DE132011C - - Google Patents

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DE132011C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D31/00Lappet, swivel or other looms for forming embroidery-like decoration on fabrics

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung bezweckt, das Einbringen des Schufsfadens für Gobelingewebe dadurch wesentlich zu erleichtern, dafs von den in einer Ebene liegenden Kettenfäden an beliebiger Stelle nur die Fäden gerader oder ungerader Zahl mechanisch und nach einander angehoben werden können, unter denen der Schufsfaden eingebracht werden soll, während alle anderen Kettenfäden in ihrer Ruhelage verbleiben und somit dem Einbringen des Schufsfadens für die ausgewählten Fäden nicht hinderlich werden.
Beiliegende Zeichnung giebt in Fig. 1 eine Ansicht, in Fig. 2 einen Verticalquerschnitt eines Gobelinwebstuhles. T ist ein pultartiger Tisch, unter welchem hinten der Kettenbaum K und vorn der Waarenbaum B angeordnet sind. Die Kettenfäden F laufen von K über die ■ Hinterkante, die Oberfläche und die Vorderkante des Tisches nach dem Waarenbaum B, so dafs sie möglichst fest auf der Tischfläche aufliegen. Die geneigte Fläche des Tisches bietet für das Arbeiten daran Vortheile; doch kann die Tischfläche auch horizontal oder senkrecht sein.
Bei P ist die oben erwähnte Vorrichtung zum Anheben der Kettenfäden angeordnet. Diese ist in Fig. 3 im Längsschnitt, in Fig. 3 a im Querschnitt und in Fig. 3 b im Grundrifs besonders dargestellt. Die Platte P hat nach unten zwei Fortsätze S mit Schlitzen, in welchen der Doppelhebel h hin- und hergezogen werden kann. Fig. 4, 4a und 4b zeigen diesen besonders.
Die Platte P hat zwei Reihen Löcher, in welchen die Nadeln N1 und N'2 lose stecken, durch deren Oehre die Kettenfäden F laufen. Durch die eine Nadelreihe werden die Kettenfäden ungerader Zahl und durch die andere Reihe die Fäden gerader Zahl geführt. Zu diesem Zweck sind die Nadeln der beiden Reihen gegen einander versetzt. Wird der Hebel /; vermittelst der endlosen Schnur W, die über die beiden Rollen R läuft, hin- und hergezogen, so wirkt er in der Weise, als ob man mit der Fingerspitze erst unter der einen und dann unter der anderen Nadelreihe hinfährt. Hierdurch werden die Fäden nach einander gehoben und fallen dann sofort wieder in ihre Ruhelage auf die Tischplatte T zurück. Durch einen Zug an der Schnur W nach der einen Richtung werden die Fäden ungerader Zahl und umgekehrt die Fäden gerader Zahl gehoben. Zu diesem Zweck steckt der Hebel h (Fig. 4, 4a und 4b) lose auf einem Stift s, dessen Enden in den Federn ff vernietet sind. Diese greifen mit geringer Spannung in die Schlitze 5 5. Bei i sind die Enden der Schnur W befestigt. Wird diese nach rechts gezogen, so hebt sich der Hebelfortsatz gl, und nach links gezogen der Hebel g·2 und damit die Nadeln N1 und 2V'2. Diese sind .unten stumpf und hängen' mittels' ihrer Oesen lose in den Löchern der Platte P an den Kettenfäden.
Die Nadeln sichern zugleich die Lage und die Theilung der Kettenfäden. Ist letztere sehr klein, so werden die Nadeln nicht in zwei geraden, sondern in zwei gebrochenen Linien gestellt. Der Hub der Nadeln und demnach auch der der Kettenfäden ist so grofs, als die Nadeln durch die Platte P nach unten durch-
gehen, denn die Hebelfortsätze gl und g1 gleiten bei ihrer Thü'tigkeit mit ihren Aufsenkanten an der Unterfläche von der Platte P entlang.
Das Einbringen des Einschusses geschieht hierbei mittels eines Schiffchens oder einer Nadel, und das Aneinanderschieben des Einschusses mittels eines Kammes.
Der Kettenbaum K ist an den Füfsen des Pultes fest gelagert und mit einem Sperrrad nebst Kegel sowie einer Kurbel versehen. Der Waarenbaum B wird an seinen Enden durch zwei zangenartige Klemmen gehalten, welche bei η drehbar an dem Tischgestell befestigt sind. Werden die Flügelschrauben α gelüftet, so kann man die Walze B drehen und die Kettenfäden bezw. den gefertigten Stoff aufwickeln. Wird der Durchmesser hierdurch gröfser, so senken sich die Klemmen m, indem sie sich um η drehen. Durch die Spannung der Fäden mittels der Kurbel am Kettenbaum legt sich die Walze gegen die vordere Tischkante fest an.
Sollen bei Herstellung von breiten Geweben zwei oder mehrere Personen zugleich an einem ,Webstuhl arbeiten, so werden ebenso viele Handseile W neben einander mit je zwei Rollen R und je einem Hebel h mit Zubehör angeordnet (Fig. 5). In der Zeichnung sind hierzu die Nadelreihen stufenweise gegen einander versetzt angegeben, doch können die Nadeln auch in zwei geraden Reihen stehen, wenn die Hebelenden g[ und g- der Heber h so weit von einander stehen, dafs die drei Handschnüre neben einander Platz haben.
Die Zeichnung Z (Fig. 2) liegt unter der Tischplatte und wird durch einen Längsschlitz μοϊ der Hebevorrichtung P nach oben auf die Tischplatte und nach dem Brustbaum B geführt, so dafs· die Kettenfäden unmittelbar darauf zu liegen kommen.
Bei vorliegender Erfindung spricht noch wesentlich der Umstand mit, dafs hierbei nur ein regelmäfsiges und geringes Dehnen der Kettenfäden stattfindet, was bei den bekannten Einrichtungen nicht der Fall ist. Hierdurch tritt dort eine verschiedene Dehnung der Kettenfäden ein, welche zur Folge hat, dafs sie nicht wieder genau in ihre erste Ruhelage zurückgehen.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Gobelinwebstuhl, dadurch gekennzeichnet, dafs die Kettenfäden nach einander, dem Muster entsprechend, durch selbsttätige Fachbildungswerkzeuge ausgehoben werden.
2. Gobelinwebstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs die Kettenfäden durch Oehre von Nadeln gezogen sind, welche durch einen darunter hin- und herbeweglichen zweiarmigen Hebel dem Muster entsprechend in Thätigkeit gesetzt werden.
3. Gobelinwebstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dafs, um das gleichzeitige Arbeiten mehrerer Personen neben einander zu ermöglichen, die Nadelreihen stufenweise abgesetzt angeordnet und entsprechend viel doppelarmige Hebel zum Ausheben vorgesehen sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT132011D Active DE132011C (de)

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