DE140286C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Die bisher angewendeten Lichtheilbäder sind Kasten aus Holz oder ähnlichem Material, in denen der Kranke sitzend oder liegend, je nach der Form des Kastens, Platz zu nehmen hat. Die meisten Kranken sind schwer zu bewegen, sich in einen derartigen Kasten zu begeben, weil sie sich dadurch beängstigt fühlen, namentlich weil alle diese Vorrichtungen, die mit Rücksicht auf die Platzersparnis bezw. auf die Beweglichkeit und Versendbarkeit in ihren Abmessungen möglichst klein gehalten sind, dem Kranken kaum eine willkürliche Bewegung, geschweige denn eine Lagenveränderung gestatten, so daß er gezwungen ist, längere Zeit in ein und derselben Stellung zu verharren.

Die hierdurch hervorgerufene Beunruhigung und Unbequemlichkeit macht in vielen Fällen, namentlich für Schwerkranke, die Wirkung des Lichtbades zunichte und schreckt viele von einer weiteren Verwendung dieses bei richtiger Anwendung so außerordentlich wirkungsvollen Heilmittels ab.

Einen Fortschritt bedeuten schon die Lichtbäder, welche aus Rahmengestellen oder ähnliehen, gleichzeitig die Beleuchtungskörper tragenden Stützen bestehen, die mit Segeltuch oder einem ähnlichen lichtundurchlässigen Stoff überdeckt sind. Da diese Bäder zusammenlegbar sind, so lassen sie sich so groß bauen, daß der Kranke auf einem beweglichen Stuhl, etwa einem sogenannten Triumphstuhl, Platz nehmen kann, auf dem er von der Sitz- in die Liegestellung willkürlich übergehen kann. Eine derartige Anordnung hat jedoch den Nachteil, daß bei Lagenveränderungen des Kranken gewisse Teile des Körpers der Bestrahlung mehr oder weniger entzogen werden, während wieder andere Körperteile mehr als tunlich von den Lichtstrahlen getroffen werden. In Fällen, wo es erwünscht ist, die Bestrahlung möglichst energisch gerade bestimmten einzelnen verkrümmten Körperteilen zuteil werden zu lassen, versagt natürlich eine derartige Anordnung gänzlich, da mit jeder Lagenveränderung des Kranken auch die Beleuchtungskörper ihre relative Lage zu den Körperteilen des Badenden verändern und damit den gewünschten Zweck vereiteln.

Bei der den Gegenstand dieser Erfindung bildenden neuen elektrischen Lichtbadeeinrichtung, bei der der Kranke auf einem Stuhl Platz zu nehmen hat, ist dieser Stuhl in an sich im wesentlichen bekannter Weise derart verstellbar, daß er außer als eigentlicher Sitzstuhl auch als Liegestuhl bezw. Bettstuhl benutzt werden kann, aber es sind nun die elektrischen Glühlampen in solcher Weise mit den beweglichen Stuhlteilen verbunden, daß ihre relative Lage zum Körper bei jeder Stuhlstellung unverändert bleibt. Also nicht nur, daß die durch die Sitzfläche, die Rückenfläche usw. gebildete Unterlage oder Lagerfläche beweglich ist, damit sie jeder Verkrümmung angepaßt werden kann, befinden sich die elektrischen Glühlampen immer in gehöriger Wirkungslage in bezug zu dem Körper. Die Lampen sind eben nicht an der Innenwand irgend eines den Stuhl umgebenden Gehäuses,

sondern an dem Stuhl selbst befestigt, derart, daß sie jeder Lagenänderung desselben zu folgen vermögen.

In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des neuen verstellbaren Lichtbadestuhles dargestellt.

Fig. ι zeigt den Stuhl von der Seite in Sitzstellung.

Fig. 2 zeigt den Stuhl von der Seite in ίο Liegestellung.

Fig. 3 zeigt den Stuhl von oben,

Fig. 4 von vorn.

In Fig. 3 sind die Lampengestelle aufgeklappt. Es ist α die bei b drehbar gelagerte Rückenlehne des Stuhles, dessen Seitenlehnen c hinten mit der Rückenlehne und vorn mit zwei bei d drehbaren Stäben e beweglich verbunden sind, derart, daß diese Lehnen stets parallel zum Sitz f gerichtet bleiben. Die Stäbe e halten am unteren Ende die Fußstütze g, die auf Grund der vorbeschriebenen Verbindung bei jeder Lage der Rückenlehne im wesentlichen rechtwinklig zu dieser gerichtet ist.

Sowohl mit der Rückenlehne α als auch mit den Stäben e ist je ein bügeiförmiges Gestell h i bezw. k I verbunden, an dem der größte Teil der Glühlampen m befestigt ist. Die Teile h, i, k und I bilden jeder einen ungefähr viertelkreisförmigen Doppelrahmen, der in entsprechenden Scharnieren an der Rückenlehne α und den Stäben e drehbar gelagert ist, so daß man diese Rahmen auseinander klappen bezw. die aus ihnen gebildeten Gestelle in der Weise öffnen kann, wie es Fig. 3 zeigt. Diese Teilbarkeit ist nötig, um das Hineinbringen der Kranken (insbesondere gelähmter oder verkrümmter) in den Stuhl zu gestatten, welch' letzterer vorzugsweise schon vorher in die dem Kranken entsprechende Stellung gebracht worden ist. Nachdem der Kranke so die richtige Lage erhalten hat, werden die Lampengestelle hi k I über ihm geschlossen und mit einem lichtundurchlässigen Stoff bedeckt.

Außer den beweglichen Gestellen mit den Lampen m sind auch noch einzelne teils bewegliche, teils feste Lampenhalter bezw. Lampen η op vorhanden, die sich mit den beweglichen Stuhlteilen zusammen bewegen, an denen sie befestigt sind.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Elektrische Lichtbadeeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Lampen an den verstellbaren Teilen eines Stuhles (Sitz-, Liege- oder Bettstuhl) befestigt sind, so daß sie bei jeder Stuhlstellung ihre Lage zum Körper beibehalten.
2. 2. Ausführungsform einer Lichtbadeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lampen an Gestellen sitzen, welche an den einzelnen Stuhlteilen scharnierartig aufklappbar angebracht sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,