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Ballen aus empfindlichem Stoff und Vorrichtung zum Verpacken und Lagern
des Ballens Die Erfindung betrifft einen Ballen aus einer auf einen steifen Träger
aufgewickelten Textilbahn mit zwischen die einzelnen Lagen eingerollten Schutzstreifen,
insbesondere aus empfindlichen Stoffen wie Samt, Plüsch od. dgl. Diese Stoffe müssen
besonders verpackt werden, da sie nicht nur Kett- und Schußfäden, sondern auch senkrecht
zu diesen stehende Fanden besitzen, die nicht gedrückt werden dürfen.
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Nach einem bisher bekannten Verfahren wird Samt zwischen zwei Gestellen
aufgehängt, die durch eine Holzleiste in einem Abstand voneinander gehalten werden.
Zwei Arbeitskräfte müssen die Stoffbahnen mühsam Stück um Stück an Haken im Bereich
der unempfindlichen Randzonen aufhängen. Trotzdem lösen sich die Stoffe häufig von
diesen Haken und werden dadurch unverkäuflich oder in ihrem Wert gemindert. Um dieses
Abrutschen zu erschweren, werden deshalb beispielsweise Nadeln durch die empfindlichen
Randzonen gesteckt.
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Diese Art der Verpackung ist Jedoch für den Absender und den Empfänger
sehr umständlich. Um beim Verkauf den Samt dem Kunden zu seiten oder Sttlcke von
der Stoffbahn abzuschneiden, muss man diese Bahn wieder Stück um Stück von den einzelnen
oberen und unteren Haken lösen.Gefällt dem Kunden der aus gebreitete Stoff nicht,
so muss der abgehakte Teil der Stoffbahn wieder aufgehakt werden. Dieses Auf und
Abhaken erfordert viel Zeit und-ist daher sehr kcstspielig.Ausserdem ist das Gestell
so ausgebildet, dass es mehrmals verwendet werden kann, wodurch zusätzliche Frachtkosten
fur den Rücktransport entstehen.Vor der Wiederverwendung wird das Gestell zunächst
gereinigt und entrostet und dann neu ge-Strichen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Verpackung
zu schaffen, die es ermöglicht, empfindlichen Stoff wie Samt,Plüsch o0dgl. siober
zu transportieren, ohne dass hohe Verpackungskosten entstehen. Diese Verpackung
soll ausserdem ao ausgebildet sein, dass die Stoffbahn leicht vor dem Kunden ausgebreitet
und wieder eingerollt werden kann.
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Deshalb wird gemäss der Erfindung vorgeschlagen, die Stoffbahn auf
einen Träger aufzuwickeln und an den beiden
Seitenkanten dieser
Stoffbahn im Bereich der einfach gewebten Randzonen Abstands streifen einzulegen.
Als mittlerer Träger soll ein an sich bekanntes Papprohr dienen,während die Abstandsstreifen
aus Pappe, Wellpappe oder dergleichen bestehen und eine grössere Stärke als die
Stoffbahn besitzen.
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Die einzelnen Lagen des Stoffes können sich also in ihrem empfindlichen
Mittelteil nicht berühren, so dass ein VerdrUcken während des Transportes nicht
möglich ist.
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Die Stofibahnen lassen sich so maschinell sehr schnell aufwickeln.
Damit sich die einzelnen Lagen nicht gegeneinander verschieben können* werden im
Bereich der einfach gewebten Randzonen mehrere Nadeln durch den aufgewickelten Ballen
gesteckt. Die Enden dieser Nadeln ragen auf beiden Seiten aus dem Ballen heraus
und können mit Schutzkappen versehen sein.
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Das Eineteohen der Nadeln kann durch beliebige Ptlhrungsvorrichtungen
untersttitzt und beschleunigt werden.
