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Gegenstand des Patentes 1259 180 ist eine Freiforin-Schmiedepresse
mit Unterflurantrieb und gegen einen feststehenden Pressentisch arbeitenden Pressenrahmen
aus zumindest zwei Säulen und verbindendem Rahmenkopfteil bzw. Rahmenfußteil, die
durch eine im Kopf des Pressenrahmens untergebrachte Feinschmiedeeinrichtung oder
Schnellschmiedeeinrichtung mit besonderem Antrieb gekennzeichnet ist. Allgemeiner
ausgedrückt, ist beim Hauptpatent eine innerhalb des Pressenrahmens untergebrachte
Feinschmiedeeinrichtung oder Schnellschmiedeeinrichtung mit besonderem Antrieb zusätzlich
zum Hauptantrieb vorgesehen. So kann im Zuge des Schnell-oder Feinschmiedens, nach
der Vorverformung im Sinne eines Grobschmiedens, bei der Schiniedepresse nach dem
Hauptpatent selbst bei höchster Hubzahl mit niedrigen Beschleunigungskräften gearbeitet
werden. Bei der Ausführun-Sform nach dein Hauptpatent ist im übrigen die Anordnung
so getroffen, daß die Schnell- oder Feinschmiedeeinrichtung aus einer im Pressenrahmen
mittels vom Hauptantrieb getrennten Zylinderkolbenanordnung besteht, die zwischen
dem Oberhohn und dem Rahmenkopfteil arbeitet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Freiform-Schmiedepresse
der im Hauptpatent beschriebenen Art durch Vereinfachung der Schnell-oder Feinschmiedeeinrichtung
zu verbessern.
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An sich ist es bei Schmiedepressen bekannt, hintereinandergeschaltete
Antriebe vorzusehen. Dabei handelt es sich jedoch nicht um Freiforni-Schmiedepressen.
So ist eine Exzenterpresse bekannt (vgl. USA.-Patentschrift 3 005
404), bei der der Bär einerseits über eine Exzenterwelle angetrieben wird, andererseits
mittels einer zwischen Bär und Exzenterwelle angeordneten Zylinderkolbenanordnung
sowohl bei stillstehender als auch bei arbeitender Presse beschleunigt werden kann.
Hier soll offenbar mit Hilfe der Zylinderkolbenanordnung ein dampfhammerähnlicher
Effekt erreicht werden. Bei einer anderen Exzenterpresse (vgl. USA.-Patentschrift
2 633 094) ist zwischen der Exzenterwelle und dem Bär bzw. Werkzeugträger
eine Zylinderkolbenanordnung zwischengeschaltet, die gleichsam als Verbrennungskraftmaschine
arbeitet. Dazu besitzt diese Zylinderkolbenanordnung einen Arbeitskolben mit zugeordneter
Brennkammer, die mit einem Explosionsgemisch gespeist werden kann. Auf der dem Arbeitskolben
gegenüberliegenden Seite ist ein Kolben vorgesehen, dessen Zylinder mit Druckluft
gespeist wird, um den Arbeitskolben bei abgeschlossenem Verbrennungsvorgang in seine
Anfangsstellung zurückzuführen. Das alles hat die Gestaltung von Freiform-Schmiedepressen
mit Schnell- oder Feinschmiedeeinrichtung nicht beeinflußt. Letzteres gilt auch
für eine andere Ausführungsform einer Schmiedepresse (vgl. USA.-Patentschrift 2
169 036), bei der zunächst mechanisch über Nockenscheiben gleichsam eine
Zustellung der Werkzeuge erzeugt, während danach hy-
draulisch die Preßkraft
erzeu-t wird. Auch die Existenz von Freiform-Schmiedepressen mit Differentialkolben
kann zu dem Problem der Erfindung nichts beitra-en.
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Die Erfindung betrifft eine Freiforin-Schmiedepresse mit Unterflurantrieb
und gegen einen feststehenden Pressentisch arbeitende Pressenrahmen aus zumindest
zwei Säulen und verbindendem Rahmen. kopfteil bzw. Rahmenfußteil, wobei nach dem
allgemeinen Prinzip des Hauptpatentes eine innerhalb des Pressenrahmens untergebrachte
Feinschmiedeeinrichtung oder Schnellschmiedeeinrichtung mit besonderem Antrieb zusätzlich
zum Hauptantrieb vorgesehen ist, und zwar so, daß die als Plungerantrieb ausgebildete
Schnell- oder Feinschmiedeeinrichtung zwischen dem Hauptantrieb und dem unteren
Querholm des Pressenrahmens angeordnet ist. Nach bevorzugter Ausführungsform ist
dabei die Anordnung so getroffen, daß der Antrieb der Schnell- oder Feinschmiedeeinrichtung
auch während des Antriebes des Hauptantriebes steuerbar ist. So läßt sich steuern,
daß die Schnell- oder Feinschmiedeeinrichtung mit Rückstellung des Hauptantriebes
auf das durch das vorausgegangene Grobschmieden erforderliche Maß für den Schnell-
oder Feinschmiedevorgang gleichsam von selbst wirksam wird.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allein darin
zu sehen, daß bei der erfindungsgemäßen Freiform-Schmiedepresse mit Unterflurantrieb
der Antrieb der Schnell- oder Feinschmiedevorrichtung konstruktiv und steuerungstechnisch
besonders einfach gestaltet werden kann. Er läßt sich unschwer im Pressenrahmen
unterflur anordnen.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnun- ausführlicher erläutert.
