DE1425517B2 - Verfahren zum schuetzen des inneren von rohren gegen korrosion und oder verschmutzung - Google Patents
Verfahren zum schuetzen des inneren von rohren gegen korrosion und oder verschmutzungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schützen des Inneren von Rohren gegen Korrosion und/oder
Verschmutzung, bei dem die Rohrenden durch Stopfen verschlossen werden.
Rohre und Rohrleitungen, ζ. B. solche, die in Klima- und Kühlanlagen zum Einsatz gelangen, werden
in der Regel vorgefertigt und versandt und liegen bis zu ihrer eigentlichen Verwendung sehr häufig eine
geraume Zeit auf Lager. Um Rohre und Rohrleitungen dieser Art bis zu ihrem endgültigen Einsatz vor
Korrosion zu schützen, wird in dem deutschen Gebrauchsmuster 1 820 105 ein Verfahren der eingangs
geschilderten Art vorgeschlagen, bei dem die Rohrenden durch einen Verschlußstopfen verschlossen
werden, der auf seiner dem Rohrinneren zugewendeten Seite eine topfartige Vertiefung besitzt. In diese
Vertiefung wird eine die Luftfeuchtigkeit Lm Rohrinneren bindende Substanz, z. B. Silica-Gel, eingefüllt.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß, besonders für sehr korrosionsanfällige Werkstoffe, dieses bekannte Verfahren
keinen ausreichenden Korrosionsschutz bietet, da es nicht ausreichend ist, lediglich die im Rohrinneren enthaltene Luftfeuchtigkeit zu binden, jedoch
den dort vorhandenen freien Sauerstoff oder eventuell korrosive Medien enthaltende Fremdkörper zu
belassen. Weiterhin genügt, wie die Erfahrung gezeigt hat, das Verschließen der Rohrenden durch Stopfen
in der Regel nicht, um mit Sicherheit auch über längere Zeit hinweg das Eintreten von korrosiven
Medien, z. B. gerade Sauerstoff, in das Rohrinnere zu verhindern.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Korrosionsschutz des Inneren von
Rohren vorzuschlagen, welches einen sicheren Schutz auch bei sehr langer Lagerung gewährleistet. Erfindungsgemäß
wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Rohrinnere nach vorhergegangener Reinigung
von Fremdstoffen durch Spülen mit einem trockenen, inerten Gas getrocknet und mit dem inerten Gas gefüllt
wird und daß der Druck im Rohrinneren über Atmosphärendruck angehoben wird und die Rohrenden
durch solche bekannte Stopfen verschlossen werden, die durch Druckeinwirkung vom Rohrinneren
her eine erhöhte Anpressung an die Rohrinnenwandung erfahren.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht also die Verwendung eines inerten Gases für vier unterschiedliche
Funktionen vor, nämlich als Trocknungs-, Spül-, Korrosionsschutz- und — in Verbindung mit
den Stopfen — als Abdichtmittel. Daraus resultiert neben dem sicheren Schutz gegen das Auftreten von
Korrosion eine sehr einfache Verfahrenshandhabung. Es ist zwar bereits aus dem deutschen Gebrauchsmuster
1 827 795 ein Verfahren bekanntgeworden, bei dem inertes Gas unter erhöhtem Druck in den
Wandungshohlraum doppelwandiger Behälter eingefüllt wird. Auch bei diesem Verfahren wird inertes
Gas mit der Absicht verwendet, das Auftreten von Korrosion an den Behälterwandungen zu verhindern.
Der erhöhte Druck des inerten Gases dient jedoch dazu, in Gestalt eines eventuellen Druckabfalls als
Indikator für das Vorhandensein einer Leckstelle in den Wandungen zu wirken. Die gemäß der vorliegenden
Erfindung erzielte Funktion, durch Erhöhung und Aufrechterhaltung des Dichteffektes der Stopfen
bei unterschiedlichen Umgebungsbedingungen das Eindringen von Fremdsubstanzen zu verhindern, ist
dagegen dem bekannten Verfahren fremd, weil ein solches Eindringen ohnehin durch das völlige Verschließen
der Doppelwandungen verhindert wird.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Rohrinnere in einer, das komprimierte inerte Gas enthaltenden
Druckkammer gefüllt und verschlossen. Bei dieser Ausführungsform des Verfahrens vollziehen
sich die vorstehend erwähnten Verfahrensschritte in einem einzigen Arbeitsvorgang.
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird das Rohrinnere nach dem Verschließen durch
Einleiten des komprimierten inerten Gases über eine durch mindestens einen der Stopfen gestoßene Hohlnadel
unter Druck gesetzt. Bei diesem Verfahren wird zwar nach dem Trocknen, Spülen und Füllen ein
zusätzlicher Arbeitsgang erforderlich, jedoch ist eine Druckkammer nicht notwendig.
Als Verschlußstopfen, die durch Druckeinwirkung vom Rohrinneren her eine erhöhte Anpressung an die
Rohrinnenwandung erfahren, werden solche Stopfen verwendet, die z. B. aus dem deutschen Gebrauchsmuster
1730 502 oder der USA.-Patentschrift 2 746 632 bekannt sind. Die Abdichtwirkung dieser Stopfen
wird durch das Anheben des Rohrinnendruckes herbeigeführt und auch bei Temperatur- oder Druckschwankungen
in der Umgebung aufrechterhalten.