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Ebenso kann man aber auch mit den Abstandsstreifen Drähte einrollen,
die aus dem fertigen Ballen an seinen Enden herauaragen und zum Aufhängen deseelben
dienen. Man kann schliesslich die Abstandsstreifen mit einem Selbstkleber versehene
so dass sie an din Stoffbahnen haften und die Verwendung von zusätzlichen Haltemitteln*
beispielsweise die oben beohriebenen Nadeln, weitgehend überflüssig wird.
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Im allgemeinen werden Jedoch die Ballen an den eingesteckten Nadeln
oder den Haltedrähten in senkrechter Richtung aufgehängt.Je nach Grösse und Gewicht
der fertigen Ballen besteht Jedoch die Gefahr, dass beim Aufhängen die oberen Nadeln
umgebogen oder bei Verwendung nur weniger Haltedrähte diese abgerissen werden. Deshalb
wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, mindestens eine scheibenförmige Deckplatte
mit einer Anzahl von Haken oder dergleichen auf ihrer einen Seite vorzusehen, von
denen Jeweils mehrere mit einer der Nadeln susnmmenwirken, Ebenso können natürlich
an den Haken eine Reihe von Haltedrähten befestigt werden. Durch die mehrfache Aufhängung
der einzelnen Nadeln wird ein Durchbiegen derselben verhindert, Die Aufhängung erfolgt
derart,dass die Deckplatte auf die Oberseite des Ballens eingesenkt und dann gedreht
wird, bis die Haken unter die Nadeln greifen, Dadurch dass die Nadeln mit Hilfe
einer Führung eingesteckt werden, sitzen sie Jeweils in der dem Hakenabstand entsprechenden
Entfernung. Entsprechend wäre die Aufhängung an Haltedrähten vorzunehmen, welche
die Nadeln hochhalten und somit das Absinken des Stoffes verhindern.
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Um das Drehen der Deckplatte um ihre mittlere Achse zu ermöglichen*
weist diese vorzugsweise eine zentrale Rührung zum Einstecken in oder Aufstecken
auf das Jeweilige Ende des Papprohres auf. Eine entsprechende Deckplatte ist Jeweils
auf
der Unterseite Jedes Ballens vorzusehen und in gleicher Welse wie die obere Deokplatte
befestigt. Beide Platten können aus untereinander verbundenen Ringen zusammengesetzt
sein, welche als Träger für die einzelnen Haken dienen, Das Verpacken und Auspacken
der empfindlichen Stoffe lässt sioh also gemäss der vorliegenden Erfindung in sehr
viel kürzerer Zeit als bigher durchführen, so dass Arbeitskräfte und Unkosten gespart
werden.
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Damit die derart hergestellten Stoffballen auch beim Transport nicht
durch Stösse beschädigt werden, wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, Jeden Ballen
in einem Behälter unter zubringen, dessen Höhe der Ballenlänge entspricht und dessen
kleinster Durchmesser grösser als der grösste Ballendurchmesser ist. Um den Ballen
davor zu schützen,dass er während des Transportes gegen die Seitenwände des Behälters
stösst, sind auf dem Boden und der Deckelinnenseite des Behälters zentrale, in das
Papprohr passende Zapfen angeordnet. Bisher mussten die Stoffbahnen in ihren Gestellen
in Papier eingewickelt und dann in einen Karton eingelegt werden. Dabei war es in
vielen Fällen nicht zu vermeiden,dass der Stoff in seiner Mitte aufliegt. Vorzugsweise
soll aber Jeder erfindungsgemäss vorgeschlagene Behalter nur in der auf rechten
Lage befördert werden,was durch entsprechende Beschriftung erreicht werden kann.
