DE1298241B - Unter Zusatz von magnetischen Metallteilchen hergestellte Gegenstaende aus Glas oderdurchsichtigem organischem Material - Google Patents

Unter Zusatz von magnetischen Metallteilchen hergestellte Gegenstaende aus Glas oderdurchsichtigem organischem Material

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DE1298241B DE1959V0015935 DEV0015935A DE1298241B DE 1298241 B DE1298241 B DE 1298241B DE 1959V0015935 DE1959V0015935 DE 1959V0015935 DE V0015935 A DEV0015935 A DE V0015935A DE 1298241 B DE1298241 B DE 1298241B
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Description

  • Die Erfindung betrifft unter Zusatz von magnetischen Metallteilchen hergestellte Gegenstände aus Glas oder durchsichtigem organischem Material, bei denen die Durchsicht bzw. der Lichteinfall ganz :oder teilweise gesperrt ist.
  • Es ist schon lange bekannt, Gläser mit färbenden, Licht- und Wärmestrahlen absorbierenden Zusatzstoffen, z. B. Blei und Kobaltverbindungen, zu versehen. Es wurden auch schon Verpackungsfolien aus Cellophan oder Kunststoffen genannt, die Metallpulver in feiner Zerteilung enthalten. Anderen Vorschlägen zufolge werden derartige Folien auch als Zwischenschichten für Verbundgläserverwendet.
  • Je größer bei derartigen Gläsern der Lichtabsorptions- bzw. -reflexionsgrad gewählt wird, umso mehr wird der Lichteinfall bzw. die Durchsicht- gesperrt. Für die meisten Anwendungen würde es aber genügen, wenn der Lichteinfall bzw. die Durchsicht nur in einem bestimmten Winkel vermindert bzw. gesperrt würde.
  • Diesen Nachteilen abzuhelfen, wurden auch schon Mehrscheibengläser vorgeschlagen, deren Zwischenschichten ihre Lichtdurchlässigkeit reversibel verändern. Die Gläser dieser Art bestehen aus ringsum in bestimmtem Abstand voneinander gehaltenen Doppelgläsern mit einer Paraffinölfüllung und entsprechender Randabdichtung. Der Füllung sind Eisenfeilspäne beigemengt, die mittels weiter in dem Zwischenraum vorgesehener ringförmiger elektrischer Leiter beim Anlegen eines Stromkreises in bestimmter Richtung ausgerichtet werden, womit eine Aufhellung bzw. Verdunklung des Glases erzielt wird. Wie hierzu jedoch angegeben wird, können diese Doppelgläser nur -kleine Abmessungen- haben und außerdem nur in horizontaler Lage verwendet werden. Diesen Anwendungsbedingungen gemäß ist der Anwendungsbereich der Glasscheiben eng begrenzt. Dies wohl auch im Hinblick auf den Aufwand, da bei Mehrscheibengläsern eine hochwertige Randabdichtung und auch Ringspulen sowie Einrichtungen zur Stromzuführung und -schalteng unbedingt erforderlich sind.
  • Diese Nachteile behebt die Erfindung, welche sich die Aufgabe gestellt hat, ein Glas zu schaffen, das den Lichteinfall bzw. die Durchsicht in einem bestimmten Winkelbereich mindert bzw. sperrt.
  • Dies wird gemäß der Erfindung durch Beimengung flacher magnetischer Metallteilchen in Form, von -Plättchen erreicht, die insgesamt oder auch gruppenweise in einem beliebigen Winkel zu einer Oberfläche des beispielsweise aus einer Glasscheibe bestehenden Trägerstoffes ausgerichtet sind. Die Metallteilchen können dabei auch derart gleichgerichtet sein, daß ihre großflächigen Sditen'parallel-verläufen. Dementsprechend ist hier der wirksame-Winkelbereich überall an der Oberfläche des Trägerstoffes gleich. Die Metallteilchen können natürlich auch- anders, 'beispielsweise in einem bestimmten Winkel zueinander, ausgerichtet werden, womit sich dann der wirksame Winkelbereich entlang der Oberfläche der Trägerkörper ändert.
  • Auch kann die Verteilung der Metallteilchen im Trägerkörper entsprechend den Bedürfnissen gestaltet werden. Je nachdem werden die Metallteilchen gleichmäßig verteilt oder in parallel zu den Oberflächen der Trägerkörper verlaufenden Schichten angeordnet. Auch können bestimmte Sichtflächen freigehalten werden, so daß sich figürliche Anordnen-: gen, z:.B.=in Form von Streifen, ergeben.-Die Lichtdurchlässigkeit bzw. Durchsicht kann durch den Feinheitsgrad der Metallteilchen, ihre Menge und die Art der Verteilung im Trägerkörper bestimmt werden. In der durch die großflächigen Seiten der Metallteilchen gegebenen Wirkungsebene kann der Wirkungsgrad vor allem durch Variierung der Dicke der Metallteilchen eingestellt werden. Aber auch im an sich freien Durchsichtbereich kann durch eine größere Menge der Metallteilchen eine gewisse Minderurig der Durchsicht erzielt werden. Der Hauptwirkungsbereich - in dem hauptsächlich die Durchsicht bzw. der Lichteinfall gesperrt bzw. vermindert werden soll - wird durch Bemessung der großflächigen Seiten der Metallteilchen wie auch durch ihren Abstand voneinander bestimmt. Auf diese Weise läßt sich ein kleinerer oder größerer wirksamer Winkelbereich einstellen.
  • Die flächige Ausbildung der Metallteilchen gemäß der Erfindung ermöglicht es, ihre Oberflächen zur Erzielung bestimmter Effekte vorzubehandeln. Es ist z. B. daran gedacht, die Oberflächen der Metallteilchen glänzend zu machen, beispielsweise durch Polieren, so daß an der Hauptwirkungsebene die Oberfläche des Trägerkörpers den Eindruck eines Spiegels macht. Auch können die Oberflächen der Metallteilchen gefärbt werden. Durch. diese Maßnahmen kann der Licht- bzw. Wärmestrahlenreflexionsgrad der Trägerkörper beeinflußt werden. Natürlich ist dies auch durch eine geeignete Wahl der Metalle möglich. Auf diese- Weise---können die verschiedensten Licht- bzw. Farbwirkungen erzielt werden.
