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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verstellen und
Festlegen der Achslage der Schleifspindel von Plan- oder Bohrungsschleifmaschinen,
die in einer Lagerhülse gelagert ist, welche in einem vertikalen und gegebenenfalls
horizontal verschiebbaren Halter angeordnet und in einer durch die Spindelachse
gehenden Ebene verschwenkbar und mittels Justierschrauben einstellbar und in der
Schwenklage feststellbar ist.
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Nachteilig ist bei solchen bekannten Einrichtungen nicht nur, daß
die Verstellbewegung der Spindel nur in einer einzigen Ebene als Schwenkung um einen
festen Zapfen erfolgen kann, sondern auch, daß das Verstellen der Spindel wegen
der ungünstigen Anordnungslage des Schwenkzapfens weit seitlich der Spindelachse
zu einer nicht unbeachtlichen Auslenkung und Verschiebung des Antriebsendes der
Schleifspindel führt, was für den Schleifspindelantrieb unerwünscht ist.
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Dieser Nachteil gilt für alle nur um einen Zapfen kippbare Spindeln,
gleichgültig, ob der Zapfen am unteren schleifscheibenseitigen oder - bereits etwas
günster - am oberen antriebsseitigen Bereich der Spindelhalterung vorgesehen ist.
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Bekannt ist auch eine Lagerung einer Schleifscheibenwelle, die an
einem Ende in einem Kugelgelenk, am anderen Ende allseits nachgiebig in einem federnden
Lager gehalten ist. Hier handelt es sich jedoch nicht um eine einstellbare Festlegung
der Spindelachslage, sondern um die Schaffung einer seitlichen Ausweichmöglichkeit
der Schleifscheibe bei einem entsprechenden seitlichen Druck auf sie unter Aufhebung
der federbedingten Reibung der Kugelgelenkteile.
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Demgegenüber soll mit dem Gegenstand der Erfindung eine einfache Vorrichtung
zum Verstellen und Festlegen der Achslage der Schleifspindel bei einer Maschine
der eingangs erwähnten Art geschaffen werden, mit der eine allseitige Verstelhnöglichkeit
der Schleifspindel wie auf einem Kegelmantel gegeben ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung bei einer Vorrichtung
der eingangs erwähnten Art vor, daß am Antriebsende der Schleifspindel zwischen
Lagerhülse und Halter ein Kreuzgelenk vorgesehen ist und die am schleifscheibenseitigen
Ende angeordnete Justiereinrichtung zum allseitigen Verschwenken und Festlegen der
Schleifspindel mit Lagerhülse aus einem von der Lagerhülse getragenen Bund für die
in einem Ring des als axial verschiebbaren Hohlkolben ausgeführten Halters angeordneten
Justierschrauben besteht.
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Mittels einer solchen Vorrichtung kann man die Achslage der Schleifspindel
über den Bereich von 360° radial verstellen und festlegen; dabei erfährt die Schleifspindel
am Antriebsende wegen der Anordnung des Kreuzgelenks um die Spindelachse am oberen
Ende in. erwünschter Weise nur eine geringfügige Auslenkung, die sich bezüglich
des Schleifspindelantriebs (Keilriemenverdrehung oder- Biegung) kaum auswirkt.
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Einzelheiten der Erfindung sind an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt durch
den Halter für die Schleifspindel, F i g. 2 einen Querschnitt durch das Kreuzgelenk
gemäß der Schnittlinie II-II in F i g. 1 und F i g. 3 einen Querschnitt durch die
Justiereinrichtung gemäß der Schnittlinie III-HI in F i g. 1.
