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Die Erfindung betrifft einen Magnetschriftträger zur Übertragung
einer Vielzahl von Informationen, welcher insbesondere zum gemeinsamen Transport
mit einem Fördergut bestimmt ist, wobei jede Information aus einem Magneten mit
Nord- und Südpol besteht, der quer zur Länge des Magnetschriftträgers angeordnet
ist, so daß die beiden Folgen von Polen zwei zueinander parallele Reihen bilden,
auf denen die Pole im Abstand voneinander angeordnet sind.
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Unter den Einrichtungen, mit denen sich solche durch Magnetisierung
aufgezeichnete Informationen verwerten lassen, sind bereits Schutzgas-Kontakte,
sogenannte »Reed-Kontakte«, bekanntgeworden, welche aus in einem abgeschlossenen
Glaskolben angeordneten, ferromagnetischen Kontaktlamellen bestehen, die von kleinen
Arbeitsmagneten, die dem Kolben von außen genähert werden, gesteuert werden können.
Dem Kolben kann ein permanenter Hilfsmagnet zugeordnet werden, und die Arbeitsmagnete
können in diesem Falle den Kontakt nur dann schließen, wenn sich ihre Felder dem
Feld des Hilfsmagneten gleichsinnig überlagern, während der Kontakt offengehalten
wird, wenn sich ihre Felder denjenigen der Hilfsmagnete gegensinnig überlagern.
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Der Glaskolben kann mit einem Schutzgas gefüllt, gegebenenfalls auch
evakuiert sein.
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Die die Kontakte steuernden Arbeitsmagnete können bei Bedarf in dem
einen oder anderen Sinne magnetisierbare Stahlplatinen sein, wobei jede Stahlplatine
für einen der obengenannten Kontakte Träger für eine binäre oder Digitalinformation
(auch »Bit« genannt) ist.
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Mehrere dieser Platinen können zur Bildung eines »Kodeträgers« parallel
nebeneinander auf einer nichtmagnetischen Schicht angeordnet werden. Dieser Kodeträger,
der für die Übertragung mehr oder weniger komplexer Information bestimmt ist, kann
von den obengenannten Schutzgaskontakten abgelesen werden.
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Durch eine Aufzeichnungseinrichtung mit einer Mehrzahl von elektromagnetischen
Aufnahmeköpfen, die der größtmöglichen Anzahl von Platinen des Kodeträgers entspricht
und wie diese angeordnet sind, kann man jede Platine zur Aufzeichnung einer binären
Information in der einen oder anderen Richtung magnetisieren, den Kodeträger dann
einer Ablesestation zuführen, die für jede Platine einen aus einem Schutzgaskontakt
mit Hilfsmagnet bestehenden Ablesekopf besitzt, so daß alle diejenigen Kontakte,
die den in einer bestimmten Richtung magnetisierten Platinen angehören, sich schließen,
während die den umgekehrt magnetisierten Platinen zugeordneten Kontakte offenbleiben.
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Eine Synchronisiereinrichtung kann dafür sorgen, daß die Aufzeichnung
der Information einsetzt, wenn die Platinen vor den Aufnahmeköpfen angelangt sind.
Die gleiche Einrichtung kann dazu ausgenutzt werden, die Ablesung auszulösen, d.
h. den Stromfluß über die Kontakte zu veranlassen, die von den Platinen eingesteuert
sind. Eine solche Synchronisiereinrichtung kann aus einem Dauermagneten bestehen,
der in gleicher Weise wie die Platinen auf einen Schutzgaskontakt einwirkt; er kann
seitlich an den Platinen, und zwar zweckmäßig außerhalb ihrer Bewegungsbahn angeordnet
sein.
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Mittels derartiger Einrichtungen ist es möglich, ohne Irrtum Informationen
auf die Platinen aufzuzeichnen oder von ihnen abzulesen, auch wenn die
Entfernung
zwischen dem Kodeträger und den Aufzeichnungs- oder Ablesevorrichtungen verhältnismäßig
groß ist, wobei der zusätzliche Vorteil darin liegt, daß die Aufnahme oder Ablesung
bei der Geschwindigkeit Null erfolgen kann.
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Eine bekannte Anwendungsform derartiger Kodeträger ist die Erzeugung
von Markierungen an verschiedenen Transportmitteln, wobei jedes Transportelement
in Kodeform die erforderliche Information über seinen Inhalt oder seine Bestimmung
trägt. Die Ausführungsmöglichkeiten derartiger Systeme für den Transport von-Informationen
hängen zunächst von ihren Aufzeichnungsmöglichkeiten ab - die Aufzeichnung auf den
Platinen erfordert eine Energiequelle, deren Intensität mit der Entfernung der Aufzeichnungstelle
wächst - und außerdem von der Empfindlichkeit der Ableseorgane und dem Intervall
zwischen den Platinen. Wenn eine Information einer bestimmten Polarität zwischen
zwei Informationen entgegengesetzter Polarität eingeschlossen ist, wird der Ablesekopf
durch entgegenwirkende Induktionen beeinflußt, die den Abstand der Ableseeinrichtung
begrenzen.
