-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zum Ausrichten der Lagerzapfen
von Drehkörpern, insbesondere in Uhrwerken, in einer vorbestimmten Lage, bei dem
ein Teil längsverschieblich in eine solche Stellung zu den Drehkörpern gebracht
werden kann, daß diese in senkrechter Lage zu den Lagerplatinen gestützt werden.
-
Ein bekanntes Gerät arbeitet mit verschiebbaren Stiften, die den Drehkörper
in ihrer Lage sichern sollen. Diese Stifte verlaufen achsparallel zu den Längsachsen
der Drehkörper, wodurch eine zuverlässige achsparallele Ausrichtung der Lagerzapfen
nicht sicher gewährleistet werden kann.
-
Um diese Nachteile zu vermeiden, ist auch schon ein. Gerät zum Ausrichten
der Lagerzapfen von Drehkörpern, insbesondere in Uhrwerken, in einer vorbestimmten
Lage, bekannt, bei dem ein flaches, mit seiner Ebene senkrecht zu den Lagerzapfen
angeordnetes Teil längsverschieblich in. eine solche Stellung zu den Drehkörpern
gebracht werden kann, daß diese in senkrechter Lage zu den Lagerplatinen gestützt
werden. Hierbei besitzt das quer zur Längsachse der Lagerzapfen verschiebbare Teil
einen Ausschnitt in Form eines rechten Winkels, an dessen beiden Flächen sich ein
Lagerzapfen eines der Drehkörper abstützt. Auch diese Lösung ist für die Zwecke
der Ausrichtung unvollkommen, weil der Lagerzapfen ausschließlich an zwei achsparallelen
Mantellinien an dem verschieblichen Teil anliegt, nach dessen freien Seiten hin
jedoch sich ungehindert bewegen und somit kippen kann.
-
Die Erfindung geht aus von einem bekannten Gerät zum Ausrichten der
Lagerzapfen von Drehkörpern, insbesondere in Uhrwerken, in einer vorbestimmten Lage,
bei dem ein flaches, mit seiner Ebene senkrecht zu den Lagerzapfen angeordnetes
Teil längsverschieblich in eine solche Stellung zu den Drehkörpern gebracht werden
kann, daß diese in senkrechter Lage zu den Lagerplatinen gestützt werden. Ihr liegt
die Aufgabe zugrunde, ein solches Gerät entscheidend zu verbessern, und zwar im
Hinblick auf eine zuverlässigere Halterung der Drehkörper, verbunden mit der Möglichkeit
eines einfacheren Aufbaues.
-
Erreicht ist dieses Ziel erfindungsgemäß dadurch, daß das flache Teil
an seinem Umfange kreisrunde Kerben aufweist, die derart verteilt sind, daß ihre
gegenseitige Lage derjenigen entsprechender kreisförmiger Teile der zu führenden
Drehkörper entspricht, für welche sie eine Lehre bilden, gegen welche die in Frage
kommenden Zapfen pneumatisch angelegt werden.
-
Bei diesem neuen Gerät liegen die Drehkörper nicht nur in kreisrunden
Kerben; vielmehr werden sie darin pneumatisch angelegt. Die Drehkörper bzw. deren
Lagerzapfen liegen also nicht mehr nur wie bisher einfach an einem flachen Teil
an. Vielmehr werden sie pneumatisch während der Montage daran festgehalten. Sie
werden somit absolut sicher ausgerichtet, da sie sich nicht nur mechanisch abstützen,
sondern zusätzlich pneumatisch in dem flachen Teil festgehalten werden.
-
Der Erfindungsgegenstand kann eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
darin finden, daß das flache Teil aus übereinandergelegten profilierten Platten
besteht, wovon bestimmte Seiten derart gefräst sind, daß mit den Kerben in Verbindung
stehende und von einer gemeinsamen Saugöffnung ausgehende Kanäle gebildet werden.
Ein solcherart ausgebildetes Gerät läßt sich in verblüffend einfacher Weise herstellen
und den jeweiligen Bedingungen des Uhrwerkes od. dgl. anpassen. Demgegenüber sind
die bekannten Geräte verwickelt und teuer in der Herstellung.
-
Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.
