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Die Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung für keramische Gegenstände
in Tunnelöfen. In derartigen Öfen werden große keramische Stücke, wie z. B. sanitäre
Artikel, gewöhnlich durchlaufend gebrannt, wobei sie auf Wagen dadurch geführt werden.
Die Wagen absorbieren zusammen mit den Haltevorrichtungen für die keramischen Stücke
einen großen Teil der Heizleistung des Brennofens und verursachen so einen entsprechenden
Wärmeverlust beim Durchlaufen durch den und Austritt aus dem Ofen. In Brennöfen
vor allem für kleinere keramische Stücke dienen manchmal Kufen, die auf dem flachen
Boden gleiten, als Abstützung der Transportorgane. Dies bedingt aber einen beträchtlichen
Kraftaufwand, um die Stücke durch den Ofen zu schieben.
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So ist auch ein Kanalmuffelofen zum Brennen keramischer Gegenstände
bekannt, der eine aus Wagen gebildete bewegliche Sohle und mehrere an oder in den
Wandungen in der Kanalrichtung liegende regelbare Heiz- und Kühllängskanäle aufweist.
Die bei dem bekannten Ofen zur Anwendung gelangenden Trägerwagen zum Transport der
zu behandelnden Waren durch den Ofen hindurch absorbieren eine beträchtliche Wärmemenge
und verursachen somit einen großen Wärmeverlust. Zwar ermöglichen unter der obersten
Platte jedes Wagens vorgesehene Querkanäle eine Beheizung der Fläche, auf welcher
die zu behandelnden Gegenstände oder Waren gelagert sind, doch sind damit die vorstehend
geschilderten Wärmeverluste nicht verhindert. Selbstverständlich werden nämlich
auch die unter diesen Kanälen befindlichen Teile der Transportwagen erwärmt und
die in den Transportwagen gespeicherte Wärmemenge geht verloren.
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Weiterhin sind Tunnelöfen bekannt, bei denen am Tunnelboden hohle
Querwalzen zum Transport der zu brennenden Gegenstände vorgesehen sind, welche von
außerhalb her gekühlt und angetrieben sind. Auch hier sind Wärmeverluste (durch
die Kühlung) unvermeidlich, darüber hinaus ist diese Bauweise ebenso aufwendig wie
diejenige mit Transportwagen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden. Dies ist
mit einer Transportvorrichtung für keramische Gegenstände in Tunnelöfen erzielt,
welche erfindungsgemäß gekennzeichnet ist durch zwei in der Ofensohle verlaufende,
parallele Rillen, in denen Stützstreben eng aneinanderstoßend gleiten, an deren
Oberfläche Plattformen für die Aufnahme von keramischen Stücken sich über beide
Reihen von Stützstreben erstreckend angeordnet sind.
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Die Rillen können durch gerillte Kacheln gebildet sein, deren Rillen
in einer fortlaufenden Reihe aneinanderstoßen. Statt dessen können sie auch aus
Standardziegeln gebaut sein. Diese Rillen gewährleisten eine sichere Lage der Keramikartikel
während des Durchganges durch den Ofen und vermindern die Bruchgefahr. Die Stützen
werden durch eine hydraulische oder mechanische Vorrichtung durch den Ofen geschoben.
Hierfür ist bei der Anordnung von Rillen ein geringerer Kraftaufwand erforderlich
als beim Transport auf Kufen, die über den flachen Boden geschoben werden. Auch
sind Wagen überflüssig, und der dadurch bedingte Wärmeverlust ist vermieden.
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In weiterer Vervollkommnung der Erfindung ist zwischen den vorderen
und hinteren Kanten aneinanderliegender Plattformen eine überlappende Verbindung
vorgesehen. Dadurch sind Beschädigungen der behandelten Gegenstände dann vermieden,
wenn eine Platte, d. h. Plattform, bricht. Die gebrochenen Teile werden von den
benachbarten Platten bzw. Plattformen mitgehalten.
