DE1439375B2 - Magnetspule mit wenigstens einer supraleitenden wicklung und wenigstens einer innerhalb der supraleitenden wicklung angeordneten gekuehlten normalleitenden wicklung - Google Patents
Magnetspule mit wenigstens einer supraleitenden wicklung und wenigstens einer innerhalb der supraleitenden wicklung angeordneten gekuehlten normalleitenden wicklungInfo
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- G01R33/38—Systems for generation, homogenisation or stabilisation of the main or gradient magnetic field
- G01R33/381—Systems for generation, homogenisation or stabilisation of the main or gradient magnetic field using electromagnets
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Description
I 439
Die Erfindung betrifft eine Magnetspule mit wenigstens einer supraleitenden Wicklung und wenig- 'J-*
stens einer innerhalb der supraleitenden Wicklung angeordneten, gekühlten, normalleitendeh :■ Wicklung,
bei der beide Wicklungen mit einem Erregerstrom solcher Richtung beaufschlagbar sind, daß die durch
den Erregerstrom erzeugten Magnetfelder im Inneren der Wicklungen die gleiche Richtung haben.
Oftmals werden in einem freien Volumen von mehreren Kubikzentimetern magnetische Feldstärken
von 100 bis 200 kG benötigt. Diese Feldstärken werden bisher durch die sogenannten Bittermagnete er- >
■-zeugt; das sind Solenoide aus Kupfer, die mit sehr
großeri Stromdichte und. besonders starker Wasseiv
kühlung betrieben werden. Es ist für diese Magnete eine große Erregerleistung (z.B. bei einem inneren
Spulendurchmesser von/5 cm eine Leistung von etwa 2,5 MW) erforderlich, und außerdem werden entsprechende
Kühlwassermengen· benötigt. Die Be1 triebskosten eines Bittermagneten sind infolgedessen
sehr hoch. Das gleiche gilt für Magnetspulen, bei denen mehrere wassergekühlte Kupferwicklungen
konzentrisch ineinander angeordnet sind. In dem Buch »High Magnetic Fields«, 1962, S. 95 und 96,
ist beispielsweise für eine aus drei konzentrisch ineinander angeordneten, wassergekühlten Kupferwicklungen
bestehende Magnetspule ein Energiebedarf von 14,4 MW für die Erzeugung eines Magnetfeldes
von 250 kG angegeben.
Man hat bereits versucht, die aufzuwendende Erregerleistung dadurch zu senken, daß statt der wassergekühlten
Kupferwicklung eines Bittermagneten eine supraleitende Wicklung benutzt wird. Hiermit ist es.
aber nicht gelungen, bei einem Innendurchmesser der Spule von mehreren Zentimetern eine größere Feldstärke
als etwa 70 bis 8OkG zu erzielen.. Auch mit. ,:. Supraleitungsmagnetspulen mit mehreren konzentrisch
ineinander angeordneten, mit flüssigem Helium gekühlten Wicklungen konnten keine höheren Magnetfelder
erzielt werden (»High Magnetic Fields«, S. 344 bis 347).
Ferner sind tiefgekühlte, normalleitende Magnet-·', spulen bekannt, deren Wicklungen aus hochreinem
Aluminium oder aus reinem Kupfer bestehen und die mit verflüssigten Gasen, wie flüssigem Helium,
flüssigem Wasserstoff oder flüssigem Stickstoff ge-' kühlt werden. Magnetfelder über 100 kG konnten
mit derartigen Spulen jedoch trotz erheblichen Aufwandes nur für kurze Zeiten von etwa einer Sekunde...
und weniger erreicht werden (»High Magnetic Fields«, S. 101, 102 und 166 bis 169).