-
F i g. 1 ist eine Draufsicht des gesamten Gerätes; F i g. 2 ist eine
entsprechende Seitenansicht, zum Teil im Schnitt; F i g. 3 ist eine teilweise Draufsicht
des Gerätes in einem größeren Maßstab und läßt die Kerben erkennen; F i g. 4 ist
eine teilweise Darstellung der unteren Seite des Gerätes; F i g. 5 entspricht einem
Schnitt gemäß V-V der F i g. 3 und 4; F i g. 6 ist eine Draufsicht eines unteren
Stückes des flachen Teiles; F i g. 7 ist ein entsprechender Schnitt gemäß VII-VII.
-
F i g. 8 ist eine Draufsicht, die die Lage der durch das erfindungsgemäße
Gerät festgehaltenen Räder vor Aufsetzen der Brücke zeigt; F i g. 9 ist ein entsprechender
Schnitt gemäß IX-IX, in welchem zwei Räder in Ansicht erscheinen. Die F i g. 1 und
2 zeigen, daß das Gerät, dessen wesentlicher Bestandteil aus dem rechts ersichtlichen
Teil besteht, auf einem Arm 1 liegt, welcher an 2 vorzugsweise schwenkbar befestigt
ist, derart, daß er um ein links, außerhalb der Zeichnung befindliches Scharnier
gehoben werden kann.
-
Unter diesem Arm 1 halten Führungen 3 gleitbar ein unteres flaches
Stück oder eine untere Platte 4, die an ihrem rechts liegenden freien Ende eine
mittlere Platte 5 und eine obere Platte 6 trägt. Das Ganze ist derart profiliert,
daß es in der Draufsicht wie eine Hand aussieht. Es sind fünf mehr oder weniger
tiefe Kerben 7, 8, 9, 10 und 11 vorhanden.
-
Einzelheiten dieses, das Hauptteil des Gerätes bildende Stück erscheinen
in den F i g. 3 bis 7.
-
Die mittlere Platte 5 zeigt die F i g. 3 in einem größeren Maßstab
und von unten gesehen.
-
Sie weist ein mittleres Loch 12 auf, das mit einem gefrästen Kanal
der oberen Seite in Verbindung steht, welcher Kanal sich in der Breite erweiternd
bis zum Kreisbogen 13 führt, welcher konzentrisch zur annähernd halbkreisförmigen
Kerbe 7 liegt.
-
Der Schnitt der F i g. 5 (durch V-V der F i g. 3) läßt die Höhe dieses
Kanales erkennen, etwa ein Drittel der gesamten Dicke der Platte 5.
-
Die F i g. 4 zeigt zum Teil die untere Seite der mittleren Platte
5. Diese ist auch so gefräst, daß vom Loch 12 ausgehend ein Kanal 14 zum Kreisbogen
15 führt, welcher eine Öffnung begrenzt, die konzentrisch zur annähernd halbkreisförmigen
Kerbe 8 liegt.
-
Der Schnitt der F i g. 5 zeigt, daß die Höhe dieses Kanales etwa dem
unteren Drittel der Dicke der Platte 5 entspricht.
-
Unter dieser letzteren kommt das freie Ende der unteren Platte 4 zu
liegen, welche die F i g. 6 und 7 in gleichem Maßstab wie die F i g. 3 bis 5 darstellen.
-
Die Platte 4 besitzt ein koaxial zum Loch 12 angeordnetes Sackloch
12'. Eine Kerbe 9' kommt mit der Kerbe 9 in Flucht zu liegen. Weitere mit dem Loch
12' in Verbindung stehende Kanäle sind in der oberen Seite der Platte 4 gefräst.
Erstens
ein Kanal 14', der genau so liegt wie der untere Kanal 14 der mittleren Platte
5, und welcher nach 15' führt, wo das Profil dem Profil 15 der Platte 5 entspricht.
Zweitens ein Kanal 16, welcher das Loch 12' mit der Kerbe 9' verbindet.
-
Die obere Platte 6 ist in der Zusammenstellung der F i g. 8 ersichtlich.
Sie weist keine Kanäle auf, hingegen ein sie durchdringendes Loch 12", das koaxial
zu den Löchern auf 12 und 12' angeordnet ist. Das Profil dieser oberen Platte 6
entspricht in 13" dem kreisförmigen Teil 13 der mittleren Platte 5. Die Breite dieser
letzteren ist ferner derjenigen der unteren Platte 4 gleich.
-
Auf der oberen Platte 6 ist endlich eine rohrförmige Verbindung 17
angebracht, über welche die Löcher 12", 12 und 12' mit einer Pumpe verbunden werden
können, welche die Luft durch diese Löcher und die damit in Verbindung stehenden
Kanäle ansaugt.
