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Die Erfindung betrifft unter Zusatz von magnetischen Metallteilchen
hergestellte Gegenstände aus Glas oder durchsichtigem organischem Material, bei
denen die Durchsicht bzw. der Lichteinfall ganz :oder teilweise gesperrt ist.
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Es ist schon lange bekannt, Gläser mit färbenden, Licht- und Wärmestrahlen
absorbierenden Zusatzstoffen, z. B. Blei und Kobaltverbindungen, zu versehen. Es
wurden auch schon Verpackungsfolien aus Cellophan oder Kunststoffen genannt, die
Metallpulver in feiner Zerteilung enthalten. Anderen Vorschlägen zufolge werden
derartige Folien auch als Zwischenschichten für Verbundgläserverwendet.
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Je größer bei derartigen Gläsern der Lichtabsorptions- bzw. -reflexionsgrad
gewählt wird, umso mehr wird der Lichteinfall bzw. die Durchsicht- gesperrt. Für
die meisten Anwendungen würde es aber genügen, wenn der Lichteinfall bzw. die Durchsicht
nur in einem bestimmten Winkel vermindert bzw. gesperrt würde.
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Diesen Nachteilen abzuhelfen, wurden auch schon Mehrscheibengläser
vorgeschlagen, deren Zwischenschichten ihre Lichtdurchlässigkeit reversibel verändern.
Die Gläser dieser Art bestehen aus ringsum in bestimmtem Abstand voneinander gehaltenen
Doppelgläsern mit einer Paraffinölfüllung und entsprechender Randabdichtung. Der
Füllung sind Eisenfeilspäne beigemengt, die mittels weiter in dem Zwischenraum vorgesehener
ringförmiger elektrischer Leiter beim Anlegen eines Stromkreises in bestimmter Richtung
ausgerichtet werden, womit eine Aufhellung bzw. Verdunklung des Glases erzielt wird.
Wie hierzu jedoch angegeben wird, können diese Doppelgläser nur -kleine Abmessungen-
haben und außerdem nur in horizontaler Lage verwendet werden. Diesen Anwendungsbedingungen
gemäß ist der Anwendungsbereich der Glasscheiben eng begrenzt. Dies wohl auch im
Hinblick auf den Aufwand, da bei Mehrscheibengläsern eine hochwertige Randabdichtung
und auch Ringspulen sowie Einrichtungen zur Stromzuführung und -schalteng unbedingt
erforderlich sind.
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Diese Nachteile behebt die Erfindung, welche sich die Aufgabe gestellt
hat, ein Glas zu schaffen, das den Lichteinfall bzw. die Durchsicht in einem bestimmten
Winkelbereich mindert bzw. sperrt.
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Dies wird gemäß der Erfindung durch Beimengung flacher magnetischer
Metallteilchen in Form, von -Plättchen erreicht, die insgesamt oder auch gruppenweise
in einem beliebigen Winkel zu einer Oberfläche des beispielsweise aus einer Glasscheibe
bestehenden Trägerstoffes ausgerichtet sind. Die Metallteilchen können dabei auch
derart gleichgerichtet sein, daß ihre großflächigen Sditen'parallel-verläufen. Dementsprechend
ist hier der wirksame-Winkelbereich überall an der Oberfläche des Trägerstoffes
gleich. Die Metallteilchen können natürlich auch- anders, 'beispielsweise in einem
bestimmten Winkel zueinander, ausgerichtet werden, womit sich dann der wirksame
Winkelbereich entlang der Oberfläche der Trägerkörper ändert.
