DE1438757C - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur fahr- und bremsstromabhängigen Schaltwerkssteuerung für elektrische Triebfahrzeuge, bei welcher
das Schaltwerk mit der Drehzahldiflerenz von zwei als Nebenschlußmotoren ausgebildeten Hilfsmotoren,
die je über ein selbstsperrendes Schneckengetriebe auf ein Differentialgetriebe arbeiten, von dem Planetenrad
dieses Differentialgetriebes angetrieben und die Drehzahldifferenz der Hilfsmotoren durch eine
unterschiedliche Erregung der Erregerfeldwicklungen xo hervorgerufen wird, indem mit jeder der beiden Erregerfeldwicklungen
ein Feldvorwiderstand in Reihe geschaltet ist, von denen entweder der eine oder der
andere entsprechend der beabsichtigten Drehung des Schaltwerkes nach »Fahren« oder »Bremsen« überbrückt
wird (deutsche Patentschriften 91613 und 554 469; USA.-Patentschrift 2 763 823).
Bei anderen Schaltwerkssteuerungen, bei denen das Schaltwerk von einem einzigen Hilfsmotor angetrieben
wird, ist es bekannt, den Hilfsmotor mit der Spannungsdifferenz aus dem Spannungsabfall an der
Feldwicklung eines Fahrmotors bzw. an einem im Fahrmotorstromkreis liegenden Dämpfungswiderstand
und einer Batteriespannung zu betreiben (deutsche Auslegeschriften 1 042 632 und 1 099 574). Bei einer as
derartigen Steuerung erfolgt die Durchschaltung der verschiedenen Schaltwerkstufen selbsttätig stromüberwacht.
Diese bekannte Anordnung ist aber mit Nachteilen behaftet. Der Spannungsabfall an der Feldwicklung
ist stark temperaturabhängig und unterliegt Änderungen bis zu 30%, je nachdem, ob der Fahrmotor
kalt oder warm ist. Wenn man einen im Fahrmotorstromkreis liegenden Widerstand zur Erzeugung
des Spannungsabfalles benutzt, so tritt in diesem eine erhebliche Verlustleistung auf. Zudem muß zum Stillsetzen
des Schaltwerkes die Spannungsdifferenz auch null Volt betragen, so daß der Hilfsmotor aus dem
Stillstand mit einer geringen Spannung hochlaufen muß, wobei er ein nur geringes Drehmoment entwickelt,
das nicht ausreicht, um das Losbrechmoment des Schaltwerkes zu überwinden.
Bei der eingangs genannten Schaltwerkssteuerung werden die Fahr- und Bremsstufen durch den Fahrer
von Hand vorgegeben, so daß diesem auch die Aufgabe der Zug- und Bremskraftregelung zukommt,
was besonders bei Nahverkehrsfahrzeugen infolge des ständig weiter zunehmenden Straßenverkehrs den
Fahrer stark belastet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorstehend erwähnten Nachteile zu vermeiden, und geht
zur Lösung dieser Aufgabe von der eingangs genannten Anordnung aus, bei welcher das Schaltwerk mit
der Drehzahldifferenz von zwei als Nebenschlußmotoren ausgebildeten Hilfsmotoren angetrieben
wird und welche in der Weise ausgestaltet werden soll, daß der Fahrer nur noch Zug- und Bremskräfte
entsprechend den Verkehrserfordernissen vorwählen muß.
Die Erfindung besteht bei einer Anordnung der eingangs genannten Art darin, daß in Reihe mit jeder
Erregerfeldwicklung der beiden Hilfsmotoren je ein Verbundwiderstand geschaltet ist und daß über denjenigen
Verbundwiderstand, der in dem durch Überbrückung ues Fe'dvorwiderstandes verstärkten Erregerstromkreis
liegt, ein dem Fahrmotorstrom proportionaler
Meßstrom richtun^sgleich mit dem F.rregersirom
dieses Hilfsmotors geführt ist. Zweckmäßig ist das Verhältnis w.r Fahrmotorstrom zu dem diesem
proportionalen Meßstrom in bekannter Weise durch einen Sollwerteinsteller einstellbar.
