DE1298313B - Registrierverfahren fuer die gaschromatographische Analyse und Geraet zur Durchfuehrung dieses Verfahrens - Google Patents

Registrierverfahren fuer die gaschromatographische Analyse und Geraet zur Durchfuehrung dieses Verfahrens

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DE1298313B DE1962P0029562 DEP0029562A DE1298313B DE 1298313 B DE1298313 B DE 1298313B DE 1962P0029562 DE1962P0029562 DE 1962P0029562 DE P0029562 A DEP0029562 A DE P0029562A DE 1298313 B DE1298313 B DE 1298313B
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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Registrierverfahren für die gaschromatographische Analyse, bei welchem einem gegenüber dem Probenaufgabezeitpunkt verzögert in Bewegung gesetzten Registrierstreifen eine Ablaufgeschwindigkeit erteilt wird, die umgekehrt proportional zum zeitlichen Abstand von einem Bezugszeitpunkt t0 ist, der für die Einschaltung eines Vorschubprogrammierteils maßgebend ist.
  • Weiterhin betrifft die Erfindung ein Registriergerät zur Durchführung eines derartigen Verfahrens, bestehend aus einer durch die Detektorsignale der gaschromat ographischen Vorrichtung betätigten Schreibstiftsteuerung, einer Walze mit dem Registrierstreifen, einem Papiermitnehmer, einer Kupplung, einem Vorschubprogrammierteil und einem Registriermotor.
  • Die chemische Analyse mittels Gaschromatographie beruht, abgesehen von der eigentlichen Trennapparatur, die nicht Gegenstand dieser Erfindung ist und als bekannt vorausgesetzt wird, wesentlich auf der Auswertung eines durch Registrierung gewonnenen Kurvenzuges, genannt Gaschromatogramm. Von der Auswertbarkeit des Gaschromatogramms hängt in hohem Grade die Genauigkeit, die Schnelligkeit und die Sicherheit der Analyse ab. Man kann die Auswertbarkeit durch eine Verbesserung der Trennapparatur steigern; mindestens ebenso wichtig ist jedoch die zweckmäßige Ausbildung des registrierenden Instruments einschließlich der dieses Instrument steuernden Einrichtung. Eine solche zweckmäßige Ausbildung des Registriergeräts unter Anwendung einer neuartigen Modifizierung eines bekannten Registrierverfahrens ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
  • Bekannt ist, daß bei gaschromatographischen Analysen eine kleine Dosis des zu untersuchenden Substanzgemisches von einem inerten Trägergas in gasförmigen Zustand durch eine mit einem Einwirkungsmittel, auch stationäre Phase genannt, versehene Trennsäule geführt und daß dabei die einzelnen Komponenten des Gemisches die Säule verschieden schnell durchwandern. Jede Komponente hat eine für sie charakteristische Wanderungsgeschwindigkeit.
  • Gemessen werden die Signalspannungen, die die Komponenten nach Austritt aus der Säule in einem sogenannten Meßdetektor hervorrufen, wobei gleichzeitig die Zeitpunkte des Austritts aus der Säule festgehalten werden. Die Zeit ts zwischen dem Moment der Eingabe der Substanz in die Apparatur und dem Erscheinen der jeweiligen Komponente im Detektor bezeichnet man oft als Retentions- oder Rückhaltezeit. ts ist für die jeweilige Komponente charakteristisch und ermöglicht so die qualitative Analyse der Probe. Das normale Verfahren zur Messung von Signalspannung und Rückhaltezeit besteht darin, daß die Detektorsignale auf einem gleichmäßig ablaufenden Registrierstreifen in Gestalt von Peaks mittels Linienschreibers aufgezeichnet werden. Komponenten, auf die die stationäre Phase nicht einwirkt, wandern ebenso schnell wie das Trägergas und geben Veranlassung zu dem sogenannten »Luftpeak«, der nach der Zeit tL erscheint. Es ist üblich, bei der qualitativen Auswertung diesen Luftpeak als Nullpunkt der Zeitskala zu nehmen und die Rückhaltezeiten der einzelnen Komponenten Sl, S2 usw. ins Verhältnis zu der Rückhaltezeit einer Standardsubstanz St, zu setzen. Man bildet also die dimensionslosen Werte ts@n-tL #=, n=1,2.. ts0-t1, Die so gewonnenen relativen Rückhaltezeiten sind weitgehend von den Meßbedingungen unabhängig.
  • Man kann sie tabellieren und gewinnt auf diese Weise invariante Erfahrungswerte für alle Substanzen, die diesen Untersuchungen zugänglich sind. Solche Tabellen bilden in leicht einzusehender Weise die Grundlage der qualitativen Analyse.
  • In Abwandlung des oben beschriebenen Registrierverfahrens ist vorgeschlagen worden, den Papierstreifen nicht gleichmäßig ablaufen zu lassen, sondern mit einer Geschwindigkeit, die umgekehrt proportional zu dem zeitlichen Abstand von dem Zeitpunkt der Probeneingabe ist. Dabei kann freilich die Bewegung des Papierstreifens nicht sofort im Anfangszeitpunkt beginnen, da ja in diesem Augenblick seine Geschwindigkeit unendlich groß sein müßte. Läßt man die Bewegung in jenem Zeitpunkt beginnen, wo das Signal des »Luftpeaks« entsteht, so ist die von dem Papierstreifen zurückgelegte Strecke dem Logarithmus des Verhältnisses tsItL proportional. Das führt zu folgenden Vorteilen gegenüber der ursprünglichen Registriermethode, die in der deutschen Patentschrift 1 060 630 im einzelnen erläutert sind: 1. Alle Gaschromatogramme, die mit einer bestimmten stationären Phase, bei einer bestimmten Temperatur und unter Benutzung von Säulen gleicher Bauart gefahren werden, sind unabhängig von Säulenlänge und Trägergasgeschwindigkeit unmittelbar miteinander vergleichbar.
