DE1300283B

DE1300283B - Verfahren zur Stabilisierung von Polyphenylensulfiden und Polyphenylensulfoxyden

Info

Publication number: DE1300283B
Application number: DED43998A
Authority: DE
Inventors: Smith Harry Andrew
Original assignee: Dow Chemical Co
Current assignee: Dow Chemical Co
Priority date: 1963-03-27
Filing date: 1964-03-26
Publication date: 1969-07-31
Also published as: US3317487A; NL6403126A; GB1014158A; BE644106A

Description

Es wurde ein Verfahren zur Stabilisierung von PoIyphenylensulfiden, Polyphenylensulfoxyden oder PoIyphenylensulfiden, in denen wenigstens ein Teil des Schwefels zum Sulfoxyd oxydiert ist, gefunden. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man PoIyphenylensulfide oder -sulfoxyde wenigstens Va Stunde bei einer Temperatur von 350 bis 700⁰C unter einer inerten Atmosphäre erhitzt. In vorteilhafter Weise kann das Erhitzen ^x/₂ bis 100 Stunden durchgeführt werden. Die sich ergebenden Produkte sind glasähnliche, schwarze bis braune Materialien, die in Diphenyläther unlöslich sind und nach Verpressen gute Eigenschaften aufweisen. Die Stoffe sind im wesentlichen unschmelzbar, erweichen jedoch in ausreichendem Maße, so daß sie sich zur Preßformung und Formung, zum Verpressen als Filme und zum Ziehen oder Extrudieren zu Fasern eignen; sie zersetzen sich nicht wesentlich bei Temperaturen unterhalb von etwa 6CO⁰C selbst an der Luft und sind, wenn sie zu sehr dünnen Filmen verpreßt werden, im wesentlichen transparent. Die wärmebehandelten Produkte sind als Klebstoff zur Herstellung von Schichtstoffen aus Holz, Metall und/oder Glas in zwei oder mehr Schichten geeignet, wobei Klebezugfestigkeiten von 17,5 bis 175 kg/cm² oder größer erhalten werden.

Die Eigenschaften des wärmebehandelten Materials variieren beträchtlich mit der Art des Ausgangsstoffes, wie z. B. dem Molekulargewicht oder der Schmelzviskosität. Die Zeitdauer und die Temperatur der Wärmebehandlung können innerhalb weiter Grenzen verändert werden. Behandlungstemperaturen wesentlich unter 400⁰C bewirken während einer Zeitdauer von weniger als etwa 40 Stunden eine wesentliche Verbesserung hinsichtlich der Löslichkeit in Diphenyloxyd

ίο und der Schmelzpunkte.

Die erfindungsgemäß herstellbaren Stoffe sind nach Erweichen Klebstoffe und können zur Herstellung von Schichtstoffen aus Holz, Metall und Glas verwendet werden. Die Schichtverbindung besitzt nach Abkühlung alle Eigenschaften des wärmebehandelten Harzes. Die Harze der Erfindung können auch als Preßmassen verwendet werden. Man kann also einen Formkörper des Harzes herstellen, indem man das Harz auf seinen Erweichungspunkt erhitzt und Druck

ao anwendet, um das Harz in die komplizierten Muster der Form einzudrücken.

Gemäß der Erfindung und wie aus den vorstehenden Lehren hinsichtlich der Herstellung von Schichtstoffen und Formkörpern hervorgeht, können die Produkte

as der Erfindung auch zu dünnen Filmen verpreßt werden.

Löslichkeit in
Diphenyloxyd

Schmelzpunkt
⁰C

II

isgangspoly	nieren	Wärme	Tempe	Löslich
		behandlungs-	ratur	keit in
Mole	Schmelz	bedingungen	⁰C	Diphenyl
kular	viskosität		VI	oxyd
gewicht	bei 303⁰C	Zeit		%
•10^s	Poise	Stunden	VII
III	rv	V

Eigenschaften des wärmebehandelten Polymeren

Gewichts
verlust

VIII

Erweichungspunkt

⁰C
IX

Biegsamkeit

und
Zähigkeit
C)
X

Haftver mögen

XI

Transparenz (^s)

265 bis 270	9,1	8-10^s	0	400	100
			20		99
			40		99
264 bis 274	4,6	200	0	400	100
			72		0
277 bis 282	6,9	1,8-10^s	0	400	100
			72		0
276 bis 280	10,0	1,8 · ΙΟ⁴	0	400	77,2
			72		0
278 bis 283	13,0	6·10⁴	0	400	100
			72		0
			288		0
279 bis 285	18,0	3,3 · 10^s	0	400	81
			72		0
265 bis 270	9,1	8,1 · ΙΟ³	0	500	100
			3		0
			24		0
278 bis 285	17,0	8·10⁶	0	500	100
			1		0
			2		0
277 bis 282	6,9	1,8 · 10^s	0	500	100
			3,5		0
275 bis 280	18,4	1,5 · 10«	0	500	100
			2		0
			6		0
			45		0

77,2

Biegsamkeit und Zähigkeit:

1 = bröckelig,

2 = biegt sich geringfügig vor dem Bruch,

3 = biegt sich aber bricht,

4 = biegt sich aber reißt beim Falten,

5 = biegt und faltet sich, bricht beim Zurückbiegen,

6 = biegt sich, faltet sich und entfaltet sich.

(*) Transparenz:

16,1
21,7

22,8
13,9
18,1

29,1
30,0

13,7

30,0
55,5

18,0
28,4

bis 270
bis 287
bis 290

bis 274
>600

bis 282
>600

bis 280
>600

bis 283
>600
>600

bis 285

600

bis 270
>600
>600

bis 285
>600
>600

bis 282
>600

1
1
2
2
4
4
6
3
6

2
6
6

1,5
5

1
6
1
1
2
2,5

4 4

1 1 2 2 6 4 6 3 5,5

2 5 5 3 6 1 5 1 1 2 4 4 4

275 bis 280 2,5 4

16,1 >600 4 5

26.3 >600 3 5

49.4 >600 1 1

(*) Haftvermögen:

= kein,

= gering,

= beständig gegen Auseinanderziehen,

= schwer zu entfernen,

= kann nicht von Glas entfernt werden,

= kann nicht von Stahl oder Aluminium entfernt werden, transparent, — = opak.

Beispiel

Ein nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren hergestelltes lineares Polyphenylensulfidpolymereswird. in ein Becherglas gebracht und dieses wiederum in ein mit Gaseinlaß und -auslaß versehenes hochschmelzendes Glasrohr gebracht. Das System wird mit Argon durchspült, dann in ein gerührtes eutektisches Salzbad eingetaucht, welches bei 400 oder 500⁰C gehalten wird. Die Wärmebehandlung wird für einige Stunden bis zu etwa 144 Stunden durchgeführt, wonach das System aus dem Bad entfernt und gekühlt wird, der Gasstrom abgebrochen wird und die wärmebehandelte Probe durch Abklopfen des Becherglases von der Probe entfernt wird. Die obenstehende Tabelle zeigt die Eigenschaften des Ausgangspolyphenylensulfids, die Bedingungen der Wärmebehandlung und die Eigenschaften des wärmebehandelten Produkts.

Claims

Patentanspruch:

Verfahren zur Stabilisierung von Polyphenylensulfiden, Polyphenylensulfoxyden oder Polyphenylensulfiden, in denen wenigstens ein Teil des Schwefels zum Sulfoxyd oxydiert ist, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polyphenylensulfide oder -sulfoxyde wenigstens eine halbe Stunde bei einer Temperatur von 350 bis 700⁰C unter einer inerten Atmosphäre erhitzt.