DE140702C

DE140702C -

Info

Publication number: DE140702C
Application number: DENDAT140702D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Füllfederhalter, welcher mit gewöhnlichen Federn benutzt werden kann. Bei demselben wird die Tinte der Feder mit Hülfe eines Saugdochtes zugeführt, welcher mit seinem freien Ende gegen die Unterseite der Feder anliegt und mit seinem anderen Ende in den Tintenbehälter hineinreicht.

Das Neue besteht darin, daß der Docht in einem an seinem Vorderende halbmondförmig gekrümmten Rohr ruht, dessen abgeflachtes Ende sich von unten her mit leichtem Druck gegen die Feder legt. Der Druck zwischen der Feder und dem abgeflachten Ende des Rohres ist stark genug, das Ausfließen von Tinte aus dem Docht zu verhüten, während andererseits der beim Schreiben ausgeübte Druck genügt, die Feder von dem flachen Ansatz abzuheben und so das Ausfließen von etwas Tinte zu gestatten. Die halbmondförmige Krümmung des Dochtrohres hat den Zweck, ein Hochsteigen der ausgeflossenen Tinte zwischen diesem Rohr und der Feder und damit Beschmutzung der Finger des Schreibenden zu verhindern.

Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand dargestellt, und zwar veranschaulicht:

Fig. ι den Füllfederhalter in schaubildlicher Darstellung,

Fig. 2 einen Längsschnitt durch denselben, Fig. 3 und 4 das Zuführungsrohr in Seitenansicht und Draufsicht.

A ist ein einseitig geschlossenes, als Tintenbehälter dienendes Rohr aus Messing oder irgend einem gegen Tinte widerstandsfähigen Material. In dem offenen Ende desselben ist mittels einer leicht konischen Schraube das Zuführungsrohr B befestigt. Dasselbe ist, wie aus Fig. 2 bis 4 ersichtlich, leicht nach unten und dann wieder nach oben gekrümmt. Die Bohrung desselben mündet bei B¹. Vor dieser Öffnung besitzt das Zuführungsrohr einen geradlinig verlaufenden Ansatz B². C ist der in die Bohrung von B eingelegte Saugdocht. Das eine Ende desselben ragt etwas in den Tintenbehälter A hinein, während das andere Ende etwas aus der Öffnung U¹ hervorsteht. Die Verlängerung B² ist in der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise gespalten. Das aus B¹ herausragende Ende des Saugdochtes C wird in diesen Spalt eingedrückt und durch Zusammendrücken der Schenkel festgehalten. Der Saugdocht besteht aus einer Anzahl miteinander verflochtener Fäden (Roßhaar). Ehe derselbe in das Rohr B eingeführt wird, werden in die Enden Knoten geschlungen, so daß das Geflecht nicht aufgehen kann. Das über die Klemmschenkel von B² herausstehende Ende wird kurz abgeschnitten. Über das Rohr B ist eine Hülse D von beliebiger Bauart geschoben, in welcher die Feder derartig befestigt werden kann, daß ihre Innenseite mit leichtem Druck gegen B¹ und den Zuführungsdocht anliegt, ohne daß aber dadurch die

leichte Äuswechselbarkeit der feder E beeinträchtigt wird. Durch die Anordnung des Dochtes C führt dieser stetig eine geringe Menge Tinte der Feder zu. Über die Feder kann außerdem noch, wie bekannt, eine Schutzkappe geschoben werden, so daß der Halter in der Tasche getragen werden kann.

Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende:

ίο Die Tinte fließt aus dem Rohr A durch B nach B¹ und wird dann durch den Docht C über B² der Feder zugeführt. Der Ausfluß derselben wird im wesentlichen durch die Haarröhrchenwirkung des Dochtes bewirkt und geregelt. Jedoch ist der Ausfluß der Tinte nur möglich, wenn ein Druck auf die Feder ausgeübt wird, da sonst der Docht zusammengepreßt ist. Dieser Druck wird durch das Schreiben verursacht.

Claims

Patent-Anspruch :

Ein Füllfederhalter mit Saugdocht für gewöhnliche Federn, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende des Dochtes (C) auf einem flachen Ansatz (B'²) ruht, der durch ein halbmondförmig gekrümmtes Rohr (B) mit dem Tintenbehälter (A) in Verbindung steht und den Docht mit leichtem Druck gegen die Unterseite der Feder preßt, so daß nur bei einem Druck auf die Feder die Tinte ausfließen kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.