Um bei sehr kleinen Fahrmotorströmen eine hohe Verstellgeschwindigkeit des Schaltwerkes zu erzielen,
ist es zweckmäßig, eine Meßeinrichtung zur Erfassung der Spannungsdifferenz zwischen den beiden Ausgängen
der Erregerfeldwicklungen und eine von dieser beeinflußte Steuereinrichtung zur Abschaltung der
Motoranker von der Speisespannung in der Weise vorzusehen, daß je nach Richtung der Spannungsdifferenz
der eine oder andere Hilfsmotor bei einem bestimmten Wert der Spannungsdifferenz stillgesetzt
wird. Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird in an sich bekannter Weise für den raschen
Einsatz der selbsterregten Widerstandsbremse eine der augenblicklichen Fahrgeschwindigkeit angepaßte
Bremsstufe angesteuert. Hierfür ist es bekannt, daß an einen mit einer Fahrzeugachse gekuppelten Tachogenerator
die Reihenschaltung eines durch das Schaltwerk veränderbaren Widerstandes und eines Relais
zur Stillsetzung des rasch laufenden Schaltwerkantriebes angeschlossen ist (deutsche Patentschrift 768135). ..-,
Im vorliegenden Fall ist durch das Relais eine zuvor < erfolgte Stillsetzung des Motorankers desjenigen Hilfsmotors,
der durch seinen Stillstand eine schnelle Drehung des Schaltwerkes nach »Bremsen« bewirkt,
aufhebbar, und dieser wieder an die Speisespannung anlegbar.
Die Schaltwerkssteuerung entsprechend der Erfindung schaltet im Regelgang mit einer vom Fahr- bzw.
Bremsstrom abhängigen Drehgeschwindigkeit das Schaltwerk. Das geschieht dadurch, daß der Fahrbzw.
Bremsstrom über einen diesem proportionalen Meßstrom und dem Felderregerstrom eines Hilfsmotors
gemeinsamen Verbundwiderstand unmittelbar die Felderregung des einen bzw. anderen der beiden
Hilfsmotoren beeinflußt. Sinkt der Fahr- bzw. Bremsstrom unter einen bestimmten Wert oder wird von
»Fahren« oder »Bremsen« zur Nullstellung geschaltet, so wird die Schaltwerkssteuerung selbsttätig auf
den Schnellgang umgeschaltet, so daß die Drehgeschwindigkeit des Schaltwerks wesentlich erhöht
wird. Wie gesagt, geschieht dies dadurch, daß jeweils der eine oder andere Hilfsmotor entsprechend der (^
Drehrichtung des Schaltwerks stillgesetzt wird, d. h., daß nunmehr die Geschwindigkeit am Planetenrad
des Differentialgetriebes der Drehzahl des antreibenden Hilfsmotors unter Berücksichtigung der Übersetzung
ins Langsame entspricht. Denn die Drehzahl am Planetenrad des Getriebes ist proportional der
Drehzahldifferenz beider Hilfsmotoren. Wird die Drehzahl des einen Hilfsmotors gleich Null, so erhöht
sich die Drehzahl am Planetenrad ganz wesentlich.
An Hand der Zeichnung wird nachstehend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben.
Mit +24V und OV sind die Klemmen einer bei
OV geerdeten Hilfsspannung und mit +600 V bzw. 0 V die Oberleitung bzw. Erdung eines Fahrleitungsnetzes bezeichnet, mil, m2t sind die Motoranker
und m\2, m22 die Erregerfeldwicklungen von als Nebenschlußmotoren ausgebildeten Hilfsmotoren. In
Reihe mit den Erregerfeldw'jklungenml2, m?2 iiegen
überbrückbare Feldvorwiderstände rl, r"6 und Verbundwiderstände r2, r4. Mit u I ist ein Schaltwerk
bezeichnet, welches von dem Planötenrad eines Differentialgetriebes ü3 angetrieben wird. Dieses
Schaltwerk besitzt nich: Mühsr bezeichnete Starksiromsthaltelementft.
d'i ~'\\? Οπ'.ορί-2Πϋΐ·ζ eines oder
mehrerer Fahrmotoren m4 und zum Schalten eines
Anfahr-Bremswiderstandes r8 dienen. Da die Erfindung
sich nicht auf die Fahr-Bremsschaltung der Fahrmotoren bezieht, ist die Leitungsführung in Gestalt
eines Blockschaltbildes dargestellt. Für die Steuerung besitzt das Schaltwerk sieben Steuerscheiben
zur Betätigung von Steuerkontakten 61 bis 67.