  • Insbesondere erscheint jede Substanz immer an ungefähr derselben Stelle.
  • 2. Das Registrierpapier darf ein festes Format haben und ist infolgedessen leicht übersehbar und bequem zu archivieren. Reproduktionen, insbesondere für Veröffentlichungen, sind billiger anzufertigen.
  • 3. Alle Peaks haben ungefähr die gleiche Halbwertsbreite, weshalb Peaks von Nullpunktsdriften leicht zu unterscheiden sind und die quantitative Auswertung leichter und genauer wird.
  • 4. Es ist leicht möglich, besonders späte, also langsame Komponenten zu entdecken, was nicht nur für die Forschung, sondern auch für die technische Praxis von großer Bedeutung sein kann.
  • Die beiden letztgenannten Verbesserungen fallen besonders dann in die Augen, wenn man, wie in der deutschen Patentschrift 1 060 630 vorgeschlagen, die Empfindlichkeit des Schreibers proportional zur abgelaufenen Zeit wachsen läßt. Das ist hinsichtlich des Störpegels deshalb unbedenklich, weil die Bandbreite des elektronischen oder nicht elektronischen Verstärkungssystems für das Detektorsignal im Ablauf der Messung stetig verkleinert werden darf, da die Meßsignale mit Naturnotwendigkeit immer langsamer werden und entsprechend länger anhalten. Der Rauschpegel kann deshalb trotz immer größerer Verstärkung längs des ganzen Gaschromatogramms konstant gehalten werden.
  • Trotz allem ist das Verfahren nach dem deutschen Patent 1 06Q 630 doch noch unvollkommcn, und zwar insofern, als es auf die Verwendung von Säulen einer bestimmten Bauart, insbesondere von sogenannten gepackten Säulen, beschränkt ist. Es ist bekannt, daß z. B. mit Kapillarsäulen bei gleicher Substanz und unter sonst gleichen Bedingungen ganz andere Werte für tsItL erhalten werden als mit gepackten Säulen, während allerdings die r-Werte etwa dieselben bleiben.
  • Diese Unvollkommenheit führte zu folgender Aufgabenstellung: Es ist ein Registriergerät zu erfinden, bei dem der Papierablauf nach dem deutschen Patent 1 060 630 so abgewandelt ist, daß in Verbindung mit beliebig gestalteten Säulen, insbesondere auch in Verbindung mit Kapillarsäulen, exakte und eindeutige Ergebnisse in dem Sinne geliefert werden, daß dem Peak einer bestimmten Substanz ein ganz bestimmter Abszissenwert zugeordnet ist. Man kann noch weiter gehen und fordern, daß dieser Abszissenwert die Maßzahl einer bestimmten physikalischen oder chemischen Substanzeigenschaft ist.
  • Es ist bekannt, daß die Ursache der genannten Unvollkommenheit im sogenannten »Totvolumen« der Meßapparatur zu suchen ist. Dieses Totvolumen verhindert die einwandfreie Bestimmung des Verhältnisses rS/vL der Transportgeschwindigkeiten von »Substanzpfropfen« und >) »Luftpfropfen«, von dem bekannt ist, daß es von der Säulenform und Säulenart unabhängig ist und in folgender Weise ausgedrückt werden kann: VS/l'L = exp(-P/RT). (1) R = Gaskonstante, T = absolute Temperatur der stationären Phase, P ist ein Maß für die Wechselwirkung zwischen den Molekülen der Substanz und den Molekülen der stationären Phase, für die man in der Literatur verschiedene Bezeichnungen geprägt hat, wie z. B. Kohäsivenergie, Adsorptionswlirme u. a. Da P auf diejenige Energie zurückgeführt werden kann, die notwendig ist, um zwei sich berührende Moleküle von Substanz und stationärer Phase in unendlich großen Abstand voneinander zu bringen, soll P hier als Potential, und zwar als Wechselwirkungspotential bezeichnet werden. P sei auf ein Mol bezogen. Es ist dabei gleichgültig, welche molekularen Kräfte im einzelnen wirksam sind. Das heißt, jedes gaschromatographische Trennverfahren kann mit »Wechselwirkungspotentialen« beschrieben werden, und es gilt immer Gleichung (1), und es ist daher P = RTln(vJv5). (2) rß und vs sind zwar zunächst Transportgeschwindigkeiten in irgendeinem elementaren Bereich der Säule, jedoch läßt sich ableiten, daß für r, und rs die Werte eingesetzt werden können, die durch Mittelung sowohl über den wirksamen Säulenquerschnitt als auch über die Säulenlänge gewonnen sind. Der Ausdruck »wirksam« ist hier so zu verstehen, daß nur der Bereich des freien Säulenraumes gerechnet werden darf, in welchem eine Wechselwirkung zwischen Substanz und stationärer Phase auch tatsächlich gegeben ist. In sehr engen Kapillarsäulen und vermutlich auch in den meisten gepackten Säulen ist das praktisch der gesamte Gasraum, in nicht engen Kapillarsäulen dagegen gehört zum wirksamen Bereich nur eine der Wand anliegende ringförmige Zone.
