem sie mit Essigsäure gewaschen und getrocknet wurden, anschließend durch verschiedene Verfahren in
die in der Hauptsache reinen einzelnen Dicarbonsäuren getrennt werden können.
Besonders günstige Ausbeuten werden erhalten, wenn die bekannte Oxydation in Gegenwart zu
bromliefernden Verbindungen und Schwermetalle bei 160 bis 2270C und bei einem Überdruck von 3,5 bis
35 kg/cm2 ausgeführt wurde.
Bei der Verfahrensvariante B. wird nach der katalytischen Luftoxydation in Gegenwart von bromhaltigen
Verbindungen, die in einem, zwei oder drei Gefäßen in einem kontinuierlichen Gegenstromverfahren
durchgeführt werden kann, der Produktstrom durch ein Druckreduzierventil oder eine Meßpumpe einem
ersten Kristalüsator zugeführt, der bei einem Überdruck von 5,2 ± 1,4 kg/cm2 und bei 177° C arbeitet, wobei die
flüssige Masse dauernd durch einen Kreiselmischer gerührt wird. Die entstehenden Dämpfe werden
abgezogen und kondensiert. Hierdurch werden durch die angegebenen Bedingungen die Kristallisation von
Terephthalsäure und der beginnende Ausfall von Isophthalsäure bewirkt, wobei eine Verweilzeit von
etwa einer Stunde oder mehr erforderlich ist, um Kristalle oder gewünschten Größe und Abtrennbarkeit
zu erreichen.
Der dabei erhaltene Brei wird wiederum über ein Druckreduzierventil oder eine Meßpumpe dem zweiten
Kristallisiergefäß zugeführt, welches bei einem Überdruck von 0,86 bis 0,93 kg/cm2 und bei 113° C arbeitet,
um die Isophthalsäure auszukristallisieren und die Phthalsäure auszufällen, wobei die Verweilzeit in
diesem Kristallisierkreiselbehälter etwa gleich lang oder etwas länger als die im vorhergehenden ist. Die
abgezogenen Dämpfe werden ebenfalls kondensiert.
Der dabei erhaltene Brei wird wiederum durch ein Druckreduzierventil oder Meßvorrichtungen einem
abschließenden Kristallisator zugeführt, der in diesem Fall bei 100 bis 110 mmm Hg und einer Temperatur von
60cC arbeitet, wobei die Dämpfe mittels einer
Vakuumpumpe oder eines -gebläses abgezogen werden.
Der aus diesem abschließenden Kristallisator erhaltene Brei wird durch eine Pumpe einem Zentrifugensystem
zugeführt, worin die Kristalle aus der Mutterlauge abgetrennt werden, die anschließend mit frischer
Essigsäure gewaschen werden.
Nach dieser Wäsche sind die zentrifugierten Kristalle praktisch trocken und werden einem Trockner zugeführt,
worin die verbliebene Essigsäure durch ein heißes Inertgas entfernt und durch geeignete Kondensationsvorrichtungen zurückgewonnen wird.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Gewinnung eines Kristallgemisches aus Iso- und Terephthalsäure A. oder · eines Kristallgemisches aus Terephthal-; Isophthal- und Phthalsäure B. durch Kristallisation von Benzoldicarbonsäuren aus den sich in flüssiger Phase und bei einer Endtemperatur von 182 bis 227°C und einem Enddruck von 14 bis 35 kg/cm2 befindenden Benzoldicarbonsäureprodukten der katalytischen Luftoxydation von gemischten Xylolbeschickungen in Gegenwart von Essigsäure als Lösungsmittel und von Schwermetallen und bromhaltigen Substanzen, wobei man bei der Kristallisation Dämpfe flüchtiger Bestandteile abzieht und die erhaltenen Kristallgemische jeweils von der essigsauren Mutterlauge abtrennt, mit Wasser A. bzw. Essigsäure B. wäscht und anschließend trocknet, dadurch gekennzeichnet, daß manA. das Oxydationsprodukt kontinuierlich in einen ersten Kristallisator einbringt und bei einer Verweilzeit von etwa einer Stunde einen Überdruck von 5,2 kg/cm2 und eine Temperatur von 1770C aufrechterhält und anschließend den erhaltenen Brei in ein zweites Kristallisiergefäß überführt, das bei einer Verweilzeit des Produktes von etwa einer bis zwei Stunden bei einem Überdruck von etwa 0,86 kg/cm2 und einer Temperatur von etwa 116 bis 121°C gehalten wird, oderB. das Oxydationsprodukt kontinuierlich einer dreistufigen Kristallisation unterwirft, wobei man in der ersten Stufe bei einem Überdruck von 5,2 ± 1,4 kg/cm2, einer Temperatur von 177° C und einer Verweilzeit von etwa einer Stunde, in der zweiten Stufe bei einem Überdruck von 0,86 bis 0,93 kg/cm2, einer Temperatur von 113° C und einer Verweilzeit die gleich lang oder etwas länger als diejenige der ersten Stufe ist, arbeitet und in der dritten Stufe ein Vakuum von 100 bis HOmmHg bei einer Temperatur von 60° C aufrechterhält.i τ -r*j ι το
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- 1960-09-30 DE DE19601443148 patent/DE1443148C2/de not_active Expired
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DE1443148A1 (de) | 1968-12-12 |
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SH | Request for examination between 03.10.1968 and 22.04.1971 | ||
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Ipc: C07C 51/43 |
|
D2 | Grant after examination |