Weiterhin ist durch das Buch »High Magnetic Fields«, S. 400, der Vorschlag bekannt, zur Verstär-.
kung des von einem wassergekühlten normalleitenden Magneten erzeugten Magnetfeldes die normalleitendeh
Wicklung dieses Magneten mit einem äußeren Mantel zu umgeben, der aus einer supraleitenden Wicklung
besteht. Ein ähnlicher Vorschlag zur Kombination von supraleitenden und wassergekühlten, normalleitenden Magnetspulen findet sich auch auf S. 99
des gleichen Buches.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Magnetspule mit wenigstens einer supraleitenden Wicklung
und wenigstens einer innerhalb der supraleitenden Wicklung angeordneten, gekühlten, normalleitenden
Wicklung, bei der beide Wicklungen mit einem Erregerstrom solcher Richtung beaufschlagbar sind,
daß die durch den Erregerstrom erzeugten Magnetfelder im Inneren der Wicklungen die gleiche Rich-Jtühgh'ab'eh';.rdefärt
auszugestalten-, daß^Magnetfelder
von 100 kG undinoehrbei verringertem Energiebedarf
und gleichzeitig einfachem Spulenaufbau erzefugt werden können.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die normalleitende Wicklung aus einer Metallegierung
besonders hoher Festigkeit besteht und daß die Betriebstemperatur dieser Wicklung bei etwa —195° C
liegt.
Gegenüber einer wassergekühlten normallfeitenden
; Wicklung, ist bei jger^erfindungsgemäßen Magnetspule
die Betriebstemperatur der normalleitenden Wicklung erheblich herabgesetzt und dadurch der oBtmsche
Widerstand der Wicklung verringert. Gleichzeitig wird durch die Verwendung einer Metallegierung
besonders hoher Festigkeit eine hohe mechanische Belastbarkeit der Wicklung erzielt, was in Anbetracht
der starken im Magnetfeldbereich über lOO'kG auftretenden
Kräfte von besonderer Bedeutung ist. Während man zunächst annehmen sollte, daß es günstiger
wäre, gerade für eine tiefgekühlte normalleitende Wicklung möglichst- reine Materialien, wie reines
Kupfer, zu verwenden, um schon durch die Materialauswahl einen möglichst niedrigen ohmschen Widerstand
der normallejtenden Wicklung zu erhalten, hat es sich gezeigt, däß gerade bei Spulen für'magnetische
Feldstärken im Bereich über 100 kG durch die erfindungsgemäße Verwendung von Metallegierungen
besonders hoher Festigkeit für die normalleitende Wicklung und eine Kühlung dieser Wicklung auf
etwa —195°-C--besonders-gute Ergebnisse zu erreichen
sind. Bei hoher Festigkeit der normalleitenden Wicklung, die einen einfachen Wicklungsaufbau
erlaubt, wird gerade, in Verbindung mit der supraleitenden Wicklung eine erhebliche Energieersparnis
gegenüber bekannten Magnetspulen erzielt.
Die Erfindung wird durch ein Ausführungsbeispiel an Hand einer Figur erläutert. Die Figur zeigt im
Querschnitt eine-.Magnetspule mit einer norrrialleitenden
Wicklung 1 und einer supraleitenden Wicklung 2. Die normalleitende Wicklung ist innerhalb der supraleitenden
Wicklung angeordnet. Als Material ist für die supraleitende Wicklung eine Niob-Titan- oder
Niob-Zirkon-Legierung vorgesehen. Die supraleitende Wicklung ist außen von einem Mantel 3 mit flüssigem
Helium umgeben und wird hierdurch auf etwa 4,2° K abgekühlt. Um die beiden Wicklungen sind zur
Wärmeisolatipn zwei Vakuummäntel 4 und 5 und ein dazwischenliegender, mit flüssigem Stickistoff gefüllter
Mantel 6 angeordnet. Die normalleitende Wicklung 1 ist aus einem Hohlleiter aufgebaut, durch
den.ein KühlmitteLgeleiletwird. Durch dieses Kühlmittel
wird die normalleitende Wicklung auf einer Temperatur von etwa- ^-195° C gehalten. Zwischen
der normalleitenden, und supraleitenden Wicklung .liegt eine Wärmeisplation 7 aus druckfestem Material,
z. B.. aus "Glasfasergewebe. Hierdurch ist es möglich,
die in der inneren'Wicklung auftretenden radialen
(Druckkräfte.'durchCdie supraleitende Wicklung aufzunehmen.
Die Wicklungsenden der inneren und der äußeren Wicklung sind so an eine Erregerstromquelle
angeschaltet, daß sich die im Inneren der beiden Spulen ausbildenden magnetischen Felder gegenseitig
unterstützen.
