DE1435661C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Fäden aus einer Folie aus synthetischem Material - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Fäden aus einer Folie aus synthetischem MaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Fäden aus einer Folie
aus synthetischem Material, in welche vor dem Verstrecken Schlitze eingebracht werden. Nach einem
bekannten Verfahren (französische Patentschrift 1 136 103) wird so vorgegangen, daß die Folie mittels
einer Messerwalze in Längsstreifen zerschnitten wird oder zumindest derart angeschnitten wird, daß sie sich
anschließend beim Verstrecken leicht in Längsstreifen auseinanderspalten läßt. Der Messerwalze ist eine
Gegendruckwalze mit elastischer Ummantelung zugeordnet. Anschließend wird die so behandelte Folie
einer Verstreckung unterworfen und entsprechend den vorgesehenen Schlitzen unter Bildung einer Vielzahl
von in Längsrichtung der. Folie laufenden Kunststofffäden aufgetrennt.
Ferner ist es bekannt (deutsche Auslegeschrift 1127 535 und deutsche Patentschrift 913 574),
Kunststoffäden aus Folien herzustellen, indem die Folie in fadenförmige Streifen zerlegt wird.
Zur Herstellung von Fäden aus einer Folie aus Kunststoffmaterial ist es ferner bekannt (USA.-Patentschrift
1 994 057), eine Falten und Brüche aufweisende Folie, welche entsprechend schmal ist, in
einer trichterförmigen Einlaufdüse zu einem Faden zu verdrehen. Mit diesen bekannten Verfahren und
Vorrichtungen sind lediglich mehr oder weniger glatte Fäden aus Folienstreifen herzustellen, nicht
aber Fäden mit Verästelungen.
Zwar ist schon vorgeschlagen worden (deutsche Offenlegungsschrift 1 435 652), eine Lösung oder
Schmelze eines fadenbildenden Materials unter Druck in den Spalt zweier gegenläufig umlaufender Walzen
einzupressen, die an ihrem Umfang mit Rillen versehen sind, wobei die Rillen sich seitwärts erstrekkende
Zweigkanäle aufweisen. Hier muß jedoch ein vorgegebener Fadendurchmesser nebst Verästelungsprofil eingehalten,werden; Variationsmöglichkeiten
bezüglich der Abzweigungen sind nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Fäden aus einer Folie aus synthetischem Material herzustellen,
die, ähnlich den Stapelfasergarnen, im Fadenverband ein gutes Haftvermögen untereinander aufweisen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Schlitze in einem vorbestimmten Muster in die
Folie eingestanzt werden, daraufhin die Folie in Längs- und Querrichtung verstreckt und anschließend
in mehrere Längsstreifen derart geschnitten wird, daß nach dem Verdrehen der Streifen die durch das Verstrecken
entstandenen und durch das Teilen zu Streifen zerschnittenen Verbindungsstege zwischen den
Schlitzen als Verästelungen von der Oberfläche des Fadens abstehen. Zweckmäßig können die Schlitze in
einem fischgrätenartigen Muster eingestanzt werden. Ein anderer Vorschlag der Erfindung geht dahin, daß
das Muster in Form reihenförmig angeordneter gleichmäßig voneinander entfernter kleiner Löcher
oder Schlitze eingestanzt wird. Weiterhin kann das Muster in Form riemenförmiger, gleichmäßig
angeordneter gekrümmter Schlitze eingestanzt werden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Schlitz- oder Stanzvorrichtung in Form
einer rotierenden, an ihrer Oberfläche mit Messern bestückten Oberwalze und Gegendruckwalze verwendet.
Die Messer sind gemäß dem Muster zum Einstanzen der Schlitze auf der Oberfläche der Walze
angeordnet. Die Vorrichtung zeichnet sich durch einfache und funktionssichere Bauweise aus.
*· Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu sehen, daß bei der Herstellung von Fäden aus einer geschützen Folie durch die Anordnung der Schlitze in die Folie, d. h. die Formgebung der Schlitze eine dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßte Haftwirkung erreicht werden kann.
*· Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin zu sehen, daß bei der Herstellung von Fäden aus einer geschützen Folie durch die Anordnung der Schlitze in die Folie, d. h. die Formgebung der Schlitze eine dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßte Haftwirkung erreicht werden kann.
Da die Verästelungen verhältnismäßig scharfkantig
ίο sind, wird die Haftwirkung im Fadenverband oder
in Geweben od. ä. erheblich verbessert.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher
erläutert. Es zeigen . *r ·
Fig. 1 bis 16 verschiedene Muster geschlitzter Folien in ungestrecktem und gestrecktem Zustand
und
Fig. 17 und 18 eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Wie aus den Fig. 17 und 18 ersichtlich ist, wird die Folie 4 aus einem Schlitz 3 der mit einem Trichter
2 versehenen Presse 1 extrudiert. Die stranggepreßte , Folie wird unmittelbar hinter dem Austritt aus dem
Schlitz 3 abgekühlt, erhärtet und anschließend zwisehen
einem Paar Walzen 5, 6 hindurchgeführt, welche mit festgelegter Drehzahl umlaufen. Die als
Gegendruckwalze wirkende Walze 6 besitzt einen Belag aus nachgiebigem Werkstoff, und die Walze 5 ist
mit scharfen Messern bestückt, die rechtwinklig aus ihrer Oberfläche hervorragen. Diese Messer sind derart
angeordnet, daß sie ein Schlitzmuster erzeugen, wie es für den gerade zu bearbeitenden Fall gewünscht
wird. Die Schlitzwalze 5 kann auch beheizt werden. Nach Verlassen dieser Walzen läuft die Folie über
eine Heizvorrichtung 7, welche automatisch auf einer konstanten vorher festgelegten Temperatur gehalten
wird, und anschließend zwischen den Zugwalzen 8 und 9 hindurch. Die Umfangsgeschwindigkeit der
Abzugswalzen 8 und 9 ist höher als die Umfangsgeschwindigkeit der Walzen 5 und 6. Dadurch wird
die Folie in die Länge gezogen und orientiert.
Nach Verlassen der Walzen 8, 9 läuft die geschlitzte und gestreckte Folie über eine gekrümmte
Stange 10. Durch diese gekrümmte Stange wird die Folie in der Querrichtung so gedehnt, daß die Schlitze
zu Löchern auseinandergezogen werden. Nach dem seitlichen Dehnen wird die Folie mittels der Schneidvorrichtung
11, die aus mehreren auf einer Welle sitzenden kreisförmigen Messern besteht und mit konstanter
Drehzahl umläuft, in eine Vielzahl von Streifen aufgeschnitten. Die Trennmesser 11 können einer
Stützwalze zugeordnet sein, und sie können auch beheizt sein. Die Streifen weisen seitliche Verästelungen
auf und werden anschließend auf die Walze 12 aufgewunden, die von der Reibwalze 13 angetrieben
wird. Die Walzen 12 und 13 können auch durch eine die Fäden miteinander verdrehende Einrichtung ersetzt
werden. Wenn beispielsweise das zur Herstellung der Folie verwendete Material chemisch aus einer
Lösung fixiert werden muß, dann wird der Presse 1 eine Sprühanlage nachgeschaltet, welche ein passendes
Fixiermedium aussprüht und das Material 4 von flüssiger in feste Form umwandelt.
