-
Die Erfindung bezieht sich auf einen Unterbrecher für Zündanlagen
von Brennkraftmaschinen, bestehend aus zwei zueinander beweglichen, in einem geschlossenen
Gehäuse angeordneten Kontaktplatten zur Unterbrechung des Zündstromes, wobei eine
Feder vorgesehen ist, die das Bestreben hat, eine Annäherung der beiden Kontaktplatten
herbeizuführen, und ein mit Polschuhen versehener Magnet vorhanden ist, der im Takt
der Bewegung umlaufender Brennkraftmaschinenteile eine Annäherung der Kontaktplatten
verhindert, indem eine an ihrem Umfang mit unterbrochenen magnetisierbaren Stücken
versehene Scheibe mit geringem Abstand gegenüber mit dem Magnet in Verbindung stehenden
Polschuhen rotiert, wodurch eine den Unterbrecherhebel bildende Blattfeder bewegt
wird.
-
Die Erfindung besteht darin, daß als Magnet ein das Gehäuse durchdringender
Stabmagnet verwendet wird, welcher zwischen zwei Polschuhen angeordnet ist, die
jeweils einen in das Gehäuseinnere und einen der rotierenden Scheibe zugewandten
Polschuhteil aufweisen, und daß auf der einen Polschuhseite die Blattfeder und auf
der anderen Seite die mit magnetisierbaren Stücken versehene, als Weicheisenbrücke
dienende rotierende Scheibe angeordnet ist. Aus der britischen Patentschrift 322
309 ist ein Unterbrecher für Zündanlagen von Brennkraftmaschinen bekannt, bei dem
im Takt der Bewegung umlaufender Brennkraftmaschinenteile durch einen Magneten eine
Annäherung der Kontaktplatten verhindert wird. Im Unterschied zum Erfindungsgegenstand
wird bei dieser bekannten Ausführung nicht ein Stabmagnet, sondern ein Ringmagnet
verwendet. Aus der Anwendung eines Ringmagneten ergeben sich eine ganze Reihe von
Nachteilen. So wird hierdurch einmal ein sehr großer Baudurchmesser für die Unterbrechereinrichtung
verursacht, und zum anderen beeinfiußt der Umstand, daß ein solcher Unterbrecher
nur an einem Wellenende angeordnet werden kann, die Gesamtkonstruktion einer Brennkraftmaschine
in entscheidendem Maße. Mindestens ebenso schwerwiegend für die Baugröße und für
die Betriebssicherheit des Unterbrechers ist die Tatsache, daß infolge des Ringmagneten
der mit der Unterbrecherblattfeder der vorliegenden Erfindung vergleichbare Stößel
der bekannten Konstruktion der britischen Patentschrift, im Kraftfuß des Magnetfeldes
betrachtet, nicht parallel, sondern hintereinander mit der umlaufenden Weicheisenbrücke
geschaltet ist. Die Folge dieser Hintereinanderschaltung ist ein großer magnetischer
Widerstand im Unterbrecher, denn es sind bei geschlossener Weicheisenbrücke drei
Luftspalte vorhanden, nämlich zwei Luftspalte zwischen Polschuhen und rotierender
Scheibe und ein Ringspalt zwischen dem verschiebbaren Weicheisenstößel und dem einen
Polschuh. Beim Erfindungsgegenstand sind dagegen in derselben Betriebsstellung nur
zwei Luftspalte zu überwinden. Dies bedeutet, daß für den gleichen Kraftfluß bei
der bekannten Ausführung ein größerer Magnet als beim Erfindungsgegenstand benutzt
werden muß, womit man zu einer in den Abmessungen vergrößerten Ausführung kommt,
oder aber man muß eine gewisse Trägheit des Unterbrechers in Kauf nehmen, was andererseits
bedeutet, daß die bekannte Ausführung für schnellaufende Brennkraftmaschinen wenig
geeignet ist. Beim Erfindungsgegenstand gelangt - wie schon oben ausgeführt - an
Stelle eines Ringmagneten ein die Gehäusewand durchdringender Stabmagnet zur Anwendung.
Auf Grund der Verwendung eines Stabmagneten erhält man eine einfache Ausbildung
und eine geringe Baugröße für die Unterbrechereinrichtung. Da der Stabmagnet zwischen
zwei Polschuhen angeordnet ist, die jeweils einen in das Gehäuseinnere und einen
der rotierenden Scheibe zugewandten Polschuhteil aufweisen, und auf der einen Seite
der Polschuhe die Unterbrecherblattfeder und auf der anderen Seite die mit magnetisierbaren
Stücken versehene rotierende Scheibe angeordnet ist, erhält man eine Unterbrechereinrichtung
mit besonders geringem magnetischem Widerstand. Die Weicheisenbrücke ist somit -
im Kraftfluß des Magneten gesehen - parallel zur Unterbrecherblattfeder angeordnet,
während bei der bekannten Ausführung die rotierende Scheibe und der verschiebbare
Weicheisenstößel hintereinandergeschaltet sind. Der geringe magnetische Widerstand
innerhalb des erfindungsgemäßen Unterbrechers soll ein einwandfreies Arbeiten auch
bei hohen Drehzahlen gewährleisten, wodurch sich günstige Betriebseigenschaften
für schnellaufende Brennkraftmaschinen ergeben.