. In Reihe mit den Steuerkontakten öl, 62, 65, ft 6 liegen Steuerkontakte ft 21, ft 22, ft 25, ft 26, welche
von einem Steuerschalter μ 2 betätigt werden. Dieser Steuerschalter ist mit einem Sollwertgleicheinsteller
r5 gekoppelt, der aus einem veränderbaren Widerstand besteht. Der Einfachheit wegen wurde diese
Darstellung gewählt. Es ist aber auch möglich, hierfür zwei getrennte Geräte zu verwenden. Mit /1 ist
ein Meßglied bezeichnet, welches einen dem Fahrmotorstrom proportionalen Meßstrom nachbildet.
Von diesem Meßglied /1 führt eine Leitung über den Sollwerteinsteller rS zu dem Verbindungspunkt der
beiden vom Schaltwerk ul betätigten Steuerkontakte ao
63,64.
Wird der Steuerschalter u 2 aus der Nullstellung in
Richtung »Fahren« gedreht, so wird zunächst der Kontakt b 26 geschlossen und Kontakt b 21 geöffnet.
Wie man der Zeichnung entnehmen kann, ist d^mit
der Vorwiderstand rl des Erregerfeldes ml2 überbrückt,
während der Vorwiderstand r3 des anderen Erregerfeldes m22 wirksam bleibt. Somit liegt eine
Feldverstärkung im Erregerfeld ml2 vor, was zur Folge hat, daß dieser Hilfsmotor eine kleinere Drehzahl
annimmt. Durch die Drehzahldifferenz zwischen den beiden Hilfsmotoren wird von dem Planetenrad
des Differentialgetriebes κ 3 das Schaltwerk ul in Richtung »Fahren« gedreht. Nach einer kleinen
Drehbewegung wird der Kontakt ft 4 des Schaltwerkes geschlossen. Starkstromseitig wird die Fahrschaltung
eingeschaltet, demzufolge die Fahrmotoren m 4 einen Strom führen, der durch das Meßglied /1 zur Erde
fließt. Diesem Meßglied /1 wird ein dem Fahrmotorstrom proportionaler Meßstrom entnommen und über
den Sollwertgeber r S, Kontakt 6 4 und 66 des Schaltwerkes
ul, Kontakt 6 26 des Steuerschalters «2 und den Verbundwiderstand r 2 nach Erde geführt. Durch
den Verbundwiderstand r 2 fließt also zusätzlich und richtungsgleich zu dem Erregerstrom der Erregerfeldwicklung
m 12 auch der Meßstrom der Fahrmotoren. Das bewirkt einen größeren Spannungsabfall an dem
Verbundwiderstand r2 und somit eine Feldschwächung des Hilfsmotors ml l/m 12. Der Motoranker
mil erhöht seine Drehzahl, so daß sich die Drehzahldifferenz
zwischen den beiden Hilfsmotoren verringert und damit über das Differentialgetriebe μ 3
das Schaltwerk «1 seine Drehgeschwindigkeit verlangsamt. Durch entsprechende Dimensionierung des
Verbundwiderstandes r2 wird mit zunehmendem Meßstrom der Spannungsabfall so weit erhöht, daß
in der Erregerfeldwicklung m 12 der gleiche Strom fließt wie vor der Überbrückung des Vorwiderstandes
rl, d. h. wie in der Erregerfeldwicklung m22. Damit hleibt das Schaltwerk u 1 stehen. Der Fahrmotorstrom
bestimmt also unmittelbar selbst die Drehgeschwindigkeit des Schaltwerkes ul bzw. dessen Stillstand
bei Erreichen eines bestimmtes Stromwertes. Die
Größe dieses Stromwertes läßt sich durch den SoIlwjrtcinstoü.T
r5 vorgeben, und zwar wird er bei Vergabe cus kleinsten Stromwertes kurzgeschlossen
i:s:d Mi-, steigender Stromvorgabe vergrößert.