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Auch kann die Verteilung der Metallteilchen im Trägerkörper entsprechend
den Bedürfnissen gestaltet werden. Je nachdem werden die Metallteilchen gleichmäßig
verteilt oder in parallel zu den Oberflächen der Trägerkörper verlaufenden Schichten
angeordnet. Auch können bestimmte Sichtflächen freigehalten werden, so daß sich
figürliche Anordnen-: gen, z:.B.=in Form von Streifen, ergeben.-Die Lichtdurchlässigkeit
bzw. Durchsicht kann durch den Feinheitsgrad der Metallteilchen, ihre Menge und
die Art der Verteilung im Trägerkörper bestimmt werden. In der durch die großflächigen
Seiten der Metallteilchen gegebenen Wirkungsebene kann der Wirkungsgrad vor allem
durch Variierung der Dicke der Metallteilchen eingestellt werden. Aber auch im an
sich freien Durchsichtbereich kann durch eine größere Menge der Metallteilchen eine
gewisse Minderurig der Durchsicht erzielt werden. Der Hauptwirkungsbereich - in
dem hauptsächlich die Durchsicht bzw. der Lichteinfall gesperrt bzw. vermindert
werden soll - wird durch Bemessung der großflächigen Seiten der Metallteilchen wie
auch durch ihren Abstand voneinander bestimmt. Auf diese Weise läßt sich ein kleinerer
oder größerer wirksamer Winkelbereich einstellen.
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Die flächige Ausbildung der Metallteilchen gemäß der Erfindung ermöglicht
es, ihre Oberflächen zur Erzielung bestimmter Effekte vorzubehandeln. Es ist z.
B. daran gedacht, die Oberflächen der Metallteilchen glänzend zu machen, beispielsweise
durch Polieren, so daß an der Hauptwirkungsebene die Oberfläche des Trägerkörpers
den Eindruck eines Spiegels macht. Auch können die Oberflächen der Metallteilchen
gefärbt werden. Durch. diese Maßnahmen kann der Licht- bzw. Wärmestrahlenreflexionsgrad
der Trägerkörper beeinflußt werden. Natürlich ist dies auch durch eine geeignete
Wahl der Metalle möglich. Auf diese- Weise---können die verschiedensten Licht- bzw.
Farbwirkungen erzielt werden.
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Die Metallteilchen werden zweckmäßigerweise dem Rohstoff der Trägerkörper
beigemengt, was bei Glasgegenständen beispielsweise in der Schmelze, spätestens
kur vor dem Erstarren, bei Gegenständen aus Kunststoffen u. dgl. sinngemäß vor der
Verfestigung erfolgen kann. Bei Flachglasscheiben, die in einem endlosen Glasband-
gezogen werden, können die Metallteilchen bereits in der Schmelze beigemengt und
das ausgezogene Glasband bis zur Erstarrung - das ist der Punkt, an dem die beigemengten
Metallteilchen nicht mehr beweglich sind - einem Magnetfeld ausgesetzt werden, dessen,
Kraftlinien die für die gewünschte Ausrichtung der Metallplättchen geeignete Richtung
aufweisen, die nach dem Erstarren des Glases beibehalten wird. Als Metallteilchen
kommen vor allem solche aus ferromagnetischen Stoffen, wie 'Kobalt, Nickel -und
-Eisen, 3n Betracht, wovon das Kobalt die für dieses Herstellungsverfahren
günstigsten Eigenschaften besitzt, da es einmal einen höheren Schmelzpunkt als das.Glas
-aufweist, zum anderen bei den in der Glasschmelze üblichen Temperaturen ,von etwa
1000°C .noch. magnetisierbar ist (Curiepunkt 1000° C).
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Eine schichtweise .Beimengung der Metallteilchen wird bei einer Einbringung
älin-lich der Bewehrung von Glasscheiben mit Drahteinlagen erzielt.
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Das geschmolzene Glas wird hierbei in an sich bekannter Weise einer
Ziehdüse zugeführt, die zwei seitliche Schlitze zum Austritt der Glasmasse und einen
mittleren Schlitz für die Einbringung der Metallteilchen besitzt, über dem sich
die beiderseits austretenden Glasbahnen zu einer Zwiebel vereinigen und die zugeführten
Metallteilchen einschließen. Die Metallteilchen können dabei gleichmäßig verteilt
werden; es können aber auch Figuren gebildet werden.
Zweckmäßißg
ist es, die äußeren Oberflächen der Glasbahnen zuerst zu kühlen.