  • Die Metallteilchen werden zweckmäßigerweise dem Rohstoff der Trägerkörper beigemengt, was bei Glasgegenständen beispielsweise in der Schmelze, spätestens kur vor dem Erstarren, bei Gegenständen aus Kunststoffen u. dgl. sinngemäß vor der Verfestigung erfolgen kann. Bei Flachglasscheiben, die in einem endlosen Glasband- gezogen werden, können die Metallteilchen bereits in der Schmelze beigemengt und das ausgezogene Glasband bis zur Erstarrung - das ist der Punkt, an dem die beigemengten Metallteilchen nicht mehr beweglich sind - einem Magnetfeld ausgesetzt werden, dessen, Kraftlinien die für die gewünschte Ausrichtung der Metallplättchen geeignete Richtung aufweisen, die nach dem Erstarren des Glases beibehalten wird. Als Metallteilchen kommen vor allem solche aus ferromagnetischen Stoffen, wie 'Kobalt, Nickel -und -Eisen, 3n Betracht, wovon das Kobalt die für dieses Herstellungsverfahren günstigsten Eigenschaften besitzt, da es einmal einen höheren Schmelzpunkt als das.Glas -aufweist, zum anderen bei den in der Glasschmelze üblichen Temperaturen ,von etwa 1000°C .noch. magnetisierbar ist (Curiepunkt 1000° C).
  • Eine schichtweise .Beimengung der Metallteilchen wird bei einer Einbringung älin-lich der Bewehrung von Glasscheiben mit Drahteinlagen erzielt.
  • Das geschmolzene Glas wird hierbei in an sich bekannter Weise einer Ziehdüse zugeführt, die zwei seitliche Schlitze zum Austritt der Glasmasse und einen mittleren Schlitz für die Einbringung der Metallteilchen besitzt, über dem sich die beiderseits austretenden Glasbahnen zu einer Zwiebel vereinigen und die zugeführten Metallteilchen einschließen. Die Metallteilchen können dabei gleichmäßig verteilt werden; es können aber auch Figuren gebildet werden. Zweckmäßißg ist es, die äußeren Oberflächen der Glasbahnen zuerst zu kühlen.
  • Die Magnete werden entlang der Glasbahn angeordnet, und zwar zweckmäßig an dem Punkt, an dem die Erstarrung des Glases einsetzt. Wenn eine gleichmäßige Ausrichtung der Metallteilchen angestrebt wird, kann durch entsprechende Anordnung bzw. Bündelung der Magnetpole längs der Glasbahn und über die Breite ein gleichmäßig einwirkendes Magnetfeld erzeugt werden. Bei angestrebter ungleichmäßiger Anordnung der Metallteilchen werden die Magnetpole entsprechend verteilt angeordnet. Als Magnete können beispielsweise Ringspulmagnete verwendet werden, deren Form den jeweiligen Erfordernissen angepaßt wird.
  • Es ist weiterhin vorgesehen, die Metallteilchen voi der Einbringung mit einem Schutzüberzug, vorzugsweise aus Oxiden, zu versehen.
  • Die Erfindung ist in den Zeichnungen näher erläutert.
  • F i g. 1 zeigt schematisch eine Senkrechtverglasung mit quer ausgerichteten Metallplättchen; F i g. 2 ist die gleiche Verglasung mit größerem Wirkungswinkel; F i g. 3 zeigt dieselbe Verglasung mit schräg angeordneten Metallplättchen und F i g. 4 das Beispiel einer Dachverglasung.
  • Bei den Ausführungsbeispielen gemäß den F i g.1 bis 4 sind mit 1 Glasscheiben einmal bei Senkrechtverglasungen und zum anderen bei einer Dachverglasung, mit 2 die Metallplättchen schematisch angedeutet. Bei der Glasscheibe nach F i g. 1 sind die Metallplättchen 2 in geringer Menge und Verteilung eingebracht worden, so daß sie einen relativ großen Abstand voneinander haben. Dementsprechend ist der Wirkungsbereich, in dem die einfallenden Lichtstrahlen reflektiert werden oder die Durchsicht gesperrt ist, klein. Der Wirkungsbereich entspricht den Winkelbereichen. Der freie Bereich ist mit c markiert, macht deutlich, daß auch in einem größeren Abstand von der Glasscheibe Durchsicht möglich ist. Diese Glasscheiben eignen sich z. B. für Schaufenster.
  • Die Anordnung und Größe der Metallplättchen in F i g. 2 zeigt, wie der Wirkungsbereich durch größere Dichte und auch Vergrößerung der flächigen Ausdehnung der Metallplättchen erweitert werden kann. Der freie Bereich c ist hier nur noch ein Bruchteil vom Wirkungsbereich b.
  • Beim Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 3 sind die Metallplättchen 2 mit den großflächigen Seiten schräg zur Verglasungsebene angeordnet. Während bei den erstgenannten Ausführungsbeispielen das von oben einfallende Licht - dargestellt durch die Pfeile g und h - reflektiert wird, kann es beim vorliegenden Beispiel einer Verglasung frei eintreten, wohingegen hier die Durchsicht - verdeutlicht durch die Pfeile d, e und f - gesperrt oder sehr vermindert ist.
  • Wenn - wie vorgesehen - die nach außen gerichteten Seiten der Metallplättchen 2 glänzend sind, die nach innen gerichteten matt, dann entsteht nach außen die Wirkung eines Spiegels, der die Durchsicht auch bei dünneren Metallplättchen erschwert, während die Möglichkeit einer Durchsicht nach außen besteht. Die Abmessungen der Metallplättchen können sich in Größenordnungen von den mit unbewaffneten Augen nicht mehr sichtbaren bis zu denen eines Feilspanes bewegen.
  • Nach F i g. 4 können die seitlich einfallenden Lichtstrahlen i, z. B. die weniger störenden der Morgensonne, oder die bei tieferem Sonnenstand im Winter, ungehindert durchtreten. Die bei hohem Sonnenstand auftreffenden Strahlen k dagegen werden reflektiert.
  • Die Anwendungen, welche die erfindungsgemäßen Glasscheiben und sonstigen Gegenstände finden können, sind mannigfaltiger Art. Es können ebenso Blendschutzbrillen ausgeführt werden, wie Verglasungen an Gebäuden. Körperliche Gegenstände können mit den vielfältigsten Lichteffekten ausgestattet werden. Die bisher übliche Ausrichtung von Sheddachbauten nach Norden erscheint entbehrlich.