-
Die F i g. 8 und 9 zeigen nun, wie das beschriebene Gerät die vorbestimmte
Lage von Rädern eines Räderwerkes sichern kann. Die Lage der unteren Drehzapfen
dieser Räder bestimmen entsprechende Lager einer unteren Werkplatte 18, in
welche sie eingesetzt sind und parallel über welche die »Hand« 4, 5, 6 zu liegen
kommt (siehe F i g. 9).
-
Die hier in Frage kommenden Räder bestehen aus den Zahnrädern und
Ritzeln 19-19', 20-20' und 21-21'. Das Ritzel 19' steht mit dem Rad 20 und das Rad
19 mit dem Ritzel 21' im Eingriff.
-
Liegt die »Hand« in korrekter vorbestimmter Lage, so ergibt sich folgendes:
Das Zahnrad 19 legt sich in den entsprechenden kreisförmigen Einschnitt 13 und ihr
Ritzel 19' in die Kerbe 7 und wird über Loch 12 in dieser Lage fest angezogen.
-
Das Ritzel 20' des Zahnrades 20 liegt seinerseits in der Kerbe 8 und
wird über Kanal 14-14' in dieser Lage durch Saugkraft gleichfalls festgehalten,
während das Rad selbst gegen die Teile 15-15' anliegt.
-
Das Rad 21 hat keinen Kontakt mit der »Hand« ihr Ritzel 21' liegt
aber in der Kerbe 9-9' und wird dort über Kanal 16 festgesogen.
-
Es ist dann leicht, über die oberen freien Drehzapfen der so festgehaltenen
Räder eine sie verbindende Brücke zu legen.
-
Die mittlere Platte 5 der »Hand« weist noch zwei äußere Kerben 10
und 11 auf. Diese dienen zur korrekten Lageneinstellung des Gerätes mit Bezug auf
zwei Anschläge 22 und 23, die entweder mit dem Teil, das die Werkplatte 18 trägt,
verbunden sind, oder aber mit dem Gestell eines Montagegerätes, das Mittel aufweist,
um die zu vervollständigende Werkplatte nacheinander unter der »Hand« vorbeiwandern
zu lassen.
-
Benutzt wird diese letztere z. B. folgendermaßen: Während die untere
Platte 4 in der zurückgezogenen Stellung gemäß F i g. 1 liegt, wird eine Werkplatte
18 in die sogenannte Montagestellung gebracht. Danach werden die Räder in
diese letztere eingesetzt und es wird endlich die Platte 4 nach vorn gestoßen (in
Richtung des Pfeiles 24), indem man auf den Knopf 25 (F i g. 1 und 2) wirkt, bis
die Kerben 10 und 11 gegen die ortsfesten Anschläge 22 und 23 richtig anliegen.
-
Dann wird die Luft aus dem Gerät gesogen, so daß die Räder überall
richtig in den Kerben anliegen, und es wird die Brücke aufgesetzt. Nach Zurückziehen
der »Hand« wird eine neue Werkplatte an Ort und Stelle gebracht und von neuem, wie
soeben beschrieben, vorgegangen.
-
Die F i g. 1 und 2 zeigen einen Hebel 26, gegen welchen die
zurückgezogene untere Platte 4 anstößt. Er kann zum Auslösen verschiedener
Vorgänge dienen, wie z. B. zum Abstellen oder Einsetzen der Saugwirkung, zum selbsttätigen
Vorrücken eines mehrere Werkplatten tragenden Teiles, usw.
-
Das Profil der sogenannten »Hand« ist natürlich nicht universell brauchbar,
sondern ist in jedem Fall der auszuführenden Arbeit anzupassen.
-
Eine derartige »Hand« ist hingegen sehr leicht anzufertigen, sie besteht
lediglich aus dünnen Platten, welche Schrauben 27 zusammenhalten und Stifte 28 einander
gegenüber zentrieren (siehe F i g. 8). Stifte 29 führen die Platte 4 unter dem Arm
1, mit welchem sie z. B. durch Schrauben des Knopfes 25 sowie durch eine Schraube
30 verbunden wird.
-
Wie eingangs erwähnt, könnte man auf die Luftkanäle verzichten und
die Zapfen und/oder Räder mittels eines entsprechend gerichteten Luftstromes an
die »Hand« zum Anliegen bringen.