  • Ersetzt man nun die Geschwindigkeiten durch die der Messung zugänglichen Zeiten, so erhält man P = RT 1n(ts-to)I(t-to) , (3) wobei (t - t,) die Zeitdifferenz bedeutet, die zwischen dem Eintritt der Substanz bzw. der Luft in den wirksamen Säulenbereich und dem Austritt aus der Säule liegt. t0 ist die Zeit, während welcher sich die Substanz im Totvolumen befindet und die für alle Substanzen, auch für die »Luft«, gleich groß ist. Zum Totvolumen gehören selbstverständlich zunächst alle Volumina des Strömungssystems außerhalb der Säule zwischen Probeneingabestelle und Meßdetektor, außerdem ein mehr oder weniger großer Teil des Gasvolumens der Säule. Bemerkenswert ist, daß - im Gegensatz zu der üblichen Auffassung - stets ein bestimmter Teil des Gasvolumens der Säule, der nie Null sein kann, da in diesem Falle ein Transport mit Trennung nicht möglich wäre, nicht zum Totvolumen gerechnet werden darf. In manchen Fällen kann dieser Teil sogar durchaus identisch mit dem gesamten Gasvolumen der Säule sein. Auf dieser neuen Erkenntnis baut sich die Erfindung auf.
  • Da es bei jeder Messung, ganz gleich, mit was für einer Säule diese durchgeführt wurde, möglich ist, einen exakten tO-Wert anzugeben, kann man entsprechend Gleichung (3) aus jeder Messung die P-Werte für jeden einzelnen Peak und damit für jede einzelne Komponente bestimmen, und wenn man den Registrierstreifen so ablaufen läßt, daß der Bezugszeitpunkt, bei dem seine Geschwindigkeit unendlich groß wäre, nicht, wie in der deutschen Patentschrift 1 060 630 gefordert, der Zeitpunkt der Probeneingabe, sondern ein um t,) gegen diesen verschobener ist, so haben die Gaschromatogramme unabhängig von der Säulenbauart und unabhängig von den sonstigen Totvolumina der gaschromatographischen Apparatur stets das gleiche Aussehen in bezug auf die Lage der einzelnen Substanzpeaks.
  • Es ist möglich, das Registrierpapier mit einer P-Skala zu versehen, die, wie aus Gleichung (3) folgt, linear ist. Eine solche Maßnahme ist nicht nur möglich, sondern auch vorteilhaft, da man dann nach erfolgter Analyse sofort für jeden. Peak, d. h. für jede Komponente, das zugehörige Wechselwirkungspotential angeben kann. Steht eine hinreichend ausführliche Tabelle der Wechselwirkungspotentiale zur Verfügung, so ist man sofort in der Lage, die qualitative Zusammensetzung der Probe anzugeben.
  • Als neue Verbesserungen der gaschromatographischen Methode ergeben sich hierdurch: 1. Die Säulenbauart hat keinen Einfluß auf die Lage der Peaks.
  • 2. Jeder Substanzpeak erscheint immer an genau derselben Stelle.
  • 3. Die Messung liefert unmittelbar physikalisch sinnvolle substanzspezifische Meßwerte.
  • 4. Es bedarf keiner Zwischenrechnung bei der qualitativen Analyse.
  • Gestaltet man das Registriergerät dieser neuen Methode entsprechend, so ist die oben formulierte Aufgabe gelöst. Die dafür erforderliche Maßnahme ist nun aber so einfach, daß es notwendig ist, zu zeigen, daß sie trotz ihrer Einfachheit keineswegs nahelag.
  • Dazu soll nochmals das »Totvolumen« näher diskutiert werden, wobei, wie oben dargelegt wurde, eine wesentlich neue und für diese Erfindung grundlegende Erkenntnis darin besteht, daß ein Teil des Gasvolumens der Säule nicht zum Totvolumen gezählt werden darf.
  • Der Hauptfehler, der bisher gemacht wurde, besteht in folgendem: Bei dem Vergleich der Transportgeschwindigkeiten von Substanz und »Luft« wird bei ersterer die Verweilzeit in der stationären Phase, nicht etwa in der Säule, auf die Verweilzeit der Luft in der Gasphase bezogen; Selbstverständlich müßte man aber bei einem korrekten Vergleich die Verweilzeiten in derselben Phase miteinander vergleichen.
  • Dabei käme man jedoch bei der »Luft« mit der Verweilzeit Null in der stationären Phase zu einer unendlich großen Transportgeschwindigkeit, und man erkennt uiimittelbar, daß es sinnlos ist, die Verweilzeiten in der stationären Phase zu vergleichen, wenn man das Verhältnis der Transportgeschwindigkeiten feststellen will. In Wahrheit ist ja auch die tatsächliche Transportbewegung innerhalb der stationären Phase für alle Substanzen Null. Sinnvoll ist es allein, wenn man den Zeitpunkt des Eintritts in die Säule, der für Substanz und Luft identisch ist, mit den beiden Zeitpunkten des Austritts aus der Säule vergleicht, um das wahre Transportgeschwindigkeitsverhältnis zu erhalten, d. h., man darf den Transport der Substanz in der Gasphase nicht ausklammern. Dabei ist allerdings grundlegende Voraussetzung, daß in der Gasphase eine ausreichende Wechselwirkung mit der stationären Phase, z. B. durch eine genügend große Zahl von Wandstößen, gesichert ist, d. h., es darf nur die Strömung in einer wandnahen Schicht in Rechnung gestellt werden, wie oben geschehen.
  • Bei gepackten Säulen dürfte ziemlich das gesamte Gasvolumen der Säule in diesem Sinne zur wirksamen Schicht gehören, ebenso bei sehr engen Kapillarsäulen. Bei weiten Kapillarsäulen dagegen ist das Verhältnis = = w4rksames Volumen Gesamtvolumen kleiner als Eins, selbstverständlich aber niemals genau Null, wie es bisher irrtümlich für alle Säulen angenommen wurde, indem das gesamte Gasvolumen der Säule als Totvolumen bezeichnet und behandelt wurde. Wäre y Null, so würde das bedeuten, daß die Substanzmoleküle niemals in Wechselwirkung zur stationären Phase treten und daher mit der Geschwindigkeit des »Luftpfropfens« durch die Säule wandern.