Claims (7)

  1. Patentansprüche: 1. Unter Zusatz von magnetischen Metallteilchen hergestellte Gegenstände aus Glas oder durchsichtigem organischem Material, bei denen die Durchsicht bzw. der Lichteinfall ganz oder teilweise gesperrt ist, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t, daß zwecks Sperrung der Durchsicht bzw. des Lichteinfalls in einem beliebig einstellbaren Winkelbereich (b), wobei in dem übrigen Bereich (c) die Durchsicht bzw. der Lichteinfall unvermindert ist, die Metallteilchen zu flachen Plättchen ausgebildet und insgesamt oder gruppenweise in einem beliebigen Winkel zu den Oberflächen des Trägerkörpers ausgerichtet sind.
  2. 2. Gegenstände nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die großflächigen Seiten der Metallteilchen insgesamt oder gruppenweise gleichgerichtet sind und vorzugsweise parallel verlaufen.
  3. 3. Gegenstände nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallteilchen gleichmäßig im Trägerkörper verteilt sind.
  4. 4. Gegenstände nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallteilchen so verteilt und/oder ausgerichtet sind, daß sich eine figürliche Anordnung, z. B. in Form von Längs-oder Ouerstreifen, ergibt.
  5. 5. Gegenstände nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallteilchen wenigstens in einer parallel zu einer Oberfläche des Trägerkörpers verlaufenden Schicht angeordnet sind.
  6. 6. Glasscheibe oder Gegenstände nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Oberfläche der Metallteilchen spiegelnd ist.
  7. 7. Gegenstände nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Oberfläche der Metallteilchen gefärbt ist. B. Gegenstände nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallteilchen aus ferromagnetischen Stoffen, wie Kobalt, Nickel oder Eisen, bestehen.
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE433451C (de) *
US2848748A (en) * 1956-02-28 1958-08-26 Lloyd R Crump Method of securing permanent threedimensional patterns of magnetic fields

Patent Citations (2)

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