-
Einen einfachen Aufbau des Unterbrechers nach der Erfindung erhält
man dadurch, daß der Magnet ein Permanentmagnet ist, dessen Pole in Achsrichtung
der umlaufenden Scheibe angeordnet sind.
-
Die umlaufende und aus unmagnetisierbarem Material bestehende Scheibe
wird nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung aus Nichteisenmaterial,
z. B. Kunststoff, gebildet. Die Herstellung wird dadurch sehr billig, zumal die
auf der umlaufenden Scheibe angeordneten magnetisierbaren Stücke Kreisringstücke
sein können und beispielsweise beim Gießen der Scheibe gleich mit eingegossen werden.
Nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung bestehen die magnetisierbaren
Stücke aus Weicheisen. Es ist aus diesem Grund möglich, die auf der umlaufenden
Scheibe angeordneten Stücke leicht und billig aus Profilmaterial herzustellen.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die gezeichnete Konstruktion.
-
F i g. 1 zeigt einen Längsschnitt durch das Gehäuse des erfindungsgemäßen
Unterbrechers; F i g. 2 zeigt einen Schnitt durch den Unterbrecher gemäß der Schnittlinie
II-II nach F i g. 1.
-
In den Figuren ist auf der umlaufenden Scheibe 1, welche beispielsweise
auf der nicht eingezeichneten Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine befestigt ist,
das magnetisierbare Stück 2 angeordnet. An einem feststehenden Teil der Brennkraftmaschine
sitzt das Gehäuse 8 des Unterbrechers. Zwischen den beiden Polschuhen 4 ist der
Magnet 3 angeordnet, wobei zwischen den aus dem Gehäuse 8 ragenden Polschuhteilen
und der umlaufenden Scheibe 1 ein Luftspalt gleichbleibender Dicke vorhanden ist.
Die fest mit dem Gehäuse 8 verbundene Blattfeder 5 ist als Joch für die in das Gehäuse
ragenden Polschuhteile ausgebildet und trägt die Kontaktplatte 6. Die Kontaktplatte
7 ist raumfest im Gehäuse 8 angeordnet und mit einem Stromanschluß 9 verbunden.
Der andere Stromanschluß 9 führt zu der Blattfeder 5.
In der gezeichneten
Stellung liegt gegenüber den aus dem Gehäuse 8 ragenden Polschuhteilen der
unmagnetisierbare Teil der umlaufenden Scheibe 1. In dieser Stellung verlaufen die
Kraftlinien des Magneten 3 über die Teile der Polschuhe 4, die im Gehäuse 8 angeordnet
sind. Dadurch wird die Blattfeder 5 entgegen ihrer Federkraft von dem Magneten 3
angezogen, sie kommt auf den Polschuhteilen zur Anlage, und die Kontaktplatten 6
und 7 werden voneinander getrennt, und es erfolgt, wie bekannt, durch Induktion
das Überschlagen des Zündfunkens an der Zündkerze. Dreht sich die Scheibe
1
weiter, dann kommt der magnetisierbare Körper 2
in den Bereich der
Teile der Polschuhe 4, welche aus dem Gehäuse 8 ragen. Es kommt dabei zu
einem magnetischen Kurzschluß, wobei die magnetischen Feldlinien des Magneten 3
durch den magnetisierbaren Körper 2 verlaufen, und die Rückstellkraft der Feder
5 bringt die Kontaktplatte 6 auf der Kontaktplatte 7 zur Anlage.
Die Kontaktplatten 6 und 7
bleiben so lange geschlossen, bis der unmagnetisierbare
Teil der Scheibe 1 wieder in den Bereich der aus dem Gehäuse ragenden Teile der
Polschuhe 4
kommt. Es erfolgt dann wieder die Trennung der Kontaktplatten,
wie bereits beschrieben.
-
Die Arbeitsweise des Unterbrechers ist vollkommen berührungsfrei,
es kann also keine Reibung zwischen dem umlaufenden Teil und der beweglichen Kontaktplatte
6 auftreten. Außerdem weist der Unterbrecher gute Betriebseigenschaften auf, da
die im Gehäuse 8 befindlichen Kontaktplatten 6 und 7
keiner
Verschmutzung ausgesetzt sind, da ein solches Gehäuse mit einfachen Mitteln gasdicht
ausgeführt werden kann. Der Abstand der Kontaktplatten 6
und 7 ist durch die
baulichen Abmessungen des Unterbrechers festgelegt und ändert sich während des Betriebes
nicht, so daß kein Nachstellen erforderlich ist.
-
Die Anwendung eines solchen berührungslosen Unterbrechers beschränkt
sich nicht auf Brennkraftmaschinen mit einer bestimmten Zylinderzahl oder einer
bestimmten Bauform. Es ist außerdem möglich, die Befestigung des Gehäuses
8 an der Brennkraftmaschine über eine an sich bekannte Steckverbindung, die
gleichzeitig die Stromanschlüsse trägt, vorzunehmen.