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Die Transportanordnung nach der Erfindung gibt die Möglichkeit, eine
Heizung im Boden des Tunnels vorzusehen. In dieser Ausgestaltung der Erfindung ist
zur direkten Beheizung der Unterseite der Plattformen ein in Längsrichtung sich
erstreckender, oben offener Brennkanal im Tunnelboden zwischen den Rillen vorgesehen.
Der beheizte Boden trägt dazu bei, die kühle Zone zu vermeiden, die in Tunnelöfen
entlang der Mittellinie des Bodens entstehen kann und in der sich gewöhnlich die
größte Masse der Keramikartikel befindet. So wird die Güte der Keramik verbessert
und dank der sich ergebenden schnelleren Brennzyklen ergibt sich eine Beschleunigung
der Produktion, was wieder eine größere Flexibilität des Produktionsprogramms gestattet.
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Eine besondere Leichtgängigkeit und geringer Kraftbedarf ist dann
sichergestellt, wenn einem weiteren kennzeichnenden Merkmal der Erfindung zufolge
die Sohle der Rillen an einem oder beiden Enden des Tunnels durch ein auf Rollen
laufendes Förderband ersetzt ist, dessen Förderoberfläche in einer Höhe mit der
Sohle der Rillen verläuft.
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Zusätzlich zur Bodenheizung können wenigstens in einer Seitenwand
des Tunnels langgestreckte Brennkammern vorgesehen und die Einrichtung so gestaltet
werden, daß die Heizleistung der Brennkammern in verschiedenen Niveaus der Brennzone
variiert werden kann. Es ist so eine gleichmäßigere Temperaturverteilung über den
senkrechten Querschnitt des Tunnels gewährleistet, als dies bisher bei den üblichen
Brennöfen möglich war, was die Brenngüte und -geschwindigkeit erhöht.
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Nachstehend ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
an Hand der Zeichnungen beschrieben, in denen F i g. 1 die Ansicht des senkrechten
Längsschnitts durch einen mit einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung ausgestatteten
Tunnelofen in schematischer Wiedergabe darstellt; F i g. 2 zeigt die Ansicht des
senkrechten Längsschnitts durch einen Teil der Vorheizzone des Ofens nach F i g.1
in schematischer, vergrößerter Wiedergabe, F i g. 3 einen waagerechten Schnitt des
Teils der Vorheizzone gemäß F i g. 2, F i g. 4 einen senkrechten Querschnitt durch
die Vorheizzone längs der Linie 4-4 der F i g. 2, F i g. 5 einen senkrechten Querschnitt
längs der Linie 5-5 der F i g. 2, F i g. 6 einen Längsschnitt der Brennzone des
Ofens und des Anfangsbereiches der Abkühlzone, F i g. 7 einen waagerechten- Schnitt
durch die Brennzone und den Anfangsbereich der Abkühlzone, F i g. 8 einen senkrechten
Querschnitt durch die Brennzone längs der Linie 8-8 der F i g. 6, F i g. 9 einen
senkrechten Querschnitt durch den Anfangsbereich der Abkühlzone längs der Linie
9-9 der F i g. 6, F i g.10 einen Längsschnitt der zwischengeschalteten und Endstufen
der Abkühlzone des Brennofens, F i g. 11 einen horizontalen Schnitt durch die zwischengeschalteten
und Endstufen der Abkühlzone und F i g.12 einen senkrechten Querschnitt durch die
Endstufen
der Abkühlzone längs der Linie 12-12 der F i g.10.
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Der Brennofen weist einen einzigen durchlaufenden Längsdurchgang 13
auf, durch welchen die zu brennenden Gegenstände geführt werden. Die Gegenstände
treten in den Durchgang 13 an dem einen Ende 14 ein und gelangen nacheinander
durch eine Vorheizzone PH, wie in F i g. 1 angegeben, eine Brennzone F und
eine Abkühlzone C, bevor sie den Brennofen am anderen Ende 31 des Durchgangs verlassen.