  • Die weite Kapillarsäule eignet sich gut als Modell zur Erläuterung des wirksamen Säulenvolumens.
  • Man kann sich jede solche Säule der Länge b ersetzt denken durch zwei Säulenstücke mit den Längen h,... und bwirk, wobei bt,r + b,,.t'rk = b und bwirk = y h mit y < 1 ist und wobei das erste Säulenstück keine stationäre Phase enthält. Die Trennstufenhöhe (meist HETP bezeichnet) im wirksamen Säulenteil hat den Wert h, den sie in einer totvolumenfreien Säule haben würde. Es ergibt sich für die übliche Rückhaltezeit, gerechnet vom Luftpeak ab, der seinerseits zum Zeitpunkt tL erscheint: tR = Y t[exp(P'RT) - 1]. (4) Ferner ergibt sich für die scheinbare, d. h. die aus der Messung ermittelte Trennstufenhöhe ll u irk = (5) also ein Wert, der größer als h ist. Gleichung (4) erklärt die im Verhältnis zur Luftpeakzeit kleinen Rückhaltezeiten der Komponenten, wie sie in der Tat bei weiten Kapillarsäulen gemessen werden.
  • Gleichung (5) erklärt das gleichzeitig verringerte Trennvermögen dieser Säulen, und zwar nahezu quantitativ.
  • Entscheidend ist dabei, daß tR und also y nicht Null ist und daß damit ein Zeitpunkt t0 definiert werden kann, in welchem die Probe sozusagen in das wirksame Säulenstück eintritt. Eine solche Definition war offenbar so lange nicht möglich, als das gesamte Gasvolumen der Säule als Totvolumen galt, solange also y = 0 angenommen werden mußte.
  • Eine solche Definition ist deshalb bisher auch niemals vorgeschlagen worden. Die Erkenntnis, daß die Tatsache, daß es im Gasraum jeder Säule außer dem Totvolumen immer ein Wirkvolumen geben muß, in einzigartiger Weise fürW die qualitative Analyse nutzbar gemacht werden kann, ist neu, und sie ist auch nicht naheliegend, sonst hätte man sie längst gefunden und benutzt. Erst diese Erkenntnis erlaubt die Einführung eines Bezugszeitpunktes, der zwischen Probenaufgabe und Luftpeak liegt und von dem ab alle Zeitabstände zu rechnen sind und der insbesondere für den zeitreziproken Ablauf des Registrierpapiers nach dem deutschen Patent 1 060 630 im Gegensatz zu dem dort eingeführten Anfangszeitpunkt (= Probenaufgabe) als Nullpunkt gewählt werden muß.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren sieht also in Abänderung des Verfahrens der Registrierung nach dem deutschen Patent 1 060 630 vor, daß der Bezugszeitpunkt to zwischen dem Probenaufgabezeitpunkt und dem Zeitpunkt des Auftretens des Luftpeaks gewählt wird und daß das Vorschubprogrammierteil exakt zum Bezugszeitpunkt to eingeschaltet wird.
  • Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Vorschubprogrammierteil und Registriermotor eine weitere Kupplung vorgesehen ist, daß beide Kupplungen durch Schalter betätigbar sind, daß die Schalter durch Signale aus der Trennapparatur des Gaschromatographen steuerbar sind, daß neben der Schreibstiftsteuerung eine Kennzeichnungseinrichtung für die registrierten gaschromatographischen Signale vorgesehen ist und daß die Kennzeichnungseinrichtung mit dem Papiermitnehmer gekoppelt ist.
  • Gemäß einer Ausführungsform kann die Kennzeichnungseinrichtung aus einer Art Druckmaschinenwalze bestehen, welche eine die Identität der jeweils gerade registrierten Komponente charakterisierende Information in entsprechend angeordneten Drucktypen auf ihrem Umfang trägt, wobei das Registrierpapier an der Walze vorbeigeführt wird und wobei die Peaks digital als Peakhöhenwerte auf dem Registrierpapier registriert werden können. Peakhöhen und charakterisierende Information werden nebeneinander gedruckt.
  • Der Schreibstiftsteuerung kann ein Verstärker vorgeschaltet sein, der so ausgebildet ist, daß der Verstärkungsfaktor proportional zu der Zeit ist, die vom Zeitpunkt der Probenaufgabe an gerechnet wird, so daß die Höhe der Peaks ein Maß für die relative Konzentration der durch die Peaks dargestellten Komponenten ist.
  • Das Vorschubprogrammierteil kann ein elektrisches Potentiometer enthalten, an dem eine elektrische Spannung abgenommen wird, die dem Logarithmus der Zeit, gerechnet vom Bezugszeitpunkt t0 an, proportional ist.
  • Das Vorschubprogrammierteil kann aber auch ein Kurvenscheibengetriebe enthalten.
  • Dabei können die Kurvengleichungen der beiden aufeinander abrollenden Kurvenscheiben des Kurvenscheibengetriebes lauten: wo rl, r2 und q Polarkoordinaten und B und (1 Konstanten sind.
  • In fünf Bildern wird das neue Verfahren und die entsprechende Vorrichtung veranschaulicht.
  • B i 1 d 1 illustriert die Voraussetzungen, die dem neuen Verfahren zugrunde liegen, an Hand eines Vergleichs der Rückhaltezeiten bei drei äquivalenten Messungen; B i 1 d 2 stellt ein Blockschema einer gaschromatographischen Meßapparatur dar, bei der das neue Registriergerät Verwendungi findet; die B i 1 d e r 3 und 4 zeigen Beispiele für die neuartige Gestaltung des Registrierpapiers bei Einsatz des neuen Registriergerätes; B i 1 d 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Getriebes, welches eine konstante Winkelgeschwindigkeit in eine inkonstante Winkelgeschwindigkeit umsetzt, welche umgekehrt proportional zu der von einem Bezugszeitpunkt t0 an gerechneten Zeitspanne ist.