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Die neue Maßnahme bezweckt, Kodeträger der erwähnten Gattung so auszubiIden,
daß sie in der Lage sind, auf einer vorgegebenen Länge eine größere Anzahl Informationen
als bisher aufzunehmen, wobei auch Informationen entgegengesetzter Polarität sich
nicht störend beeinflussen, wenn der Abstand zwischen ihnen kleiner ist, als dies
bisher möglich schien.
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Ausgehend von einem Magnetschriftträger zur Übertragung einer Vielzahl
von Informationen, welcher insbesondere zum gemeinsamen Transport mit einem Fördergut
bestimmt ist, wobei jede Information aus einem Magneten mit Nord- und Südpol besteht,
der quer zur Länge des Magnetschriftträgers angeordnet ist, so daß die beiden Folgen
von Polen zwei zueinander parallele Reihen bilden, auf denen die Pole im Abstand
voneinander angeordnet sind, wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der Magnetschriftträger aus einer quer zu ihrer Längserstreckung örtlich magnetisierten
Platine aus ferromagnetischem Material mit hoher Koerzitivkraft besteht, wobei benachbarte
Pole einer Reihe entsprechend den jeweiligen Informationen gleiche oder entgegengesetzte
Polarität aufweisen.
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Die quer zur Längserstreckung der Platine aufeinanderfolgenden magnetisierten
Doppelzonen werden zweckmäßig so auf den Magnetschriftträger aufgezeichnet, daß
sie um einen konstanten Abstand voneinander entfernt sind.
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Zur Verbesserung der Wirkungsweise kann nach einer Weiterbildung
der Erfindung eine zu der zur Aufnahme der Magnetschrift bestimmten Platine auf
deren den Aufnahme- und Ableseeinrichtungen abgekehrten Seite parallel verlaufende
Weicheisenplatine vorgesehen sein.
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Die beste Wirkung wird erzielt, wenn die Entfernung beider Platinen
voneinander etwa gleich der Entfernung der Ableseorgane von der die Magnetschrift
aufnehmenden Platine ist. Zur Erzielung eines manipulierbaren Magnetschriftträgers,
der beide Platinen aufweist, ist es ratsam, beide Platinen auf gegenüberliegenden
Seiten einer unmagnetischen Schicht zu befestigen.
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In den Zeichnungen zur Erläuterung der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels, auf das die Erfindung nicht beschränkt ist, zeigt
F
i g. 1 in schaubildlicher Darstellung eine magnetisierbare Platine als Kodeträger
nach der Erfindung in Draufsicht, F i g. 2 eine Ansicht des Kodeträgers, F i g.
3 einen Schnitt nach Linie III-III von F i g. 2 und F i g. 4 und 5 Diagramme zur
Erläuterung der erzielten Ergebnisse.
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Alle in der Beschreibung erläuterten und in den Zeichnungen dargestellten
Einzelheiten sind erfindungswesentlich.
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In Fig. 1 ist mit 1 eine längliche, dünne Platine aus mit besonders
hoher Koerzitivkraft magnetisierbarem Stahl bezeichnet.
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Wird diese Platine einer Mehrzahl von nicht dargestellten, in parallelen
Ebenen ausgerichteten, in gleichen Abständen d voneinander angeordneten U-förmigen
Elektromagneten gegenübergestellt, dann wird auf der Platinel eine entsprechende
Anzahl von magnetischen Doppelzonen 2, 2 a, 2 b und 2 c erzeugt, deren jede einen
auf der Fläche der Platine erscheinenden Nordpol und Südpol hat, die den die magnetischen
Zonen aufzeichnenden Elektromagneten zugewendet ist.
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Zum Ablesen der auf der Platte aufgezeichneten Informationen wird
diese an den Schutzgaskontaktee 3 vorübergeführt, von denen jeder zwei ferromagnetische
Kontaktlamellen 4 aufweist. Die einander zugekehrten Enden dieser Kontaktlamellen
sind in der Ruhelage voneinander entfernt, während ihre entgegengesetzten Enden
in einem abgeschlossenen Glaskolben 5 verankert sind, an dem ein Dauermagnet 6 anliegt,
der die Kontaktlamellen magnetisiert. Die hierbei in den Kontaktlamellen erzeugte
Zugkraft ist aber nicht groß genug, um die Enden der Lamellen so weit einander zu
nähern, daß sie sich berühren. Hierzu bedarf es zusätzlich eines von einer magnetisierten
Zone, z. B. 2a, ausgehenden gleichsinnigen Magnetflusses, der sich demjenigen des
Dauermagneten 6 überlagert.