Der Durchgang ist mittels eines äußeren Gehäuses 12 mit einer geeigneten Strahlungsisolierung
und isolierenden Kacheln oder Ziegeln umschlossen: Längs der Seitenwände des Durchgangs
in der Brennzone und in der Vorheizzone bis zum Eingang 14 des Durchgangs sind Heizstreifen
angeordnet, die aus Verbrennungskammern 15 bestehen. In dem, Ausführungsbeispiel
sind drei längliche Verbrennungskammern 15 vorgesehen, die übereinander auf jeder
Seitenwandung der Brenn- und Vorheizzonen des Durchgangs angeordnet sind. Die Verbrennungskammern
15 werden durch Reihen von Blöcken 16 geformt, welche miteinander Kanäle bilden
und in dem Ziegelmauerwerk des Ofens vorgesehen sind, wie in den F i g. 4, 5 und
8 dargestellt. An Stelle. der Blöcke, welche miteinander Kanäle bilden, können auch
kanalförmige Blöcke Verwendung- finden. Die offenen Seiten - der durch die Blöcke
16 gebildeten Kanäle sind gegen den Durchgang gerichtet und- mit leicht auswechselbaren
Isolierkacheln 17 abgedeckt. Diese Kacheln 17 sind verhältnismäßig
dünn und besitzen eine hohe Wärmeleitfähigkeit, so daß sie die Wärme gut übertragen
können. Die Kacheln 17 ruhen in Rillen in einem niedrigeren Flansch eines
jeden Kanals und sind geneigt, so daß sie sich gegen einen kürzeren oberen Flansch
des Kanals anlehnen. Die senkrechten Stöße zwischen nebeneinanderliegenden Kacheln
sind von schwächeren nicht gezeigten Teilen überdeckt. Sollte eine Kachel beschädigt
werden, so kann sie leicht ohne Zerstörung des. Ziegelmauerwerks des Ofens ausgewechselt
werden.
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Zusätzlich zu den Verbrennungskammern 15 in den Seitenwänden des Durchgangs
ist ein einziger länglicher Heizstreifen mit einer Verbrennungskammer 18 vorgesehen,
der sich längs der Mitte des Bodens der Beheizungszone erstreckt und noch in die
Vorheizungszone hineinreicht. Der Schacht -dieser Verbrennungskammer 18 in der Brennzone
und dem größeren Teil der Vorheizzone ist in ähnlicher Weise wie der der seitlichen
Verbrennungskammern 15 gebildet, und zwar mit der offenen Seite des Kanals
nach oben gerichtet. Er ist jedoch nicht mit Platten abgedeckt, sondern wird, wie
im nachstehenden beschrieben, wirksam verschlossen. Für den restlichen Teil der
Vorheizzone, nämlich für den Anfangsteil der Zone in welchen die. Gegenstände zuerst
eintreten, wird die bodenseitige Verbrennungskammer von - einem metallischen doppel-T-förmigen
Bauelement 44 gebildet, welches einen Durchgang von rechteckigem Querschnitt bietet.
-Das Dach des Durchgangs wird von massiven, die Wärme rückstrahlenden Ziegeln 19
gebildet- und ist in Bogenform ausgebildet. Diese Bogenform vergrößert die Oberfläche
für die zurückstrahlende Wärme, die durch Rückstrahlung von den die Verbrennungskammern,
abdeckenden geneigten Kacheln und durch Wärmeleitung von dem umgebenden Ziegelmauerwerk
des Brennofens aufgenommen wird. In dem Ausführungsbeispiel des Brennofens nimmt
das Dach des Durchgangs dadurch eine genügend große Wärmemenge auf, um so eine ausreichende
Wärmeoberfläche zu ergeben, ohne daß im Dach selbst Heizräume vorgesehen werden.
Es können jedoch im Dach des Durchgangs Brennkammern wenigstens längs der Brennzone
vorgesehen werden, wenn diese in solchen Brennöfen wünschenswert erscheinen, bei
denen das Dach nicht auf andere Weise ausreichend erwärmt werden kann.