  • In B i 1 d 1, welches nicht nur beweist, daß die Voraussetzungen der oben entwickelten Theorie der Wechselwirkungspotentiale zutreffen, sondern auch einen Weg zur Ermittlung der tO-Werte aufzeigt, sind die Rückhaltezeiten relativ zueinander und relativ zu den Probeneingabepunkten miteinander verglichen, die bei drei Messungen mit sehr unterschiedlichen Säulen C1, C2 und C3, aber bei gleicher stationärer Phase, bei gleicher Temperatur und bei gleicher Probe, bestehend aus den vier Substanzen S 1, S2, S3 und S4, ermittelt wurden. C, war eine etwa 53 m lange Kapillarsäule, C2 eine etwa 2,2 m und C3 eine etwa 6,3 m lange gepackte Säule. Der Vergleich wurde in der Form vorgenommen, daß die drei zeitlinear geteilten Chromatogrammachsen A" A2 und A3, auf denen die Startpunkte und alle Peakzeitpunkte R,, bis R34 der vier Substanzen markiert wurden, in passenden Abständen parallel untereinander gezeichnet wurden. Und zwar wurden die Abstände der drei Achsen von einem Punkt A so gewählt, daß AR11 2 R"R, 4 AR21 = 2 R2, R24 A R3, = 2R31R34.
  • Die Zeitpunkte für den S1-Peak, nämlich R", R2, und R3,, und der Punkt A wurden senkrecht untereinandergelegt. Die Zeitmaßstäbe, die in B i 1 d 1 jeweils angegeben sind, wurden so gewählt, daß sich die Figur zeichnerisch bequem darstellen ließ. Selbstverständlich liegen dann die Peakzeitpunkte für S4 auf einem Strahl durch A. Das folgt aus der Konstruktion der Figur.
  • Die Analysendauern betrugen 6,4, 12,0 und 60,7 Minuten. Es handelt sich also um Analysen unter sehr verschiedenen Strömungsverhältnissen.
  • Trotz dieser großen Untcrschiede liegen die Peakzcitpunkte für die Substanzen S2 und S3 ganz genau je auf einer Geraden durch A. Das gleiche gilt für die Luftpeaks, dagegen in keiner Weise für die Startpunkte St. Besonders große Abweichungen zeigt die Kapillarsäule, bei der das Totvolumen - vor allem außerhalb der Säule - sehr ins Gewicht fällt.
  • Wenn man nun entsprechend der oben mitgeteilten neuen Erkenntnis diejenigen Zeitpunkte to bestimmt, die die Strömung durch die Totvolumina von der Strömung durch den wirksamen Säulenabschnitt scheiden, und wenn man diese Zeitpunkte ebenfalls in B i 1 d 1 einträgt, so zeigt es sich, daß diese Zeitpunkte OX, O2 und 03 wiederum auf einem Strahl durch A liegen (s. gestrichelte Linie). Bei langen gepackten Säulen stimmen 0 und St nahezu überein wegen des vernachlässigbar kleinen Totvolumens.
  • Bei der Kapillarsäule Cl ist andererseits der Totvolumeneinfluß beträchtlich. Nun ist überhaupt bei. solchen Säulen dieser Einfluß, d. h. die Verweilzeit to im Totvolumen, oft schwer zu berechnen. B i 1 d 1 zeigt, wie man sich helfen kann, wenn schon Messungen derselben Substanz mit längeren gepackten Säulen vorliegen: O muß auf der Geraden durch 03 und A liegen. Jedoch ist dieses nicht die einzige Methode zur Bestimmung von b.
  • Um die Art und Weise der praktischen Durchführung des Verfahrens mit dem erfindungsgemäßen Registriergerät klar erkennbar zu machen, wird in dem folgenden Beispiel eine entsprechende Apparatur beschrieben, die natürlich je nach den Anforderungen des Einzelfalls abgewandelt werden kann, wenn nur das Prinzip des Einschaltens des Vorschubprogrammierteils im Bezugszeitpunkt und der besonderen Geschwindigkeitsfunktion des Vorschubs gewahrt bleibt. B i 1 d 2 zeigt ein Blockschema der ganzen Apparatur. 20 ist eine Trennapparatur eines Gaschromatographen, 21 ein Registriermotor zum Antrieb eines Vorschubprogrammierteils 23. 22 und 24 sind Kupplungen, die von einem Schaltprogrammwerk 28 betätigt werden. Dieses Schaltprogrammwerk wird entweder automatisch vom Gaschromatographen oder von Hand gesteuert und sorgt dafür, daß das Vorschubprogrammierteil 23 zum richtigen Zeitpunkt, also im Bezugszeitpunkt b, in Gang gesetzt wird und daß ein Papiermitnehmer 25 erst dann zu laufen beginnt, wenn z. B. der Luftpeak erscheint. Das Vorschubprogrammierteil 23 setzt die konstante Winkelgeschwindigkeit des Registriermotors 21 in die gewünschte Geschwindigkeitsfunktion um. Die Umsetzung erfolgt entweder elektrisch mit Hilfe eines linearen Geber- und eines logarithmischen Folgepotentiometers oder mechanisch mit Hilfe etwa eines Kurvenscheibengetriebes. 25 ist ein Papiermitnehmer, der, sobald die Kupplungen 22 und 24 eingerückt sind, mit der richtigen Winkelgeschwindigkeit rotiert. 26 ist ein z. B. auf eine Walze gespanntes Registrierpapier, 27 eine Schreibstiftsteuerung, welche die Signale des Meßdetektors von 20 in Zeiger- bzw. Schreibstiftausschläge umsetzt, und 27a eine Kennzeichnungseinrichtung, welche Informationen zur Charakterisierung der jeweils registrierten Komponenten auf das Registrierpapier druckt.