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Wenn die steuernde magnetisierte Zone umgekehrten Richtungssinn hat,
subtrahiert sich dessen Fluß von demjenigen des Dauermagneten 6, und die Enden der
Kontaktlamellen 4 können sich nicht berühren. Der Kontakt bleibt also offen.
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Eine ununterbrochene Platine als tragendes Element für Informationen
in Form magnetischer Doppelzonen 2 hat gegenüber einem aus voneinander getrennten
Platinen bestehenden Informationsträger wesentliche Vorzüge.
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Wie aus Fig. 4 ersichtlich, wird der magnetische Fluß F in Richtung
eines Kontaktes 3 durch den Wert »Eins« für eine der magnetisierten Doppelzonen
2 einer Platine 3 repräsentiert, wenn die Doppelzonen 2 um einen Abstand 6 voneinander
entfernt sind. Führt man nun einen feinen Schnitt e durch den Zwischenraum zwischen
den Zonen, ohne den Abstand d zu ändern (wobei e sehr klein gegenüber d angenommen
sei), dann sinkt der Fluß F steil ab, wie die Kurve 7 zeigt. Anschließend fällt
F weiter ab, aber viel weniger steil, wenn man die Breite des Schnittes e größer
macht.
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In F i g. 1 ist die magnetisierte Doppelzone 2 a von den mit 2 b
und 2 c bezeichneten Doppelzonen eingeschlossen, die im Gegensinn magnetisiert sind
und daher das der Doppelzone 2a zugeordnete Ableseorgan durch magnetische Streuflüsse
ungünstig beeinflussen. In diesem Fall wirkt sich der Umstand,
daß der Träger der
Magnetschrift nicht unterbrochen ist, günstig aus. Denn die seitlich von den magnetischen
Zonen 2 b und 2 c ausgehenden, auf den Kontakt 3 gerichteten magnetischen Streuflüsse
werden im wesentlichen durch das magnetische Material des Trägers gebündelt, so
daß praktisch nur die nutzbaren Magnetflüsse der Zone 2 a, die auf die Ableseorgane
wirken sollen, senkrecht zur Platine verlaufen.
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Man kann daher ohne Risiko die magnetischen Zonen auf dem gleichen
Magnetschriftträger einander nähern und die Länge des Trägers bei gleichbleibender
Anzahl von Informationen verkürzen oder die Anzahl der Informationen bei vorgegebener
Länge des Magnetschriftträgers vermehren.
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Dieses Ergebnis kann noch dadurch unterstützt werden, daß parallel
zur magnetisierbaren Platine 1 eine solche aus Weicheisen angeordnet wird, die in
F i g. 3 der Zeichnung mit 9 bezeichnet ist.
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Wie in den F i g. 2 und 3 dargestellt, bedeckt die magnetisierbare
Platine 1 eine Seite einer unmagnetischen Schicht 8, deren andere Seite mit einer
Platine 9 aus Weicheisen verkleidet ist. An der Schicht 8 kann außerdem auf der
gleichen Seite, auf der die Platine 1 angeordnet ist, ein Synchronisierungsorgan
zur Auslösung der Aufnahme oder der Ablesung, z. B. ein Permanentmagnet 10, angebracht
sein.
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Betrachtet man (s. Fig. 5) eine einzige magnetisierte Doppelzone
für sich und ist a (s. F i g. 3) die Entfernung zwischen den Platinen 1 aus magnetisierbarem
Stahl und 9 aus Weicheisen, so verstärkt sich der Fluß F dieser Zone, wenn die Platine
9 (angenommen, sie habe zunächst an der Platine 1 angelegen [a = 0]) von der Platine
1 entfernt wird, bis auf den asymptotischen Wert Fd. Die Änderung des Flusses F
mit steigender Entfernung a gibt die Kurve 12 wieder. Die gleichen Verhältnisse
bestehen bezüglich der Flüsse lii (nutzbarer Magnetfluß) und fp (magnetischer Streufluß),
von denen der erstere durch die Zone 2 a und der zweitgenannte durch die Zonen 2
b und 2 c mit entgegengesetzter Polarität erzeugt wird. Die Erfahrung zeigt aber,
daß sich der Gesamtfluß ft = fufp nach Kurve 13 in F i g. 5 verändert und ein abgeflachtes
Maximum für den Wert aO von a ergibt. Der Wert aO ist von der Größenordnung der
Entfernung B der Platine 1 von den Kontakten.
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Durch die Verwendung einer Weicheisenplatine wird also der Fortschritt,
der durch Fortfall der Unterbrechung des Magnetschriftträgers erzielt wird, noch
bedeutender.
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Abwandlungen durch Einsatz technisch äquivalenter Mittel liegen innerhalb
des Bereiches der Erfindung und damit auch des Schutzumfanges.