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Im Bereich der Brennzone werden von in den F i g. 6, 7 und 8 dargestellten
Brennern 20 gasförmige Brennstoffe in die seitlichen Verbrennungskammern
15 und die bodenseitige Verbrennungskammer 18 in der Nähe des Ausgangsendes
der Gegenstände aus der Brennzone neben der Abkühlzone eingeleitet. In der Umgebung
der Brenner 20 wird für einen Mangel an Primärluft für die Verbrennungskammern
gesorgt. Die restliche, zur vollständigen Verbrennung notwendige Luft, wird in die
Verbrennungskammern als Zweitluft hinter den Brennern 20 eingeleitet, d.
h. zwischen den Brennern und dem Ausgangsende der Brennzone. Die Zweitluft wird
von der Außenseite des Brennofens herangeführt und durch die Einlässe 21 in die
Verbrennungskammern geleitet. Die Zweitluft kühlt die Wandungen des Durchgangs ab
und ermöglicht eine klare Begrenzung der Brennzone. Auf diese Weise nimmt diese
Luft beim Abkühlen der Wandungen Wärme auf, so daß die den Brenner erreichende Zweitluft
vorgewärmt ist. Falls es notwendig ist, kann noch Drittluft an einer Stelle oder
auch an mehreren voneinander getrennten Stellen längs der Brennzone eingeführt werden.
An jedem Eintrittsstutzen sind Ventile oder Schieber vorgesehen, um den Strom der
Primär-, Sekundär- und Tertiärluft zu steuern: Etwa in der Mitte in der Brennzone
ist noch ein zusätzlicher Brenner 22 in der bodenseitigen Verbrennungskammer vorgesehen,
wobei dieser Brenner ebenfalls mit Sekundärluft beaufschlagt wird; welche hinter
dem Brenner in die Verbrennungskammer eingeleitet wird. Alle Brenner 20 und
der Zusatzbrenner 22 weisen ihre eigenen Gas-Luft-Injektoren und Regelventile, die
nicht gezeigt sind, auf, so daß die jedem Brenner zugeführten Mengen unabhängig
voneinander reguliert werden können. Außerdem ist. noch eine in der Zeichnung nicht
gezeigte Vorrichtung - vorgesehen, um das Gas-Luft-Gemisch automatisch zu regulieren,
so daß der Wärmebedarf des Brennofens in der Brennzone gedeckt werden kann. Die
Zweitluftmenge kann ebenfalls geregelt werden, um sich den Anforderungen der Verbrennung
und der Temperatur anzupassen.
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Die- Anordnung der Beheizungskammern in -der Brennzone und die Vorsorge
zur unabhängigen Regelung der Brenner der Brennkammern und des die Verbrennungskammern
beaufschlagenden Zweitluftbedarfs, ermöglicht eine verschieden hohe Heizleistung
in der- Brennzone, die während des Betriebes verändert werden kann, um eine gleichmäßigere
Temperaturverteilung in den senkrechten Querschnitten des- Durchgangs zu erhalten,
als bisher mit den üblichen Tunnelöfen erzielt werden konnte.
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Sobald die Gegenstände in die Vorheizzone gelangen, werden sie indirekt
durch die in den Verbrennungsprodukten enthaltene Wärme beheizt, welche längs der
Verbrennungskammern aus der Brennzone strömen.