• "Γ-it :U>" Schaltwerk w 1 die letzte Fahrstufe erreicht,
so öffnet der Kontakt 6 6, und die Überbrükkung des Vorwiderstandes rl wird aufgehoben. Die
Sperrzelle /i4 verhindert, daß der Meßstrom über die
Feldvorwiderstände rl und r2 fließen kann. Damit
wird das Erregerfeld des Hilfsmotors m Ulm 12 wier
der auf den gleichen Wert wie das Feld des Hilfsmotors m2llm22 gebracht, so daß beide Hilfsmotoren
mit der gleichen Drehzahl laufen und das Differentialgetriebe μ 3 kein Abtriebsmoment mehr auf das
Schaltwerk u 1 ausübt.
Wird der Steuerschalter «2 wieder in die Nullstellung
geschaltet, so öffnet der Kontakt 626, und Kontakt 621 schließt. Über den Kontakt 621 und
den auf der Fahrseite des Schaltwerkes u 1 geschlossenen Kontakt 61 ist nunmehr der Feldvorwiderstand
r3 der Erregerfeldwicklung m22 überbrückt, während
der Feldvorwiderstand rl der anderen Erregerfeldwicklung ml2 wirksam bleibt. Wie oben beschrieben,
würde jetzt der Motoranker m 21 eine kleinere Drehzahl annehmen und dadurch sich das
Schaltwerk u 1 zur Nullstellung bewegen. Da hierbei aber kein Meßstrom in dem Verbundwiderstand r4
fließt, ist der Spannungsabfall an r4 nur durch den durch die Erregerfeldwicklung m22 fließenden Strom
gegeben. Dieser Spannungsabfall ist so gering, daß die Spannung am Feldausgang von m 22 um mehr als
die Zenerspannung einer Zenerdiode nl negativer ist als die Spannung am Feldausgang von ml2. Durch
ein gepoltes Relais dl fließt daher ein Strom, der dieses
Relais entsprechend der Stromrichtung seinen Kontakt α 2 schließen läßt. Damit spricht das Zwischenrelais
d 2 an, durch dessen Wechsler der Motoranker m 21 von der Speisespannung +24 V getrennt
und über den Widerstandr6 bis zum Stillstand abgebremst
wird. Ein nicht näher dargestelltes selbstsperrendes Schneckengetriebe verhindert, daß der
andere weiterlaufende Hilfsmotor den Motoranker m21 über das Differentialgetriebe «3 mitnimmt. Das
Planetenrad des Differentialgetriebes «3 und somit das Schaltwerk ul erreichen nunmehr eine hohe
Drehgeschwindigkeit, mit der das Schaltwerk schnell zur Nullstellung zurückläuft. In der Nullstellung öffnet
der Kontakt 61, wodurch die Überbrückung des Feldvorwiderstandes r3 aufgehoben wird und die
Erregerfeldwicklung m 22 wieder den gleichen Strom wie die Erregerfeldwicklung ml2 führt. Da hierbei
kein Spannungsunterschied zwischen den Feldausgängen mehr besteht, fällt das gepolte Relais d 1 ab,
und über das Zwischenrelais d2 wird der Anker m-21
wieder an die Speisespannung +24 V gelegt. Beide Hilfsmotoren laufen nun mit der gleichen Drehzahl,
so daß das Schaltwerk stehenbleibt.
Der Vorgang beim »Bremsen« spielt sich in gleicher Weise ab, wie für das »Fahren« beschrieben.