Die übrigen Figuren zeigen die verschiedensten Formen der Schlitze; so zeigt Fi g. 1 ein Muster bei dem die Schlitze fischgrätenartig angeordnet sind. F i g. 2 zeigt das gleiche Muster nach dem Strecken der Folie in Längsrichtung. F i g. 3 zeigt dasselbe Muster nach
Die übrigen Figuren zeigen die verschiedensten Formen der Schlitze; so zeigt Fi g. 1 ein Muster bei dem die Schlitze fischgrätenartig angeordnet sind. F i g. 2 zeigt das gleiche Muster nach dem Strecken der Folie in Längsrichtung. F i g. 3 zeigt dasselbe Muster nach
seitlicher Dehnung, wobei die gestrichelten Linien die Stellen anzeigen, an welchen die Messer 11 die
Folie in Streifen zerschneiden. Die Teile 14 bilden den Kern des Fadens und die Ansätze 15 die seitlichen
Verästelungen.
Bei einem abgewandelten Schlitzmuster sind die Schlitzreihen im Vergleich zur Fig. 1 zueinander
versetzt (F i g. 4), und zwar in vertikaler Richtung, so daß sich eine Folie ergibt, wie es in F i g. 5 dargestellt
ist. Der Unterschied zwischen diesem Aufbau und dem in F i g. 3 dargestellten liegt darin, daß die Verästelungen
vom nicht geschlitzten Mittelteil versetzt herausragen.
F i g. 6 zeigt eine weitere Anordnung gerader Schlitze, welche nach Strecken und seitlichem Dehnen
die Anordnung nach F i g. 7 ergeben. Diese Art des Schützens ergibt einen Faden, welcher ein relativ
dünnes Mittelteil und dicke Verästelungen besitzt. Ein Garn aus einem derartigen Faden ist beispielsweise
vor allem dann besonders brauchbar, wenn es sich darum handelt, eine innige Verbindung mit einem
anderen Material, beispielsweise mit Gummi, zu erzielen.
F i g. 8 zeigt ein Muster aus gekrümmten Schlitzen, wobei in diesem Falle die Materialteile aus der
Folie herausgestanzt werden. Die Streckung und Dehnung einer derart gestanzten Folie in beiden Richtungen
ergibt ein Muster nach F i g. 5, mit dem Unterschied, daß die Verästelungen nach den Enden
zu nach der Streckung und Dehnung dünner werden, wie dies die F i g. 9 zeigt.
Fig. 10 zeigt ein Muster von schrägliegenden
Schlitzen, welche, wenn sie in der Laufrichtung der Schlitze gestreckt werden, ein Muster nach Fig. 11
ergeben. Ein seitliches Dehnen ergibt eine Folie nach Fig. 12, welche anschließend längs der gestrichelten
Linien geschnitten wird.
Die Fig. 13 und 15 schließlich zeigen Muster, bei denen kreisrunde Löcher aus der Folie ausgestanzt
werden. Eine Streckung und Dehnung der Folie nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren ergibt
Muster nach Fig. 14 und 16, welche wiederum längs der gestrichelten Linien zerschnitten werden können.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Fäden aus einer Folie aus synthetischem Material, in welche
vor dem Verstrecken Schlitze eingebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schlitze in einem vorbestimmten Muster in die Folie eingestanzt werden, daraufhin die Folie in
Längs- und Querrichtung verstreckt und anschließend in mehrere Längsstreifen derart geschnitten
wird, daß nach dem Verdrehen der Streifen die durch das Verstrecken entstandenen und durch
das Teilen zu Streifen zerschnittenen Verbindungsstege zwischen den Schlitzen als Verästelungen
von der Oberfläche des Fadens abstehen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze in einem fischgrätartigen
Muster eingestanzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Muster in Form reihenförmig
angeordneter gleichmäßig voneinander entfernter kleiner Löcher oder Schlitze eingestanzt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Muster in Form reihenförmiger,
gleichmäßig angeordneter gekrümmter Schlitze eingestanzt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1 bis 4, gekennzeichnet
durch eine Schlitz- oder Stanzvorrichtung in Form einer rotierenden, an ihrer Oberfläche mit Messern
bestückten Oberwalze (5) und Gegendruckwalze (6), wobei die Messer gemäß dem Muster
zum Einstanzen der Schlitze auf der Oberfläche der Walze (5) angeordnet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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