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Beim Verlassen der Brennzone gelangen die Gegenstände
unmittelbar
in die Abkühlzone bevor sie den Ofen verlassen. Die Abkühlzone ist in drei Bereiche
unterteilt: Eine anfängliche Schnellabkühlzone Ci, wie in F i g. 6 gezeigt, eine
Langsamabkühlzone C, und schließlich noch eine Schnellabkühlzone C3, welche beide
in F i g. 10 gezeigt sind. Das Abkühlen der Gegenstände in den Schnellabkühlzonen
erfolgt hauptsächlich indirekt. Die Konstruktion des Brennofens bezüglich der zwei
Schnellabkühlzonen ist sehr ähnlich, wie aus F i g. 6, 7, 10 und 11 und insbesondere
aus den Querschnittsansichten 9 und 12 ersichtlich ist. In beiden Fällen bildet
der Brennofen die Form einer Muffel 23, welche die Seitenwände und das Dach des
Durchgangs umgeben, und die durch mittels natürlichen Luftzuges herangeführte Luft
auf der Außenseite der Muffel gekühlt wird. Die Muffel 23 ist aus schachtelförmigen
Blökken 24 gebildet, die mit ihrer offenen Seite gegen den Durchgang gerichtet angeordnet
sind. Zwischen der Muffel 23 und dem Gehäuse des Brennofens ist ein Zwischenraum
25 vorgesehen (s. F i g. 9 und 12), durch welchen die Kühlluft streicht. Die Kühlluft
gelangt durch eine Anzahl von Luftöffnungen 26, die von den Außenseiten des Brennofens
ausgehen, in den Zwischenraum 25. Jede Luftöffnung 26 ist an ihrem äußeren Ende
mit einem Stopfen 27 versehen, der entfernt werden kann, um die Menge und den Weg,
den die Luft bei der Zirkulation in der Muffel nimmt, zu verändern. Die Kühlluft
kann auch durch Gebläse in die Luftöffnungen 26 gedrückt werden. Die Luft, die den
Zwischenraum 25 durchströmt, verläßt den Brennofen durch die Schornsteine 28. Sie
kann zwar auf diese Weise in die atmosphärische Luft eintreten, vorzugsweise wird
sie jedoch noch verwendet, beispielsweise für einen Trockenraum. In der am Ende
angeordneten Schnellabkühlzone sind Luftöffnungen 29 vorgesehen, welche sich
nahe am Boden des Durchgangs, wie in F i g.12 gezeigt, in den Durchgang selbst öffnen
und an ihren äußeren Enden mit Stopfen 30 versehen sind, welche entfernt werden
können, um die Kühlluft in den Durchgang einzubringen und das unmittelbare Abkühlen
der Gegenstände zu unterstützen.
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In der Langsamabkühlzone werden die Gegenstände lediglich einem unmittelbaren
Abkühlen unterworfen. In dieser Zone werden die Gegenstände über den kritischen
Temperaturbereich hinweg abgekühlt, in welchem die Abkühlung bekanntermaßen sehr
langsam erfolgen muß, so daß die Gegenstände nicht beschädigt werden. Außerhalb
dieses kritischen Bereiches werden die Gegenstände durch schnelles Abkühlen nicht
beschädigt. Die direkte Abkühlung wird durch einen Luftstrom durch den Durchgang
herbeigeführt, wobei der Luftstrom von einem nicht gezeigten Gebläse am Ausgangsende
des Durchgangs und einem Austrittssystem 32 am Eingang der Vorheizzone erzeugt wird.
Dieser Luftstrom unterstützt auch etwas das Abkühlen der Gegenstände, während sie
durch die Schnellabkühlbereiche geführt werden. Das Abkühlen der Gegenstände in
diesen Zonen wird aber hauptsächlich indirekt, wie vorstehend erläutert, erzielt.
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Wenn der Luftstrom längs des Durchgangs hindurchströmt, nimmt er eine
gewisse Wärmemenge in der Abkühlzone von den Gegenständen und eine beträchtlich
größere Wärmemenge beim Durchströmen der Brennzone auf. Der auf diese Weise vorgewärmte
Luftstrom unterstützt das Aufwärmen der in den Ofen eintretenden Gegenstände, wenn
er durch die Vorwärmzone strömt.