Durch Schalten des Steuerschalters«2 nach »Bremsen« wird der Kontakt 622 geschlossen und Kontakt
625 geöffnet. Durch ft 22 ist der Feldvorwiderstand r3 überbrückt und damit das Erregerfeld des Hilfsmotors
m2l/m22 verstärkt. Der Motoranker m21 nimmt eine kleinere Drehzahl an, und auf Grund der
Drehzahldifferenz der Hilfsmotoren dreht sich das Schaltwerk ul nach »Bremsen«. Der sich bildende
Bremsstrom in den Fahrmotoren /m4 gibt einen
Meßstrom aus dem Meßglied /1 über den Sollwertüinstüifor
r5, die Kontakte 63 und 6 2 des Schaltwerkes»!,
den Kontakt 6 22 lies Steuerschalters u 2 und ihn Verbundwiderstand r4 nach Erde. In dem
Verbundwiderstand r4 addiert sich dieser Meib'ro-n
zu dem Erregerstrom der Erregerfeldwicklung m 22, womit der Erregerstrom je nach Größe des Meßstromes
mehr oder weniger abnimmt, d. h., die durch das Überbrücken des Feldvorwiderstandes r3 hervorgerufene
Feldverstärkung des Erregerfeldes des Hilfsmotors m 21Im 22 wird mit zunehmendem Meßstrom
und damit auch zunehmendem Bremsstrom der Fahrmotoren mehr und mehr aufgehoben. Ist der Bremsstrom
der Fahrmotoren /n4 so groß, daß der Meßstrom
in Verbindung mit der Einstellung des Sollwertgebers rS den gleichen Erregerstrom in der
Erregerfeldwicklung m22 erwirkt, wie er im Erregerfeld
in 12 vorhanden ist, so bleibt das Schaltwerk μ 1
stehen. Nimmt der Bremsstrom bei Verzögerung des Fahrzeuges ab, so wird verhältnisgleich der Erregerstrom
in der Erregerfeldwicklung m22 größer, und das Schaltwerk ul setzt sich wieder in Bewegung.
Hat das Schaltwerk die letzte Bremsstufe erreicht, so öffnet der Kontakt b2, womit die Überbrückung des
Vorwiderstandes r3 wieder aufgehoben ist und zusammen
mit der Sperrzelle η 3 kein Meßstrom mehr
fließen kann. Beide Hilfsmotoren laufen mit der gleichen Felderregung.
Wird nun der Steuerschalter η 2 wieder in die Nullstellung gebracht, so wird, wie oben für das Zurückschalten
aus »Fahren« beschrieben, das gepolte Relais dl ansprechen, jedoch auf Grund der umgekehrten
Polarität des die Zenerspannung einer Zenerdiode ti 2 übersteigenden Spannungsunterschieds an
den Feldausgängen von ml2 und m22 seinen Kontakt al schließen. Somit wird durch das Zwischenrelais
</3 der Anker mil von der Speisespannung
+ 24 V getrennt und über den Widerstand r6 bis zum Stillstand abgebremst. Auch hier verhindert ein nicht
näher dargestelltes selbstsperrendes Getriebe das Mitnehmen des festgebremsten Motorankers durch
den anderen Hilfsmotor. Das "Schaltwerk ul läuft rasch zur Nullstellung zurück, wodurch infolge des
öffnens des Kontaktes 65 die Relais dl und d3 abfallen
und damit die beiden Hilfsmotoren wieder auf gleiche Drehzahl geschaltet sind, so daß das Schaltwerk
stehenbleibt.
Mittels einer Zusatzeinrichtung, bestehend aus einem von einer Fahrzeugachse angetriebenen Tachogenerator
m3, welcher über einen veränderbaren Widerstand rl auf die Spule eines Relais d4 geschaltet
ist, kann in an sich bekannter Weise vorteilhaft für den raschen Einsatz der selbst erregten Widerstandsbremse
eine der augenblicklichen Fahrgeschwindigkeit angepaßte Bremsstufe angesteuert werden.