Diese Behalter können
aus Pappe hergestellt werden. Ebenso sind
sie aber auch als Dauerkinten denkbar. Durch die vorliegende Erfindung entsteht
weiterhin der Vorteil,dass man die Ballen sehr günstig lagern kann. Kan kann nämlich
durch das Papprohr einen Haken stecken, der an einer Tragplatte befestigt ist, auf
der die Unterseite des Ballens aufliegt.Dann lassen sich verschiedene Ballen an
einer beliebigen Tragvorrichtung aufhängen, so dass die Stoffe gut sichtbar angeboten
werden können. Der Ballen lässt sich ohne Schwierigkeiten um den Haken drehen, so
dass man den Stoff leicht abwickeln kann. Selbstverständlich lässt sich die Tragplatte
auch durch ein Holzstück ersetzen, an dem über einen Draht oder ein Seil der Aufhängehaken
befestigt ist.
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Beim Abwickeln der Stoffbahnen stören die Stahlnadeln nicht; as ist
lediglich vorher erforderlich, die beiden Deckplatten auszuhaken und zu entfernen,
Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der vorliegenden Erfindung in mehreren Beispielen
dargestellt,und zwar zeigt: Pigur 1 eine schaubildliche Teilansicht des Ballens
während des Aufwickelns, Figur 2 den aufgewickelten Ballen mit eingesteckten Nadeln
vor dem Aufsetzen der Deckplatte, Pigur 9 eine Einzelheit,
Pigur
4 einen in einen Verpackungsbehälter eingesetzten Ballen und Pigur 5 einen auf eine
Tragplatte mit Aufhängehaken aufgesetzten Ballen.
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Eine Stoffbahn 1 wird um ein Papprohr 2 zu einem Ballen 3 aufgewickelt.
Diese Stoffbahn beateht aus Samt oder Plüsch und weist eine mittlere Zone 4 mit
empfindlichen, senkrecht zu den Kett- und Schussfäden stehenden weiteren Fäden auf,
und zwei Randzonen 5,in denen sich lediglich Kett-und Schussfäden befinden. In dem
Bereich dieser Randzonen 5 werden billige Abstandsstreifen 6 aus Pappe, Wellpappe
o.dgl. eingewickelt, welche eine grössere Stärke als die Stoffbahn aufweisen.Nach
Beendigung des Aufwickelns werden,wie in Figur 2 dargestellt,durch die Enden des
Ballens 3 mehrere Stahlnadeln gesteckt. die sich durch den gesamten Ballen und das
mittlere Papprohr 2 erstrecken und deren Enden seitlich herausragen.
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Dann wird auf Jedes Ballenende eine Deckplatte 8 in Richtung des Pfeiles
9 aufgesetzt. Auf der Unterseite der Deckplatte 8 befinden sich Haken 10, welche
mit den jeweils in gleichen-Abständen voneinander angeordneten Nadeln 7 zusammensirkene
Zu diesem Zweck wird die Deckplatte 8 nach Aufsetzen auf des betreffende Ballenende
in Richtung des Pfeiles 11 gedreht, so daae die Haken 1Q unter die Nadeln 7 greifen
(Figur 3).
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Vorzugsweise sind die Deckplatten 8 aus einzelnen,untereinander
verbundenen
Ringen zusammengesetzt, wobei der mittlere Ring 12 suf die Enden des Papprohres
2 passt und als P1hrung dient.
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In Figur 4 ist der fertige Ballen in einen Behälter 13 mit quadratischem
Grundriss eingesetzt. Damit der Ballen während des Transportes nicht gegen die Seitenwände
des Behälters stösst, ist auf dem Boden 14 und der Innenseite des Deckels 15 je
ein zentraler Zapfen 16 vorgesehen, der in die Enden des Papprohres 2 passt. Die
fiöhe des Behälters 13 entspricht der Länge des Ballens 3.
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In Pigur 5 ist der Ballen 3 auf eine Grundplatte 17 aufgesetzt.
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In der Mitte dieser Grundplatte ist eine Stange 18 befestigt, die
durch das Rohr 2 ragt und an ihrem oberen Ende einen Haken 19 zum Aufhängen des
Ballens 8n einer beliebigen Vorrichtung besitzt.