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Um eine gleichmäßige Temperaturverteilung zu gewährleisten und um
den Wärmeübergang in der Vorheizzone zu verbessern sowie den Temperaturgradienten
längs dieser Zone veränderlich zu gestalten, ist eine Vorrichtung zum Rückführen
des erwärmten Luftstroms vorgesehen. Bei dieser Ausführung sind drei Rezirkulationseinheiten
33 in der Vorwärmzone des Brennofens an räumlich getrennten Stellen angeordnet,
wobei jede Einheit von den anderen unabhängig ist. Jede in F i g. 2, 3 und 5 gezeigte
Rezirkulationseinheit 33 weist ein Gebläse 34 über dem Dach des Durchgangs
auf, welches die erwärmte Luft aus dem Durchgang durch längsseitig angeordnete Einlaßöffnungen
35 im Dach des Durchgangs abzieht und die bodenseitig durch Einlaßöffnungen 36 in
den Durchgang zurückführt, wobei sich die Einlaßöffnungen 36 nach unten auf der
Rückseite der Verbrennungskammern an jeder Seite des Durchgangs erstrecken. In den
Einlaß- und Auslaßöffnungen 35 und 36 sind nicht gezeigte Luftklappen angeordnet,
welche voneinander unabhängig bedient werden können, um die Menge und den Ort der
abgezogenen und eingeführten Luft zu verändern. Beispielsweise kann die Luft beinahe
vollständig an den Einlaßöffnungen 35 abgezogen werden, die dem Durchgangseintritt
am nächsten liegen und kann an den Auslaßöffnungen 36 zurückgeführt werden, die
am weitesten weg liegen. Beim Einleiten von Verbrennungsprodukten in den Durchgang
aus den Verbrennungskammern kann ein steilerer Temperaturgradient in der Vorheizzone
erhalten werden als einer, der durch die bereits beschriebene indirekte und direkte
Beheizung erzielt werden kann. Dies kann leicht durch Entfernen von einer oder mehreren
Kacheln 17, welche die Verbrennungskammern abschließen, bewerkstelligt werden.
Da alle Kacheln leicht entfernbar sind, kann eine Kachel oder auch mehrere Kacheln
abgenommen werden und die verbleibenden Kacheln nach Wunsch versetzt werden, um
die Verbrennungsprodukte in den Durchgang an irgendeiner Stelle der Brennzone oder
der Vorheizzone einzuleiten. Dabei ist es natürlich wichtig, wenn der Temperaturgradient
auf diese Weise steiler gemacht werden soll, die Verbrennungsprodukte in einem solchen
Bereich in die Vorheizzone einzuleiten, wobei die Verbrennungsprodukte die Gegenstände
nicht beschädigen dürfen.
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Das am Beginn der Vorheizzone angeordnete Auslaßsystem 32 zieht nicht
nur die durch den Durchgang strömende Luft und gegebenenfalls eingeleitete Verbrennungsprodukte
aus dem Brennofen ab, sondern auch die Verbrennungsprodukte aus den Brennkammern.
Nicht gezeigte Gebläse saugen die Produkte von den seitlichen und bodenseitigen
Verbrennungskammern durch die Auslaßöffnungen 37, sowie die Luft durch Auslaßöffnungen
38 aus dem Durchgang in Sammelrohre 39 oberhalb des Brennofens, von wo sie in die
atmosphärische Luft entweichen können bzw., wie im Falle der Abkühlluft, in den
Schnellabkühlzonen, zur weiteren Verwendung gelangen. Das Schluckvermögen des Auslaßsystems
und somit der Luftstrom im Durchgang wird durch eine Luftklappe oder mehrere nicht
gezeigte Klappen gesteuert, die automatisch betrieben werden und mit einem an einer
geeigneten Stelle im Brennofen angeordneten Temperaturfühler zusammenarbeiten.
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Auf der Bodenseite des Durchgangs ist ein Paar
durchlaufender
paralleler Rillen 40 vorgesehen, welche sich längsseitig des Durchgangs erstrecken
und zwei Reihen von Stützstreben 41 aufnehmen, über welche Platten 42 zum Tragen
der Gegenstände gelegt sind. Die Rillen 40 sind auf jeder Seite der offenen
bodenseitigen Verbrennungskammer in den Brenn- und Vorwärmzonen des Durchgangs vorgesehen.