Das Einschalten und die Änderung des Widerstandes rl wird durch das Schaltwerk r/1 bewirkt, wobei der
Widerstand rl mit fortschreitendem Durchschalten der Bremsstufen verkleinert wird. Wird nun mit dem
Steuerschalter w2 aus »Fahren« über die Nullstellung
gleich nach »Bremsen« geschaltet, so kommt zunächst, wie oben beschrieben, der Motoranker m 21
zum Stillstand. Das Schaltwerk bewegt sich im Schnellgang aus »Fahren« zurück, und zwar jetzt
über die Nullstellung hinaus nach »Bremsen«. Auf der Bremsseite des Schaltwerkes wird durch den
Kontakt bl der Tachogenerator reis geschlossen und
mit dem Weiterschaltcn der Widerstand rl verkleinert.
Der Tachogenerator m 3 gibt eine der Fahrzeuggeschwindigkeit
proportionale Spannung ab, die je nach Höhe das Relais i/4 bei einem bestimmten Ohmwert
des Widerstandes rl ansprechen läßt. Das Relais t/4 unterbricht mit seinem Öffner die Steuerleitung
des Zwischenrelais d 2, so daß der Anker m 21 wieder an die Speisespannung +24 V gelegt wird. Damit
ist für das Schaltwerk ul der Schnellgarlg unterbrachen,
und dieses kann sich jetzt mit dem sich bildenden Bremsstrom der Fahrmotoren im Regelgang
weiterbewegen.
Claims (4)
1. Anordnung zur fahr- und bremsstromabhängigen Schaltwerkssteuerung für elektrische Triebfahrzeuge,
bei welcher das Schaltwerk mit der Drehzahldifferenz von zwei als Nebenschlußmotoren
ausgebildeten Hilfsmotoren, die je über ein selbstsperrendes Schneckengetriebe auf ein
Differentialgetriebe arbeiten, von dem Planetenrad dieses Differentialgetriebes angetrieben und
die Drehzahldifferenz der Hilfsmotoren durch eine unterschiedliche Erregung der Erregerfeldwicklungen
hervorgerufen wird, indem mit jeder der beiden Erregerfeldwicklungen ein Feldvorwiderstand
in Reihe geschaltet ist, von denen entweder der eine oder der andere entsprechend der
beabsichtigten Drehung des Schaltwerkes nach »Fahren« oder »Bremsen« überbrückt wird, dadurch gekennzeichnet, daß in Reihe mit
jeder Erregerfeldwicklung (ml2, m22) der beibeiden
Hilfsmotoren je ein Verbundwiderstand (r2, r4) geschaltet ist und daß über demjenigen
Verbundwiderstand (r2 oder r4), der in dem
durch Überbrückung des Feidvorwiderstandes (rl oder r3) verstärkten Erregerstromkreis liegt,
ein dem Fahrmotorstrom proportionaler Meßstrom richtungsgleich mit dem Erregerstrom dieses Hilfsmotors
geführt ist.
2. Anordnung zur fahr- und bremsstromabhängigen Schaltwerkssteuerung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Fahrmotorstrom zu dem diesem proportionalen
Meßstrom durch einen Sollwerteinsteller (-5) einstellbar ist.
3. Anordnung zur fahr- und bremsstromabhängigen Schaltwerkssteuerung nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Meßeinrichtung zur Erfassung der Spannungsdifferenz
zwischen den beiden Ausgängen der Erregerfeldwicklungen (ml2, m22) und eine von dieser beeinflußte
Steuereinrichtung zur Abschaltung der Motoranker von der Speisespannung in der Weise
vorgesehen sind, daß je nach Richtung der Spannungsdifferenz der eine oder andere Hilfsmotor
bei einem bestimmten Wert der Spannungsdifferenz stillgesetzt wird.
4. Anordnung zur fahr- und bremsstromabhängigen
Schaltwerkssteuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an
einen mit einer Fahrzeugachse gekuppelten Tachogenerator (m3) die Reihenschaltung eines durch
das Schaltwerk (ul) veränderbaren Widerstandes (rl) und eines Relais (i/4) angeschlossen ist und
daß durch das Relais eine zuvor erfolgte Stillsetzung des Motorankers (m21) desjenigen Hilfsmotors,
der durch seinen Stillstand eine schnelle Drehung des Schaltwerkes (ul) nach »Bremsen«
bewirkt, aufhebbar und dieser Motoranker (m21) wieder an die Speisespannung anlegbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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