  • Das Vorschubprogrammierteil ist zweckmäßig mit einem Endabschalter versehen, der nach beendeter Analyse den Registriermotor abschaltet und eventuell ein Rücklaufwerk einschaltet, welches das Vorschubprogrammierteil auf Null zurückstellt.
  • Das Registrierpapier besteht aus begrenzten Abschnitten, die entweder von einer größeren Rolle abgewickelt werden oder einzeln etwa auf eine Walze gespannt sind. Der einzelne Abschnitt hat etwa das Aussehen von B i 1 d 3 oder 4, die Abszissenachse trägt eine Skala für die P-Werte mit der Benennung kcaVMol. Der Skalenmaßstab hängt von der Meßtemperatur ab, so daß für verschiedene Temperaturen Papiere mit verschieden geteilten Abszissen aufzuspannen sind. Wenn man einheitliches Papier mit P-Teilung verwenden will, muß man zwischen Papiermitnehmer und Papier ein stufenlos variables Getriebe einschalten, mit dessen Hilfe für jede Temperatur der gleiche P-Maßstab erreicht werden kann. Eine andere Möglichkeit ist die, daß man Papierwalzen mit verschiedenen Durchmessern verwendet. Zu jeder Temperatur gehört dann eine Walze mit einem ganz bestimmten Durchmesser, dessen Größe der absoluten Temperatur proportional sein müßte.
  • Bei dieser Gelegenheit sei auf einen weiteren Vorteil der Erfindung bezüglich der Einführung der P-Werte hingewiesen. Man hat früher schon festgestellt, daß der Logarithmus der Retentionszeit bei vielen Substanzen der reziproken Meßtemperatur proportional ist. Das bedeutet nach Gleichung (2) oder (3), daß, wie ja auch zu erwarten, das Wechselwirkungspotential P nicht von der Temperatur abhängt. Der Peak einer bestimmten Substanz erscheint also unabhängig von T immer bei demselben P-Wert.
  • Bei der Tabellierung nach P braucht also auf die Temperatur keine Rücksicht genommen zu werden.
  • Man spart damit eine ganze Tabellendimension und natürlich die entsprechende Meßarbeit zur Aufstellung der Tabelle.
  • Besonders vorteilhaft ist es bei dem neuen Registriergerät, daß die Winkelgeschwindigkeit der Schreibwalze nicht von der Winkelgeschwindigkeit des Registriermotors abhängt. Es ist also gleichgültig, ob der Registriermotor langsam oder schnell läuft; nach einer bestimmten Zeit t, gerechnet vom Bezugszeitpunkt to an bzw. vom Ingangsetzen des Vorschubprogrammierteils an, läuft das Papier rnit immer derselben zu t reziproken Geschwindigkeit ab. Dadurch ist es möglich, bei kurzen und langen Säulen, bei niedrigen und hohen Trägergasgeschwindigkeiten stets das gleiche Vorschubsystem zu benutzen. Man läßt einfach den Registriermotor so rasch laufen, wie es bei den jeweiligen Meßbedingungen am angemessensten ist, wobei es keineswegs darauf ankommt, einen bestimmten Drehzahlwert genau einzustellen, wohl aber darauf daß der einmal eingestellte Wert während der Messung konstant bleibt. Es ist also nicht erforderlich, einen Synchronmotor einzusetzen. Vielmehr verwendet man zweckmäßig einen Motor mit regelbarer und nach Möglichkeit stabilisierbarer Drehzahl. Man kann es durch passende Einstellung der Drehzahl auch so einrichten, daß bei laufendem Vorschubprogrammierteil 23 der frühest mögliche Vorschubbeginn, der ja nicht identisch sein kann mit dem zeitlichen Nullpunkt, bei dem die Funktion lit eine singuläre Stelle hat, und der Luftpeak zusammenfallen. Man muß dies sogar tun, wenn die Analyse es erfordert, daß der verfügbare Abszissenbereich voll ausgenutzt wird.
  • Die Funktion des Schaltprogrammwerks 28 ist oben nur im Prinzip beschrieben worden. Die praktische Durchführung setzt voraus, daß die kritischen Zeitdifferenzen hinreichend genau gemessen oder sonstwie bestimmt werden, damit das Vorschubprogrammierteil 23 und der Papiermitnehmer 25 zu den richtigen Zeitpunkten in Gang gesetzt werden.
  • Beide Zeiten lassen sich z. B. berechnen, die Zeit zwischen Probeneingabe und Bezugszeitpunkt aus dem Totvolumen etwa nach der Formel t0=voltat#1/m#p/p0#T0/T, (6) m = Mengendurchsatz in Nml/min, pO = Normaldruck, To = Normaltemperatur.
  • Der Zeitpunkt (to + tL) des Luftpeaks läßt sich in ähnlicher Weise berechnen. Man kann ihn aber auch oft bequemer und genauer experimentell bestimmen. Mit Wärmeleitfähigkeitsdetektoren wird er direkt angezeigt. Indirekt läßt er sich unter anderem bestimmen, wenn man t0 kennt und die Retentionszeit tso = (to + ts) einer bekannten Substanz mit bekanntem P-Wert gemessen hat. Es ist dann tL = (ts() - t0) exp(-P/RT). (7) Das neue Verfahren wird in seiner einfachsten Form so durchgeführt, daß man bei Eingabe der Probe, im Startpunkt also, eine Stoppuhr in Gang setzt und diese beobachtet. Nach der Zeit t0 wird durch einen Schalter das Vorschubprogrammierteil in Gang gesetzt, nach der Zeit (to + tL) wird durch einen weiteren Schalter der Papiermitnehmer in Gang gesetzt. Statt der Schalter können die Kupplungen 22 bzw. 24 betätigt werden. Wenn man glaubt, daß die Analyse beendet ist, werden Papiermitnehmer und Vorschubprogrammierteil stillgesetzt und letzteres auf Null zurückgestellt.