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Die Figur zeigt in schematischer Darstellung eine erfindungsgemäß
ausgelegte Freiform-Schmiedepresse in Unterflurbauart.
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Die in der Figur dargestellte Freiform-Schmiedepresse besitzt einen
Unterflurantrieb aus einer Hauptantriebzylinderkolbenanordnuno, mit Zylinder
1 und Kolben 2 und gegen einen feststehenden Pressentisch 3 arbeitenden
Pressenrahmen 4 aus zumindest zwei Säulen 5 und verbindendem Rahmenkopfteil
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bzw. Rahmenfußteil 7. Im Pressenrahmen 4 befindet sich eine besondere
Schnell- oder Feinschmiedeeinrichtun- mit selbständigen. vom Hauptantrieb unabhängigen
Antrieb. Die Schnell- oder Feinschmiedeeinrichtung besteht aus dem Hauptpressenrahmen
4 mit Pressentisch 3 und Oberhohn 8 oder Stößel sowie zwischen der
Hauptantriebzylinderkolbenanordnung und den zugeordneten Elementen der Hauptpresse
arbeitendem, besonderem Antrieb in Form einer Fein- oder Schnellantriebszylinderkolbenanordnung
9, 10. Der Kolben 2 der Hauptantriebszylinderkolbenanordnung 1, 2
drückt dabei den Kolben 9 der für kleinere Kraft ausgelegten Fein- oder Schnellschmiedezylinderkolbenanordnung
9, 10 in seinen Zylinder 10, bis sich der Kolben 2 der Hauptantriebzylinderkolbenanordnung
1, 2 an dem festen Widerlager 11 abstützt. Im Ausführungsbeispiel
ist an das Rahmenfußteil 7 ein besonderer Holm 14 angeschlossen, der den
Zylinder 10 aufnimmt. Die Fein- oder Schnellschmiedezylinderkolbenanordnung
9, 10 kann also nur bei gelüftetem Hauptantrieb, d. h. bei Rückstellung
auf das durch das vorausgegangene Grobschmieden erforderliche Maß, arbeiten.
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Im einzelnen ist die Anordnung der Fein- oder Schnellschmiedeeinrichtun-
wie folgt getroffen: Der Zylinder 1 der Hauptantriebzylinderkolbenanordnung
1, 2 des Unterflurantriebes ist an den feststehenden Pressentisch
3 kraftschlüssig angeschlossen. Der Kolben 2 der Hauptantriebzylinderkolbenanordnung
1, 2 arbeitet auf das Rahmenfußteil 7, der Pressenrahmen 4 ist einerseits
im Pressentisch 3,
andererseits an dem Zylinder 1 der Hauptantriebzylinderkolbenanordnung
1,
2 geführt. Sollte die Presse so ausgelegt sein, daß der Zylinderl beim Arbeiten
der Presse Umfangsdehnungen erfährt, so sind die Führungen 12 des Pressenrahmens
4 an dem Zylinder 1 der Hauptantriebzylinderkolbenanordnung 1, 2 und
gegebenenfalls auch am Pressentisch 3
zweckmäßigerweise als Kreuzfadenführungen
ausgeführt. Darunter versteht man. daß die Führungsflächen in Richtung von sich
etwa unter 90' kreuzenden Durchmessern des Zylinders 1 verlaufen.
Im allgemeinen ist bei einer derartigen Freiform-Schmiedepresse der Pressenrahmen
4 im Bereich des unteren Randes an dem Zylinder 1 der Hauptantriebzylinderkolbenanordnung
1, 2 geführt, während der Zylinder 1 in den feststehenden Pressentisch
3 mit einem massiven Kopfteil 13 eingesetzt sein kann. Selbstverständlich
kann man auf den Zylinder 1 besondere Führungsstücke aufsetzen. Die Führungen
12 des Pressenrahmens 4 greifen im Ausführungsbeispiel im Pressentisch
3 außenseitig an dem Pressenrahmen 4 an, damit die Führung durch abfallenden
Zunder od. dgl. nicht beeinträchtigt wird.
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Zwischen dem Kolben 2 der Hauptantriebzylinderkolbenanordnung
1. 2 und dem Rahmenfußteil 7 befindet sich der schon beschriebene
Antrieb 9, 10 der Schnell- oder Feinschmiedeeinrichtung.
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Bei der erfindungsgemäßen Anordnung und Ausbildung arbeitet der Antrieb
der Fein- oder Schnellschmiedeeinrichtung ununterbrochen. Er wird jedoch nicht wirksam,
solange der Kolben 2 der Hauptantriebzylinderkolbenanordnung 1, 2 den Kolben
9 der Fein- oder Schnellschmiedezylinderkolbenanordnung 9, 10 in seinen
Zylinder 10 drückt. Beim Lüften der Presse, d. h. in genau der Stellung
des Pressenrahmens, in der der Grobschmiedevorgang begonnen hat, beginnt die Fein-
oder Schnellschmiedezylinderkolbenanordnung 9, 10 wirksam zu werden, und
es kann folglich der Fein- oder Schnetischmiedevorgang durchgeführt werden.
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Antrieb und Steuerung entsprechen im übrigen dem Stand der Technik
und sind daher im einzelnen nicht beschrieben. Im allgemeinen sind dazu die Kolben
2, 9 einfach beaufschlagte Kolben, die den Arbeitshub bewirken, während die
Rückwärtsbewegung mit Hilfe besonderer, zumeist unter konstantem Druck stehender
Zylinderkolbenanordnungen 15 erfolgt.