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Die Schleifspindel 1 ist in einer sie umgebenden Lagerhülse 2 drehbar
gelagert und weist an ihrem oberen Ende ein Riemenantriebsrad 3 auf, während sie
am unteren Spindelende einen Topfschleifkörper 4 trägt. Erfindungsgemäß ist am Antriebsende
der Schleifspindel 1 ein im ganzen mit 5 bezeichnetes Kreuzgelenk und in der Gegend
ihres schleifscheibenseitigen Endes eine Justiereinrichtung 6, 7 zum allseitigen
Verschwenken und Festlegen der Schleifspindel vorgesehen. Das Kreuzgelenk 5 besteht
aus einem inneren Ring 9 mit einem Paar von mit der Lagerhülse 2 im Eingriff
stehenden Lagerstiften 10 a, 10 b und einem äußeren Ring 11, welcher ein Paar senkrecht
zu der Verbindungsgeraden der Lagerstifte 10 a,10 b verlaufende Lagerstifte
12 a, 12 b aufweist. Der äußere Ring 11 des Kreuzgelenks 5 ist über eine Halteplatte
mit einem Hohlkolben 13 verbunden, welcher sich in einem über Durchtritte 15 und
14 hydraulisch oder pneumatisch zu beschickenden Zylinder 16 vertikal verschiebbar
führt.
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An dem unteren Ende der Lagerhülse 2 der Spindele ist eine Justiereinrichtung
vorgesehen, bestehend aus einem einen Teil des Hohlkolbens 13 bildenden Ring 6 und
mehreren die Lagerhülse 2 zwischen sich haltenden radialen Justierschrauben 7. Einige
davon sind mit Wendeldruckfedern 17 umgeben, die sich ständig mit Vorspannung einerseits
gegen die Lagerhülse 2 im Bereich des unteren Lagers und andererseits gegen die
Innenseite des Ringes 6 abstützen.
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Im Angriffsbereich der Justierschrauben 7 bzw. der Wendeldruckfedern
17 weist die Lagerhülse 2 einen Bund 8 auf. Durch entsprechende Einstellung der
Justierschrauben 7 lassen sich die Lagerhülse 2 zusammen mit der Schleifspindel
1 gegenüber der Längsachse des Hohlkolbens 13 und seines Zylinders 16 in
einem spitzwinkligen Konusbereich K verstellen, so daß der Topfschleifkörper 4 mit
der Schleifebene einen vorgegebenen Winkel a einschließt, der eine zum Planschleifen
erwünschte punkt- oder linienförmige Berührung des dadurch schräggestellten Topfschleifkörpers
4 mit der Schleifebene sicherstellt. Der in F i g. 1 strichpunktiert angedeutete
Auslenkwinkel a ist der Deutlichkeit halber im Vergleich zu praktisch auftretenden
Verhältnissen übertrieben dargestellt. Wird dem oberen Raum 16 a des Zylinders 16
über den Durchtritt 14 Druckmedium zugeführt, erhält man eine der Achsrichtung des
Zylinders 16 entsprechende Verschiebung der Schleifspindel 1, z. B. gemäß F i g.
1 vertikal nach unten, wobei eine zu bearbeitende Bohrung ausgeschliffen wird. Gegebenenfalls
führt man dem oberen und unteren Raum 16 a bzw. 16 b des Zylinders
wechselweise über die Durchtritte 14 bzw. 15 Druckmedium zu, so daß eine Auf- und
Abbewegung der Schleifspindel 1 stattfindet. Bei diesen Schleifspindelbewegungen
bleibt der eingestellte Winkel a konstant.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann man auch Verschleißerscheinungen
an den Spindel-bzw. Schlittenführungen od. dgl. an der Schleifmaschine selbst korrigieren,
so daß auch beim Bau der Maschine an die Parallelität und die Rechtwinkfgkeit der
einzelnen Führungselemente nicht die äußersten Anforderungen gestellt werden müssen.
Das Verstellen ist schnell durchführbar und die Justiereinrichtung gut zugänglich.
Ferner bietet diese
Vorrichtung den Vorteil, daß ihre beweglichen
Teile mit Hilfe von Faltenbälgen F und einer mit einer elastischen Wulst versehenen
Dichtungsscheibe S gut abzudichten sind, ohne daß die Verstellbarkeit der Schleifspindel
1 mittels der Justiereinrichtung 6, 7 dadurch beeinträchtigt wird.