  • In einer zweiten, ebenfalls noch einfachen Ausführungsform befindet sich im Registriergerät ein Zeitschaltwerk. Dieses Schaltwerk, das im wesentlichen aus einer Uhr mit Schaltkontakten besteht, wird bei Eingabe der Probe, beim Startpunkt also, in Gang gesetzt. Auf einer Sichtscheibe hat man zuvor zwei Schaltkontakte auf die Zeitpunkte t0 bzw. (to + tL) gestellt. Eine Beobachtung der Uhr erübrigt sich; das Einschalten des Vorschubprogrammierteils zum Zeitpunkt to und das Einschalten des Papiermitnehmers zum Zeitpunkt (to + tL) erfolgt automatisch. Auch das Ausschalten und Zurückstellen nach beendeter Analyse läßt sich automatisieren. Die Ausführung eines solchen Zeitschaltwerks ist bekannt und braucht hier nicht im einzelnen beschrieben zu werden.
  • Man kann auch durch Signalimpulse aus dem entsprechend gestalteten Strömungssystem des Gaschromatographen die Kupplungen 22 und 24 in den richtigen Zeitpunkten automatisch und unabhängig von der Bedienung des Geräts mittels Schalter 28', 28" betätigen. Die Signale werden in diesem Fall durch die Probe selbst in einem oder in mehreren besonderen Signaldetektoren erzeugt. Ein Nulldetektor kann z. B. bei gepackten Säulen unmittelbar am Säuleneingang liegen und liefert das tO-Signal. Der Luftpeak- kann als tL-Signal verwendet werden.
  • Eine solche Einrichtung ist geeignet, den »Bezugszeitpunkt« wie auch den Zeitpunkt des Luftpeaks unabhängig von den jeweils eingestellten Betriebsparametern sehr genau zu justieren und den exakten Ablauf des Zeitprogramms der Registrierung automatisch sicherzustellen.
  • Die vorgeschriebene Geschwindigkeitsfunktion der Registrierung wird beispielsweise dadurch erreicht, daß man den Registriermotor über ein Getriebe mit einer Kurvenscheibe 71 koppelt, auf der eine zweite Kurvenscheibe 72 abrollt. B i 1 d 5 zeigt dieses Kurvenscheibengetriebe. Die Gleichung der Kurve für 71 lautet erfindungsgemäß wobei B der Abstand der Scheibenachsen voneinander und (X2 das Verhältnis der größten zur kleinsten Ubersetzung der beiden Scheiben ist und wobei ferner z von Damit = l bis pmax = Fmin + 22 -1 läuft. Die Scheibe71 macht also im Verlauf einer Messung gerade eine volle Umdrehung, was zwar nicht wesentlich, aber doch zweckmäßig für die praktische Ausführung eines solchen Kurvenscheibengetriebes ist.
  • Der Wert q = 0 entspricht dem Bezugszeitpunkt, für den t - t, = t' = 0 ist und zu dem das Vorschubprogrammierteil in Gang gesetzt wird.
  • Die Gleichung der Kurve für die Scheibe 72 lautet erfindungsgemäß Hier ist der Anfangswert von der zu dem obigen Wert gmin gehört, zn = 0.
  • Die Gleichungen (8) und (9) sind so beschaffen, daß, wie es ja sein muß, zu jedem Zeitpunkt t', gerechnet vom Bezugszeitpunkt an, die folgenden beiden Beziehungen erfüllt sind: 2. 7 2:r« 1, COnSf/tl #2 = = const/t' α2-1 t' =winkelgeschwindigkeit der Kurvenscheibe 72, r, + r2 = B = Abstand der Scheibenachsen.
  • Selbstverständlich kann man die gleiche Wirkung auch mit einer elektrischen Ubertragung mittels Geber- und Folgepotentiometer erzielen, die schon ange'deutet wurde und die in der Patentschrift 22 667 des Amtes für Erfindungs- und Patentwesen in Ost-Berlin näher erläutert ist.
  • In der vorstehenden Beschreibung des erfindungsgemäßen Registriergeräts ist eine Registrierung mittels Schreibers vorgesehen, also eine Analogdarstellung der Meßwerte. Die Erfindung ist aber keineswegs darauf beschränkt. Vielmehr zieht eine digitale Darstellung der Meßwerte ganz besonderen Nutzen aus der Erfindung.
  • Bekanntlich ist der Hauptzweck der digitalen Darstellung die unmittelbare und automatische quantitative Auswertung des Gaschromatogramms. Dabei werden entweder die Peakfiächen bzw. die Zeitintegrale der Detektorspannung für jeden einzelnen Peak elektronisch ausgerechnet und digital angezeigt bzw. ausgedruckt, oder es werden die Peakhöhen abgefühlt und ebenfalls digital angezeigt bzw. aus- gedruckt. Jeder Meßwert erhält außerdem ein Kennzeichen, das ihn dem zugehörigen Peak zuordnet.
  • Dieses Kennzeichen kann z. B. eine laufende Nummer sein oder auch die jeweilige Retentionszeit.
  • Bei der hier beschriebenen Erfindung ist es zweckmäßig, statt der Peakflächen die Peakhöhen als Maß für die Komponentenkonzentration zu wählen, wenn von der Möglichkeit Gebrauch gemacht wird, die Anzeigeempfindlichkeit des Schreibers proportional zur abgelaufenen Zeit zu steigern. Man spart den Integrator und erreicht trotzdem eine mindestens ebenso große Genauigkeit. Selbstverständlich kann man aber auch mit der Flächenbestimmung operieren.