Die Stützstreben 41 und Platten 42 schließen die Verbrennungskammer von dem von
den Gegenständen besetzten Teil des Durchgangs wirksam ab. Die Rillen
40 sind aus gewöhnlichem Ziegelmauerwerk gebildet, können jedoch aus geeignet
gerillten Platten hergestellt sein, deren Rillen durchlaufend angeordnet sind. Die
Stützstreben 41 werden durch den Durchgang mittels einer hydraulischen oder mechanischen
nicht gezeigten Vorrichtung gezogen, deren Geschwindigkeit veränderlich ist. Um
die totale Belastung der Zugvorrichtung zu vermindern, ist ein Förderbandsystem
43 mit Rollen am Boden des Durchgangs am Eingang und Ausgang des Brennofens wie
in den F i g. 3 und 11 gezeigt angeordnet, das jedoch aber auch nur an einem Ende
vorgesehen sein könnte. Die Oberseite der Rollen des Förderbandes 43 ist mit dem
Boden der Rillen oder Kanäle bündig, um die Stützstreben zu stützen.
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Diese Anordnung, um die Gegenstände zu tragen, ergibt eine gute Aufstellung
der Gegenstände im Durchgang und vermindert das Risiko einer Beschädigung, wenn
die Gegenstände durch den Durchgang geführt werden. Ein kleinerer Kraftaufwand ist
erforderlich, um die Gegenstände durch den Durchgang auf Bändern in Rillen zu ziehen,
als an Wagen auf einem flachen Boden des Durchgangs.
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Als Vorsichtsmaßnahme gegen ein Zusammenbrechen der die Gegenstände
tragenden Platten 42 im Falle eines Bruches sind die Ränder der Platten in geeigneter
Weise gefugt, um lose Verbindungen zwischen nebeneinanderliegenden Platten vorzusehen.
Falls eine Platte bricht, wird sie auf diese Weise von den benachbarten Platten
unterstützt.
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Der vorstehend erläuterte Brennofen läßt allgemein einen schnelleren
Brennzyklus als die bisher bekannten Tunnelöfen zu, mit dem Ergebnis, daß die Produktion
beschleunigt und anpassungsfähiger ist. Die Gleichmäßigkeit der Erwärmung und des
Abkühlens sowie die in allen Zonen des Brennofens vermittelte Steuerung ergibt eine
bessere Qualität der Gegenstände.
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Die Art und Weise der Lagerung der Gegenstände in dem Durchgang und
dem aufgewärmten Boden ist insbesondere wichtig, da sie einen größeren Wirkungsgrad
des Brennofens vermittelt, weil die sogenannte Abkühlzone vermieden ist, welche
bei den bekannten Tunnelöfen in der Mitte des Bodens des Ofens auftritt, wobei diese
Zone gewöhnlicherweise von dem größten Teil der Gegenstände eingenommen ist.
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Der erfindungsgemäße Brennofen kann für unglasierte Gegenstände, also
lediglich zum Brennen des Tons, für Glasurware, wobei auf die unglasierten Gegenstände
eine Glasur aufgetragen und nochmal gebrannt wird, und für »einmal« gebrannte Gegenstände,
wobei die Glasur auf den Ton aufgebracht und nur einmal gebrannt wird, Verwendung
finden. Beim zweiten Brennen von Glasurware wird die bereits gebrannte Ware nicht
noch einmal großen thermischen Schocks ausgesetzt, so daß ein gleichmäßigerer Temperaturgradient
in der Vorwärmzone notwendig ist, als für unglasierte Gegenstände. Aus diesem Grund
erstrecken sich die Verbrennungskammern auch in die Vorwärmzone. Beim Brennen von
unglasierten Gegenständen können die Verbrennungsprodukte in die Vorwärmzone in
der oben beschriebenen Art und Weise eingeleitet werden, um somit einen steileren
longitudinalen Temperaturgradienten in dieser Zone zu erhalten und um den gesamten
Brennzyklus zu beschleunigen.