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Die Magnete werden entlang der Glasbahn angeordnet, und zwar zweckmäßig
an dem Punkt, an dem die Erstarrung des Glases einsetzt. Wenn eine gleichmäßige
Ausrichtung der Metallteilchen angestrebt wird, kann durch entsprechende Anordnung
bzw. Bündelung der Magnetpole längs der Glasbahn und über die Breite ein gleichmäßig
einwirkendes Magnetfeld erzeugt werden. Bei angestrebter ungleichmäßiger Anordnung
der Metallteilchen werden die Magnetpole entsprechend verteilt angeordnet. Als Magnete
können beispielsweise Ringspulmagnete verwendet werden, deren Form den jeweiligen
Erfordernissen angepaßt wird.
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Es ist weiterhin vorgesehen, die Metallteilchen voi der Einbringung
mit einem Schutzüberzug, vorzugsweise aus Oxiden, zu versehen.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen näher erläutert.
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F i g. 1 zeigt schematisch eine Senkrechtverglasung mit quer ausgerichteten
Metallplättchen; F i g. 2 ist die gleiche Verglasung mit größerem Wirkungswinkel;
F i g. 3 zeigt dieselbe Verglasung mit schräg angeordneten Metallplättchen und F
i g. 4 das Beispiel einer Dachverglasung.
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Bei den Ausführungsbeispielen gemäß den F i g.1 bis 4 sind mit 1 Glasscheiben
einmal bei Senkrechtverglasungen und zum anderen bei einer Dachverglasung, mit 2
die Metallplättchen schematisch angedeutet. Bei der Glasscheibe nach F i g. 1 sind
die Metallplättchen 2 in geringer Menge und Verteilung eingebracht worden, so daß
sie einen relativ großen Abstand voneinander haben. Dementsprechend ist der Wirkungsbereich,
in dem die einfallenden Lichtstrahlen reflektiert werden oder die Durchsicht gesperrt
ist, klein. Der Wirkungsbereich entspricht den Winkelbereichen. Der freie Bereich
ist mit c markiert, macht deutlich, daß auch in einem größeren Abstand von der Glasscheibe
Durchsicht möglich ist. Diese Glasscheiben eignen sich z. B. für Schaufenster.
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Die Anordnung und Größe der Metallplättchen in F i g. 2 zeigt, wie
der Wirkungsbereich durch größere Dichte und auch Vergrößerung der flächigen Ausdehnung
der Metallplättchen erweitert werden kann. Der freie Bereich c ist hier nur noch
ein Bruchteil vom Wirkungsbereich b.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 3 sind die Metallplättchen 2
mit den großflächigen Seiten schräg zur Verglasungsebene angeordnet. Während bei
den erstgenannten Ausführungsbeispielen das von oben einfallende Licht - dargestellt
durch die Pfeile g und h - reflektiert wird, kann es beim vorliegenden Beispiel
einer Verglasung frei eintreten, wohingegen hier die Durchsicht - verdeutlicht durch
die Pfeile d, e und f - gesperrt oder sehr vermindert ist.
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Wenn - wie vorgesehen - die nach außen gerichteten Seiten der Metallplättchen
2 glänzend sind, die nach innen gerichteten matt, dann entsteht nach außen die Wirkung
eines Spiegels, der die Durchsicht auch bei dünneren Metallplättchen erschwert,
während die Möglichkeit einer Durchsicht nach außen besteht. Die Abmessungen der
Metallplättchen können sich in Größenordnungen von den mit unbewaffneten Augen nicht
mehr sichtbaren bis zu denen eines Feilspanes bewegen.
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Nach F i g. 4 können die seitlich einfallenden Lichtstrahlen i, z.
B. die weniger störenden der Morgensonne, oder die bei tieferem Sonnenstand im Winter,
ungehindert durchtreten. Die bei hohem Sonnenstand auftreffenden Strahlen k dagegen
werden reflektiert.
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Die Anwendungen, welche die erfindungsgemäßen Glasscheiben und sonstigen
Gegenstände finden können, sind mannigfaltiger Art. Es können ebenso Blendschutzbrillen
ausgeführt werden, wie Verglasungen an Gebäuden. Körperliche Gegenstände können
mit den vielfältigsten Lichteffekten ausgestattet werden. Die bisher übliche Ausrichtung
von Sheddachbauten nach Norden erscheint entbehrlich.