  • Erfindungsgemäß werden nun die digital angezeigten oder gedruckten Peakhöhen (oder -flächen) mit einem neuen Kennzeichen versehen, das aus dem jeweiligen P-Wert oder aber aus dem jeweiligen Substanznamen besteht, sofern nämlich eine eindeutige Zuordnung von P-Wert und Substanznamen gegeben und bekannt ist. Eine solche Zuordnung ist zwischen Retentionszeit und Substanznamen nicht möglich. Die neue Kennzeichnungseinrichtung (27a in B i 1 d 2) bedeutet also einen wesentlichen Fortschritt.
  • Die technische Durchführung der Kennzeichnung ist leicht einzusehen. Man setzt auf die Welle der Registrierpapierwalze bzw. an die Stelle dieser Walze eine Art Druckmaschinenwalze, welche entweder die P-Werte oder die Substanznamen (oder auch beides) oder eine gleichwertige Information in entsprechend angeordneten Drucktypen auf ihrem Umfang trägt.
  • Diese Walze läuft neben dem Digitaldruckwerk für die Peakhöhen mit einer gemeinsamen Achse. Das zu bedruckende Papier wird an beiden Walzen, z. B. ruckweise, vorbeigeführt, so daß Peakhöhe und P-Wert oder Substanzname jeweils gleichzeitig nebeneinander gedruckt werden, wobei dann die verschiedenen Komponenten mit ihren Konzentrationswerten in Listenform untereinander erscheinen.
  • Der durch die Erfindung erzielbare Fortschritt sei im folgenden zusammengefaßt. Die Auswertung der gaschromatographischen Analyse wird automatisiert, und zwar - etwa bei Anwendung der digitalen Registrierung - dergestalt, daß nach Einstellung der Apparatur und Eingabe der Probe nur gewartet zu werden braucht, bis alle Komponenten der Probe die Trennsäule verlassen haben. Auf einem gleichzeitig ablaufenden Papierstreifen kann dann sofort das fertige Ergebnis der Analyse abgelesen werden.
  • Durch zweckentsprechende Verwendung von Speicher- und Multipliziereinrichtungen sowie durch automatische Berücksichtigung von Eichfaktoren ist es dabei sogar möglich, neben jedem Substanznamen die schon auf 100 Teile bezogene Konzentration der jeweiligen Substanz gedruckt erscheinen zu lassen.

Claims (7)

  1. Patentansprüche: 1. Registrierverfahren für die gaschromatographische Analyse, bei welchem einem gegenüber dem Probenaufgabezeitpunkt verzögert in Bewegung gesetzten Registrierstreifen eine Ablaufgeschwindigkeit erteilt wird, die umgekehrt proportional zum zeitlichen Abstand von einem Bezugszeitpunkt t0 ist, der für die Einschaltung eines Vorschubprogrammierteils maßgebend ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Bezugszeitpunkt to zwischen dem Probenaufgabezeitpunkt und dem Zeitpunkt des Auftretens des Luftpeaks gewählt wird und daß das Vorschubprogrammierteil exakt zum Bezugszeitpunkt t0 eingeschaltet wird.
  2. 2. Registriergerät zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einer durch die Detektorsignale der gaschromatographischen Vorrichtung betätigten Schreibstiftsteuerung, einer Walze mit dem Registrierstreifen, einem Papiermitnehmer, einer Kupplung, einem Vorschubprogrammierteil und einem Registriermotor, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Vorschubprogrammierteil (23) und Registriermotor (21) eine weitere Kupplung (22) vorgesehen ist, daß beide Kupplungen (22, 24) durch Schalter (28', 28") betätigbar sind, daß die Schalter (28', 28") durch Signale aus der Trennapparatur (20) des Gaschromatographen steuerbar sind, daß neben der Schreibstiftsteuerung (27) eine Kennzeichnungseinrichtung (27a) für die registrierten gaschromatographischen Signale vorgesehen ist und daß die Kennzeichnungseinrichtung (27a) mit dem Papiermitnehmer (25) gekoppelt ist.
  3. 3. Registriergerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennzeichnungseinrichtung (27a) aus einer Art Druckmaschinenwalze besteht, welche entweder die Substanznamen oder eine sonstige, die Identität der Komponente charakterisierende Information, wie z. B. den Wert des Wechselwirkungspotentiais P der Komponente, oder auch z beides in entsprechend angeordneten Drucktypen auf ihrem Umfang trägt, daß das Registrierpapier z. B. ruckweise an der Walze vorbeiführbar ist, daß Mittel zur digitalen Registrierung der Peakhöhenwerte auf dem gleichen Registrierpapier vorgesehen sind, so daß Peakhöhe und P-Wert oder Substanznamen jeweils gleichzeitig nebeneinander gedruckt werden.
  4. 4. Registriergerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schreibstiftsteuerung (27) ein Verstärker vorgeschaltet ist, der so ausgebildet ist, daß der Verstärkungsfaktor proportional zu der Zeit ist, die vom Zeitpunkt der Probenaufgabe an gerechnet wird, so daß die Höhe der Peaks ein Maß für die relative Konzentration der durch die Peaks dargestellten Komponenten ist.
  5. 5. Registriergerät nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorschubprogrammierteil (23) ein elektrisches Potentiometer enthält, an dem eine elektrische Spannung abgenommen wird, die dem Logarithmus der Zeit, gerechnet vom Bezugszeitpunkt t0 an, proportional ist.
  6. 6. Registriergerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Vorschubprogrammierteil (23) ein Kurvenscheibengetriebe (71, 72) enthält.
  7. 7. Registriergerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Kurvenscheibengetriebe (71, 72) zwei aufeinander abrollende Kurvenscheiben enthält, deren Kurvengleichungen lauten: wo r1, i2 und <i Polarkoordinaten und B und Konstanten sind.
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