DE138412C

DE138412C -

Info

Publication number: DE138412C
Application number: DENDAT138412D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die bis jetzt vorhandenen Walzenmühlen haben den Nachteil, dafs das Mahlgut nicht fortwährend den Mahlkörpern wieder zugeführt wird, sondern teilweise nur einmal zerkleinert wird; es entsteht daher keine ordentliche Feinmahlung, welche gerade bei Cement, Kohle, Gips, Phosphat u. s. w. gewünscht wird. Ferner verlangen die genannten Mühlen meistens Anwendung von Sortirsieben.

Die in der Zeichnung durch Fig. 1 im Längsschnitt, durch Fig. 2 in der Ansicht und durch Fig. 3 im Querschnitt dargestellte Walzenmühle mit am Mahlcylinder angebrachten Vertiefungen, welche als Mitnehmer dienen, soll die angeführten Mängel beseitigen.

Das Mahlgut gelangt durch das Rohr d in den Mahlcylinder a, an dessen Umfange Vertiefungen so angebracht sind, dafs, wenn der Cylinder sich in der Richtung des Pfeiles dreht, das Mahlgut hochgehoben wird.

Da nun die Vertiefungen b schneckenförmig in der Richtung der Längsachse des Mahlcylinders angebracht sind, so wird das Mahlgut gleichzeitig hoch- und eine Strecke weitergefördert.

Aus den Vertiefungen fällt dann das Mahlgut auf den Mahlkörper e, welcher sich in derselben Richtung dreht wie der Mahlcylinder; das Mahlgut gelangt auf diese Weise zwischen Mahlcylinder und Mahlkörper und wird zerdrückt.

Am vorderen kegelförmigen Ende ist der Mahlkörper geriefelt; dadurch wird bezweckt, dafs das Mahlgut festgehalten und so leichter zerdrückt wird. Da nun verschiedene Vertiefungen im Mantel des Mahlcylinders angebracht sind, so wird dieses fortwährende und gleichzeitige Hoch- und Weiterfördern verschiedene Male bei jeder Umdrehung des Mahlcylinders ausgeführt und dadurch das Mahlgut häufig zwischen die Mahlflächen gelangen. Dadurch wird das Mahlgut in einem Arbeitsgange allmählich immer feiner zerdrückt, so dafs Siebe nicht angewendet zu werden brauchen. Am Ende des Cylinders befindet sich eine mit demselben staubdicht abgeschlossene Kappe c, an welcher sich unten wieder ein Rohr befindet, welches das fertige Mahlgut von der Mühle wegführt.

Der Mahlcylinder wird zweckmäfsig von acht Rollen g, welche auf den Laufflächen i gleiten, unterstützt; die Rollen sind in den Lagern h drehbar gelagert.

Der Antrieb der Mühle kann durch Schneckenoder Kammräder erfolgen; hier ist der "Einfachheit wegen ein Schneckenradantrieb gewählt.

Ferner, könnte noch der Mahlkörper e geteilt werden, und es würde dann der Teil, welcher dem Ende der Mühle zu liegt, schneller oder langsamer, als die Mühle selbst, angetrieben werden, so dafs dann noch eine gröfsere Zerreibung erzielt wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Walzenmühle, gekennzeichnet durch Vertiefungen (b), welche schraubengangartig in der Wandung des Mahlcylinders (a) angebracht sind, so dafs sie das Mahlgut ununterbrochen hochheben und gleichzeitig um eine Strecke weiterfördern, damit es fortgesetzt wieder zwischen Mahlkörper und Mahlcylinder gelangt und so durch öfteres Zerreiben in einem Arbeitsgange ohne Verwendung von Sieben feingemahlen werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.