Bei der Inbetriebnahme empfiehlt es sich, zuerst das Feld der supraleitenden Wicklung langsam zum
Höchstwert zu steigern. Die innere Wicklung braucht
man dann nur mit Strom zu beschicken, solange man ein größeres Feld als 70 kG, das durch die supraleitende
Wicklung gerade noch erzeugt werden kann, benötigt.
Die supraleitende Wicklung muß durch bekannte Mittel gegen Überspannung und lokale Überhitzung
bei einer spontanen Transition geschützt werden; desgleichen die innere Wicklung gegen die Überspannungen,
die in ihr bei der Transition der äußeren Wicklung induziert werden.
Wegen der bei den angestrebten Feldstärken von über 100 kG auftretenden großen Kräfte ist als Material
für die normalleitende Wicklung eine Metalllegierung mit besonders hoher Festigkeit vorgesehen.
Bei einer Metallegierung, beispielsweise eine Kupferlegierung, ist zwar der Gewinn an Leitfähigkeit bei
Abkühlung nicht so groß wie bei einem reinen Metall. Die Gesamtspule hat aber infolge des erfindungsgemäßen
Aufbaus dennoch einen wesentlich kleineren Leistungsbedarf als etwa ein Bittermagnet der
gleichen Feldstärke. Wegen des kleineren Gewinns beim Unterkühlen ist es günstiger, die normalleitende
Wicklung bei etwa —195° C, der Temperatur von
flüssigem Stickstoff, zu betreiben und nicht bei noch tieferen Temperaturen.
Im folgenden soll noch durch einen Vergleich der Betriebskosten einer solchen Spule mit den Kosten
für einen Bittermagneten die Wirtschaftlichkeit bei Feldstärken über 100 kG herausgestellt werden. Es
sei angenommen, daß bei einem ausnutzbaren Innendurchmesser der Spule von 5 cm eine Feldstärke von
200 kG benötigt wird. Der hierfür notwendige Bittermagnet erfordert eine Erregerleistung von etwa
8 MW, d. h. bei einem Bereitstellungstarif von 100 DM/(kW · Jahr) einen Betrag von 800 000 DM
als Jahreskosten für die Erregerleistung. Betreibt man die erfindungsgemäße Spule so, daß die supraleitende
Wicklung 70 kG und die normalleitende Wicklung 130 kG, beide zusammen also 200 kG erzeugen, dann
beträgt die Verlustleistung der normalleitenden Wicklung 100 kW und die erforderliche Momentankühlleistung
etwa 1000 kW. Hierbei ist eine Kühlung mit flüssigem Stickstoff, also eine Betriebstemperatur der
normalleitenden Wicklung von etwa —195° C vorausgesetzt.
Die Ersparnis gegenüber dem Bittermagneten beträgt etwa 85%. Weitaus größer wird
die Ersparnis dann, wenn die Spitzenleistung nicht dauernd, sondern beispielsweise nur während einem
Zehntel der Tageszeit benötigt wird. Da Kühlenergie im Gegensatz zur Erregerleistung gespeichert werden
kann, kann die Bereitstellungsleistung durch eine Verteilung über den ganzen Tag hinweg entsprechend
reduziert werden. Die bereitzustellende Momentankühlleistung beträgt bei dem gewählten Beispiel nur
ein Zehntel der sonstigen Kühlleistung, also nur 100 kW. Berücksichtigt man noch 100 kW Erregerleistung,
so werden insgesamt 200 kW benötigt, das ergibt eine Ersparnis der Bereitstellungskosten gegenüber
dem Bittermagneten von etwa 97%.
Claims (1)
- Patentanspruch:Magnetspule mit wenigstens einer supraleitenden Wicklung und wenigstens einer innerhalb der supraleitenden Wicklung angeordneten, gekühlten, normalleitenden Wicklung, bei der beide Wicklungen mit einem Erregerstrom solcher Richtung beaufschlagbar sind, daß die durch den Erregerstrom erzeugten Magnetfelder im Inneren der Wicklungen die gleiche Richtung haben, dadurch gekennzeichnet, daß die normalleitende Wicklung aus einer Metallegierung besonders hoher Festigkeit besteht und daß die Betriebstemperatur dieser Wicklung bei etwa -195° C liegt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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