In der Zeichnung ist schematisch das Ende eines Rohres dargestellt, das mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens gegen Korrosion geschützt werden soll und in welches ein Stopfen eingesetzt ist, der
unter dem Einfluß eines im Rohrinneren herrschenden höheren Druckes eine erhöhte Anpressung an
die Rohrinnenwandung erfährt.
Der Stopfen 10 besitzt eine im unverformten Zustand im wesentlichen zylindrische Wandung 12 und
eine konische Stirnwandung 14, deren Spitze in das Rohrinnere weist. Am Außenumfang sind axial hintereinander
zwei Ringnuten 20 vorgesehen, zwischen denen Ringwülste 22 gebildet sind. Wie in der Zeichnung
gestrichelt angedeutet ist, wird durch den erhöhten Druck im Rohrinneren die Stirnwandung 14
etwas nach außen gedrückt und dadurch die Anpressung der Ringwülste 22 an die Rohrinnenwandung
verstärkt.
Für den Werkstoff der Stopfen eignet sich eine Reihe natürlicher oder synthetischer Kunststoffe, wobei
jedoch darauf zu achten ist, daß in diesen keinerlei freier Schwefel vorliegt, der die Oberfläche der zu
schützenden Rohre, insbesondere aus Kupfer oder Kupferlegierung, angreifen könnte. Auch sollte der
Werkstoff der Stopfen eine solche Elastizität aufweisen, daß er in der Lage ist, nach einem Durchstoßen
des Stopfens mittels einer Hohlnadel und nach dem Herausziehen der Hohlnadel die so hergestellte
Öffnung wieder selbständig dicht zu verschließen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im einzelnen folgendermaßen durchgeführt:
Die Rohre oder Rohrteile werden zunächst von Fremdstoffen, Niederschlägen und sonstigen Verschmutzungen,
z. B. Oxydationsschlacken, bei der Herstellung der Rohre verwendeten ölen und
Schmiermitteln, Staub, Schmutz u. dgl., gereinigt. Hierzu können beliebige bekannte mechanische und/
oder chemische Reinigungsmaßnahmen vorgenommen werden, z. B. eine Säurebehandlung mit darauffolgender
Durchspülung mit Wasser.
Nach dem vorangehenden Reinigungsschritt wird
das Rohrinnere durch einen hindurchgeleiteten Strom eines trockenen inerten Gases, beispielsweise Stickstoff,
getrocknet und die Durchströmung zumindest so lange aufrechterhalten, bis die im Rohrinneren
befindliche Luft entfernt ist. Anschließend wird das eine Ende des nunmehr das trockene, gereinigte
: inerte Gas enthaltenden Rohres unter Verwendung
eines Stopfens der vorstehend geschilderten Art dicht verschlossen und das Rohrinnere weiter unter Druck
gesetzt, so daß der Druck des inerten Gases über dem äußeren Luftdruck liegt, der während des Versandes
und der darauffolgenden Lagerung auf das Rohr einwirkt. Die Unterdrucksetzung des Rohrinneren wird zweckmäßigerweise dadurch erreicht,
daß das gesamte Rohr oder das eine offene Ende desselben in eine dicht abgeschlossene, das inerte
Gas enthaltende Druckkammer eingeführt wird und dann die offenen Enden oder das noch offene Ende
mittels der erwähnten Dichtungsstopfen verschlossen werden. Wahlweise kann die Unterdrucksetzung des
Rohrinneren aber auch in der Weise erfolgen, daß
j die offenen Enden zuerst mit den Dichtungsstopfen C verschlossen werden und anschließend durch einen
der Dichtungsstopfen eine Hohlnadel hindurchgestoßen wird, durch welche das unter Druck stehende
inerte Gas in das Rohrinnere so lange eingepumpt wird, bis der gewünschte Überdruck erreicht ist. Anschließend
wird die-Hohlnadel wieder herausgezogen und infolge der selbstdichtenden Eigenschaften des
für den Dichtungsstopfen verwendeten Werkstoffes schließt sich der Durchstich von selbst, so daß der
Druck im Rohrinneren aufrechterhalten wird.
Claims (3)
1. Verfahren zum Schützen des Inneren von Rohren gegen Korrosion und/oder Verschmutzung,
bei dem die Rohrenden durch Stopfen verschlossen werden, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohrinnere nach vorhergegangener Reinigung von Fremdstoffen durch Spülen mit
einem trockenen, inerten Gas getrocknet und mit dem inerten Gas gefüllt wird und daß der Druck
im Rohrinneren über Atmosphärendruck angehoben wird und die Rohrenden durch solche bekannte
Stopfen verschlossen werden, die durch Druckeinwirkung vom Rohrinneren her eine erhöhte
Anpressung an die Rohrwandung erfahren.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrinnere in einer, das
komprimierte inerte Gas enthaltenden Druckkammer gefüllt und verschlossen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohrinnere nach dem
Verschließen durch Einleiten des komprimierten inerten Gases über eine durch mindestens einen
der Stopfen gestoßene Hohlnadel unter Druck gesetzt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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